Wir haben beide super geschlafen. Es ist totenstill hier auf dem kleinen Platz in Laruns. Voller Tatendrang krabbeln wir aus dem Zelt und sehen dass wir nichts sehen. Nebel… oder halt tiefe Wolken hängen fest im Tal. Wir fangen an zu trödeln, haben keine Lust wieder mit 20 km/h kleinste Pässe in dieser Suppe zu fahren. Aber heute gibt es erstmal Eier. Die kühlen Temperaturen und die Tatsache dass wir es heute überhaupt nicht eilig haben waren Ausschlaggebend für diesen Einkauf gestern. Die Rühreier und der Orangensaft heben die Laune spürbar und so beginnen wir zu packen.
Um 11:15 Uhr sind wir dann soweit dass es endlich losgeht. Kleinste Strassen erwarten uns auf den ersten 60 km und Nebel der uns ans Nordkapp erinnert. Auf dem ersten Pass freuen wir uns noch als wir darüber hinaus fahren. Von oben haben wir wieder einen herrlichen Ausblick. Doch dann sehen wir kein Ende mehr. Wir krabbeln gefühlt dahin. Überall Schafe und Pferde. In entsprechendem Zustand ist die Fahrbahn… Alles verschiXXen. Was mir erst später bewusst wird. Durch den Nebel und die Feuchtigkeit ist der Dreck auf der Fahrbahn schön aufgeweicht und gibt einen feinen Sprühnebel hinter mir. Den Rest könnt ihr euch denken. Fazit: Als wir kurz vor Biarritz sind suchen wir einen Hochdruckreiniger auf und sprühen beide Moppeds mal kurz ab. Wir hatten heute zwar nur 137 km Fahrstrecke, diese waren aber nur zur Hälfte angenehm. Der zweite Teil führte uns über größere zügiger befahrbare Straßen und dann ins Stadtgebiet von Biarritz.
Wir checkten für die Nacht im Hotel Le Grand Large ein und bekamen einen Tiefgaragenstellplatz für die Bikes. Unser Zimmer im 8. Stock hat einen Mega Ausblick auf den Atlantik. Wir nutzen die Zeit hier in der Stadt um ein wenig am Meer entlang zu bummeln, besuchen eine brasilianisches Fest an der Strandpromenade. Wir fotografieren viel und gehen im alten Fischerhafen etwas zu essen. In der Tapasbar Crampotte 30 „fressen“ wir uns im wahrsten Sinne des Wortes durch den Laden. Man holt sich einfach ein paar Tapas, und lässt diese aufschreiben. Die Atmosphäre hier ist sehr gechillt und so vergessen wir fast die Zeit. Wir schlendern wieder gemütlich zum Hotel zurück und setzen uns noch auf den Balkon und genießen den Ausblick vom 8. Stock. In der Dämmerung paddeln immer mehr Surfer raus um eine gute Welle zu erwischen. Ich schraube nochmal das 70-200 mm auf die Kamera und halte sie dabei fest. Biarritz hat es uns sehr angetan, zur Saison möchten wir allerdings nicht hier sein, man kann erahnen auf welche Menschenmassen das hier ausgelegt ist.
Morgen geht es wieder nach Spanien und wir beginnen sozusagen den Rückweg unserer Tour. Biarritz stellt den Wendepunkt unserer coast-to-coast Tour dar.
Hübsche Frauen – wie in Brasilien. 😉
LG Martin