Spanien Herbst 2021 – Tag05 – 265km – Pamplona

Das Essen gestern war klasse – was erwartet man für 14,95 EUR inklusive Wasser und Hauswein (1 Flasche für zwei)? Wir haben uns für das Menue de Dias entschieden. Anja hatte Melone mit Schinken, Thunfisch und Erbsenpüree und Schokokuchen, ich hatte Spiegeleier mit Schinken und frittierten Kartoffeln, Rindersteak mit Pommes und dann noch einen Hüttenkäse-flan. Und es war super! Wir waren echt positiv überrascht! Nach dem Essen und der Flasche Rotwein sind wir sofort in einen tiefen Schlaf gefallen. Auch das Frühstücksbuffet hat uns überrascht und mit seiner Vielfalt (für Spanien) beeindruckt. Vorher sind wir aber nicht so recht in die Gänge gekommen, man merkt wie weit westlich wir schon sind. Die Sonne geht echt spät auf und wir brauchen früh ewig bis wir in die Gänge kommen. Um kurz nach 10 Uhr verlassen wir dann endlich die Tiefgarage und fahren in Richtung Pamplona. Naja nicht direkt, erstmal noch weiter raus aus den Pyrenäen und dann geht es weiter in Richtung Westen.

In Spanien sind die Strassen mit Nummern versehen – zweistellige Strassen sind gross und flott zu befahren (so wie Bundestsrassen in D), dreistellige sind wie typische Staatsstrassen in D und vierstellige sind eher so Kategorie Flurbereinigungsweg. Heute geht es viel auf vierstelligen Strassen dahin. Wir lieben diese Kategorie Wege. Wir sind nahezu alleine unterwegs, es geht wieder hinauf in Berge und wir genießen die Ausblicke welche sich im „Morgenlicht“ (so um 11 Uhr…) ergeben. Wir überqueren einen Pass auf gut 1300 Höhenmetern und haben schon so einige Fotostopps hinter uns. Die Aha Effekte bei den Ausblicken auf die Pyrenäen hinter uns sind der Wahnsinn! Die Hänge der Bergkämme sind geprägt von Nadelbäumen und zwischendrin sticht immer mal wieder ein leuchtend gefärbter Laubbaum raus und zieht unseren Blick auf sich.

Dann gibt es zu heute nur noch eines zu sagen… KURVEN! achja und Kurven! und dann waren da auch noch KURVEN!!! und ein paar Kurven. Wir genießen es alleine zu sein, unseren eigenen Stiefel fahren zu können und die Landschaft zu genießen. Und Kurven! Über den Pass waren die Wälder herbstlich, dann kamen schroffe Felswände und wieder in niedrigeren Lagen sehen wir Felder. Die Farbe der Erde gleicht Sand oder auch fast schon kalk. Die Ackerfläche wirkt als ob niemals etwas in ihr wachsen könnte, aber dann sehen wir Wein. Und die Äcker werden bearbeitet, also wird hier auch etwas angebaut. Im Verlauf des Tages wird die Landschaft hügeliger und bekommt sanfte Wellen.

Irgendwann kommen wir an einen Stausee über den eine Brücke führt. Wir überqueren diese obwohl sie nicht auf unserem Weg liegt. Die Staumauern des Sees und die Konstruktionen zum Wasserablassen sind beeindruckend und fesseln uns einige Zeit. In der Gegend um den Stausee verändert sich die Landschaft nochmal deutlich. Die Hänge der Hügel sind wie mit Beton übergossen – grau und glatt. Was uns in der ersten Tageshälfte gefehlt hat kommt langsam mit der nachmittäglichen Wärme. Gerüche! Der Geruch trockener Nadelwälder z.B. hatte uns am Vormittag in den kühlen Höhenlagen gefehlt. Hatten wir anfänglich sogar mal 50km Fahrweg ohne eine Unterbrechung, so kommen jetzt immer wieder Dörfer die sich an Hügel schmiegen, dicht gebaut und meist als Haufen um eine Kirchen angeordnet.

Ca. 60 km vor Pamplona halten wir an einer Tankstelle. Der Kartenzahlungsautomat welchen wir nutzen müssen da gerade Siesta ist braucht gefühlt 10 Minuten pro Zahlungsvorgang. Mit frisch gefüllten Tanks geht es dann auf die letzten km und die Fahrt ins Stadtgebiet. Ich hab mir grob angeschaut wo auf dem Weg Motorradwerkstätten sind da ich noch Kettenspray besorgen will – dank des defekten Ölers. Wir finden auch direkt die Taller De Motos (im Nachgang fand ich raus dass Taller einfach nur Werkstatt heisst… eigentlich war es die Garaje 87) und ich bekomme das erhoffte lubricante de cadenas de motocicletas … und was steht auf der Dose? „Kettenspray“.

Das Hotel Maisonnave liegt mitten in der Stadt und bietet eine Tiefgarage. Wir packen ab und stellen die Motorräder sicher ein, dann noch kurz Orga (Route für morgen, Hotel für morgen) dann laufen wir nur mit den Kameras los. Ein bisschen Camino Feeling, Kirchen angucken, die Stadt genießen, das geniale Wetter bei 25 Grad und blauem Himmel aufsaugen, Cookies bei The Cookieshop essen und einfach nur die spanische Geselligkeit spüren. Als es langsam düsterer wird setzen wir uns in die erste Bar und genießen den ersten Vino tinto und Tapas.

Die Spanier sind schon ein komisches Volk 😉 Nachmittags bei schönstem Wetter ist alles wie ausgestorben. Siesta ist angesagt, die Fensterläden überall geschlossen und keiner unterwegs. Ab 16 Uhr kommen sie dann aus allen Löchern und bevölkern die Strassen oder beginnen wieder zu arbeiten. Wenn dann Feierabend angesagt ist durchzieht die Strassen ein Grundrauschen an geselligen Gesprächen und Lachen. Die Bars füllen sich und jeder trinkt etwas und isst. Die Plätze sind voll mit Menschen und alles fühlt sich so lebendig an.

Danach geht es noch ein bisschen weiter mit dem Sightseeing und blauer Stunde bevor Bar Nr.2, Vino Tinto Nr. 2 und noch ein paar mehr Tapas kommen. Und weil es so gut war… nochmal ein paar Bilder und eine dritte Bar mit Vino Tinto und Tapas 🙂 LIFE IS GOOD!!! Um kurz vor 22 Uhr kaufen wir dann noch Wasser um den Wein im Magen vorm Schlafen gehen ein wenig zu verdünnen und für morgen, dann geht es zurück zum Hotel und wir schreiben noch unsere Gedanken zum Tag nieder und hören ein bisschen Musik.

Unterkunft: Maisonnave

 

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Über Tobias Seidel

Tobias Seidel wurde 1981 geboren und hat sein Hobby IT zum Beruf gemacht. In seiner Freizeit beschäftigt er sich viel mit den Themen Android, Motorräder, Geocaching, Fotografie und Tanzen (Standard).

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