Kroatientour 2014 – Tag 9 – 175 km – Krk

Letzter Tourtag in Kroatien. Morgen ist nochmal Relaxen angesagt. Abends treffen wir uns dann mit Dieter und Babs zum Essen. Und dann ist der Urlaub auch schon wieder rum… nein nicht wirklich. Dann beginnt der Nachhauseweg. Aber der direkte Weg wäre ja langweilig. Wir haben uns mal grob 5 Tage für den Rückweg Zeit genommen. Mal schauen, wie wir die füllen und obs bei 5 Tagen bleibt. Eins ist sicher wir werden Berichten.

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen zu den Berichten über verschiedenste Kanäle! Noch ein kleiner technischer Hinweis bevor es mit dem heutigen Tag losgeht. Die GPS Daten zu den gefahrenen Touren könnt ihr euch als GPX Datei aus dem jeweiligen Bericht herunterladen. Der Downloadbutton dazu befindet sich direkt unter der Karte.

Der heutige Morgen startete mit dem Wecker. Er erstarb auf Knopfdruck. Wirklich was geregt hat sich trotzdem erst ca. 30 Minuten später. Dann kam aber auch schon die Motivation. Schnell noch kräftig Frühstücken und dann los aufs Mopped. Heute wollten wir Krk erkunden. Der Wetterbericht sah schlecht aus, der Blick vom Balkon sah gut aus. Also ab auf die D8, mal wieder Richtung Rijeka. Dann endlich mal links abbiegen in Richtung der bekannten Krk-Brücke.

Die Straßenbrücke ist eine Bogenbrücke aus Stahlbeton mit oben liegender Fahrbahn und besteht aus zwei Teilbrücken mit der kleinen Insel Sveti Marko in der Mitte. Die größere der beiden Brücken geht vom Festland über den Tihi kanal (deutsch „(Wind-)Stiller Kanal“) nach Sveti Marko, die kleinere von Sveti Marko über den Burni kanal (deutsch etwa: „Windiger Kanal“, benannt nach Bora) nach Krk. Quelle Wikipedia

Nachdem wir pro Motorrad 21 Kuna (ca. 3 EUR) Maut bezahlt haben, fahren wir auf die Insel. Solltet Ihr eine Tour mit Brücke und Fähre planen so könnt ihr euch die drei Euro Maut sparen, indem ihr die Insel per Fähre betretet und per Brücke verlasst. Der Weg aufs Festland ist nämlich frei. Wir biegen gleich nach der Brücke links ab, um zum ehemaligen Fähranleger zu fahren. Hier ist der beste Punkt für das obligatorische Foto mit der Brücke im Hintergrund.

Vom Fähranleger starten wir erstmal quer durch die Insel. Viele Beschränkungen auf 60, viel Verkehr für eine Insel (vermutlich durch die Brücke) und der erste Radweg welchen wir in Kroatien entdecken bleibt uns im Gedächtnis. Ansonsten übt der Weg über die Insel wenig Reiz auf uns aus. Ein kurzer Stop an einer kleinen Kirche am Straßenrand, ein schneller Geocache fund. Wir schneiden kurz Krk Stadt an und drehen wieder ab in Richtung Punat. Hier fällt uns die riesige Marina auf. Die Boote nehmen kein Ende. Sowohl zu Wasser am Anleger als auch zu Land aufgebockt. Von Punat aus cruisen wir nach Stara Baška, welches für seinen Strand bekannt ist. Wir müssen hierzu über einen Bergkamm. Die Landschaft wird zunehmend karger. Die Küste ist steinig. Unmengen parkender Autos direkt an der Straße erschweren das Vorankommen.

In Stara Baška wenden wir wieder und ziehen unsere Runde über die Insel weiter.Bisher konnte uns diese noch nicht in Ihren Bann ziehen. Für unseren Geschmack ist hier viel zu viel los. Die Konzum Märkte sind riesig. Der Verkehr ist sehr dicht. Man nimmt wenig vom eigentlichen Kroatien wahr. Krk scheint sehr stark touristisch geprägt zu sein. Andere Inseln welche nur per Fähre erreichbar sind wirken deutlich ruhiger. Es gibt wahnsinnig viele und große Campingplätze. Die Anlagen der Adriatic wirken von außen sehr modern und sauber.

Nunja wir geben der Insel noch eine Chance vielleicht springt der Funke ja noch über. Als nächstes Ziel streben wir Baška an. Der Weg dorthin führt uns über einen ca. 320 Meter hohen Pass und dann durch das Baška Tal. Fahrtechnisch tolle Strecken. Super Straßenzustand, viele Kurven. Erst die Steigung hoch um dann einen grandiosen Ausblick über das grüne, bewaldete Tal zu haben. Wir fahren am Fluss Suha Riči entlang und genießen seinen kurvigen Verlauf. Eine kurze Runde durch Baška und schon drehen wir wieder. Der Hinweg wird auch der Rückweg genauso wie auch schon in Stara Baška.

Nun fehlt uns nur noch eine Seite der Insel. Wir fahren Richtung Vrbnik. Durch diesen Ort drehen wir eine Intensivere Runde. Kleinste Gässchen bereiten uns mit dem Motorrad wesentlich weniger Probleme als dem Schweizer Jaguar Fahrer welcher vor uns ist und unverhofft den Rückwärtsgang reinwürgt, weil er der Meinung ist dass sein Fahrzeug nicht mehr durch die Gasse passt. Er lässt sich überzeugen dass es nur auf sein (scheinbar nicht wirklich vorhandenes) fahrerisches Können ankommt und tastet sich weiter. Wir machen noch einen Fotostop im Ort und schon sind wir wieder unterwegs.

In Šilo machen wir eine kleine Mittagspause und kaufen uns in einem Mini Market ein Stück Pizza und einen Kravna (ähnlich unseren Krapfen aber viel fester). Die Tour neigt sich langsam dem Ende zu. Die Restkilometer auf dem Garmin zeigen dies deutlich. Wir wollen heute noch ein wenig Baden gehen und sind nun auf der Suche nach einer kleinen Bucht. Über Soline geht es nach Čižići. Im weiteren Verlauf biegen wir in eine kleine Straße nach Rechts ein, um an der Küste zu bleiben und finden auch eine recht einsame Bucht. Allerdings zieht just in dem Moment ein Gewitter auf. Es beginnt zu regnen und Blitz und Donner fördern unseren Plan zu baden nicht wirklich.

Wir fahren nach einem kurzen Stopp weiter und müssen feststellen dass die Straße eine Sackgasse ist, welche an einer Höhle endet. Diese kann gegen Gebühr besichtigt werden. Wir fassen den Entschluss nochmals zum alten Fähranleger zu fahren und dort je nach weiterer Entwicklung des Wetters zu baden oder auch nicht. Als wir den Anleger erreichen sieht es so aus als ob das Gröbste von dem Gewitter vorüber wäre und wir entschließen uns, den Sprung ins Nass zu wagen. Wir verbringen noch eine gute Stunde am und im Wasser, neben wild campenden Kroaten.

Auf dem Rückweg über die Brücke stehen wir tatsächlich im Stau. Wie kommt denn das? Der Weg durch die Mautstelle ist zwar nur einspurig sollte aber frei sein da ja keine Gebühr fällig ist beim Verlassen der Insel. Des Rätsels Lösung liegt in einem Auffahrunfall welcher in Baustellenmanier abgesperrt ist und den Verkehr behindert. Der Rest des Weges über die D8 zu unserer Unterkunft in Jadranovo ist Routine. Noch ein Tankstopp damit die Motorräder am Abreisetag übermorgen startklar sind.

Der Funke wollte auf der Insel Krk nicht so richtig überspringen. Zu sehr ist sie von Tourismus geprägt. Zu sehr auf die vielen Camper zugeschnitten. In der ersten Häfte der Tour waren die Straßen äußerst gut ausgebaut und liesen den Fahrspass vermissen. Erst der Rückweg über die Insel brachte ein wenig kleiner Straßen mit vielen Kurven. Eine definitive Empfehlung gilt jedoch dem Baška Tal! Das sollte man gesehen haben wenn man schon auf Krk ist.