Skandinavientour 2016 – Tag 11 – 302km – zurück auf dem Festland – Furoy

Eine kurze Nacht liegt hinter uns, als uns der Wecker um 7 Uhr aus dem Schlaf reißt. Es ist warm im Zelt. Kein Wunder, hat doch die ganze Nacht die Sonne aufs Zelt geschienen. Wir befreien uns vom Schlafsack und dösen nochmal 5 Minuten, aber dann geht es los. Anja geht duschen, ich packe zusammen. Wir müssen um 10:45 die Fähre von Moskenes nach Bodo erreichen, da wir bereits Tickets dafür haben. Frühstück lassen wir ausfallen, dafür haben wir auf der Fähre genügend Zeit. Die Sachen sind zügig gepackt, trotzdem schaffen wir es erst um 8:45 Uhr loszufahren. Man sollte meinen 2 Stunden sind für 30 km Puffer genug. Gestern wurden wir eines bessern belehrt, das passiert uns heute nicht nochmal. Außerdem haben wir noch einen kleinen Abstecher geplant. Wenn man schonmal auf den Lofoten ist muss man auch nach Å fahren.

Schnell noch zwei Postkarten geschrieben und eingeworfen und schon geht es los. Kurz nach dem Ort bereits der erste Fotostopp. Wenn das so weitergeht *g*. Die Straßen fahren sich flüssig und wir kommen planmäßig voran, bis wieder so gelbe Schilder mit Text auf uns warten. Diesmal ist es aber nur eine halbseitige Sperrung und mit 15 Minuten Verzögerung sind wir an den Asphaltierungsarbeiten vorbei. Für die 30 km haben wir dann gute 60 Minuten gebraucht. Wir lassen den Fährhafen allerdings links liegen und düsen weiter bis nach Å. Hier wollen wir uns in der Bakeri unser Frühstück für die Fähre kaufen. Die Bakeri muss man besucht haben, wenn man in der Gegend ist. Hier wird nach alten Rezepten, auf alte Art gebacken. Der Verkaufsraum ist zugleich auch die Backstube. Die Türen werden noch durch an Seilen hängende Steine geschlossen. Wir hatten den Tipp bekommen, dass es hier die besten kanelsnurer gibt, also mussten wir das auch testen. Einen sjokoladeboller, einen rosinerboller, eine Vollkornsemmel und zwei kanelsnurer lautet meine Bestellung. Schnell verpackt und zurück zur Fähre. Um Punkt 10 Uhr rollen wir an den Warteschlangen vorbei und stellen uns nicht ganz gentlemanlike von vorne an. Wir haben unsere Tickets ja schon. Beim Verladen kommen die Motorräder trotzdem zum Schluss dran. Erst wenn Busse, Wohnmobile und Autos gestapelt sind, werden die letzen Lücken mit den Zweirädern gefüllt. Schnell noch Alibiverzurren – Das Wetter ist Bombe und das Personal meint auch, dass die Spanngurte nur zur Sicherheit sind.

Die Fährüberfahrt nutze ich um den Bericht von gestern zu schreiben und Bilder zu kopieren und sichten. Ab jetzt hinke ich mit dem Veröffentlichen hinterher und werde es auch nicht mehr während der Reise aufholen. Aber mir ist es wichtiger die Reise zu genießen. Nur die Texte werde ich weiterhin jeden Abend schreiben, damit die Erinnerungen noch frisch sind. Die Überfahrt ist unspektakulär, ich gehe zwei-, dreimal an Deck um zu fotografieren, ansonsten lümmeln wir in den Sesseln. Die meisten Leute schlafen. Das Entladen geht flott von statten und so sind wir schneller als gedacht wieder auf der Strasse. Die Temperaturen haben deutlich angezogen. Ich schwitze in meinen Sachen. Anja fühlt sich gerade so wohl. Nach 20 km muss ich anhalten und das Futter aus meiner Jacke entfernen. Alle Lüftungen an den Klamotten sind schon offen. Norwegen versucht Pluspunkte zu sammeln und Murphy hat scheinbar ein anderes Opfer gefunden. Wir genießen das Wetter und die Fjorde, kommen an Gletschern vorbei, durchfahren einige Tunnel (der längste davon 7,6 km und eisigkalt!), sehen Leute in den Buchten beim Baden (wie kalt wohl das Wasser ist) und halten in Meloy an einem REMA1000 um uns für den Abend zu versorgen. Die letzten km vergehen heute auch wie im Fluge und so kommen wir um kurz nach 18 Uhr am Campingplatz Furoy an. Direkt am Holandsfjord gelegen und nur wenige 100 m von der nächsten Fähre entfernt wollen wir hier unser Nachtlager aufschlagen. Das Wetter verlangt nach Zelten und so bauen wir geschwind unser kleines Haus auf.

Der Platz hat hervorragendes Wlan und ist insgesamt in einem super Zustand. Kann man glatt weiterempfehlen. Nach einem ausgedehnten Mahl sitze ich nun wieder daran, meinen kleinen Tagesbericht zu verfassen, solange die Erinnerungen noch frisch sind. Morgen werden wir die Küstenstrasse 17 verlassen und etwas ins Landesinnere fahren. Mal sehen wie es da so wird.

Skandinavientour 2016 – Tag 10 – 514km – Lofoten

Unsere Entscheidung hier einen Tag Pause zu machen war definitiv richtig. Der erste Blick ging nach dem Öffnen der Augen wie immer nach dem Wetter. Es ist trocken. Zwar noch bewölkt, aber trocken. Das Feng Shui hilft uns das Chaos in der Hütte zu beseitigen. Auch wenn man während der Reise einmal alles ausgepackt hat, findet es viel leichter seinen Platz wieder als zu Hause beim ersten Packen. Um kurz nach 9 sind wir bereits fertig zur Abfahrt. Fast eine Stunde früher als geplant. Wir wollen um 12:15 die Fähre von Sorrollness nach Harstadt nehmen und je früher wir loskommen, desto mehr Zeit bleibt für Fotostopps. Das Tagesziel ist der Campingplatz Ramstadt auf den Lofoten.

Mit jedem km den wir heute fahren wird das Wetter besser. Murphy hat scheinbar verschlafen. Als wir das Meer erreichen ist der Himmel komplett blau. Wir überqueren eine dieser hügelförmigen Brücken, um auf die Insel Andorya zu kommen. Es ist schon irre was die Norweger hier für Bauten erhalten müssen, um den Verkehrsfluss sicherzustellen. Eine schier unendliche Anzahl an Brücken und Tunneln verbindet die ganzen Inseln und Fjorde miteinander. Heute läufts, die Straßen sind schön kurvig, der Ausblick führt immer wieder zu ungläubigem Staunen und wir kommen zeitlich super voran. Die Verbindung zwischen Andorya und Rolla ist mal wieder ein Tunnel unterhalb eines Fjordes. Als nächstes sticht mir im vorbeifliegen (so kommt uns das fahren heute nämlich vor) eine gelbe Warntafel mit viel Text ins Auge. Egal, ich würde sie sowieso nicht verstehen. Angenehm auf Rolla ist die Tatsache, dass hier quasi kein Verkehr herrscht. Und dann endet unser Lauf jäh. Ein Bauzaun versperrt die Straße und eine Tafel mit viel Text hängt daneben. Sinngemäß steht darauf (dank google Translate übersetzt): Die Straße ist von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr immer wieder für 15 Minuten gesperrt. Wir warten also.

Nach ca. 20 Minuten kommt ein Auto und wir machen uns bereit weiterzufahren. Das Prozedere der geführten Baustellendurchfahrt kennnen wir inzwischen schon. Allerdings steigt der Fahrer mit Thermoskanne und Vesperbeutel aus und macht Anstalten davonzulaufen. Ich spreche ihn schnell noch an, ob man hier durchfahren kann oder nicht. Es ist schließlich der einzige Weg zur Fähre nach Sorrollness. Er verneint dies. Die Straße ist nicht befahrbar. Wir sollen ein Stück zuruück fahren, da ist ein provisorischer Fähranlager und die Fähre startet während der Baustellenzeit von dort. In mir kommen ungute Gedanken auf. Ist Murphy aufgewacht? Am improvisierten Fähranleger angekommen bewahrheiten sich meine Befürchtungen. Es gibt auch einen stark ausgedünnten Notfahrplan. Deshalb ist hier auch so wenig Verkehr. Nur ich hab diese Info nicht gehabt. Soviel zum Thema Vorbereitung. Vielleicht hätte ich doch ein wenig mehr machen sollen. Die nächste Fähre geht erst um 14:30 Uhr. Wollen wir hier wirklich fast 3 Stunden warten? Wir holen den Laptop raus und verschaffen uns in Basecamp einen Überblick. Mal schnell die Alternative um die Fjorde herum berechnen lassen. 3 Stunden und ca. 175km. Immer noch besser als hier rumsitzen. Wir verlieren keine Zeit und sehen mehr. Also schnell die neue Route aufs Garmin kopiert und los. Wir lassen fliegen, so fühlt es sich zumindest an.

Bei einem kurzen Tankstop begegnet uns eine Motorradfahrschule. Wir kommen ins Gespräch. In Norwegen sitzt der Fahrlehrer als Sozius auf dem Motorrad und hat Gas, Kupplung und Bremse nach hinten verlegt. Für uns eine unvorstellbare Situation. Für den norwegischen Fahrlehrer ist es unvorstellbar mit dem Auto oder eigenem Motorrad hinter dem Fahrschüler herzufahren. Da hat er doch gar keine Eingriffsmöglichkeit. Wir unterhalten uns noch ein wenig und dann geht es wieder weiter. Unser Tiefflug wird nur durch kurze Fotostopps unterbrochen. Als wir kurz nach Harstadt wieder auf unsere ursprüngliche Route fahren, sehen wir wie gerade die Fähre kommt. Wir haben also sogar noch Zeit gut gemacht und hinken dem morgendlichen Start nur 1,5 Stunden hinterher. Trotz allem haben wir am Nachmittag noch 300km vor uns bis ans Tagesziel. Gut, dass es nicht dunkel wird. Wir befinden uns inzwischen auf Hinnoya der ersten Insel der Vesteralen. Wir fahren am südlichen Rand der Insel entlang, bevor es weitergeht auf Austvagoy. Um ca. 17 Uhr rufe ich kurz auf dem Campingplatz an, um uns einen Platz zu sichern da wir wohl erst so gegen 20 Uhr dort ankommen werden. Die Dame ist fast schon ein wenig amüsiert von meinem inzwischen dritten Anruf und sichert uns zu, dass sie uns einen Platz reserviert und dass es kein Problem ist einen Platz bei Ihnen zu bekommen.

Inzwischen könnte man im 2 Minuten Takt anhalten um Bilder zu machen. Das Wetter ist der Hammer, die Landschaft ebenso. Türkisfarbenes Meer, wunderschöne Buchten, immer wieder diese Idyllischen bunten Holzhäuschen, unberührte Blumenwiesen und dahinter steile Berghänge mit schneebedeckten Gipfeln. Teilweise gehen die schroffen Hänge auch direkt aus dem Meer hervor. Auf der landesinneren Seite immer wieder Seen. Der absolute Hammer!!! Und hab ich schon erwähnt? Wir haben strahlend blauen Himmel. So langsam aber sicher wird es aber in den schattenzonen der Berge emfindlich Kalt. Wir sind immer wieder froh, wenn es zurück in die Sonne geht. Wir stoppen noch an einem REMA1000 um uns mit Essen und Getränken einzudecken. Tanken wollen wir kurz vorm Campingplatz noch, um morgen sofort startklar zu sein. Eigentlich viel zu schnell endet der heutige, doch relativ lange Fahrtag, als wir den Campingplatz in Ramberg erreichen. Wir rollen auf den Parkplatz vor der Rezeption als uns zwei Moppedfahrer mit langen Gesichtern entgegenkommen. Sie weisen uns daraufhin, dass hier alles voll ist. Ein Schild vor dem Eingang tut ein „Camping fully booked“ kund. Wir lächeln sie an und antworten, wir haben reserviert. Hoffentlich bleibt Murphy liegen! Ich gehe zur Rezeption und begrüße die Dame mit einem Lächeln und den Worten: Hi, I am the paranoid guy who called three times to get a reservation for a tent.“ Sie fängt an zu Lachen und antwortet mir, dass wir alles richtig gemacht hätten.

Ein großes „Reserved“ Schild liegt auf dem uns zugewiesen Platz. Schnell das Zelt aufgestellt und den Kocher angeschürt. Tee aufgesetzt und das Essen vorbereitet. Leider liegt unser Platz im Schatten und hier ist es schon empfindlich kalt. Man kann seinen eigenen Atem sehen. Ein Thermometer haben wir nicht, so genau wollen wir es aber auch nicht wissen. Um 22:30 Uhr schaufeln wir glücklich unser heißes Würstchengulasch in unsere leeren brummenden Mägen (die letzte Mahlzeit ist immerhin über 14 Stunden her). Das Gute an unserer späten Ankunft ist die kurze Wartezeit bis zur Mitternachtssonne. Um kurz nach 23 Uhr begeben wir uns an den nur 50m entfernten Strand. Stativ, Graufilter, Objektive, Fernauslöser und das ganze Zeugs haben wir dabei und bauen in Ruhe auf. Erste Testfotos sehen schon ganz gut aus. Als wir uns umdrehen staunen wir nicht schlecht, der Strand füllt sich sehr schnell mit Leuten. Ein paar Jugendliche spielen Fussball. Es gehen sogar Leute baden – BRRRRRRRR!!!! Ich sag nur 2cm!

Die Mitternachtssonne muss man mal erlebt haben. Ein Sonnenuntergang der direkt in den Sonnenaufgang übergeht. Ein Farbspektakel das seinesgleichen sucht. Glücklich fallen wir in unsere Schlafsäcke. Mir ist warm, Anja ist kalt…gut dass man die Schlafsäcke verbinden kann. So hat jeder was vom Zustand des anderen. Jetzt schnell einschlafen. Der Wecker klingelt um 7 Uhr da wir zur Fähre nach Moskenes müssen. 6 Stunden Schlaf sind nach so einem Tag ziemlich wenig Zeit, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Wenn man die Lofoten richtig erleben will und in sich aufnehmen will muss man hier Wochen wenn nicht sogar Monate verbringen. Der kurze Einblick den wir uns gegönnt haben hinterlässt auf jeden Fall nur ein Gefühl: WOW!!!

Skandinavientour 2016 – Tag 8 und 9 – 395km – Sorreisa Campingplatz Krogstadtunet

Wir beginnen den heutigen Tag im Trockenen. Irgendwie sind wir immer die Letzten, die einen Campingplatz verlassen. Die ersten Motorradfahrer ziehen schon kurz vor 9 Uhr davon. Viel zu früh für uns, da steht gerademal der Tee auf dem Kocher. Die Eier sind noch gar nicht in der Pfanne. Wir packen gemütlich unsere Sachen und um kurz nach 10 sind wir auch startklar. Es ist immer noch trocken, aber in unserer Fahrtrichtung sieht es nicht so aus, als ob es das bleiben würde. Also wiedermal in der zweiten Haut los. Macht nix, die wärmt ja auch und macht es somit kuscheliger.

Vom Langfjord wechseln wir in den Burfjord und schon ist es soweit, die ersten Tropfen bedecken das Visier. Regen ist ja nicht so wild. Aber was dann kommt, macht keinen Spaß. Es wird neblig. Der Nebel ist zwar nicht so stark, dass man beim Fahren eingeschränkt ist, aber die schöne Aussicht ist dahin. Und ich nehme es gleich mal vorweg. Das ändert sich heute auch nicht mehr großartig. Vereinzelt reißt es mal kurz auf, aber nur für wenige Minuten. Die Laune sinkt. Das Fahren macht so auch keinen wirklich Spaß. Badderfjord, Oksfjord, Straumfjord, Reisafjord nehmen wir nicht so wirklich wahr. Dann kommt die erste Fähre. Über den Lyngenfjord wird sie uns bringen. Der Regen lässt ein wenig nach und während der Überfahrt hat man endlich mal ein bisschen Aussicht, die man genießen kann. Anjas Gepfrozzel wird trotzdem nicht besser. Aktuell würde sie am liebsten den Reiseführer verbrennen, der von den schönen Landschaften berichtet. Nix sieht man!

Nach 45 Minuten Fährüberfahrt müssen wir wieder selber fahren. Aber der Ullsfjord muss ja auch gleich wieder per Schiff überwunden werden. Glücklicherweise müssen wir nur 5 Minuten warten bis wir an Bord fahren können. Das Personal weist uns darauf hin, bei den Motorrädern zu bleiben, da der Seegang etwas heftiger ist. Alle anderen verschwinden im Warmen, nur wir stehen verloren neben unseren Bikes im Laderaum des Bootes. Diese Überfahrt dauert nur 20 Minuten. Das lässt sich mit einem Schokoriegel schon überstehen. Wirklich heftig fanden wir die Wellen dann nicht, auch wenn es schon ein wenig unruhiger war, als über den Lyngenfjord.

Die letzten km bis nach Tromso ziehen sich, da immer wieder Beschränkungen auf 60 km/h das Vorankommen behindern. Von Weitem können wir die Eismeerkathedrale und die charakteristische Brücke bereits sehen. Ein Fotostopp an den beiden Bauwerken wird durch eine gerade stattfindende Hochzeit in der Kirche etwas ausgehebelt. Dann gibt es eben nur Fotos von außen. Heute klappt aber auch gar nix. Wir drehen noch eine Runde durch die Altstadt von Tromso und halten am Hafen um die Aussicht von hier auf uns wirken zu lassen. Ein kleiner Verkaufsstand mit Waffeln und Kanelsnurer erweckt unsere Aufmerksamkeit. Hier zeigt sich wieder, wie mittelalterlich Deutschland doch ist, was den Zahlungsverkehr angeht. Der Herr vor mir bezahlt seinen Kaffee mit der Kreditkarte. Bei uns zu Hause würde man da nur einen verächtlichen Blick bekommen, aber keinen Kaffee. Wir zahlen unsere Waffeln (eine mit Erdbeermarmelade und die andere mit einem dunkelbraunen Käse) und den Kanelsnurer (Zimtschnecke) in bar. Sonst werden wir die Norwegischen Kronen, welche wir abgehoben haben gar nicht mehr los.

Die Norweger lieben scheinbar Tunnel. Der Nordkapptunnel ist schon so etwas besonderes. Aber auch in Tromso findet man ein Tunnelsystem. Ich folge dem Navi und stehe auf einmal vor einem Sperrschild. Ein weiterer Blick aufs Garmin zeigt, dass ich links hätte abbiegen sollen… da war aber nur die Einfahrt zu einer Tiefgarage… Moment. Wir fahren mal rein. Was wir dann sehen, hatten wir so nicht erwartet. Sogar Kreisverkehre sind hier unter Tromso. Nur das Navi kommt hier nicht mehr ganz so gut klar. Ich bin froh, dass ich den richtigen Ausgang erwische. Bei unserer nun folgenden Runde um den Balsfjord unterqueren wir gleich nochmal das Meer.

Der Fahrtag neigt sich glücklicherweise dem Ende, der ausgesuchte Campingplatz nähert sich unaufhaltsam und als ich endlich das Schild erblicke, kann ich es nicht glauben. Es ist durchgestrichen. Wir fahren den Platz trotzdem an. Er steht zum Verkauf. Da ist er wieder dieser Murphy. Bis jetzt ging es einfach zu glatt auf diesem Trip. Kurz in die Pois auf dem Garmin geguckt und den nächsten Platz in ca. 20 km rausgesucht. Vier Hütten an einer Tankstelle direkt an der Hauptstrasse. Nein Danke. Also den nächsten in ca. 30 km anvisiert. Wie der Poi in Archies Sammlung kam weiß der Teufel. Hier ist auf jeden Fall nichts. Also nochmal suchen. Wieder 20 km. So kommt man natürlich auch voran. Finnsnes Lenvik heißt der heruntergekommene Platz an welchem wir dann endlich ankommen. An der Rezeption stehen bereits zwei Motorradfahrer und nehmen einen Hüttenschlüssel entgegen – den letzten – Murphy – oder besser so? Wir überlegen ob wir das Zelt aufschlagen oder nochmal weiterfahren. Ich hol den Laptop raus, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen und rufe zwei andere Plätze an. Tatsächlich hat ein etwas abseits von unserer Route gelegener Platz noch eine Hütte frei. Wir entschließen uns dorthin zu fahren.
An einem „bescheidenen“ Tag muss auch noch etwas Tolles passieren denken wir, also kaufen wir auf dem Weg noch frisches Gemüse, Tortellini, Parmesan und weitere Zutaten für ein üppiges Abendmahl ein. Wir kommen nach weiteren 20 km am Campingplatz Krogstadtunet http://www.krogstadtunet.no/index.php/en/ an und werden herzlich empfangen. Hier stehen gerade mal zwei Wohnmobile und alle drei Hütten sind noch frei. Wir bezahlen für die kleinste und fallen fast um, als wir sie betreten. Die Hütte ist der Hammer. Für nur 600 NOK haben wir drei Betten, eine super Küche und richtig Platz. In den beiden Gemeinschaftsbädern des kleinen Platzes gibt es sogar Fußbodenheizung. Wir sind so begeistert, dass wir noch Abends entscheiden hier einen Ruhetag einzulegen, falls das Häuschen noch frei ist. Murphy hat sich scheinbar schlafen gelegt und wir können es ihm gleich tun. Mit dicken flauschigen Kissen liegen wir nach unseren Nudeln im Doppelbett und haken diesen Tag ab. Dieser Campingplatz hebt sich deutlich von den bisherigen ab was die Qualität der Unterkünfte angeht!

Tag 9 unserer Reise beginnen wir erst zur Mittagszeit. Wir haben hervorragend geschlafen und genießen ganz in Ruhe unser Frühstück, bevor wir uns an die notwendigen Dinge machen. Wäsche muss gewaschen werden. Die Route muss nochmal angepasst werden. Wir Duschen ausgiebig und den Rest des Tages verbringen wir ganz gammelig mit Lesen. Der Wetterbericht verspricht uns, dass es Montag besser werden soll. Bei einer Kanne Tee lassen wir es uns gut gehen, während es den ganzen Tag regnet. Wir reflektieren nochmals den gestrigen Tag und sind uns einig, dass uns der Blick für die schönen Dinge durch die äußeren Umstände verloren ging. Die entstandenen Bilder rufen heute ganz andere Gefühle hervor.

Und jetzt noch etwas philosophisches zum Schluss: Nahrungskette… dieses Wort kam mir in den Sinn als ich über unsere Art zu Reisen nachdachte. Die Wohnmobilfahrer denken bei diesem Wetter, dass wir ne Schraube locker haben sowas zu machen. Wir denken dasselbe über die Fahrradfahrer und diese wohl über die Inlineskater (ja wir haben einen Inlineskater mit Rucksack überholt). Dieser wieder rum denkt wohl, dass der Läufer den Sprung in der Schüssel hat. Aber ehrlich gesagt ist es doch so. Hätten wir nicht alle ein bisschen Wahnsinn in uns, würden wir solche Touren nicht machen.

Morgen wollen wir weiter auf die Lofoten und am Dienstag dann mit der Fähre von Moskenes nach Bodo wieder zurück aufs Festland. Dann geht es wieder richtig in Richtung Süden, gen Heimat.

Skandinavientour 2016 – Tag 7 – 322km – Langfjorden

Wir starten den Tag heute mal trocken. Dafür mit Nebel. Der Wecker haut uns um 8 Uhr aus den Betten. Schnell noch Eier in die Pfanne und die Sachen gepackt. Wir wollen nochmal zum Nordkapp fahren und schauen ob das Wetter inzwischen besser ist. Schnell ist heute aber irgendwie nicht. Wir kommen erst um 11 los, als schon längst alle anderen den Campingplatz verlassen haben. Der Weg führt uns nochmal die 13 km durch dichten Nebel zum Kassenhäuschen. Beim kurzen Plausch mit dem Mitarbeiter können wir uns ein Lachen nicht verkneifen: „What are you doing here again? We are searching for better weather than yesterday. Tell me if you find it.“ Nunja wir drehen eine Parkplatzrunde und ziehen wieder von Dannen. Gutes Wetter bzw. bessere Sicht gibts auch heute nicht. Das Nordkapp und der Nebel – es wird so in unserer Erinnerung bleiben müssen. Schmerzhaft ist später am Tag das Foto, welches Sascha von Unterwegens.de postet. Er hatte am Mittwoch Abend strahlend blauen Himmel am Kap. Für uns geht es jetzt in Richtung Lofoten. In der Hoffnung, dort besseres Wetter zu finden.

Es geht den gleichen Weg für 140 km zurück, den wir gestern gekommen sind. Heute lege ich mehr Fotostopps ein, da wir weniger km geplant haben. Überhaupt werden wir ab jetzt etwas langsamer unterwegs sein. Die Tagesdistanzen wohl eher an der 300 als an der 400 orientieren. Wir sind jetzt „angekommen“ und wollen aufmerksamer weiterreisen. Eines fällt mir noch auf. Alle reden von den drakonischen Strafen für Geschwindigkeitsverstöße in Norwegen. Wir werden im Nordkapptunnel von einem Bus überholt, obwohl wir bereits mit ca. 90km/h unterwegs sind. Und mit Bus meine ich keinen VW Bus! Sondern einen ausgewachsenen 50 Mann Reisebus!
Obwohl der Himmel bewölkt ist und in den verschiedensten Grautönen glänzt, ist das Landschaftsbild entlang der Küste nicht im geringsten langweilig. Die schroffen Schieferformationen, das satte Grün der Wiesen, das Meer und die Dramatik des Himmels ergeben ein einmaliges Bild.

In Olderfjord biegen wir ab auf die E6 in Richtung Alta. Das Landschaftsbild wandelt sich. Wir fahren an einem Flusslauf entlang, stetig bergauf um eine Hochebene zu erklimmen, die schier unendlich ist. Keine Bäume, nur Gräser und Flechten wachsen hier. Ab und an sieht man ein paar Rentiere neben der Straße. Eine wirklich unwirtliche Gegend. Viel anschaulicher wird die Gegend erst wieder als wir auf den Altafjorden treffen. Entlang des Meeres zu fahren und die schroffe Küstenlinie Norwegens zu erkunden ist genau unser Ding. In Alta legen wir einen Hot Dog Stopp an einer Tankstelle ein. Etwas warmes im Magen tut gut nach den kühlen Temperaturen auf knapp 400 Meter Höhe.

Unser Tagesziel rückt näher. Wir wollen am Ende des Langefjorden auf dem Campingplatz Altafjord nach einer Hütte fragen. Falls wir hier keine bekommen folgen noch zwei weitere Campingplätze. Wenn auch da nichts zu finden wäre, wird gezeltet. Der Langefjorden ist für uns sehr imposant ist er doch relativ eng und zieht sich tief ins Land hinein. Wir kommen zur Flut am Campingplatz an und bekommen die letzte noch freie Hütte für den sagenhaften Preis von 250 NOK. Gestern haben wir noch mehr als das doppelte für eine halb so große Hütte bezahlt. Aber das war ja auch im Einzugsgebiet des Nordkapp.

Wir kochen uns Nudeln und nutzen die Dusche des Platzes, bevor wir unsere weitere Route planen und die Berichte aktualisieren. Inzwischen ist auch das Meer ein gutes Stück mit der Ebbe zurückgegangen. Ein für mich immer wieder faszinierender Vorgang. Morgen wollen wir auch wieder etwas gemütlicher vorankommen und die Eismeerkathedrale in Tromso besuchen, bevor wir dann endgültig auf die Lofoten fahren.

Skandinavientour 2016 – Tag 6 – 421km – Nordkapp

Meine Augen gehen auf und sehen mal wieder Regen. Moment mal es ist hell, dunkel wird es hier ja nicht mehr. Passt meine innere Uhr? Ein Blick auf die digitale Uhr sagt mir, dass sie nicht passt. Es ist 1:30 Uhr Nachts. Gut so, dann schlaf ich weiter, vielleicht hört es ja auf zu regnen. Der Wecker klingelt heute um 8 Uhr. Wir machen ihn aus und drehen uns rum. So gegen 9 stehen wir dann doch auf. Das Wetter hat sich seit heute Nacht nicht geändert, es regnet nach wie vor. Vielleicht hört es ja noch auf bis wir gefrühstückt haben und angezogen sind. Tatsächlich, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Spiegeleiern und Gemüse lässt der Regen nach. Die Koffer packen wir schon mit nur noch vereinzelten Tropfen und als wir um kurz nach 11 Uhr starten, hat es komplett aufgehört.

In Kautokeino füllen wir nochmal die Tanks der Motorräder, da nun längere Zeit keine Gelegenheit dazu mehr kommen wird. Wir biegen bald von der 93 nach rechts ab auf die 92. Und so langsam geht uns auch das Motorradfahrerherz auf. Endlich Kurven und landschaftlich sehenswerte Strecken. Die 92 ist echt zu empfehlen. Lange Zeit geht die Straße an dem Fluss Jiesjaka entlang. Und Flüsse garantieren immer Kurven! Außerdem ist so ein Fluss in Norwegen nicht wirklich vergleichbar mit dem was man bei uns zu Hause so zu sehen bekommt. Viel Größer und viel wilder ist er. In Karasjok verlassen wir die 92 wieder und begeben uns auf die E6 in Richtung Norden.

Bis Porsanger hatten wir nun durchgehend Blauen Himmel. Die meiste Zeit war mein Klapphelm offen und ich habe den Fahrtwind genossen. Nun ziehen schnell dunkle Wolken auf. Wir stoppen um die Tanks zu füllen und Regenbekleidung überzuziehen. Nicht weil es regnet, sondern als zusätzliche Isolationsschicht, da die Temperatur absackt und starker Wind aufkommt. Ab Porsanger sind wir am Meer entlang unterwegs. Nun dreht Norwegen landschaftlich so richtig auf. Im fünf Minuten Takt möchte man anhalten und die Kamera aufs Stativ stellen. Es geht durch den Nordkap Tunnel welcher 212m unter dem Meer entlang führt. In Storbukt ist es dann ein letztes Mal, vor dem Erreichen des ersehnten ersten Etappenzieles, nötig die Tanks zu befüllen und im Supermarkt (REMA 1000) für Abendessen und Getränke zu sorgen. Auf den letzten Metern zu unserer Unterkunft kommt massiver Nebel auf und es wird zunehmend feucht.

Am Midnattsol Camping kurz vor Skarsvag beziehen wir eine kleine äußerst spartanisch eingerichtete Hütte und werfen Balast ab. Die letzten 13 km zum Nordkap fahren wir mit teilweise leeren Koffern. Bevor wir diesen Weg allerdings antreten, machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Skarsvag an den Hafen. Die letzten 8 km vor dem Ziel sieht man fast die Hand vor Augen nicht mehr. Spaß ist das keiner. Rentiere direkt neben – manchmal auf – der Straße. Geschwindigkeiten über 20 km/h erscheinen tödlich. Fast hätten wir die Bezahlhütte übersehen. Wir reichen schnell die Kreditkarte durch und fahren weiter auf den Parkplatz. Helme ins Topcase, Tankrucksack mit Kameraausrüstung geschnappt und los in die Halle. Schnell durch und nach der Weltkugel gesucht. Tatsächlich, wenn man einen Meter davor steht, kann man sie sehen. Naja, bei schönem Wetter kann ja jeder! Die Zufahrtstickets sind 24 Stunden gültig und so beschließen wir morgen auf dem Weg zu den Lofoten nochmal hier vorbeizufahren. Wir schreiben noch zwei Karten und decken uns mit Aufklebern ein, bevor wir wieder zum Campingplatz zurückschleichen.

Wir waren da. Irgendwie ist das Ganze aufgrund des Nebels noch nicht so richtig bei uns angekommen. Der Ausblick von den Felsen aufs Meer fehlt uns doch enorm. Wir überlegen, ob wir unser Glück zur Mitternachtssonne versuchen sollen, die letzten Tage zeigen aber auch ihre Spuren und wir sind erschöpft. So richtig müde wird man aber auch nicht da es ja hell bleibt. Der Tag-Nacht Rhythmus erfährt so langsam aber sicher eine Störung. Da hilft nur eines: Vorhänge zuziehen und Augen zumachen. Dann ist es Dunkel und man schläft schon ein.

Morgen soll es nun weitergehen in Richtung Lofoten. Unser zweites großes Etappenziel auf dieser Reise.

Skandinavientour 2016 – Tag 5 – 426km – Endlich Norwegen: Kautokeino

Augen auf zum Klingeln des Weckers um 7 Uhr. Und was sehen die Augen? Regen… unendliche Mengen an Regen. Also rumdrehen und weiterschlafen. Es gibt so Tage, da will man nicht weiterfahren. Heute war so ein Tag. Gestern hat es uns ja schon ganz schön gewaschen da haben wir heute nicht schon wieder Lust drauf. Außerdem ist das ja eine psychologische Sache. Fängt es zehn Minuten nachdem man losgefahren ist, an zu regnen – naja, dann ist es halt so. Aber bei strömendem Regen losfahren ist da deutlich schwerer. Wir überlegen, was wir tun sollen. Den Tag, welchen wir rausgefahren haben im Bett verbringen? Oder einfach eine Stunde später starten und hoffen? Oder der Sprung ins kalte Wasser? Wir drehen uns erstmal nochmal rum. Dann packen wir lustlos die ersten Sachen zusammen, machen Frühstück aus den restlichen Champignons einer halben Zwiebel und vier Eiern und dann ringen wir uns zu einer Entscheidung durch. Wir fahren, aber ein bisschen später. Wir wollen heute bis Kautokeino in Norwegen kommen. Das wären ca. 400 km, da kann man schon mal ne Stunde später los.

11:11 Uhr die Motoren gehen an. Wir sitzen in voller Regenmontur auf den Bikes und die Dame an der Rezeption hat noch was von „lovely weather“ gebrabbelt. Sie muss wohl Engländerin sein, wenn sie den Regen so „lovely“ findet. Wir begeben uns auf die E10 und ziehen am Gas. Naja, soweit man das hier halt darf. Die Entscheidung loszufahren erweist sich als goldrichtig. Schon nach wenigen km lässt der Regen spürbar nach und es dauert nicht lange bis erste blaue Fetzen am Himmel auftauchen. Nun geht es recht flott und wir fahren unter leicht wolkigem blauen Himmel dahin. In Överkalix verlassen wir die E10 schon wieder und folgen erstmal der 392. Alsbald kommt auch einer meiner Waypoints auf dem Garmin in Sicht: der Polarkeis. Kurzer Stopp, den Selfiestick an die Actioncam montiert und ein Foto gemacht. Schon ging es wieder weiter. Immer das gute Wetter und die Reststrecke im Blick bemerkten wir, dass der Verkehr deutlich weniger wird. Weitestgehend darf man 100 km/h fahren und alle heilige Zeit überholt man mal einen LKW. Die 392 gefällt uns. In Pajala sehen wir den ersten Wegweiser nach Finnland. Ein deutliches Zeichen, dass die Grenze näher rückt. Finnland werden wir nur auf einem kurzen Stück durchqueren um nach Norwegen zu kommen. Die E21 geht entlang der Grenze in Richtung Norden und bringt uns damit dem Tagesziel zügig näher.

An der Grenze entledigen wir uns der Regenklamotten. So langsam wurde es ganz schön warm in dem Zeugs. Kaum in Finnland angekommen, haben wir auch gleich die ersten Rentiere gesehen. In völliger Gemütlichkeit laufen diese auf der Straße herum und lassen sich von den Fahrzeugen nicht mal Ansatzweise stören. Je weiter Nordwärts wir kommen, desto häufiger haben wir diese Begegnungen. Ich muss ehrlich sagen, diesem Teil Finnlands können wir nicht sonderlich viel abgewinnen. Immer niedriger gewachsene Bäume (vor allem Birken), eine lange Sumpflandschaft und unzählige Stechmücken. Wir können an dieser Gegend keinen Anreiz erkennen, nochmal wieder zu kommen. Wir sind froh als wir endlich die Grenze zu Norwegen passiert haben. Noch ca. 40 km bis Kautokeino, wo es drei Campingplätze gibt. Danach käme eine Strecke von 135 km ohne Campingplatz laut Archie Campings. Für uns heißt es also entweder einen der drei nehmen oder nochmal die Zähne zusammenbeißen. Wir decken uns in Kautokeino erstmal mit Norwegischen Kronen ein und gehen im lokalen Supermarkt shoppen. Dann nimmt uns das Wetter die Entscheidung ab. Der Himmel wird immer dunkler und es beginnt zu donnern. Wir entscheiden uns für den Arctic Camping Kautokeino. Schnell noch drei Hütten angeschaut und eine für uns ausgesucht, schon fängt es an zu regnen und wir bringen mit den ersten Tropfen unser Gepäck in unser Nachtquartier.

Heute siegt der Hunger über alle anderen Bedürfnisse und so machen wir uns schnell eine Suppe bevor es noch Gurke, Paprika, Tomaten, Käse und Brot gibt. Es gibt kostenloses WLAN, was wir auch gleich mit den Handys nutzen. Während dem Schreiben dieser Worte überkommt uns ein Schokoflash und wir müssen entsetzt feststellen, dass wir keine Schokolade dabei haben. Also zu Fuß nochmal zum Supermarkt und mit einem „kleinen“ Notfallvorrat eingedeckt. Der Rückweg wird allerdings zur Tortur, da Stechmücken über uns herfallen, als gäbe es außer uns zwei niemand anderen im Umkreis von 1000 km. Unser Plan war es, dass wir uns mit lokal erhältlichen Insektenschutzmitteln eindecken. Im Supermarkt gab es allerdings nur das gleiche Autan wie bei uns zu Hause. Kann uns jemand etwas Wirksames, was hier in der Finmark bekommen empfehlen?

Morgen geht es nun also endlich bis ans Nordkapp. Vorher werden wir aber eine heute gebuchte Hütte auf dem Midnattsol Skarsvag Campingplatz beziehen und Gepäck abwerfen.

Skandinavientour 2016 – Tag 4 – 435km – Töre in Schweden

Ankommen, damit habe ich gestern meinen Bericht beendet. Genau das ist passiert. Wir wachen im Zelt auf, kurz bevor der Wecker klingelt. Die innere Uhr funktioniert. Es ist hell, wir sehen uns an und freuen uns aufs Frühstück. Anja bleibt noch ein wenig liegen und ich beginne Koffer (als Tisch), Helinox, Benzinkocher und was man so alles braucht herbeizuräumen. Kaum steht der Kocher auf dem Tisch, beginnt das Drama. Es kommt kein Sprit raus. Also erstmal zerlegen und Düse reinigen. Schatz ich mach mal eben Frühstück… die Frage warum ich so lange brauche verkneift sich Anja, da sie anhand meiner Flüche die Situation schon erkannt hat. Düse ist durchgängig, aber das Ding spuckt immer noch nix brennbares aus. Also erstmal den Schlauch ab. Hier kommt Sprit. Also ohne Düse getestet. Sprit kommt. Düse ist durchgängig. Warum funktioniert das Ding nicht? Na gut, wozu hab ich das Ersatzteilkit dabei. Andere Düse drauf und schon brennt der Kocher. Das soll einer verstehen. Ich beschließe, mich der Düse die nicht mag, wann anders zu widmen. Tee, Rührei, Brot und Butterbrioche – wir lassen es uns gut gehen. Die Sonne scheint, ein laues Lüftchen weht. Wollen wir wirklich weiter fahren? Ja wir wollen schließlich ans Nordkapp und auf die Lofoten.

Den gestern herausgefahrenen Vorsprung wollen wir heute nicht wieder verspielen und so haben wir schon im Vorfeld den Plan gefasst, heute auch ein wenig mehr km als eigentlich angedacht zu schaffen. Daher lassen wir auch den Traum aller Outdoorbegeisterten rechts liegen – das Fjällräven Outlet in Ömsköldsvik. Die E4 ist genauso reizvoll wie gestern, bietet aber die Basis für unser Vorhaben. Nahezu kurvenlos zieht sie ihre Bahn durch schier unendliche Wälder. Mir kommt der Gedanke, dass es so – nur noch viel weiter – in Kanada sein muss. Die Lüftungen an den Klamotten sind offen, die Sonne scheint und es verspricht ein perfekter Tag zu werden.

Naja fast, woher kommt dieser Regentropfen auf dem Visier? Und der zweite und … schnell die Lüftungen zu und die gute Laune wieder verpackt. Es kommt Nass von Oben und zwar reichlich. Da saust auch schon der Parkplatz zum umziehen an uns vorbei – zum Stoppen zu spät. Das Navi sagt in 3km kommt eine Tankstelle, nehmen wir halt die. Gute 30 km später fahre ich dann auf eine Art Autohof raus, weil ich nicht mehr länger auf die passende Gelegenheit zum Regenklamotten anziehen warten will. Anjas Gesichtsausdruck zeigt mir deutlich, ich habe schon zu lange gewartet. Das ist aber auch immer doof wenn man navigiert und die Bedürfnisse des anderen richtig einschätzen muss. Wir haben uns bewusst gegen so neumodische Interkomms entschieden, da man sich so abends viel mehr zu erzählen hat. Und außerdem hab ich so auch schon genug Technikzeugs dabei. In Situationen wie dieser wäre so ein Gerät dann doch mal sinnvoll.

Kaum haben wir uns in die zweite Haut geschält, lässt der Regen ein wenig nach. Aber was uns heute den ganzen Tag begleitet, ist böiger Seitenwind. Da sind die Regensachen auch ganz angenehm. Man sollte sich aber nicht zu früh freuen, da der Regen wieder kommt. Wir fahren doch nicht ganz so weit wie angedacht und bleiben in Töre, wo wir morgen von der E4 auf die E10 wechseln. Moppeds volltanken, Essen und Getränke kaufen und eine Hütte auf dem Campingplatz aussuchen. Doppelbett und angenehm geräumig ist heute unsere Wahl. Mit 500 SEK ist die Hütte ein wenig teurer als vor zwei Nächten, dafür muss man in der Dusche keine Marken für heißes Wasser einwerfen, was wir ausgiebig nutzen. Zum Essen gibt es heute Köttbullar in Champignonrahmsoße mit Gnocci. Wenn wir schon in Schweden sind, muss es auch mal Köttbullar geben. Der Regen lässt nur Phasenweise nach und so verbringen wir den Abend in der Hütte.

Die Routenplanung wird nochmal feinjustiert. 817 km sind es noch bis zum ersten Etappenziel, dem Nordkapp; zwei schöne Tagesetappen. Vorher werden wir aber noch in Schweden den Polarkreis erreichen und ein Stück durch Finnland fahren. Für heute heißt es bald schlafen und Energie tanken für die weitere Fahrt.

Skandinavientour 2016 – Tag 3 – 507km – Irgendwo in Schweden

Immer noch Irgendwo in Schweden 😉 Die Nacht in der Hütte war kuschlig und erholsam. Unseren ersten Wecker um 7 Uhr haben wir mal komplett überhört. Der zweite 15 Minuten später hat uns dann doch geweckt. Strahlend blauer Himmel begrüsste uns und weckte die Lust Motorrad zu fahren. Aber erstmal in Ruhe duschen und frühstücken. Dann packen und das Feng Shui wirken lassen. Feng Shui? Wer „Endstation Abfahrt“ von Rolf Henniges gelesen hat, weiß wovon ich spreche. Wer es nicht gelesen hat sollte dies dringend tun. Ein absolut klasse Buch! Also das Feng Shui des Packens. Nach ein paar Tagen auf Tour hat jedes Teil seinen optimalen Platz in den Koffern, Tankrucksäcken oder Gepäckrollen gefunden. Und es wird nicht der Platz sein, den man diesem Teil zuhause zugewiesen hat. Noch ist unser Feng Shui etwas unausgeglichen. Aber das wird sich noch geben. Die Entscheidung eine Hütte zu nehmen war auf jeden Fall absolut richtig. Unsere kompletten Sachen sind wieder wunderbar trocken. Heute wollen wir weiter Richtung Osten, um die Schwedische Ostseeküste zu erreichen und dieser dann auf der E4 in Richtung Norden zu folgen.

Hatte ich schon erwähnt, dass Motorradfahren in Schweden total entschleunigt? Falls nicht hier nochmal: Das tut es! Dafür macht es ein wenig unentspannt. Wir sind es aus der Heimat gewohnt, etwas zügiger voranzukommen. Erst Recht wenn wir eigentlich kein Sightseeing betreiben, sondern noch auf der Anfahrt zum ersten Zielpunkt sind. Wir folgen den Weisungen des Garmingottes und stellen ihn nicht in Frage, auch wenn er von dem Track der geplanten Strecke, welchen ich zur Sicherheit immer hinterlegt habe, abweicht. Heute sind die Entscheidungen des Garmin goldrichtig. Einige wenige schwarze Wolken tummeln sich am Himmel und das Garmin hat den richtigen Riecher. Es führt uns entweder um sie herum, oder ganz knapp am Rand entlang, so dass wir nur einige wenige Tropfen abkriegen.

Nach ca. 180 km treffen wir endlich auf die E4, welche unser zügiges Vorankommen sichern soll. Und wie sie das tut. Unsere Augen erblicken ein unbekanntes Schild: 110 km/h. Sofort den Hahn aufgerissen und die unglaubliche Geschwindigkeit genossen. Immer wieder gibt es auf der E4 zweispurige Passagen, so dass man langsamere Fahrzeuge bequem überholen kann. So macht vorankommen Spaß. Es ist auch nicht zu vergleichen mit der Hektik, welche auf deutschen Autobahnen herrscht. Vielmehr ist es ein gleichmäßiger Fluss. Und dieser Fluss spült uns schneller als erhofft dahin. Um 15 Uhr haben wir schon das anvisierte Tagesziel von ca, 380 km erreicht. Wir entscheiden uns, den schönen Tag zu nutzen und hängen noch ein wenig dran. Ab 17 Uhr wollten wir uns nach einem Campingplatz umsehen.

Schnell noch Getränke eingekauft und dann den nächsten Platze angesteuert. Das war die Idee. Der nächste Platz der uns zusagte, kam dann nach einer Stunde. Ein wunderbar ruhig gelegener kleiner Platz, welcher uns erstmal vor ein kleines Problem stellt. Es ist niemand an der Rezeption. Als ich mich im Raum ein wenig umsehe entdecke ich einen Automaten, welcher auf dem Display auch eine deutsche Flagge zeigt. Also erstmal draufgedrückt und schon kommt die Erklärung. Check in und Bezahlung via Automat. Flugs die Kreditkarte reingesteckt und schon kommt ein Aufkleber fürs Zelt raus. 150 SEK die Nacht sind für uns absolut in Ordnung und so geht es ans erste mal Zelt aufbauen auf diesem Trip. Die Stechmücken hielten sich auch noch zurück und so konnten wir in der Sonne sitzend gemütlich unser Abendessen zubereiten. Der Platz ist an einem See gelegen und so nutzten wir die Zeit nach dem Essen für einen kleinen Verdauungs- und Fotospaziergang. Die Zeit verging schneller, als man denkt und man merkt inzwischen, dass wir weiter nördlich sind. Es wird schon deutlich später dunkel… wobei so richtig dunkel wird es schon gar nicht mehr.

Kurz vor 22 Uhr sitze ich nun im Vorzelt, habe Frieden mit den Schnacken geschlossen und tippe noch diese Zeilen. Eine glückliche Erschöpfung legt sich langsam über meine Gedanken und auch meinen Körper. Mit der ersten Nacht im Zelt komme ich wohl auch geistig im Urlaub an.

Ancampen 2015 – Fortuna Camping Binau am Neckar

Traditionen muss man pflegen. Mit diesem Motto ging es auch heuer wieder über die Ostertage mit Freunden zum Ancampen. Vorrangig Autos mit Wohnwagen und dann noch wir mit Motorrädern und Zelt. Unser Ziel war heuer ein Campingplatz am Neckar: Fortuna Camping, ein familiengeführter Platz in schön sonniger Lage direkt am Ufer des Flusses.

Wir starteten am Karfreitag recht gemütlich in die Tag. Erstmal alles zusammen suchen, feststellen dass wir eigentlich für 4 Tage Camping viel zu viel Platz auf den Motorrädern haben und deshalb mal wieder lauter unnötige Sachen mitnehmen würden. Insgesamt habe ich auf der DL 1000 3 Koffer à 45 Liter + Tankrucksack 22Liter + 2 Ortlieb Taschen à 3,2 Liter also in Summe 163,4 Liter Packvolumen. Anja hat auf der Dl 650 immerhin auch noch 134 Liter Volumen, welche sich aus 3 Koffern (45l, 37l und 38l) und Tankrucksack 14l zusammensetzen. Aufgrund der Campingausrüstung entschied ich mich allerdings anstelle des Topcase eine Ortlieb Rack Pack zu nehmen. Geplant waren für die Anfahrt ca. 190km welche wir in ca. 3 Stunden bewältigen sollten. Eine Einfahrt auf dem Campingplatz ist bis 13 Uhr bzw dann wieder ab 15 Uhr möglich. Wir entschieden uns für die Anreise nach der Mittagsruhe.

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Unser Weg führte uns auf gut bekannten Straßen nach Rothenburg. Das Wetter meinte es gut und versüßte uns mit Sonne und blauem Himmel den Weg. Die erste größere Tour nach dem Winter stellt auch immer gleich einen Test der Neuanschaffungen des Winters dar. Dieses Jahr waren dies besonders viele. Neuer Anzug (Rev`it Poseidon), Stiefel (Alpinestars Toucan), Navi (Garmin Zumo 590LM), Schalthebel (Sw Motech), Trinkrucksack (Camelbak Classic), kurze Brems- und Kupplungshebel und die neuen Reifen (Mitas E07) mussten zeigen ob sie in der Praxis das hielten was sie in der Theorie versprachen. Das Zusammenspiel mit dem neuen Navi lief noch nicht ganz reibungslos. Irgendwie wollte es nicht die Tour fahren welche ich laut meiner Erinnerung geplant hatte. Bad Mergentheim schwirrte mir im Kopf herum, das ließen wir aber völlig abseits liegen. Egal, das Wetter war zu gut um sich zu ärgern. Im Nachhinein erschloss sich mir auch was ich falsch gemacht hatte. So fuhren wir nicht die geplante Route sondern eine welche sich das Navi selbstständig ausgedacht hatte. Wir streiften die Jagst und freuten uns schon auf Kurven entlang dieser, aber den Plan hatten wir ohne Garmin gemacht. Man kann aber auch nicht behaupten dass die gewählte Route keinen Spass gemacht hätte. Das Fazit war lediglich dass wir uns zeitlich verschätzt hatten und eine Stunde zu früh am Campingplatz ankamen.

Was soll’s, gleich die Gelegenheit genutzt und die Funktion für eine Rundtour getestet. Also schnell ins Navi gehackt: Rundtour 1 Stunde Dauer und los. Tatsächlich waren wir nach einer kurzweiligen und kurvigen Runde um kurz nach 15 Uhr wieder am Eingang des Platzes. Also ab zum Check In und nach großem “Hallo” erstmal das Zelt aufgestellt. Die ganzen Wohnwagenfahrer waren mal wieder erstaunt was man so alles auf dem Motorrad unterbringt und wir erkannten wie erwartet wie viele unnötige Sachen wir dabei hatten. Den Karfreitag ließen wir bei Fischsemmeln gemütlich im Freien ausklingen und legten uns relativ früh schlafen. 

Der Samstag begann mit Regen. Aber egal, wir wollten heute eh nur alle Fünfe gerade sein lassen und fürs abendliche Grillen ins Einkaufen fahren. Genau so verlief der Tag dann auch. Spät aufstehen, ausgiebiges Frühstück, kurze Runde zum Lidl und dann wieder alle Fünfe strecken. Spontan wurde Abends dann doch nicht gegrillt sondern der Tag mit einer anständigen Brotzeit und ein paar Spielen beendet. Der Regen verzog sich zum Ende des Tages auch wieder.

Sonntag morgen – Sitzbank gefroren – wie angenehm es doch ist zum Frühstücken in einem warmen Wohnwagen zu sitzen. Aber der Wetterbericht versprich für heute sehr viel, also das Garmin raus und eine kleine Runde geplant. Funktion Rundtour – Dauer ca. 3 Stunden. Das Gerät spuckt was aus und wir düsen los. Kleine Straßen, viele Kurven einmal Übersetzen mit der Fähre Neckarhausen – Neckarhäuserhof der letzten Gierfähre auf dem Neckar – das Garmin macht seinen Job sehr gut. Wir haben Spass kommen langsam aber sicher wieder in die Routine des Fahrens und lassen’s fliegen. Aber man sollte immer bedenken dass wir hier im Odenwald sind und das an einem Wochenende. Und schon ereilte uns eines der Probleme der Motorradfahrer. In Beerfelden war Schluss. Wir standen vor einer am Wochenende für Motorradfahrer gesperrten Strecke. Wir versuchen sie zu umgehen und landeten an einer zweiten gesperrten Strecke.

Ich muss hier kurz abschweifen. Ich war tatsächlich ein wenig erregt in dieser Situation. Man kommt als Tourist in die Region, bringt Geld, zahlt die gleichen Steuern wie jeder Autofahrer für den Unterhalt der Straßen und dann darf man sie nicht fahren. Ich muss gestehen ich kann auch jeden Anwohner an so einer Strecke – die meist nicht ohne Grund gesperrt ist – verstehen dass er ein Anrecht auf Ruhe haben möchte. Aber das Problem ist ja nicht derjenige welcher die Strecke einmalig entlangfährt. Das Problem sind die Brülltütenfahrer welche die Strecke immer und immer wieder fahren. Ich finde persönlich den Ansatz der Streckensperrungen falsch. Ich bin der Meinung dass hier massiv kontrolliert werden müsste und entsprechende Sanktionen verhängt werden müssten. Wer sein Kurvenkönnen durch stete Wiederholung verbessern will soll auf die Rennstrecke. Dort hat er die passenden Bedingungen und wird schnell lernen dass auch dort Brülltüten nicht geduldet werden. Soweit dazu.

Unser Fazit war erstmal frei der Nase nach einen legalen Weg gesucht ohne auf die Richtung zu achten. Zu einem späteren Zeitpunkt dann das Navi beauftragt den kurvigsten Rückweg zum Campingplatz zu finden. Wir wollten schließlich nicht zu spät zum Grillen kommen. Nach 165km in 3 Stunden rollten wir wieder zum Zelt, stellten die Bikes ab und verbrannten den Ärger über die Streckensperrungen auf dem Grill! Der Ausklang des Abends gestaltete sich wieder in Form von Brettspielen im Wohnwagen. 

Montag morgen wollten wir einfach nicht von Frühstückstisch aufstehen, war uns doch bewusst dass wir alles zusammenpacken mussten und am nächsten Tag wieder auf die Arbeit durften. Trotzdem verließen wir um 11 Uhr den Campingplatz und einmal mehr gab es staunende Blicke wie man das ganze Gepäck auf dem Motorrad unterbringt. Teile unserer Gruppe blieben noch den Rest der Woche am Platz und genossen die Ruhe welche nach den Feiertagen einkehrte. Insgesamt ist der Fortuna Campingplatz eine Empfehlung Wert. Günstige Lage zum Odenwald, eine angenehme Atmosphäre, saubere sanitäre Einrichtungen und ein sehr netter Betreiber laden zu einem weiteren Aufenthalt ein. Der Nachhause Weg war wieder geprägt von blauem Himmel und vielen Kurven. Wieder cruisten wir phasenweise an der Jagst entlang und doch lernten wir dank der kreativen Planung des Garmin neue Ecken in der schon oft befahrenen Gegend kennen. Diesmal ging es unterhalb Rothenburgs vorbei und das wohl flüssigste Stück Kurvengestöber lieferte uns eine Neubaustraße von Kirnberg in Richtung Leutershausen. Lange Kurven, auf bestem Belag, genial einsehbar luden dazu ein am Gashahn zu ziehen und kurzzeitig mit der Straße zu verschmelzen. Leider führte dies auch dazu dass wir umso zügiger dem Ziel näher kamen. 

Viel zu schnell waren die vier Tage mit Freunden vergangen. Ancampen an Ostern, eine schöne Tradition welche hoffentlich noch ein paar Jahre anhält.

Nicht alle neuen Anschaffungen haben den ersten Praxistest bestanden. So habe ich mich z.B. bereits wieder von den Alpinestars Toucan getrennt und mir wieder Daytonas angeschafft. In wenigen Wochen steht nun ein weiterer Teil der Motorradstrasse Deutschlands für uns an. Anfang Mai wollen wir die Westroute unter die Räder nehmen. Schaut doch mal wieder vorbei, dann gibt es hier auch darüber was neues zu lesen.