Island Tag 2 – 171 km – Vik

Unser Biorhytmus weckte uns beide relativ früh, man merkt die zwei Stunden Zeitumstellung doch deutlicher als gedacht. Um Punkt 8 Uhr saßen wir beim Frühstück und konnten das Buffet ganz alleine genießen. Außerhalb der Saison zu reisen hat Vorteile! Ein Nachteil ist, dass man meist zu den Wetter technisch nicht ganz so genialen Zeiten unterwegs ist. Heute Vormittag war dies kein Problem. Als wir den ersten Stop am Ægissíðufoss einlegten fühlte ich mich sogar genötigt die Jacke auszuziehen, weil die Sonne uns so auf den Pelz brannte. An diesem Wasserfall waren wir ganz allein und konnten uns nach Herzenslust mit den Kameras austoben.

Der nächste Stopp am Gljúfrabúi und dem direkt daneben liegenden Seljalandsfoss offenbarte dann Busladungen an Menschen. Wie sieht das hier erst in der Saison aus? Wir drehten eine Runde um den Seljalandsfoss und kamen patschnass hinter ihm wieder hervor. Imposant ist das schon wenn man mal hinter so einem großen Wasserfall steht. Heute war es relativ windig, was uns auf dem Weg zum Auto zurück entgegenkam, da wir quasi trocken gepustet wurden.

Nächster Halt… wieder ein Wasserfall, diesmal der Skogafoss. Wir schnallten die Rucksäcke auf den Rücken und machten uns auf den Weg neben dem Wasserfall den Berg zu erklimmen, von welchem er sich herunterstürzt. Die Treppenstufen fochten einen harten Kampf mit unserer Motivation aus, wir konnten uns aber durchsetzen. Oberhalb des eigentlichen großen Wasserfalls ist noch ein breiterer welcher allerdings deutlich weniger Fallhöhe aufweist. Nach einer Verschnauf- und Fotopause machten wir uns wieder an den Abstieg. Leider war nun die Sonne schon soweit hinter Wolken, so dass kein Regenbogen mehr über dem Wasserfall zu sehen war. Wir hätten doch zuerst unten fotografieren sollen.

Wieder zurück auf der Straße zeigte sich vor uns ein extrem graues Bild. Der Wind nahm auch immer mehr zu, so dass wir am Parkplatz für das Flugzeugwrack Sölheimsandur mit uns ringen mussten ob wir die 3,8 km einfach zu eben diesem laufen wollen. Wir entschieden uns aufgrund des Wetters dagegen und wurden leider kurz darauf in dieser Entscheidung bestätigt. Wenige Kilometer weiter fing es an zu Schütten was runterging und der Wind machte es fast unmöglich die Autotür zu öffnen. Wir steuerten pro forma noch die Küste bei Dyrhólaey an. Mehr als einen kurzen Blick auf den schwarzen Strand konnten wir allerdings nicht mehr werfen. Die Straße in das Naturschutzgebiet war bereits halb überschwemmt, deshalb beeilten wir uns zurück zu kommen, bevor die Straße vielleicht nicht mehr befahrbar ist.

Wir beschlossen für heute abzubrechen und, obwohl wir sehr bald dran waren, bereits zur gestern Abend gebuchten Unterkunft zu fahren. Als erste Gäste für diese Nacht konnten wir uns das Zimmer aussuchen. Wir nutzen die gewonnene Zeit für die Sichtung der Bilder, Planung des nächsten Tages und kochten uns Nudeln mit Tomatensoße. Nun folgt noch das konservieren der Erinnerungen und dann geht es heute bald ins Bett. Für morgen haben wir uns deutlich mehr Kilometer vorgenommen. Mal sehen ob uns das Wetter auch wieder ein wenig wohlgesonnen ist.

Hier noch der GPX Track des Tages: