Sardinien 2017 – Tag 11 & 12 – Arzachena – 240 km & 0 km

Heute hatten wir so gut geschlafen wie lange nicht mehr. Hier auf dem Platz ist es totenstill, was mit Sicherheit auch daher rührt dass er quasi fast leer ist. In der Hauptsaison möchte ich nicht hier sein. Überhaupt war unsere Entscheidung Ende September Anfang Oktober diesen Trip zu machen goldrichtig. Dem beginnenden Schmuddelwetter in Deutschland nochmal entfliehen und 25 Grad und mehr genießen. Nochmal im Meer Baden können kurz bevor der Winter uns einholt. Der Winter? Im Oktober? Ja richtig, wir müssen ja auch irgendwie wieder zurück nach Deutschland und da liegen ein paar Berge im Weg rum. Wie auch schon 2014 als wir vom Lago Como zurück fuhren soll es auch diesmal auf unserer Strecke wieder schneien. Wir lassen uns überraschen. Heute genießen wir erstmal Tomate Mozzarella zum Frühstück, das ganze garniert mit Meerblick und sonnigen 20 Grad um 8 Uhr. So kann man es aushalten.

Der Highlightzettel sorgt auch heute wieder für einige Abstecher von der direkten Route und so beginnen wir garnicht erst in die Richtung zu fahren in welche wir eigentlich wollen. Erstmal geht es raus zum Capo Caccia. Auf dem Weg dorthin sticht mir ein Sarazenenturm ins Auge. Da ich eh mal noch zu so einem Ding hin wollte  und auch ein unbefestigter Weg dorthin zu führen scheint, schlagen wir diesen kurzerhand ein. Das Navi kennt den Weg nicht, also auf gut Glück einfach mal abgebogen. Der Weg wird gröber, steiler und ausgewaschener – ich halte kurz an und hole mir das okay von Anja hier weiterzufahren und wir setzen nochmal an. Leider führt der Weg nicht zu dem Turm sondern daran vorbei. Es ist auch am Turm direkt kein Weg zu sehen, so dass wir mit einem Fotostopp in relativ geringer Distanz vorlieb nehmen müssen. Wir erkunden auch noch kurz den weiteren Verlauf unseres Weges, welcher leider eine Sackgasse ist. Also umdrehen und zurück. Dann geht es zum Cap hinaus. Schon einige hundert Meter vor dem eigentlich Wendepunkt parken Autos. Wir fahren bis zum Ende der Sackgasse, sehen es uns im wenden an und fahren sofort weiter. Der Photospot auf dem Feldweg war schöner. Auf dem Rückweg von der Landspitze müssen wir dann aber doch nochmal stoppen da man auf einem kleinen Seitenweg wunderbar die andere Seite erkunden kann. Die Felsen hier gehen senkrecht hinab ins Meer und das liegt ganz schön weit unter uns.

Der nächste Höhepunkt auf meinem Zettel ist ein alter verfallener Verladehafen in Argentiera. Leider sieht man von dem Verladehafen nicht mehr wirklich etwas. Es ist hier eine schöne Badebucht, mehr Sehenswertes gibt es aber auch nicht. Wir drehen wieder um und machen uns auf nach Porto Torres. Wie in Caglieri ist auch hier viel Industrie angesiedelt. Allerdings sind auch viele Anlagen leerstehend und verfallen vor sich hin. Wir ziehen zügig weiter, haben wir heute doch ein paar km mehr zu bewältigen als gestern und schon ganz schön Zeit vertrödelt. Bis Castelsardo ist die Strecke ziemlich unspektakulär. Nett zu fahren. Die Kurven machen Laune, aber halt auch nix besonderes da es hier auf der Insel viele schöne Strecken gibt. Aber der Blick auf Castelsardo ist dann doch wieder ein Highlight. Wir stoppen am Yachthafen davor und nutzen die Gegebenheiten wieder für einen ausgiebigen Fotowalk bevor wir in Castelsardo an einem Cafe halt machen. Schokolade ist leider aus, so muss sich Anja mit Cola begnügen. Ich gönne mir einen Cappuccino und wir teilen uns ein Club Sandwich welches auf dem Bild besser aussah, aber doch nicht ganz schlecht schmeckt.

Nun geht es die Costa Paradiso entlang in Richtung Cappo Testa. Wir reißen noch einmal kurz aus um uns die Costa Paradiso direkt am Meer anzusehen. Beim wenden der Motorräder, um sie abzustellen fährt mir Anja dann einfach auf den Fuss. Als ich ihr äußerst deutlich zu verstehen gebe das ich Schmerzen habe fängt sie an zu lachen. Erst nach nochmaligem lautstarken energischem deutlich machen der Situation: DU STEHST MIT DEM VORDERRAD AUF MEINEM FUSS!!! rollt sie ein bisschen zurück. Ich gebe mich nun ganz dem Schmerz in meinem Fuss hin, klammere mich an einen Baum und schreie diesen an. Und Anja… sie sitzt auf dem Mopped und lacht aufgrund der komischen Situation. Als der Schmerz langsam nachlässt und ich endlich meinen Helm abnehmen kann sieht sie mich mit großen treudoofen Augen an und entschuldigt sich…aber ich hätte zu komisch gewirkt. Wir machen nun wieder getrennt unsere Spaziergänge, da wir die Moppeds mit Gepäck nicht alleine lassen wollen.

Das Cappo Testa ist ein ziemlich weit nördlich gelegener Leuchtturm. Ich habe ihn auf dem Zettel, also fahren wir auch hin. Parken kurz und drehen eine Runde mit dem Foto, heute ist aber irgendwie die Luft raus. wir packen relativ schnell wieder zusammen und suchen uns auf dem Weg in Richtung Campingplatz noch einen Supermarkt. Es wird Zeit für eine Pause. Wir checken für zwei Tage auf dem Platz ein und essen heute im Dunklen da es schon so spät ist. Auch dieser Platz ist eher spärlich belegt und einige Sanitärhäuser erfahren wohl keine Pflege mehr da sie nach Ansicht des Personals nicht mehr benötigt werden. Das Hauptsanitärhaus ist hier aber echter Luxus! Riesige Duschen, Wasserdruck vom feinsten und äußerst gepflegt. Wir waschen den Dreck des heutigen Tages von uns ab und legen uns bereits um 21 Uhr ins Zelt. Wir lesen noch ein wenig und schlafen dann bald.

Tag 12:
Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr – warum zum Teufel sollte der Wecker um die Ziet klingeln wenn wir heute doch Pause machen? Richtig, schnell die Stative und Kameras gepackt und los gehts zum Sonnenaufgang auf die andere Seite des Campingplatzes. Wir sind direkt am Meer und es glüht schon ein wenig rot. Bis kurz vor 8 Uhr vergnügen wir uns mit verschiedenen Bildkompositionen.

 

Zurück am Zelt wird dann der Kocher angeschürt und erstmal Tee, dann Spiegeleier gekocht. Heute ist Faulenzen angesagt und das merkt man schon beim Frühstück. Wir lassen und viel mehr Zeit als sonst. Danach gehe ich kurz in den Supermarkt des Campingplatzes während Anja ihre Hängematte belegt und liest. Nachmittags schreibe ich die letzten beiden Berichte nach und lass mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Inzwischen ist es 15 Uhr, das Geschirr vom Frühstück steht immer noch rum und wir wollen erstmal noch baden gehen bevor wir uns diesem widmen. Es ist wunderbar ruhig hier während wir Windsurfern und Kitern zusehen. den letzten Abend auf der Insel wollen wir heute nochmal nutzen um Essen zu gehen bevor uns morgen nochmal eine Tour von ca. 180 km ins Landesinnere erwartet und wir dann Abends auf die Fähre zurück zum Festland müssen.

Sardinien 2017 – Tag 9 – Torre del Pozzo – 217 km

Die Vorfreude auf die bestellten frischen Panini trieb mich heute schon 10 Minuten vor dem Wecker aus dem Bett… naja okay, es war eher ein anderes Bedürfnis, aber ich blieb heute gleich mal auf und hab mich nicht nochmal hingelegt. Um Punkt 8 Uhr öffnete der Kiosk (damit hatte ich nicht wirklich gerechnet) und ich konnte die Paninis in Empfang nehmen. Schnell noch die Koffer zum Tisch umfunktioniert, die Helinoxen parat gestellt und den Kocher zusammengebaut, schon kann es losgehen mit Frühstück. Rühreier, Panini, Brotaufstrich, Käse, Honig und Orangensaft. Damit hatten wir mehr Frühstück als manche unserer Nachbarn welche mit VW Bussen oder noch größeren Wohnmobilen unterwegs sind. Immer wieder ernten wir erstaunte Blicke wenn wir da so dekadent beim Frühstück sitzen. Aber das Frühstück ist nunmal die wichtigste Mahlzeit am Tag! Das Packen ging heute gut von der Hand, um 10:20 Uhr waren wir startklar.

Die ersten 6 km waren wir gestern bereits zweimal gefahren um zu einem Supermarkt zu kommen. Danach ging es links weg und sofort in enge aber flüssige Kurven. Ein Traum quasi so direkt nach dem Aufwachen… Wir erklimmen die erste Höhe und stellen fest dass es hier vor nicht allzu langer Zeit erst gebrannt haben muss. Schwarz verkohlte Bäume zeugen noch sehr deutlich davon. Nach einem kurzen Schwenk von der Küste weg treffen wir auf die erwartete unbefestigte Straße. Sie führt uns zur Costa Verde und zu einem sauteuren Hotel das im Nichts steht. Das Le Dune macht seinem Namen alle Ehre steht es doch inmitten von Sanddünen. Der Strand hier ist unserer Meinung nach unspektakulär, er kann keine Emotionen in uns regen, noch dazu scheint gerade ein Bus eine Gruppe Touristen (welche Ironie dass wir sie nicht mögen, sind wir doch selber welche…) ausgespuckt zu haben die hektisch im Rudel den Strand erkunden. Wir ziehen uns etwas zurück in die Dünen und stellen mal wieder fest wie anstrengend es ist im weichen Sand zu laufen. Aber dieser eine Baum der hier mitten im Sand steht…oder eher liegt hat es uns als Fotomotiv angetan. Immer wieder erstaunt mich die Natur. Selbst in diesem scheinbar völlig trockenem Sand spriesst es grün und es halten sich allerlei Pflanzen.

Um wieder von der Küste weg zu kommen wählen wir diesmal einen anderen Weg, der auch nach wenigen hundert Metern schon eine Überraschung für uns parat hält. Ein kleiner Fluss kreuzt den Weg und es führt eine Furt hindurch. Ich stehe kurz davor und denke nach – ich bin schließlich noch nie durch eine Furt gefahren – und denk mir scheiß drauf, maximal wirst Nass und das Mopped kippt um. Also ab und durch. Einige Zuschauer zeigen Daumen hoch während ich schnell das Mopped abstelle und zu Anja zurückeile. Für sie ist es auch das erste mal. Ich nehme ihr den Tankrucksack mit Kamera ab (komisch… meine eigene war mir irgendwie egal) und schon zieht auch sie durch. Am Abend wird uns auf dem Campingplatz noch ein deutsches Ehepaar darauf ansprechen wie souverän wir mit den schweren voll aufgepackten Maschinen hier durchgepflügt sind. Wir sind beide erstmal froh drüber dass es glatt ging und fahren weiter. Nochmal kreuzt der Fluss unseren Weg, hier ist er aber viel flacher und es ist mehr als ob man durch eine Pfütze auf der Straße fährt.

Wir ziehen nun zielstrebig weg von der Küste ins Hinterland. Dort wollen wir eine Basalt Hochebene namens Giara di Gesturi überqueren und uns angucken. Die kleinen Straßen welche uns dorthin führen sind eine Wonne. Ackerbau prägt das Landschaftsbild. Auch wieder so ein Wunder für mich. Hier ist es bröseltrocken, kein Flüsschen weit und breit zu sehen – dass hier überhaupt etwas wächst. Wir erinnern uns es gab 8 Monate keinen Regen! Als wir vom Städtchen Gesturi aus zum Beginn der Hochebene vorgedrungen sind werden wir enttäuscht. Der Weg ist versperrt und wird bewacht. Wir müssen unverrichteter Dinge wieder umkehren. Schade aber dafür nehmen wir halt dann wieder kleine Asphaltsträsschen unter die Räder und erfreuen uns an bunt geschmückten Dörfern. Hier fällt besonders auf dass überall Blumenkästen hängen und alles sehr frisch wirkt. Immer wieder sehen wir in großer Distanz Nuraghen – ähnlich wie die Sarazenentürme an der Küste sind diese steinernen Türme gebaut. Allerdings deutlich massiger. Die Gelegenheit eine direkt anzufahren ergibt sich leider nicht.

In Oristano sehen wir zufällig ein großes Einkaufszentrum welches 7 Tage die Woche geöffnet hat. Wir stoppen um die Einkäufe für heute zu erledigen und ich schaue nochmal kurz die Infos vom heute angepeilten Campingplatz durch. Mit erschrecken stelle ich fest dass dieser nur bis 30. September geöffnet hat. Heute ist aber der 1. Oktober. Während Anja den Einkauf erledigt kümmere ich mich um Ersatz. Nur gute 25 km entfernt ist ein anderer Platz den wir auch schon während der Planung im Blick hatten. Also schnell eine Route dorthin ins Navi gedrückt, die Einkäufe verstaut und die letzten km an Salzseen entlang unter die Räder genommen. Keine Begrenzungen hindern uns und so sind wir flott am Platz angekommen.

Die Dame an der Rezeption fragt dreimal nach ob wir wirklich sicher sind dass wir hierbleiben wollen ohne den Platz angeschaut zu haben. Ja sind wir. Wir machen ja schließlich keinen 2 Wochen Urlaub auf dem Platz. Für eine Nacht taugt es eigentlich fast immer. Wir suchen uns ein Plätzchen zwischen Deutschen, Italienern und Schweizern aus und freuen uns über den lichten Pinienwald in dem dieser liegt. Die Sanitäranlagen sind ernüchternd aber okay. Erste Priorität hat nun Essen kochen. Vorher kommt aber noch das Ehepaar vorbei welches uns an der Furt beobachtet hatte. Frische Champignons, Zucchini und Ricotta zusammen mit Reis machen uns ziemlich Satt. Zum Duschen suchen wir das zweite größere Sanitärgebäude auf dem riesigen Platz. Die Duschen hier sind komfortabel und den weiteren Laufweg auf jenden Fall wert. Der Tag heute ist wie im Fluge vergangen und so sitzen wir nun um kurz nach 22 Uhr noch den morgigen Tag planend im Zelt.

Wir wollen noch zwei Tage fahren, dann einen Badetag einlegen bevor wir Donnerstag wieder auf die Fähre müssen.

Sardinien 2017 – Tag 8 – Fluminimaggiore – 230 km

Kennt ihr das, wenn ihr 10 Minuten bevor der Wecker klingelt nochmal vom WC zurück ins Bett geht und versucht schnell nochmal einzuschlafen? So ging es mir heute morgen. Die Betten im Agriturismo Santa Barbara waren der Hammer. Memoryfoam Matratzen sorgten für totale Entspannung – zumindest bei mir. Anja hatte Rückenschmerzen. Nicht umsonst haben wir völlig unterschiedliche Matratzen in unserem Bett daheim. Das Packen erledigten wir heute weitestgehend vor dem Frühstück. Die Motorräder standen ja auch direkt vor der Tür und wir hatten somit extrem kurze Wege. Um 8 Uhr setzten wir uns dann in die Küche und der Cheffe zauberte auf. Saft, Kaffee, Milch, Semmeln, Zwieback, Gebäck, Kekse, Marmelade, Nutella, Honig, Obst, Butter – kurz gesagt es blieb kein Wunsch offen. Und zum Frühstück lief der TV mit DMAX – Thema Amischlittentuning. Gut gestärkt saßen wir dann schon um 9:05 Uhr auf den Motorrädern und starteten gut gelaunt in den Tag.

Unser erster Anlaufpunkt heute war das Capo Sportivento, der südlichste Punkt von Sardinien. Okay, wir sind nicht ganz an den südlichsten Punkt gegangen sondern nur in die Nähe davon. Der Strand den wir hinter ein paar Dünen fanden war auf jeden Fall noch nahezu leer. Kein Wunder um die Zeit. Wir packten mal wieder die Kameras aus und ließen uns alle Zeit der Welt. Auf dem weiteren Weg stach mir direkt ein Sarazenenturm (histroischer Steinturm) ins Auge und der dazugehörige Weg dorthin. Wir bogen von der Strasse ab und schon ging es auf einer Sandpiste weiter. ca. 500 Meter vor dem Turm wurde der Weg dann so steil dass wir abbrechen mussten. Zum einen ist Anja mit Michelin Pilot Road 4 Straßenreifen unterwegs und zum anderen sind wir komplett aufgepackt mit Essen, Getränken und Campingausrüstung unterwegs. Da überlegt man sich dann schon zweimal ob eine Passage abseits der Strasse sein muss. Zum Laufen war es uns jedenfalls auch zu steil und zu warm, also kehrten wir um. Einige Kilometer weiter ergab sich die die nächste Gelegenheit zu so einem Turm zu fahren. Diesmal endete der Versuch an einem Zaun. Wir geben nicht auf, sollte nochmal so ein Turm ins Blickfeld kommen werden wir es wieder versuchen.

Am Porto Pino wollten wir die Aussicht genießen und eventuell mal kurz ins Meer springen. Als wir uns gerade um die Ecke von den Motorrädern entfernt hatten sah ich im Augenwinkel zwei Gestalten aus dem Gebüsch direkt auf unsere Fahrzeuge zugehen. Ich drehte um und stach auf die Moppeds zu, die beiden erschraken als sie mich sahen und drehten hektisch ab und setzen sich in einen in der prallen Sonne stehenden Fiat und warteten ab was passieren würde. Wir hatten nun ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und beschlossen das Baden bleiben zu lassen. Ein paar Fotos vom Porto Pino machten wir abwechselnd, so dass immer einer bei den Motorrädern blieb. Auf dem Rückweg vom Porto Pino kamen wir noch an einer Kolonie wilder wilder Flamingos vorbei welche natürlich als Fotomotiv herhalten mussten.

Nun ging es wieder weg von der Küste. Bei Domusnovas gibt es eine Tropfsteinhöhle, durch welche bis 1999 eine öffentliche Straße führte. Heute ist die Grotta di S. Giovanni für den Verkehr gesperrt. Wir parkten direkt am Höhleneingang und wechselten uns auch hier mit der Besichtigung ab. Am Eingang der Höhle versuchten ein paar Kletterer ihr Geschick an dem Überhang welchen die Höhle bildet. Echt imposant was uns die Natur hier zu bieten hat. Und dem Menschen ist damals nichts besseres eingefallen als eine Asphaltierte Straße durchzuziehen. Gut dass die Grotte inzwischen geschützt ist.

Der Rückweg an die Küste führt uns an Iglesias vorbei. Hier waren früher florierende Bergbaubetriebe von den denen heute nur noch Industrieruinen zeugen. Imposante Anlagen mit zerbrochenen Fenstern und offen stehenden Türen in denen so gar keine Geschäftigkeit mehr herrscht fristen ihr stilles Dasein. Wieder an der Küste geht es angenehm kurvig nach Masua. Hier ist heute ein Museum für Bergbaumaschinen und auch ein riesiger stillgelegter Betrieb zu sehen. Den Zugang verwehrt allerdings ein Zaun. Auf Museum haben wir nicht so recht Lust, also machen wir ein paar Bilder und fahren die letzten Kilometer über Buggerru nach Fluminimaggiore. Am Campingplatz sind wir einfach vorbeigefahren da wir erstmal einen Supermercato brauchen um unsere Vorräte aufzufüllen. Nach dem Shoppen geht es 6 km zurück und auf einen kleinen Campingplatz welcher nur 20 Plätze hat. Bei unserer Ankunft ist dieser fast leer. Als wir um 19 Uhr Essen kochen ist der Platz gut gefüllt. Fast nur Deutsche und Schweizer sind hier zu sehen und zu hören. Irgendwie ist uns das zu heimisch für Urlaub…

Heute wird mal wieder gekocht. Zucchini, Paprika, weiße Aubergine und Tomaten mit Reis. Ein riesen Topf für den großen Hunger ist schnell verdrückt. Man merkt mal wieder deutlich dass es 12 Stunden her ist seit es was zu Essen gab. Wir diskutieren heute mal die nächsten Tage und was wir noch so anschauen wollen. Wenn wir weiterhin so zügig vorankommen werden wir noch einen Badetag einzulegen bevor wir die Insel am Donnerstag Abend mit der Fähre wieder verlassen. Um 22:30 ist auf dem Platz immer noch nicht so richtig Ruhe eingekehrt. Ich bin gespannt wann wir heute einschlafen werden.