Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 7 – 358km

 

Wir hatten heute eine unruhige Nacht. Wir fühlten uns in dem gebuchten Hotel nicht wirklich wohl. Die Federkernmatratzen waren auch nicht das Wahre. So waren wir beide mehrfach wach und sahen am morgen nicht wirklich fit aus. Also zügig hier weg lautete der Plan. Sachen Packen, Topcase einräumen, kurz zum See geschaut und ein paar Bilder gemacht.

Wenigstens das Wetter sieht halbwegs brauchbar aus. Dann noch schnell gefrühstückt und ausgecheckt. Es gibt keine Quittung? Hmmm… das bestätigt nur den Eindruck vom Hotel. Wir sitzen um kurz nach 9 Uhr auf dem Bock und fahren los. Schwerin lassen wir zügig hinter uns. Wir stellten gestern schon fest dass die Gegend unspektakulärer wird. Heute möchte ich nach einem neuen Begriff suchen. Langweilig ist das falsche Wort da selbst eine jeden Tag gefahrene Strecke nicht langweilig ist. Eintönig geht in die richtige Richtung. Die einzigen Highlights am Vormittag sind Kirchen oder andere Bauten. Die ab und an in Ortschaften zu sehen sind.

Achja und die Windräder. Thema Energiewende. Uns fällt schon seit Tagen auf dass uns eigentlich nichts auffällt. Also keine Solarplattenfelder von mehreren Quadratkilometern Größe. Keine Monokulturen auf den Feldern um in jedem Ort eine Biogasanlage zu befeuern. Das einzige was auffällt sind die allgegenwärtigen Windräder. Heute hatten wir eine extreme Anhäufung gesehen. Anja hörte bei ca. 50 auf, zu zählen. Direkt dazwischen Häuser, Industrie und so weiter. Aber die Windräder werden bei weitem nicht so störend empfunden wir die Solarplatten. Auch auf den Hausdächern findet man keine Solarplatten. Dafür findet man etwas anderes hier in der Gegend. Das Ampelmännchen. Es kommt aus dem Osten und ist eigentlich viel schöner als die anderen Fussgängerampeln. Wir wollen Ampelmännchen für alle!!!

In Havelberg kreuzen wir zuerst die Havel über eine Brücke und danach die Elbe mit der Gierfähre Räbel. (Infos was eine Gierfähre ist). Ich persönlich mag diese Fähren welche nur mit der Kraft der Strömung betrieben werden. Man kann die Überfahrt bei völliger Stille genießen. Nur das plätschern des Wassers. Den Weg zur Fähre bestreiten wir mal wieder auf Kopfsteinpflaster. Ein Schild teilt uns mit dass wir uns auf der Straße der Romantik befinden. Was hat Kopfsteinpflaster mit Romantik zu tun fragen sich meine Arme.

Die Elbe begleitet uns bis Tangermünde wo wir eine Tankstelle suchen um unsere Vorräte aufzufüllen. Benzin, Wasser und Bockwurst! Auf dem Weg zur ehemaligen Innerdeutschen Grenze stechen nur ein paar Kirchen und Landsitze aus dem immer gleichen Bild der Landschaft welches uns hier begleitet hervor.

Kurz vor unserem Tagesziel dem Hotel Alte Wassermühle am Elm in Königslutter erwischt uns dann doch noch ein bisschen Regen. Insgesamt hat uns das Wetter heute keine Freude bereitet. Es war durchgängig stark bewölkt und auch relativ kalt. Eine Temperaturanzeige wollte uns vorgaukeln dass es 15°C Grad hätte, wir glauben das nicht. Gefühlt waren es maximal 9,5°C!!! Ich bin immer wieder froh über meine Heizgriffe und muss zu meinem Entsetzen feststellen dass meine Handschuhe beginnen sich aufzulösen. Anja fängt jedesmal wenn wir anhalten an Kreise ums Motorrad zu laufen um sich aufzuwärmen. Auf den letzten Kilometern, nur noch die heisse Dusche im Kopf sehe ich auf einmal einen braunen Wegweiser zu einem „Geopunkt“. Ich werfe Anker und biege rechts auf einen kleinen Parkplatz ein. Anja fragt mehr oder weniger unentspannt was denn jetzt noch sei so kurz vor dem Ziel. Wir steigen nochmal ab, machen ein paar Bilder und lesen die Infotafeln über eine Quarzsandgrube und einen Findling. Ich schalte kurz das Handy an und schaue ob hier zufällig ein Geocache liegt. Bingo, ein Earthcache: Uhry und die Weißen Sande. Bei dem Versuch den Umfang des Findlings zu bestimmen kommen wir beide richtig ins Lachen. Später sollte sich noch herausstellen dass Anja mit Ihrer Messmethode Recht behalten sollte.

Vom Lachen ein wenig aufgewärmt nehmen wir die letzten 10km in Angriff. Noch ein kurzer Stop an einem Supermarkt um Abendessen zu jagen. Das Männchen beschützt das Transportmittel. Das Weibchen erlegt das Futter. Noch 900m zum Hotel. Hoffentlich nicht wieder so eine Kaschemme wie gestern. Der erste Blick aufs Hotel ist vielversprechend. Eine Alte Mühle, liebevoll restauriert. Die Besitzerin führt uns sogleich in unser Zimmer und wir sind erstmal sprachlos. Viel Platz, absolut sauber und einfach zum wohlfühlen. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch den wunderschön angelegten Garten und begeben uns aufs Zimmer um Abend zu essen und diesen Bericht zu verfassen.

Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 6 – 378km

 

Nachdem wir den gestrigen Tag als Motorrad Pause genutzt hatten um ein wenig zu Wandern (14,7km und 8 Geocaches) stand heute wieder Motorradfahren auf dem Plan. Die Beine sagten heute morgen erstmal deutlich Nein zum aufstehen. War wohl doch ein bisschen viel gestern. Der Abschied viel uns heute schon ein bisschen schwerer als in den letzten Tagen. Zwei Nächte schaffen doch eine innigere Verbindung als nur eine. Außerdem hatten wir noch viel gesehen was wir gerne genauer erkundet hätten. Aber wir haben doch keine Zeit. Moment, wir sind hier im Urlaub und sollten alle Zeit der Welt haben. Nun wir hatten im Vorfeld die Wahl, entweder jeden Abend auf gut Glück eine Unterkunft suchen oder im Vorfeld suchen und buchen. Wir entschieden uns für zweiteres und sind daher nicht ganz so flexibel. Nach dem Frühstück ging es los. Wie das Packen geht hatten wir trotz des Tages Pause noch nicht verlernt. Die Kleinteile lose ins Topcase, die zwei Taschen mit den Klamotten in die Seitenkoffer. Um 9:15 saßen wir bei schönstem Wetter Startklar auf dem Bock.

Zuerst einmal galt es nun Rügen noch ein wenig zu erkunden. Wir bewegen uns halbkreisförmig weiter an der Küste entlang, genießen den Ausblick auf die Bodden zur Linken und die Küste zur Rechten. Die Geschwindigkeit ist eher gemächlich, das Sightseeing steht im Vordergrund. Wir kommen durch kleinere Ortschaften und entdecken eine Neubausiedlung in der alle Häuser mit Reetdächern gebaut werden. Kurzer Fotostop. Es gibt deutlicher weniger Häuser mit dem Traditionellen Dach als wir gedacht hätten. Dann geht es auf zur Witower Fähre. Ein Großer Traktor will auch mit übersetzen. Die Fähre sackt deutlich spürbar ein obwohl der Hänger des Traktors leer ist. Ich möchte nicht wissen wie es sich anfühlt wenn er einen vollen Anhänger dabei hat.

Nach dem Übersetzen geht es in Richtung Stralsund. Die Rügenbrücke über welche wir die Strelasundquerung bei Stralsund bewältigen hat eine Länge von 2830m. Schon ein beachtliches Bauwerk. Wenn man allerdings schon einmal in Dänemark über die Öresundbrücke mit einer Länge von 7845m gefahren ist wirkt diese Brücke gar nicht mehr so groß. In Stralsund hätten wir gerne wieder die Innenstadt besichtigt, aber wir wissen ja bereits dafür ist keine Zeit eingeplant. Zeit für ein Foto bleibt aber.

Auf dem Festland halten wir uns noch einige Kilometer an der Küste. Es fällt schwer uns vom Meer zu verabschieden. Auch wenn die Ostsee nicht unser Favorit wird. Als wir die See verlassen begeben wir uns bald wieder auf die Deutsche Alleenstrasse. Allerdings sind hier die Straßen in einem besseren Zustand als in den letzten Tagen. Kopfsteinpflaster gibt es zwar auch hier ab und an aber in geringen Dosen.

In Tessin machen wir Mittag. Ein Supermarkt, eine Bank und eine Tankstelle das ist alles was wir brauchen. Gemüse, Semmeln und eine wenig Käse sorgen dafür dass wir uns gut gesättigt wieder auf den Weg machen. Die Landschaft wird unspektakulärer. Dörfer, Wälder und Felder wechseln sich ab. Alleen begleiten uns. Sieht aus wie zu Hause. Nichts besonderes für uns. Dementsprechend flott lassen wir alles an uns vorbeifliegen. Wenn da nicht immer das schwebende Damoklesschwert der Geschwindigkeitskontrollen wäre. Kennt ihr diese neuen Runden Säulen die von vorne und von hinten knipsen? Wir haben Glück ich erkenne sie rechtzeitig und kann mit exakt 50 km/h daran vorbeirollen. In Neukalen will ich eigentlich die Kirche fotografieren, aber Anja deutet an dass wir nochmal kurz wenden sollten. Das Ergebnis seht ihr hier.

Das einzige Highlight auf dem restlichen Weg bis Schwerin ist eine alte Windmühle. Wir stoppen nochmal für ein Foto und besprechen wie wir unser Abendessen gestalten sollen. Gaskocher und Fünf Minuten Terrine ist unsere Wahl.

Also nochmal einen Stopp zum Tanken und einkaufen und dann ab zum Hotel. Dieses macht einen angestaubten Eindruck und grenzt sich qualitativ deutlich von den bisherigen Hotels ab. Wir fahren noch kurz zum Penny dann ab aufs Zimmer. Kochen, duschen und schon sitze ich wieder hier und berichte. Der Huawei Mobile Router tut gute Dienste. Nach vier Tagen schreiben hat mir tatsächlich gestern etwas gefehlt. Ich würde mich freuen wenn Ihr hier einen Kommentar hinterlasst falls euch die Berichte gefallen und ich diese auf den restlichen drei Etappen fortführen soll.

Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 4 – 415km – Halbzeit

 

Heutiger Plan: Mecklenburgische Seenplatte, Usedom und Rügen. Aber erstmal aufstehen und frühstücken. Das Buffet im Hotel Landsitz in Templin ließ keine Wünsche offen. Vor allem frisches Obst war in gigantischer Auswahl vorhanden. Irgendwie kamen wir uns aber fehl am Platz vor. Wir waren um 7 Uhr bereits beim Frühstück und das an einem Sonntag. So nach und nach füllte sich der Saal mit Rentnern. Das Hotel Landsitz ist ja schließlich eine Kombi aus Hotel und Seniorenresidenz. Die Packroutine ermöglichte uns ein zügiges abrücken. Um Punkt 9 Uhr starteten wir in Richtung Seenplatte. Bilanz nach der ersten Stunde. 40 km geschafft. Die hatten uns aber auch ganz schön geschafft! Die Arme werden lahm. Der Straßenzustand ist unterirdisch. Die Alleen sind zwar schön anzuschauen, aber die Wurzeln fordern ihren Tribut. Die reinsten Waschbrettpisten. Immer wieder km lang Kopfsteinpflaster in absolut desolatem Zustand. Alleine im Stehen gefahren mit Sicherheit easy, aber zu zweit und voll beladen eine Tortur. Trotzdem genießen wir die Ausblicke. Die Alleen werden langsam aber sicher herbstlicher.

Die ersten Seen kommen ins Blickfeld. Eine echt sehenswerte Gegend. Zwischen den Seen lässt sich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit wieder erhöhen. Langgezogene Kurven erfreuen uns. Das Wetter ist uns heute auch wohlgesonnen. Die Sonne kommt raus, der Himmel zeigt sich in schönstem Blau. Wir fliegen durch die Seenplatte. Ein kurzer Stop hier ein kurzer Stop dort. Wir stehen an einem See betrachten den Anlegesteg und die Enten, da fällt Anja auf dass wir genau auf der Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg stehen.

Heute ist Sonntag. Man merkt dies deutlich am Verkehrsaufkommen. Dieses ist deutlich höher als in den letzten Tagen. Viele Ausflügler sind unterwegs. Sie genießen auch den Ausblick und blockieren mit ihrem schleichenden Fahrstil unser vorankommen. Gut dass die Straßen hier ein zügiges Überholen erlauben. In vielen Orten und Städten durch die wir fahren wünschen wir uns mehr Zeit um die Orstkerne zu erkunden, aber wir wollen heute gute 400km schaffen und bis Rügen kommen. Das Hotel ist gebucht und unser Pausentag wartet auf uns. Immer wieder merke ich heute dass die letzten Tage doch einiges an Kraft gekostet haben. Die Arme werden schwer nach den wiederholten Holperstrecken.

Dann endlich ist die Ostsee zu sehen. Usedom begrüst uns mit heftigen Windböen. Wir fahren über die Brücke und machen erstmal einen kurzen Stop.

Hier beschließen wir dass heute wieder Vespern irgendwo unterwegs unsere Mittagspause sein soll. Semmeln kaufen wir an einer Tankstelle, Wurst und Käse haben wir noch. Usedom ist irgendwie unspektakulär. Wälder, Orte, lange Geraden, wenig Kurven. Wäre da nicht ab und an die Ostsee würde ich fast sagen es war völlig langweilig. Wir finden noch einen Supermarkt der auch Sonntags geöffnet hat und decken uns hier mit Tomaten ein. Idealerweise steht gleich eine Bank vor dem Supermarkt und öffentliche Toiletten sind auch da.

Frisch gestärkt geht es weiter. Zügig runter von Usedom. Leider haben wir die Rechnung ohne den Sonntagsausflüglern gemacht. Wir kommen nur sehr zäh vorwärts. Überholen ist hier nur selten möglich. Als wir Usedom endlich wieder verlassen haben zieht der Himmel wieder zu. Bitte nicht schon wieder Regen. Wir kommen noch an einem Museumshafen vorbei und halten kurz für ein Foto.

Kurz vor der Fähre nach Rügen nochmal volltanken und eine heiße Schokolade für Anja. Dann sind wir auch schon an der Fähre. Das Wetter hält erfreulicherweise durch. Es ist bewölkt, der Wind bläst ungehindert, aber es bleibt trocken. Wir kommen nach 2 Minuten Wartezeit auf die Fähre und setzen über. Lohme, das Tagesziel rückt in greifbare Nähe.

Noch ca. 4o km. Hier auf Rügen erleben wir die bisher schönsten Alleen. Wie ein Tunnel komplett geschlossen. Wir gleiten dahin und genießen die Geschwindigkeit, die fallenden Blätter, die Bäume die an uns vorbeiziehen. Dann eine Rechtskurve und es staucht uns erstmal ganz gewaltig. Mit 80 Sachen auf das übelste Kopfsteinpflaster bisher geschossen. Irgendwie die Geschwindigkeit reduzieren! Die Federung schlägt durch, wir schaukeln uns auf. Kurze Schrecksekunde aber wir haben es geschafft. Jetzt wird uns auch klar warum die Autos hinter uns auf einmal weg waren. Sie wussten was da kommt und hatten vorher schon gebremst. Wir fahren mit ca. 10 km/h weiter. Das Kopfsteinpflaster nimmt kein Ende. Phasenweise fahren wir im Schotter im Bankett da dieses in einem besseren Zustand ist als die „Straße“. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80km/h lässt uns auflachen.

Kurz vor dem Ziel noch einmal eine Umleitung. Das GPS geht aus – sind die Akkus etwa schon leer – wieder einschalten – es geht wieder. Leider geht das Garmin GPSmap 62s immer wieder mal aus wenn man bei den Raumbezug Open Streetmap Karten zu schnell zoomt. Egal. Wir fahren Schrittgeschwindigkeit bis es wieder an ist. Dann noch 800m bis zum Ziel. Wir rollen auf den Parkplatz und freuen uns angekommen zu sein. Das Hotel Nordwind in Lohme ist ein Familienbetrieb mit einem kleinen Restaurant. Wir checken ein und beziehen uns Zimmer. Schnell geduscht und ab ins Restaurant der Magen knurrt. Endlich frischen Fisch. Mein Riecher beim Buchen war richtig. Die Größe der Portionen und die Qualität der Speisen erweist sich als genial! Nach dem Essen gehts direkt aufs Zimmer. Und hier ist er nun wieder der tägliche Bericht. Heute haben wir 415km Motorradstrasse Deutschland ein paar Km Europäische Route der Backsteingotik, ein paar Km Deutsche Tonstrasse und einige Km Deutsche Alleenstrasse bezwungen. Wir waren 8 Stunden und 45 Minuten unterwegs, wobei die reine Fahrtzeit 6 Stunden und 16 Minuten betrug. Morgen ist ein Ruhetag geplant. Wir werden ein wenig Wandern gehen und vielleicht den ein oder anderen Geocache suchen. Ob ich morgen einen Bericht schreibe kann ich noch nicht sagen. Spätestens am Dienstag wenn wir weitergefahren sind wird es wieder etwas zu lesen geben.

Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 3 – 378km

Das heutige Tagesziel lautete Templin und damit das Motto „Um Berlin rum!“ Wir starteten den Tag bei leichtem Nieselregen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Hotel Zur Krone in Rothenburg Oberlausitz. Nach dem Frühstück noch schnell die Taschen in den Koffern verstaut (die Packroutine ist inzwischen da!) Und um kurz nach 9 saßen wir bei bewölktem Himmel aber ohne Regen auf der VStrom. Die ersten Kilometer waren geprägt von Nadelwäldern und langen Geraden. Ab und an mal eine leichte Kurve. So kamen wir erstmal recht flott voran. Die Industrieruinen werden weniger. An einer alten Eisenbahnbrücke machen wir einen kurzen Fotostop. Hier erzählt uns ein Anwohner dass die Brücke schon seit mindestens 1950 nicht mehr befahren wurde und dass der desolate Zustand daher rührt dass die Brücke den Polen gehört.

Wir fahren bis Bad Muskau an der Grenze entlang. Dann ziehen wir Richtung Spremberg mit dem Ziel Cottbus zu umrunden. Kurz vor Cottbus sticht mir ein Wegweiser ins Auge – Aussichtspunkt Tagebau Cottbus Nord. Wir drehen ab und wollen uns den Tagebau anschauen. Ein Aussichtsturm mit sechs Stockwerken erwartet uns. Der Ausblick wäre bei blauem Himmel sicher besser, aber wann kommen wir schon einmal wieder an einem Tagebau vorbei?

Nach diesem Stop wirren wir noch auf der Suche nach einer Tankstelle in den Randgebieten von Cottbus umher. Eine Tankfüllung und Blasenentleerung später sind wir wieder auf der Route und streben in Richtung Spreewald. Wir folgen der ausgeschilderten Spreewaldroute und treffen auf ganze Ortsverbindungen mit Kopfsteinpflaster.

In Neu Lübbenau halten wir um Mittag zu essen. Ein Edeka liefert die Zutaten. Frisch gestärkt geht es weiter. Am Scharmützelsee entlang bietet sich uns ein ganz anders Bild als auf den letzten Hunderten Kilometern. Keine Ruinen säumen den Weg sondern neue Gebäude, kleine Villen und große Hotelanlagen. In Fürstenwalde wiederum sehen wir wieder Ruinen. Auf den Fotos ist ein altes Schulgebäude zu sehen welches seit 1945 nicht mehr genutzt wurde. Die Highlights des Tages kommen auf den letzten Kilometern. Von Oderberg aus Richtung Eberswalde zieht sich eine wundervoll kurvige Strecke durch die Wälder. Man fährt eine Zeitlang am Oder-Havel-Kanal entlang. Alles neu gemacht hier.

Wir fahren noch am Werbellinsee entlang und durch ein wunderschön kurviges Tal und streben nun dem Tagesziel Templin zu. Der Wegesrand wird immer von Bäumen gesäumt. Entweder sind es hier Laubwälder oder Aleen. Die Märkische Eiszeitstrasse befahren wir immer wieder und stellen zum Tagesabschluss fest dass diese auch durch Templin führt. Die heutige Nacht verbringen wir im Landsitz Hotel. Dies ist eine Kombination aus Seniorenresidenz und Hotel. Wir ziehen den Altersdurchschnitt hier ganz schön runter. Es ist am Stadtrand und in der Nähe der Örtlichen Therme gelegen.

Heute steht noch ein wenig Motorradpflege auf dem Programm. Bremsen checken (okay ich bestell heute noch neue Beläge, diese hier reichen nicht mehr für die Schweiz) und Kette ölen. Und nun sitze ich hier und beende diesen Bericht. Wir sind heute 378km in 8 Stunden und 17 Minuten gefahren wobei wir insgesamt 2,5 Stunden Pausenzeiten hatten. Von langen Geraden bis hin zu engen Kehren hatten wir heute alles. Und das Beste daran war dass wir heute komplett trocken geblieben sind. Morgen gehts nach Lohme auf Rügen. Dann ist erstmal ein Tag Pause angesagt.

Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 2 – 362km

 

Warum zum Teufel klingelt der Wecker schon um 7 Uhr? Wir haben doch Urlaub! Wo bin ich hier eigentlich? Achja Hotel Drei Brüder Höhe. Also erstmal der Blick zum Fenster. Grau in Grau. Einmal Augen reiben. Ich kann nicht erkennen ob es regnet. Wir gehen erstmal Frühstücken. Soviel Auswahl haben wir selten in einem Hotel gesehen. Das Buffet verspricht dass die Motorradklamotten mal wieder spannen werden. Inzwischen sind wir auch sicher, es regnet. Wir lassen uns Zeit. Vielleicht hört es ja noch auf zu regnen. Das Packen der Koffer ist noch keine Routine. Wir brauchen länger als gedacht. Dann noch die Regenklamotten. Hmm eigentlich regnet es doch überhaupt nicht so arg. Also Anja in die Kombi geholfen. Ich verzichte. Startzeit 9:45 Uhr.

Wir befinden uns aktuell noch im Erzgebirge, fahren durch einige Täler und genießen die Kurven. Das Wetter bleibt Grau in Grau und erfreut uns mit Nebel und feinem Nieselregen. Wir tasten uns an der Landesgrenze entlang. Das Straßenbild ist geprägt von verlassenen Industrieruinen. Immer wieder begegnen wir stillgelegten Schmalspurbahnen. Mehrere Stauseen kreuzen heute unseren Weg. Aufgrund einiger Umleitungen verlassen wir immer wieder die geplante Route. Einmal geraten wir auf eine Schotterpiste. *freu* Leider nicht für lange. Gegen Mittag beginnt es stärker zu regnen. Ich habe keine Lust anzuhalten und mich in die Kombi zu zwängen also erstmal weiter, es wird schon gleich wieder aufhören. Pustekuchen es wird mehr und mehr. Mittlerweile rentiert es sich nicht mehr die Kombi anzuziehen. In der sächsischen Schweiz kommen wir in Bad Schandau in ein weiteres Tal. Das Kirschnitztal zeichnet sich durch mehrere Dinge aus. Aufgrund des Wetters haben wir heute aber nicht den passenden Blick für die Schönheiten des Tales. Die Kirschnitztalbahn (www.meyer-strassenbahn.de) ist eine mehr als 100 Jahre alte Straßenbahn und führt von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall. Bei dem Regen macht es nicht wirklich Spass durch ein Tal zu fahren während auf meiner Fahrbahnseite die Straßenbahnschienen in den Teer eingelassen sind. Wenigstens gibt es nicht viel Gegenverkehr so dass ich meist einen auf Engländer mache. Am Ende des Tales halten wir kurz an einer Bushaltestelle um die Batterien im GPS zu wechseln. Hier überwinde ich nun meinen Stolz und zwänge mich in die Regenkombi. Die kurze Pause wirkt Wunder. Der Regen lässt nach und hört kurze Zeit später völlig auf, kein Wunder ich habe ja jetzt die Regensachen an. Langsam aber sicher wird es Zeit zu Tanken. Unser Bedürfnis nach etwas warmen im Magen können wir hier auch mit einer Bockwurst stillen. Stilecht mit Bautzener Senf (bester Senf ever!!!).

Ab Zittau können wir sogar ab und an etwas blaues am Himmel erkennen. Der heutige Tag verlangt nach einer heißen Dusche und man will einfach nur noch ankommen. Die Strecke führte durch viele Dörfer welche sich als sehr weitläufig herausstellten. Der viele Regen hat uns zugesetzt. Wenigstens war es wärmer als gestern. Gegen 17:15 kommen wir in Rothenburg dem heutigen Tagesziel an und suchen uns noch einen Edeka um Abendessen zu kaufen. Nach der heissen Dusche im Hotel zur Krone kochen wir uns eine Kartoffelsuppe mit dem Gaskocher und lassen den Abend ausklingen. Heute sind aufgrund des Wetters nicht sehr viele Bilder entstanden und wir haben keinen Hotspot zur Verfügung. Also kommt das neue Spielzeug zum Einsatz. Ein mobiler UMTS Router von Huawei.

Motorradstrasse Deutschland Ostroute Tag 1 – 426km

 

Heute war es endlich soweit. Alle Vorbereitungen abgeschlossen. Die Sachen gepackt. Noch einmal im eigenen Bett geschlafen. Augen auf, der Blick zum Dachfenster … kein Regen. So wie es aussieht dürfen wir im Trockenen starten. Beim Verstauen der Taschen in den Koffern kommt sogar die Sonne raus. Besser könnte es gar nicht sein. Um kurz nach 9 Uhr ging es dann los. Erstmal ein wenig Distanz machen, quasi eine Anreise ins Zielgebiet. Landstrasse bis Schwabach. Der neue Conti Trail Attack 2 fühlt sich gut an. Dann ab auf die A6 weiter auf die A9 bis Pegnitz. Irgendwie um Nürnberg rum. Der neue Conti hat Shimmy. AB 130km/h auf der Autobahn deutlich zu spüren. Mehr als 160km/h gehen nicht. Naja wir fahren ja nicht mehr Autobahn.

Nachdem wir diese in Pegnitz verlassen haben heisst es nun ab in Richtung Landesgrenze.

In Waldsassen suchen wir nach einer Tankstelle und finden die Bundespolizei. Die freundlichen Herren wollen von uns wissen ob wir im Nachbarland zum shoppen waren. Wir verneinen und dürfen weiterfahren. Scheinbar waren wir glaubwürdig. Das Kofferauspacken durften wir uns sparen.

Nun geht es über Selb und Rehau ins Vogtland. In Posseck beschließen wir Mittag zu machen. Es gibt eine überdachte und windgeschützte Bushaltestelle in der Ortsmitte. Kaum haben wir unsere Tomaten, Gurken und Semmeln ausgepackt kommen mehrere Dorfbewohner um auf den Bus zu warten. Wir sitzen nun zwischen den Wartenden und genießen unser Vesper. In Posseck stand regelrecht noch das Wasser auf der Strasse als wir Halt machten. Wir wurden bisher vom Regen verschont und hatten scheinbar das Glück in Schlangenlinien um die Wolken herumzufahren.

Nach einer unerwarteten Passüberquerung mit 849 Höhenmetern legten wir einen Zwischenstop am Museumsbahnhof Schönheide Süd ein. 1994 war dieser Bahnhof stillgelegt worden. Die Regelspurstrecke blieb erhalten. Das Schmalspurstreckengelände wurde zu einem Lagerplatz umfunktioniert. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde der Bahnhof als Museumsbahnhof wieder aktiviert. Wir konnten hier einige schöne alte Loks und Waggons bestaunen.

Einen weiteren Pass später konnten wir dann den für heute höchsten Punkt erobern. Den ehemaligen Grenzübergang nach Tschechien auf dem Fichtelberg mit 1113 Höhenmetern. Der Fichtelberg ist mit 1214 Höhenmetern der höchste Berg Sachens.

Ab hier war Endspurt für heute angesagt. Über Annaberg und Wolkenstein ging es zum heutigen Tagesziel. Das Hotel Drei Brüder Höhe in Marienberg. Hier lassen wir den Tag mit einem wundervollen Ausblick vom Aussichtsturm des Hotels ausklingen.

Der Continental Trail Attack 2 fährt sich auf der Landstraße super. Die Autobahn mag er überhaupt nicht. Das Wetter ist uns bisher wohlgesonnen und die Vorfreude auf morgen ist schon riesig.

Unsere Tourplanung fand in Anlehnung an die Motorradstrasse Deutschland statt. Im Laufe des ersten Tages entdeckten wir dass wir uns teilweise auf der Deutschen Alleenstrasse, der Silberstrasse und der Porzellanstrasse bewegten. Habt ihr auch schon eine dieser Strassen bereist? Welche derartige Strassen kennt ihr noch? Ich freue mich über jeden Kommentar mit Informationen hierzu.

Feierabendrunde ins Fränkische Seenland mit kleinem Schotter Ausflug

Ich habe heute mal den Arbeitstag etwas früher ausklingen lassen um ein wenig das Fränkische Seenland zu erkunden. Leider hat mir der Verkehr in Nürnberg erstmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe fast eine Stunde benötigt um Nürnberg zu verlassen. Über Schwabach und Georgensgmünd habe ich mich Pleinfeld und damit dem Großen Brombachsee angenähert. Unterhalb der beiden Brombachseen vorbei in Richtung Altmühlsee, welchen ich eigentlich umrunden wollte ging es weiter. Aber heute war ja Tag der Strassensperren, Unfälle und Baustellen. Planänderung und direkt nach Muhr am See weiter. Der Sinn der Fahrt war ja ein paar km zu machen also noch zwei drei Schleifen eingebaut und wieder zurück auf die andere Seite des kleinen Brombachsees. Hier dann ein wenig den Ausblick über Enderndorf genossen und ein paar Bilder gemacht:

Nach der kurzen Pause dann von Enderndorf nach Spalt die Kurven ohne störende Autos genießen dürfen. Nun ab in die Pflugsmühle in den Biergarten und eine deftige Brotzeit genossen. Gut gestärkt ging es nach der Vesper auf den Heimweg.

Da der Weg von Wassermungenau nach Windsbach momentan auch gesperrt ist nochmal eine kleine Ecke reingefahren. Den Weg von Aich nach Weißenbronn habe ich mir dann zum Tagesabschluss noch auf Schotter gegönnt. Und schon waren 145 km und fast 5 Stunden vorbei. Schade dass mich Nürnberg soviel Zeit gekostet hatte.

Tagestour mit dem Ziel Hersbrucker Schweiz

Heute ging es einige Kilometer durch die Hersbrucker Schweiz. Den Einstieg machten wir über die alte Bergrennstrecke bei Happurg. In Königstein kehrten wir zum Mittagessen im Hotel Wilder Mann ein. Sehr schön am Marktplatz gelegen und definitiv zu Empfehlen!

Auf dem Rückweg genossen wir die alten stählernen Eisenbahnbrücken im oberen Pegnitztal. Die Deutsche Bahn plant diese abzureißen und durch moderne Betonbrücken zu ersetzen. Es gibt eine Bürgerinitiative zum Erhalt und der Sanierung der alten Brücken.

Anbei ein Video der Bürgerinitiative:

Welche Scheibe an die V-Strom?

Bei Kauf unserer V-Strom war bereits eine Zubehörscheibe von Puig anstelle der Standard Scheibe montiert. Diese war wesentlich höher als die originale Scheibe von Suzuki. Im ersten Anlauf dachte ich dass dies schon perfekt sei. Leider schlug die Windabrisskante genau oberhalb meines Visieres am Helm ein. Ein Fahren mit offenem Visier war damit undenkbar. Das rüttelte und schüttelte. Nun stellte sich die Frage was tun. An der Körpergröße (186cm) lässt sich nicht viel drehen. An der Sitzposition leider durch das Topcase und die Tatsache dass wir zu 95% zu zweit unterwegs sind auch nicht. Der Helm (Schuberth S1) sollte auch kein Krawallbruder sein. Also muss im ersten Schritt so ein kleiner Spoiler her. Es wurde dann der Puig Universal-Aufsatz, gerade, klar.

Hier ein paar Bilder und Maße der Puig Scheibe:

k-2013-04-06 18.06.00 k-2013-04-06 18.06.36 k-2013-04-06 18.07.03 k-2013-04-15 17.05.37 k-2013-04-15 17.05.42 k-2013-04-15 17.06.49

Dank dem Puig Spoiler konnte die Abrisskante nach oben verlagert werden so dass endlich ein Fahren ohne Kopfschütteln möglich war. Allerdings musste ich jetzt neben dem perfekten Wetterschutz bei Regen auch feststellen dass hinter der Scheibe völlige Windstille herrscht und man mit geschlossenem Visier fast erstickt. Der S1 ist extrem dicht und hat eine ausgeklügelte Belüftung welche ab geringem Fahrtwind auch perfekt funktioniert, aber Fahrtwind kam jetzt gar keiner mehr an. Fazit für die Lösung –> nicht gut!

Ich hatte vom Vorbesitzer auch die original Suzuki Scheibe mitbekommen also erstmal diese angebaut. Siehe da Man sitzt fast voll im Wind, die Turbulenzen welche durch die Scheibe erzeugt werden sind deutlich angenehmer als ersticken. ABER von einer perfekten Lösung war das noch weit entfernt.

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Nun kam die Zeit des googelns, des lesens und der Ratschläge aus dem V-Stromforum.

Fazit: Man kann es nur erfahren was richtig ist und was passt. Durch die verschiedenen Körpergrößen, die unterschiedlichen Helme, die Körperhaltung und nicht zuletzt das eigene Empfinden gibt es keine perfekte Lösung. Auch nicht wenn jemand anders die gleichen Körpermaße besitzt und evtl. sogar noch den gleichen Helm, so wird das Ergebnis doch anders empfunden.

Nach vielem Hin und her habe ich mich nun für eine flexible Lösung entschieden, welche in einem begrenzten Maße an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden kann: Die MRA Variotouringscreen VT

Durch den in sieben Stufen verstellbaren Spoiler kann man je nach Temperaturen den Wind ableiten oder auch nicht. In den letzten Wochen bei über 30° Grad war der Spoiler immer komplett unten und ich konnte mich nie beklagen dass ich zu wenig Frischluft bekommen. Bei längeren Autobahnetappen wurde der Spoiler hochgeklappt und schon spürte man eine deutliche Entlastung vom Winddruck. Ich habe hier eine für mich fast perfekte Lösung gefunden. Ein wenig Turbulenzen gibt es noch, aber man hört es auch munkeln dass die Original Spiegel der V-Strom daran nicht ganz unbeteiligt sein sollen.

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Weitere Mögliche bei der Suche nach meiner Lösung ins Auge gefasste Scheiben bzw. nachrüstbare Verstellmechanismen:

CEEBAILEYS Scheibe – Scheibe in verschiedenen Größen mit einem festen kleinen Spoiler an der Oberkante und mit einem Loch zur Hinterströmung versehen.

– MADSTAD Robobracket System – Scheibe mit Verstellmechanismus für die DL1000 vor 2004.

– Original Suzuki Touringscheibe – Etwas höhere Scheibe

 

Original Suzuki Topcase der V-Strom nach hinten versetzen

Da uns der Platz auf der V-Strom zu zweit ein wenig zu knapp bemessen war gab es mehrere Überlegungen wie man das ganze angehen könnte. Wir wollten eigentlich keine Bastellösung. Daher suchten wir nach eine Möglichkeit mit Original Zubehörteilen eine Verbesserung zu erzielen.

Hier nun die Lösung. Das original Suzuki Topcase der 2002er V-Strom ist von Kappa welches eine Givi Monokey Befestigung hat. Der originale Topcaseträger ist eine Gepäckbrücke aus Rohren. Es bot sich also an die originalen Befestigungspunkte abzuschrauben und dafür eine Givi Uni-Adapterplatte (wurde bei Louis durch ein neues Modell ersetzt: LINK)weiter nach hinten verschoben zu montieren.

Auf diesem Wege konnten 6 cm zusätzlicher Platz geschaffen werden. Nun sitzen wir auch auf langen Strecken bequem zu zweit zwischen Tankrucksack und Topcase.