Island Tag 4 – 315 km – Egilsstaðir

Irgendwie wollte ich heute morgen nicht aufwachen. Nachdem Anja mich dann genötigt hatte wach zu werden, trabten wir erstmal in die Frühstückshalle des Hotels. Und das war endlich mal wieder ein Frühstücksbuffet, das es wert war BUFFET genannt zu werden. Teller voll – Teller leer gemacht – Magen voll gemacht – wieder müde…

Naja hilft ja alles nix, wir wollen ja auch was sehen, wenn wir schon in Island sind. Für unseren ersten Fotostopp des heutigen Tages hielten wir spontan an einer Bucht, in welcher sich wunderbar die umliegenden Bergketten spiegelten. Ein bisschen rumschlendern und knipsen. Die Zeit vergeht schnell. Weiter geht es zum ersten geplanten Stop, dem Vestrahorn. Nachdem wir 1600 ISK (ca. 13 EUR) für den „Naturschutz“ bezahlt haben, dürfen wir direkt bis zum perfekten Fotopunkt durchfahren. Was an dieser Gebühr Naturschutz ist, weiß ich zwar net, den unternehmerischen Profit Gedanken dahinter kann ich dafür umso mehr nachvollziehen. Wir parken und wandern durch die schwarzen Dünen an den Strand. Stative raus, Filter auf die Linse und los geht es. Verschiedene Standorte ausprobiert und dann ist es auch schon passiert… Der Schuh ist voll Wasser, weil man nach dem fünften Bild eben nicht mehr an die Wellen denkt, welche heranrollen. Aber egal, das trocknet wieder.

Wir trödeln rum und die Zeit vergeht wie im Flug. Noch ein paar Bilder mit den Dünen im Vordergrund und dann noch auf die andere Seite der Landzunge, mal gucken ob es außer Möwen noch andere Vögel gibt. Mit Robben rechnen wir nicht. Schnell mal das große Tele (150-600) an die Kamera geschraubt und kurz die Felsen abgesucht. Ein Schuss – nur Möwen, alles klar lass uns gehen… Abends am Computer hab ich dann FÜNF ja, ganze FÜNF Robben auf dem schnellen Testschuss entdeckt. Betriebsblind wie ich war hab ich die natürlich vor Ort nicht mal ansatzweise wahrgenommen.

Unser nächster geplanter Halt kam bereits nach 16 km. Der Skutafoss hat es uns auch sehr angetan. Wieder vertrödelten wir über eine Stunde beim Fotografieren von insgesamt 3 Wasserfallstufen. Als wir endlich wieder vorwärts kamen, war es bereits 14 Uhr. Ganze 72 km der geplanten 370 hatten wir bisher geschafft. So wird das heute nix. Die nächsten zwei angedachten Spots ließen wir mangels Inspiration ausfallen und so kamen wir endlich etwas voran

Heute war auch mal ein Tankstop fällig. Automatentankstelle, sogar mit deutscher Sprache. Easy! Ein anderer Kunde kam damit allerdings garnicht klar. Ich verstehe nicht was so schwer daran ist – Karte rein, Pin eingeben, Volltanken auswählen, Nummer der Zapfsäule drücken und das war es.

Nun kam lange Zeit nichts. Wobei, nichts ist die falsche Aussage. Absolut beeindruckende Natur konnten wir bestaunen. Alle 500 Meter hätten wir anhalten können, aber dann kämen wir in einem Jahr nicht um die Insel rum. Also ab zum nächsten Wasserfall. Der Sveinsstekksfoss ist super mit dem Auto zu erreichen. 2 Minuten zu Fuss vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt. Hier arbeiteten wir ausnahmsweise mal hochkonzentriert und effektiv. Nur 10 Minuten, dann waren die Bilder im Kasten…und es begann mal wieder zu Regnen. Vielleicht waren wir auch deshalb so zügig.

Die restlichen 140 km bis zur heutigen Unterkunft im Gästehaus Olga in Egilsstaðir vergingen dann wie im Fluge. Einen Halt legten wir noch ein als Anja eine Robbe in einem Fjord entdeckte.

Wir erreichten noch ungeahnte Höhen und fuhren von Schneebedeckten Gipfeln umgeben über einen Pass (keine Ahnung wie der hieß). Das Gästehaus haben wir vollkommen für uns allein, einer der Vorteile wenn man abseits der Saison unterwegs ist. Für morgen haben wir wieder ein paar km mehr geplant da wir eine nette Unterkunft am Arctic Henge gefunden haben. Mal sehen wie wir das mit dem Zeitmanagement hinkriegen.

Hier noch der GPX Track des Tages: