Griechenland 2024 – Tag03/04 – Fähre und erste km in Griechenland – Parga 12km/49km

Wir haben wieder super gut geschlafen. Und heute gibt es Frühstück für uns 😀 Croissant, Käsekuchen und italienische Kekse, dazu Saft und Cappuccino/Tee. Was will man mehr? Das Agriturismo Corte Del Brenta kann man als Unterkunft für einen Venedig Besuch definitiv empfehlen. Wir sitzen hier in Poleposition zur Fähre, der Bus hat uns in 30 Minuten direkt nach Venedig rein gebracht, sicherer Parkplatz, super Abendessen und ein solides italienisches Frühstück. Noch dazu saubere Zimmer und bequeme Betten. Das ganze in ruhiger Lage.

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Auf dem Weg zur Fähre machen wir noch einen kleinen Umweg über eine Pasticceria – die leider kein Brot hat, dafür aber unmengen Tartelettes – Moment falsches Land. Es gibt aber neben Cornetti auch Sfogliatta – wie macht man uns happy? Genau so! Wir kaufen zwei Cornetti Crema und zwei Sfogliatta und dann geht es ab an den Fährhafen. Um ca. 10 Uhr stehe ich am Schalter mit meinem Din A4 Blatt mit der Reservierung und unseren zwei Ausweisen. Alle um mich rum haben Mappen mit Papieren dabei – irgendwie habe ich das Gefühl ich habe was vergessen/übersehen. Das Gefühl bestätigt sich aber nicht. Ich habe alles was ich brauche um die Tickets zu bekommen. Wir fahren direkt durch bis in den Laderaum – naja okay, dreimal werden unsere Tickets und Ausweise noch kontrolliert. Die Fähre ist halb leer. In der Hauptsache sind LKW Trailer geladen. Ein paar Camper und noch 8 weitere Motorräder.

Wir laufen mit unseren vorbereiteten Rucksäcken los, als mich einer der BMW Fahrer noch fragt ob ich mein Lenkradschloss rein hab – wozu? Damit ein potentieller Dieb auf der Fähre nur im Kreis fahren kann??? Wir checken ein, verwüsten das Minizimmer und machen uns auf nach außen. Zur Fährüberfahrt gibt es nicht viel zu sagen – 27h Stunden sind ewig, Klimaanlagen sind einfach net unseres, das Essen sieht besser aus als gedacht und ist nicht so teuer wie erwartet. Wir haben aber genügend zu Essen dabei und vespern mittags und abends. Nachmittags gibt es das Zeug aus der Pasticceria – es ist langweilig auf der Fähre. Wir sitzen lange im Salon, als ich endlich den Weg auf das „Sonnendeck“ gefunden habe, sitzen wir endlich an der frischen Luft – frische von Schwerölrauch geschwängerte Luft. Der Sonnenuntergang ist toll und als es dunkel wird gehen wir in unsere Kabine. Ich leg mich sofort zum schlafen hin, Anja liest noch Reiseführer.

Wir haben lange geschlafen, fast 12 Stunden – trotzdem fühle ich mich eher wie nach 6 Stunden Schlaf. Die Klimatisierung macht mir zu schaffen, ich freue mich auf die erste Nacht im Zelt an der frischen Luft. Aber erstmal sind noch einige weitere Stunden Fähre angesagt. Wir sind allerdings schon auf Höhe Albanien und es gibt Küstenlinie zu sehen. Wir sitzen wieder an der „frischen“ Luft und genießen die Sonne. Heute brauchen wir auch keine Softshelljacken mehr. Die Sonnenstrahlen wärmen und der Wind hinterm Schiff hält sich in Grenzen. Am Bug kann sich Anja in den Wind lehnen ohne umzufallen.

Um 14 Uhr griechischer Zeit packen wir dann unser Zeug und verlassen langsam die Kabine. Wir warten bis die Aufforderung kommt zu den Fahrzeugen zu gehen und sind mal wieder organisierter als die anderen Moppedfahrer (Bei unserer ersten Fährüberfahrt waren wir auch noch völlig chaotisch), inzwischen ist da eine gewisse Routine eingekehrt. In aller Ruhe verstauen wir unser Zeug und verlassen die Fähre. Das Navi zeigt schon die Route zum heutigen Campingplatz in ca. 50 km.

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Wir biegen direkt nach rechts ab an der Küste entlang. Die meisten anderen fahren erstmal nach Igoumenitsa rein – ich vermute bei den Moppeds dass sie nach Albanien fahren. Die Küstenstrasse ist kurvig und macht Laune. Wir finden schnell in einen Flow und kommen unerwartet flott voran. Einen Fotostopp später rollen wir schon durch ein kleines Dörfchen in einer Bucht zum Campingplatz. Direkt an einem Sandstrand der voller Touri-Liegen ist checken wir ein. Die „Zeltwiese“ ist ganz hinten auf dem Platz und außer uns steht nur noch das Zelt eines jungen Backpackerpärchens. Sie haben heute wohl noch was vor mit ihren 3 Liter Rotwein in PET Flaschen.

Anja geht es nicht so gut – ihr Magen macht ein wenig Probleme. Während sie im Helinox dahinvegetiert baue ich das Zelt auf und kümmere mich um das drum herum. Nach dieser Pause stellt sie genauso wie ich fest dass wir heute fast nix gegessen haben und wir inhalieren erstmal unser restliches Brot und zwei Landjäger. Vom Minimarket, wo wir Wasser und Cracker kaufen geht es an den Strand. Auf zwei Liegen sitzend gratulieren wir Sunny zum Geburtstag. Sie feiert in Amsterdam bei Regen. Dann beschließen wir direkt am Strand essen zu gehen. Vorher tragen wir unsere Einkäufe noch zum Zelt und holen uns was langes zum Überziehen. Unser Restaurant liegt im Schatten und das merkt man deutlich an der Temperatur.

Auch mir ist irgendwie bissl komisch im Kopf während wir so hier sitzen und auf unser Essen warten. Da fragt Anja mich ob der Boden schwankt – und genau das ist es. Jetzt wo es ausgesprochen ist wird mir erst so richtig bewusst dass dies wohl nachwehen von den 27 Stunden Fährüberfahrt sind. Ich fühle mich beschwipst und alles schwankt ein wenig. Jetzt wo mir das bewusst ist nehme ich es noch viel stärker wahr. Wir haben Tzaziki und Saganaki als Vorspeise bestellt. Das Tzaziki ist gut, der Saganaki ist unerwartet – nicht schlecht, aber er hat deutlich potential nach oben. Der Hauptgang ist dann Bombe! Anja hat eine Seebrasse mit Zucchini und Aubergine, ich habe Sardinen vom Grill. Während dem Essen fällt uns auf dass wir quasi keine Kohlenhydrate haben. Das werden wir morgen früh merken. Naja dann geht es halt früher zu einem Bäcker 😀

Nach dem Essen gehen wir noch duschen und dann direkt ins Zelt. Wir planen noch eine Route weiter die Küste hinab und dann legen wir uns ab. Die erste Nach im Zelt wird bestimmt wieder toll!

Unterkunft: Valtos Camping Parga

Griechenland 2024 – Tag02 – viele Schritte in Venedig

Wir haben wundervolle 10 Stunden geschlafen und springen förmlich aus dem Bett… nicht 😀 Also wir haben wirklich wundervoll geschlafen und auch über 10 Stunden. Trotzdem könnten wir direkt liegen bleiben und einfach einen faulen Tag einlegen. Im Agriturismo frühstücken, Pasta zu Mittag und Abends nochmal diese wundervolle hausgemachte Pasta genießen. Aber wir wollten ja eigentlich ein bisschen nach Venedig rein und die Kanäle, Gondeln und Brücken bestaunen. Also raffen wir uns auf und machen uns fertig. In den Bewertungen der Unterkunft hatte ich etwas von Buslinie direkt vor dem Haus gelesen. Google Maps bestätigt das und schlägt eine Abfahrt um 9:47 vor. Jetzt müssen wir doch noch ein bisschen Gas geben. Rein in den Bus, 2x die Kreditkarte an den NFC Automaten gehalten und ab geht die Fahrt. Nach 30 Minuten stehend im vollen Bus werden wir auf dem Piazzale Roma ausgespuckt und laufen direkt mal über die erste Brücke in Richtung „Altstadt“. Wir haben exakt Null, Null Plan, also können wir völlig befreit drauf los laufen.

Über Brücken, an Kanälen entlang, durch kleine Gasse, über grössere Strassen finden wir immer wieder Plätze und schauen uns dabei die ganze Zeit neugierig um. In einer kleinen alten Bäckerei gönnen wir uns Tee, Espresso und zwei Brioche (eine mit Mandeln und eine mit Creme). Wir finden immer wieder Motive für unsere Kameras und schauen uns die Auslage der Läden welche links und rechts der Wege sind. Bei einem Buchmacher schlagen wir dann zu. Anja sichert sich ein kleines Andenken an diese Stadt in Form eines neuen Reisetagebuchs. Liebevoll verpackt der Buchmacher es wie ein kleines Geschenk. Die Basilika Santa Maria Gloriosa dei Frari ist leider aktuell aufgrund einer Beerdigung geschlossen. Wir beschließen einen Platz weiter etwas zu essen und so die Zeit verstreichen zu lassen bis wir in die Basilika können. Panini mit Mortadella ist unsere Wahl. Italienisches Essen ist einfach genial! In einem kleinen Supermarkt kaufen wir noch 1,5l Wasser bevor wir dann in die Basilika können. Die 5 EUR Eintritt pro Person kosten wir voll aus und schauen uns jedes auf dem Flyer erwähnte Kunstwerk genau an…also Anja tut das. Ich habe den Flyer nicht gesehen.

Eine Stunde später erkunden wir dann wieder Kanäle und Gassen. Auf ein paar Treppen zum Wasser setzen wir uns und schreiben eine Postkarte welche direkt in den Briefkasten daneben wandert. Mal sehen wie lange sie braucht bis daheim. In einer weiteren alten Pasticceria gönnen wir uns wieder zwei süße Teilchen und einen Cappuccino. Nun überqueren wir den Grande Canal über die Rialto Brücke. Bisher hielten sich die Menschenmassen echt in Grenzen, ich hätte Venedig fast als leer betitelt. Auf der bekanntesten der Brücken ist dann schon ein bisschen mehr los. Aber trotzdem sind wir überrascht wie wenig an einem Samstag bei bestem Wetter los ist. Während wir den Canal überqueren schießen unter uns Polizeiboote vorbei und stoppen in waghalsigen Anlegemanövern direkt nach der Brücke. Was da wohl los ist? Okay, beim verzurren und aussteigen lassen sie sich dann Zeit.

Nun gibt es einen kleinen Canoli Pistachio Mignon – für jeden exakt ein Bissen, dann tauchen wir wieder in die kleinen Gassen ein. Hier gibt es keine Radfahrer, keine E-Roller – einfach alle sind zu Fuss unterwegs. handwerker fahren Ziegelsteine mit Sackkarren zu ihren Baustellen. Die Läden mit Tourischrott werden mehr je näher wir dem Markusplatz kommen. In manchen Strassen sieht man kein grünes Blättchen und dann kommt wieder ein Haus welches über und über voll mit Blumetöpfen ist und eine ganz andere Stimmung in die Gasse zaubert. Immer wieder schauen wir uns Kirchen an, deren Namen wir uns nicht merken können. Am Markusplatz angekommen sind auch die besucher Venedigs definitiv mehr geworden. Kein Wunder bei dem genialen Wetter. Unter strahlend blauem Himmel strawanzen wir über den Platz und denken an das Schwäbische Motto – Nett hier! Das wars aber auch. Venedig ist nett, catcht uns aber nicht so richtig. Wir verlassen die Promenade wieder und landen im Modeviertel. Eine Boutique reiht sich an die andere. Sicherheitspersonal entscheidet wer eingelassen wird und wer nicht. Das ist nicht unsere Welt. Anja stellt fest dass Ihre schwedische Fjällraven Hose auch teuer war 😀

So langsam kriege ich richtig Hunger und 5 Minuten später bestätigt Anja dies. Es ist 15 Uhr uns so richtig was zu Essen hatten wir heute noch nicht. Auf einem kleinen relativ menschenleeren Platz entscheide ich mich spontan für ein kleines Restaurant. Der Kellner zeigt noch kurz auf den inzwischen ziemlich dunklen Himmel und fragt ob wir rein oder raus wollen. Wir entscheiden uns für draußen. Nach der Caprese wechseln wir dann nach innen weil es inzwischen schüttet wie aus Eimern. Kaum sind wir drinnen legt der Wolkenbruch nochmal einen Zahn zu und es blitzt und donnert. Wir teilen uns Lasagne und Ravioli mit Spinat Ricotta Füllung. Die Dolci essen wir dann wieder sortenrein. Ich Tiramisu und Anja eine Crema Catalana welche am Tisch karamellisiert und mit Grand Manier flambiert wird. Unser Timing war perfekt. Wir sind fertig mit Essen und der Regen hört wieder auf.

Ein paar Pfützen sorgen für Spiegelungen der Gebäude auf den Plätzen. Sie trocknen aber auch relativ zügig ab. Nachdem wir noch einen kleinen Kreis durch einige Gassen gelaufen sind beschließen wir wieder in Richtung Busparkplatz zu gehen. In einem Feinkostladen kaufen wir noch Parmesan, Peccorino Pistachio und eine Knoblauchsalami zum vespern auf der Fähre morgen. Von der Spitze der Rialtobrücke genießen wir die Lichtstimmung der untergehenden Sonne, welche einige Häuserspitzen noch golden Leuchten lässt. Ich gönne mir noch ein Stück Pizza an einem Strassenstand, Anja hat keinen Hunger mehr. In einem Coop kaufen wir noch Wasser bevor wir den 19:27 Uhr Bus nehmen und um 20 Uhr wieder am Agriturismo sind. Wir gehen direkt aufs Zimmer, springen noch unter die Dusche und halten dann die Erinnerungen des Tages fest bevor wir erschöpft aber glücklich einschlafen.

Griechenland 2024 – Tag01 – 642 km – Venedig

So langsam wird es mal wieder Zeit für ne Mopped Reise. Korsika im April ist schon wieder ewig her. Im Sommer waren wir zwar mehrfach verlängerte Wochenenden unterwegs (3 Tage Frankreich, 3 Tage Österreich, 3 Tage Süddeutschland), aber das ist halt kein wirklicher Urlaub. Die Probezeit im neuen Job geht auch langsam aufs Ende zu und das Halbzeitgespräch war durchweg positiv, so dass nichts gegen drei Wochen Ausszeit spricht. Balkan war gesetzt, die Frage war nur welche Länder und wie fahren wir. Kurzerhand buchen wir relativ spontan eine Fähre von Venedig nach Griechenland und fügen noch einen freien Freitag vorne an die drei Wochen an. Der Plan ist jetzt klar. Wir fahren nach Venedig, schauen die Stadt an, dann auf die Fähre. Klar definierte 3,5 Wochen. Was wir dann ab Tag 4 in Griechenland machen und in welche Richtung wir fahren überlegen wir uns wenn wir da sind. Wie wir wieder nach Hause kommen lassen wir auch noch offen. Sicher ist, am 21.10. müssen wir wieder auf die Arbeit. Der Plan reift noch ein bisschen weiter und wir haben die Idee Donnerstag nach der Arbeit bereits bis Kufstein zu fahren. Am Donnerstag regnet es heftig, also lassen wir es bleiben und packen lieber ganz in Ruhe die Moppeds.

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Es ist Freitag der 27.09.2024 und wir starten um kurz nach 8 Uhr auf den gestern bereits gepackten Moppeds in Richtung Süden. Der Weg aus Deutschland raus ist einfach -> Autobahn bis Kufstein. Noch vor Ingolstadt kostet uns ein Stau mehr als 30 Minuten Zeit. Nach München ist dann die A8 völlig dicht und wir umfahren diesen Stau. An einem Rewe legen wir eine Pause ein und Anja kauft uns beim Bäcker etwas zu Essen. Dann geht es in stockendem Verkehr nochmal zurück auf die Autobahn um ca. 1,5 Stunden später als angepeilt die Grenze zu überqueren.

 Ab Kufstein Süd verlassen wir die Autobahn und folgen Bundesstrassen in Richtung Felbertauerntunnel. An einer Tankstelle gönnen wir uns neben Benzin auch noch ein Twix und eine Cola. Koffein und Zucker gegen das Mittagstief. Wir kommen wie erwartet gut vorwärts, allerdings sind wir fürs Wetter einfach ein bisschen zu spät dran und bekommen ordentlich Regen ab. Den Felbertauern können wir im Regen nicht so richtig genießen, kommen aber äußerst Flott über die Berge. Schnell die Maut bezahlt und wieder runter in Richtung besseres Wetter. Kurz vor der italienischen Grenze tanken wir dann nochmal. Wir müssen zwar noch nicht, aber immerhin 15 Cent pro Liter ist der Sprit in Österreich billiger als in Italien.

Die Lichtstimmung in den Dolomiten, die Ausblicke auf die Bergbaugegend hier und das triste Wetter lassen auch unsere Stimmung nicht ganz so „happy“ sein wie sie zu Urlaubsbeginn eigentlich sein müsste. Uns beiden stecken die letzten Monate in den Knochen und wir brauchen sicherlich ein paar Tage um im Reisen anzukommen. Anja fällt dazu ein Zitat von Margot Flügel-Anhalt ein: „Der Aufbruch ist das Schwierigste. Das Unterwegssein ist leicht und schön.“ Wie treffend. Es gibt keinen Grund zu klagen für uns, trotzdem fehlt die Leichtigkeit noch. Bevor wir den Kreuzbergpass (Passo Monte Croce die Comelico 1636m) überqueren stoppen wir noch bei einem Bäcker und gönnen uns drei Croissant. Eines mit Pistazienfüllung, eines mit Creme und eines mit Marmelade. Dazu heiße Schokolade und Espresso.

Der Pass ist dann schön zu fahren und wir spüren dass wir die Strecken gut gewählt haben. D – Autobahn, A – Bundesstrassen, Italien erstmal bissl kurviger durch die Berge. Die Berge verlassen wir dann allerdings auf der Autobahn. Die letzten 100km im Dämmerlicht rollen wir zügig und unspektakulär in Richtung Venedig. Nur der Himmel gibt ein kleines Spektakel ab und leuchtet in diversen Rottönen. Anjas Sena verabschiedet sich nach 10 Stunden Dauerverbindung und meldet Akku leer. Um Venedig rum schaltet sie es dann nochmal an und quetscht das letzte Prozent Akku raus während wir uns nochmal 5 Minuten austauschen. Die letzten 3 Minuten bis zu unserer Unterkunft müssen wir dann wieder getrennt verbringen. Um 19:30 rollen wir auf den Hof und stellen die Moppeds hinter dem Haus ab. Nach 642 Tageskilometern sind wir erschöpft und hungrig. Die Frage ist nur ob erschöpft das hungrig schlägt und wir ohne Essen ins Bett gehen.

Die Mägen gewinnen den Kampf. Wir ziehen uns schnell um und gehen direkt im Haus was essen. Erst eine gemischte Vorspeisenplatte – Burratta, Tomaten und Crudo, dazu Baguette. Dann Spaghetti Carbonara für mich und für Anja Spaghetti Ragu (vom Büffel). Als Nachtisch teilen wir uns noch ein Tiramisu. Zurück im Zimmer schaffe ich es nichtmal mehr Anja gute Nacht zu wünschen, so schnell ist sie eingeschlafen. Ich stecke noch alle Elektrogeräte zum Laden an und sichere die Bilder des Tages auf den Laptop, dann schließe auch ich die Augen und falle in einen tiefen zufriedenen Schlaf.

Unterkunft: Agriturismo Corte del Brenta

Korsika 2024 – Tag15 – 265km – Seefeld

Langsam aber sicher müssen wir uns in Richtung Heimat bewegen. Aber nur langsam und erstmal gibt es Frühstück im Hotel Garni Anna. Schinken, Salami, Käse, Baguette, Croissant, mehrere Kuchen und dazu super Cappuccino. Um 10 Uhr ist alles gepackt und wir überlegen noch ob wir eher den direkteren Weg fahren oder doch einen kleinen Bogen. Eine klare Anweisung kommt von Anja aus den Sena Kopfhörern – die längere Route. Also ziehen wir in Trento rechts weg in Richtung Val di Cembra und Val die Fiemme.

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Durch Weinberge geht es kurvig dahin und irgendwie kommt bei mir heute kein so rechter Flow auf… oder doch… naja nach einiger Zeit wird es. Mein Sena 10C Evo regt mich langsam auf – die Kamera ist Akkuintensiv und das Teil ist jetzt 4 Jahre alt. Als reines Interkom taugt es noch für einen ganzen Fahrtag, aber um die Kamera sinnvoll nutzen zu können brauch ich eigentlich ständig ein Kabel zu einer Powerbank. Wechseln kann man den Akku leider nicht, das ist auch wieder so ne China – Wegwerfelektronik. Überhaupt scheinen alle meine Akkus in die Jahre gekommen zu sein. Die von der DSLR machen langsam die Grätsche, sind aber teilweise auch fast 10 Jahre alt. Eine Powerbank hat sich aufgebläht verabschiedet und ein GoPro Akku hat sich solidarisch gezeigt und passt auch nicht mehr in die Kamera rein. Um aus den Tälern wieder in Richtung Bozen rauszukommen müssen wir über einen Pass. Ich hatte beim Planen überhaupt nicht auf dem Schirm dass wir da ja in die Höhe kommen. Die ganze Zeit haben wir vom Brenner geredet und wie das Wetter und die Schneelage dort wohl ist. Der Brenner hat eine Höhe von 1374m. Gestern auf dem Valico dell’Abetone erreichten wir 1388m und waren schon im Schnee unterwegs.

Der Passo die Lavaze heute geht bis auf 1808m hoch. Anja schaut mich ein bisschen komisch an als ich ihr das so übers Interkom erzähle. Naja wie gesagt ich hatte das nicht so im Blick. Egal, die Straße ist frei und der Pass ist offen, also kann man ihn auch wunderbar fahren. Auf der Passhöhe mach ich nochmal einen Schneeengel, vergesse aber leider die hinteren Lüftungen meiner Hose am Oberschenkel zu schließen. Also hab ich die kompletten Hosenbeine voll mit Schnee. Angenehm kühl in den Kniekehlen. In Bozen halten wir an einer Bar und essen ein Baguette mit Tomate Mozzi. Dazu gibt es einen Cappuccino und eine Fanta, dann soll es ins Sarntal gehen. Was ich auch hier nicht auf dem Schirm hatte ist das Penserjoch mit 2211 Höhenmetern. Glücklicherweise steht am Ortsausgang von Bozen ein Schild dass das Joch geschlossen ist. Also wir wären es schon gerne gefahren, aber wir sind dankbar für das frühzeitige Schild. Anja schaut mich schon wieder so komisch an. Wir drehen rum und fahren auf die SS12 um über Brixen nach Sterzing zu fahren.

In Sterzing stoppen wir noch an einer Tankstelle. Ich esse ein Vinschgerl mit Speck und Anja eine Schokoladenrolle. Dazu Tee und Cappuccino. Auch hier sind wieder die BMW GSen in der absoluten Übermacht. Wahnsinn wieviele neue 1300er schon rumfahren. Das Ding ist ja jetzt auch nicht gerade ein Schnäppchen. Von Sterzing geht es dann unspektakulär über den schneefreien Brenner und runter nach Innsbruck. Dort müssen wir dann dringend tanken – Anja hat nur noch 3 Liter Sprit im Tank und das will was heißen bei einer Reichweite von mehr als 500km. Sie wurde fast schon ein bisschen nervös. Von Innsbruck nach Seefeld ist es dann nur noch ein Katzensprung. Hier haben wir uns für die nächsten drei Nächte im Seefelds einquartiert, einem Wellnesshotel. Wir parken die Moppeds auf dem Hotelparkplatz (einfach an der Schranke vorbeigemogelt), checken ein und freuen uns über das riesige Zimmer mit Couch und Balkon.

Schnell noch im M-Preis Radler, Wasser und was zum Naschen eingekauft, morgen ist immerhin Sonntag. Dann ziehen wir uns um und laufen zum See, allerdings keine ganze Runde mehr rum, sondern nur an der einen Seite ein Stück entlang. Auf dem Rückweg kehren wir dann im Restaurant Südtiroler Stube ein und lassen uns Schlutzkrapfen, einen Salat, Wiener Schnitzel und Spargel mit Hähnchen schmecken. Anschließen ergeben wir uns dem Fresskoma und freuen uns morgen auszuschlafen und dann ein paar Pausentage zu machen.

Unterkunft: Hotel Seefelds

Korsika 2024 – Tag14 – 342km – Besenello

Wir ignorieren das laut Bewertungen karge Klosterfrühstück und wollen nochmal in die Stadt laufen. Dazu müsste man aber erstmal aufstehen. Ich bin wie erschlagen – irgendwann fragt Anja dann: „Willst du noch in die Stadt?“ Und wie ich will. Ich habe eine Cornetteria rausgesucht. Und seit wir in Neapel waren habe ich so hart Bock auf Cornetti! Also mit leichter Verspätung anziehen und los. Wir ziehen flott durch die noch ziemlich leeren Gassen und stechen zielstrebig in den ausgesuchten Laden. Und dann sind wir überfordert mit der Auswahl. Also erstmal una cafe! Cornetto Pistachio, Cornetto Crema und Cornetto ciocollatte. Während wir das verdrücken leg ich noch einen Cappuccino nach. Zum Abschluss gönnen wir uns dann noch ein viertes Cornetto mit heller und dunkler Schokolade. Die Dinger sind einfach soooo gut! Dann geht es zurück zum Kloster. Die ersten Läden öffnen so langsam. Gefühlt ist das hier ein fließender Prozess. Nicht so hart getaktet wie bei uns daheim. Um Punkt 10 Uhr checken wir aus und packen die Moppeds.

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Im Randgebiet von Pisa erwischen wir noch eine günstige Tankstelle und füllen die Tanks auf. Dann geht es noch durch Lucca und bis wir endlich den urbanen Dunstkreis der beiden Städte verlassen ist schon die erste Stunde fahren rum. Nun geht es erstmal durch ein langes Tal ins Gebirge rein. Wir folgen einem Fluss und kommen nochmal an einer alten Brücke vorbei, welche wir bereits auf dem Anfahrtsweg gesehen hatten. Hier legt gerade ein HOG Chapter eine kleine Pause ein und alles steht voll mit Harleys. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Brücke spiegelt sich und dann gibt es aus dem Nichts ein Gewitter. Der Donner der abfahrenden Harleys ist schon beachtlich. Viel schöner aber dann die Stille als die Maschinen und die Menschen weg sind.

Im weiteren Kurvenverlauf auf einen Pass (Valico dell’Abetone 1388 m) streifen immer wieder unsere Seitenständer auf – das Training bei Tanja Merget (@coffeemakerin) und die Vertiefung des Erlernten auf Korsika zeigt ihre Folgen in Form von Aluminiumabrieb. Nach einigen Kehren wird es merklich kühler und wir erreichen die Schneegrenze. Der Ausblick ist total komisch. Hellgrüne saftige Bäume und Büsche in weißem Schnee. Das ist irgendwie total surreal. Nachdem wir den Pass überquert haben stoppen wir an einer Schneefläche und ich mache noch einen Schneeengel. Anja findet mich glaub ich ein bisschen kindisch, aber das ist mir egal. Auf dem Abwärtsweg halten wir an einer Bar und futtern noch Focaccia mit Mortadella und Focaccia mit Crudo. Dazu gibt es noch ein rundes kleines lokales Brot (Cresentine) mit Schweineschmalz und Knoblauch. Dazu Fanta und Espresso.

Nun lassen wir die Berge erstmal hinter uns und müssen wieder durch die Po Ebene. Das geht am besten auf der Autobahn, also vor Modena nochmal ein kurzer Halt an einer Tankstelle und dann ab auf den Highway für die nächsten knapp 100km. Uns tut der Arsch weh. Das starre sitzen auf der Autobahn ist so gar nicht unseres. Dafür sind wir flott durch die ungeliebte Ebene gekommen. Bei Verona verlassen wir die Autobahn wieder und legen gleich mal noch eine Gelatopause ein. Nach dem Eis geht es in Richtung Norden, parallel zum Gardasee fahren wir durch ein Tal. Rechts und links von uns wächst soweit das Auge reicht nur Wein. In Rovereto geht es links weg zum Gardasee, wir ignorieren das und wollen nach Besenello ans Garni Anna und checken ein. Im Zimmer bollert die Heizung auf höchster Stufe und es ist mollig warm. Fast schon zu warm. Wir springen beide noch unter die Dusche bevor wir ins nebenan liegende Ristorante Posta Vecchia gehen.

Sieht von außen eher nach einer italienischen Bar für LKW Fahrer aus. Wir werden aber ins renovierte edle Hinterzimmer gebracht, an einem Schrank voller Dry Aged Fleisch vorbei. Unsere Wahl fällt auf Rotwein und dazu:
1. Tartar
2. Strangolapretti
3. Tagliata für Tobi / Rinderfilet für Anja
4. Cafe correto
Um 21 Uhr wird es dann langsam voll im Restaurant, glücklicherweise sind wir schon gesättigt und machen uns nun auf den Rückweg in unser Zimmer. Trotz ausgedrehter Heizung müssen wir erstmal noch lüften weil uns die Wärme erschlägt. Sie lullt uns aber auch endgültig ein und wir schlafen quasi instant ein.

Unterkunft: Hotel Garni Anna

Korsika 2024 – Tag13 – 30km – Fähre nach Livorno, dann weiter nach Pisa

Wir haben super geschlafen und wollen gar net aufstehen. Aber wir brauchen noch Essen und trinken für die Fähre und wir wollen noch die Kirchen anschauen. Also raffen wir uns auf und ziehen los. Zuerst zum Bäcker – 2x Baguettes, 2x Quiche und einen Käsefladen zum mitnehmen, einen Espresso und ein Pain au Chocolat zum direkt inhalieren für mich. Dann geht es in die größte Kirche der Insel und direkt ums Eck nochmal in eine dunkel vertäfelte. Wir würden nun gerne noch ein bisschen durch die Gassen schlendern aber wir müssen auschecken, also geht es zurück zum Hotel. Schnell noch im Spar ne Gurke, Äpfel und Wasser mitgenommen, dann ist packen angesagt.

Um kurz nach 11 Uhr rollen wir dann los. Auf dem Weg zum Hafen beschließen wir spontan den blauen Himmel noch zu nutzen und fahren hoch zur Zitadelle. Ich bleibe bei den Moppeds und Anja dreht eine Runde, als sie zurück ist dreh ich dann noch auch noch eine Runde. So haben wir heute nicht nur die Kirchen noch gesehen, sondern auch noch den alten Festungsbereich. Beim Bäcker neben dem Parkplatz holen wir spontan noch die letzten zwei Tartelettes dieser Reise. Einmal Citron und einmal Pomme. Dann geht es ab zum Hafen. Um ca. 12:15 sind wir in der Warteschlange und wundern uns über die Menge an Moppeds welche direkt nach uns ankommen. Erstmal was essen. Wir mampfen die beiden Quiche und unterhalten uns ein bisschen mit zwei Slowenen. Während wir auf die Fähre warten zieht es dann zu und fängt an zu regnen. Das hätte jetzt auch noch eine Stunde warten können. Unsere Fähre fehlt irgendwie auch noch. Sie kommt um ca. 13:20. Das entladen geht erstaunlich schnell und wir werden quasi drauf gehetzt. Ein Tscheche legt seine GS auf dem Parkdeck der Fähre gleich mal hin, weil er bei voll eingeschlagenem Rad herzhaft in die vordere Bremse langt.

Das verzurren der Moppeds übernimmt wieder die Crew – Spanngurte gibt es nicht. Die Bikes werden mit Stricken angebunden. Wir suchen uns wieder einen Sitzplatz und essen den Käsefladen solange wir noch im Hafen sind, dann sinnieren wir über den Heimweg. Wir kommen zu keinem Ergebnis und wollen die Erkenntnisse bzw. das Gefühl für die Distanzen nochmal ein bisschen setzen lassen. Dann nutzen wir die heute überaus ruhige Fährüberfahrt fürs Berichte schreiben. Irgendwann gibt es dann nochmal einen Cappuccino für mich und wir essen die zwei Tartelettes. Kurz vor dem einlaufen in Livorno dann auch noch die zwei Baguettes welche wir früh gekauft hatten. Heute sind wir mal schlau und warten bis die Durchsage kommt dass man zu den Fahrzeugen soll und stellen uns nicht schon frühzeitig ins Treppenhaus. Wir bleiben auf dem Außendeck und machen noch ein paar Bilder.

Nachdem die Durchsage kommt dass man sich zu den Fahrzeugen begeben soll gehen wir auch runter und müssen tatsächlich nur 2 Minuten anstehen bis wir bei den Moppeds sind. Hinter Elli steht eine italienische Ducati Multistrada. Der Fahrer sitzt schon drauf und das Mopped läuft. Ich ernte böse Blicke als ich ganz entspannt anfange mein Zeug zu verstauen, Navi startklar mache und die Gopro starte. Okay, ich schieb Elli mal schnell aus dem Weg aber welch Wunder der Italiener kommt 3 Meter weit, dann wird er aufgefordert zu warten bis die LKWs von Bord sind. Kurz nachdem ich fertig bin mit verstauen meiner Dinge und auch den Helm auf habe, dürfen wir dann gemeinsam von Bord fahren. Ich mag es neuerdings so entspannt zu sein.

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Wir cruisen gemütlich aus Livorno raus und fließen die paar Kilometer bis nach Pisa im Verkehr mit. Heute haben wir eine besondere Unterkunft Im Herzen Pisas – ein Kloster. Die Zufahrt ist ein bisschen tricky, dafür stehen die Motorräder sicher im Innenhof der Anlage und wir können nach dem Abpacken ganz gemütlich durch Pisa schlendern. Erstmal gönnen wir uns Gelato (das beste Gelato ever: Merengue Mousse und Mousse au Chocolat) und dann sind wir punktgenau zur blauen Stunde am schiefen Turm. Wir machen ein paar Bilder und können uns gar nicht an der Kathedrale satt sehen. Noch dazu der Kontrast aus den strahlend weißen Bauwerken und dem tiefblauen Himmel. Irgendwann ist dann auch die blaue Stunde um und wir schlendern zurück zum Kloster. Noch schnell ne Unterkunft für morgen Abend gebucht und dann geht es schon ins Reich der Träume.

Unterkunft: Casa per ferie religiosa Figlie di Nazareth

Korsika 2024 – Tag04 – Fähre + 107km – San Nicolao

Wer zum Teufel hat den Wecker auf 4 Uhr gestellt -> Schlummern! -> okay 4:15 Uhr ist immer noch unmenschlich früh im Urlaub. Erstmal nen Espresso… 5 Minuten später Espresso Nr. 2 aus der Kapselmaschine in der Wohnung -> die Augen beginnen sich zu öffnen. Zähneputzen, fertig packen, zu den Moppeds latschen, wieder zur Wohnung fahren, Packsäcke aufschnallen – wir sind startklar, es ist 5:30 Uhr als wir in Richtung Fährhafen von Livorno losrollen. Um 5:45 sind wir am Wachhäuschen und kriegen zu hören wir sollen wieder gehen sie öffnen erst um 6 Uhr. Wir drehen also rum und warten am nächsten Kreisverkehr bis 5:57, dann fahren VW Busse rein, die Schranke ist jetzt offen. Wir rollen unbeachtet hinterher. Am wirklichen Check-in ist dann noch alles finster. Das Personal kommt um 6:10 und wartet erstmal noch auf den Mann mit dem Schlüssel. Als der dann da ist wird Ausweis und Ticket einer Sichtkontrolle unterzogen und wir dürfen reinfahren um uns in die Warteschlangen zu stellen. Um 6:30 dann abscannen vom Ticket und Aufkleber aufs Mopped. Das Tor ist zu und keiner hat nen Schlüssel… 6:40 kommt wieder der Typ mit dem Schlüsselbund, sperrt auf und wir dürfen auf die Fähre fahren. Wir werden eingewiesen stellen die Moppeds ab, werden aufgefordert nochmal rumzudrehen und nachdem wir das gemacht haben schnappen wir uns Rucksack mit Kleinkram und Tankrucksäcke und begeben uns aufs Außendeck. Die Motirräder werden vom Fährpersonal mit Stricken angebunden.

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Auf dem Außendeck verbringen wir die Zeit bis wir ablegen und den Hafen verlassen haben. Achja im Hafen haben uns noch Österreicher mit ner 990er KTM angequatscht… aber um die Zeit sind wir halt noch nicht wirklich kommunikativ… okay… vielleicht sind wir das im Urlaub auch eher generell net so. Auf jeden Fall machen sie auf der Fähre einen Bogen um uns. Faszinierend zu beobachten wie der Lotse auf offener See dann von der großen Fähre in eine Nussschale umsteigt – bei voller Fahrt und ordentlich Wellengang. Wir suchen uns jetzt einen Platz im warmen, draußen ist es uns entschieden zu windig. Je weiter wir rausfahren desto unruhiger wird es. Am Nachbartisch sitzen zwei die schon ein bisschen grün im Gesicht sind. Wir schreiben erstmal Tagebuch/Bericht, ich sortiere Bilder und dann packen wir unsere drei Sorten Käse und das Brot aus. Den Typ am Nachbartisch hebt es als er sieht dass wir essen. Okay, so ganz unbeeindruckt ist mein Magen auch nicht mehr. Wir essen auch etwas weniger als gedacht und ich mache danach einen Powernap. Anja weckt mich nach ca. 20 min. wieder da ich mir keine Uhr gestellt habe und ich nicht zu lange schlafen sollte. Wir machen uns an die Routenplanung für den Tag und hacken was ins Basecamp (Planungssoftware von Garmin). Das Navi hängt auf dem Motorrad also werde ich die Route erst im Hafen drauf kopieren können.

Als wir auf Korsika zulaufen bekommen wir dann ordentlich Schräglage – der Wind pfeift unerbittlich. Die Küste um Bastia ist deutlich mehr bebaut als wir gedacht hätten. Im Hafen lassen wir uns Zeit und sind trotzdem wieder zu früh unten am KFZ-Deck und müssen warten. Eine Familie mit Kleinkind spielt „Ich sehe was, was du nicht siehst“ um sich die Zeit zu vertreiben bis die Tür sich öffnet. Notiz an uns selbst: Warten bis die Durchsage kommt, dann erst runtergehen. Die Moppeds sind zügig aufgepackt, die Knoten der Sicherungsleinen brauchen dann schon ein bisschen mehr Geduld um sie zu öffnen. Wir drehen um und fahren von der Fähre, nur um im Hafen gleich nochmal zu halten – ich muss ja noch schnell die Route aufs Navi kopieren. Dann geht es raus aus Bastia, direkt den Berg hoch und an einer Pasticceria vorbei -> Panik! Wir brauchen sofort Tartelletes! An der zweiten Pasticceria stoppen wir und Anja kauft der Dealerin 2 der leckeren kleinen Törtchen ab. Eines mit Creme und Himbeeren, das andere mit Birne. Saulecker!

Nun geht es raus aus Bastia und in Richtung des ersten Cols auf Korsika. Der Wind pfeift uns um die Ohren und macht das Fahren echt anspruchsvoll. Die Ausblicke sind der Hammer! Steile Berge, türkise Buchten, Kurven ohne Ende und alles blüht! Korsika catcht mich schon auf den ersten Kilometern um einiges mehr als damals Sardinien. An einer kleinen Kirche aus grünem Schiefer und weißem Kalkstein machen wir einen längeren Halt und knipsen ein bisschen. Auf kleinsten Straßen geht es langsam aber im Rhythmus der Kurven weiter über die Insel. Wir beenden unseren Kringel an der Küste und fahren ein paar km auf der Schnellstraße. Hier entscheiden wir, erst den zweiten angedachten Campingplatz zu nehmen und ziehen durch. Wir drehen nochmal für einen kleinen Halbkreis ins Landesinnere ab. Mehrere kleine Städtchen welche auf Hügeln bzw. an den Hügelhängen kleben sehen bzw. durchfahren wir. Saucoole Örtlichkeiten hier. Wir fahren an einer Schlucht entlang auf einer Ministraße und uns rutscht jedes mal kurz das Herz in die Hose wenn Gegenverkehr in einer Kurve kommt. Insgesamt ist aber sehr sehr wenig Verkehr!

Uns wird trotzdem recht schnell wieder bewusst dass man in Regionen wie dieser maximal 200 Tageskilometer ansetzen sollte. Vor allem wenn man am Morgen Zelt ab und am Abend wieder aufbauen will. Anja geht um kurz vor 17 Uhr noch in einem E.Leclerc einkaufen. Riesen Laden und total unübersichtlich. Um 17:15 stehen wir am Campingplatz nur um festzustellen dass die Rezeption um 17 Uhr geschlossen hat. Der Notdienst geht nicht ans Telefon was jetzt ziemlich doof ist. Ich finde mich schon damit ab weiter zu fahren, als doch noch jemand aus einer Seitentür des Gebäudes kommt. „Wie ihr wollt nur eine Nacht bleiben? Mindestaufenthalt ist zwei Nächte…“ Sowas hab ich gefressen, kein Wunder dass der ganze Platz leer ist, okay es ist brutale Nebensaison aber wenn man dann nicht einmal die eine Übernachtung verkaufen mag… Wir dürfen doch noch rein. Check-in bzw. check-out sollen wir morgen Vormittag machen. Was war da jetzt so schwer? Statt 10 Minuten nölen hätte man das auch in 1 Minute regeln können.

Wir bauen gemütlich das Zelt mit Meerblick auf und setzen uns dann zum Vespern direkt an den Strand. Käse, Salami, Brot und Antipastigemüse aus dem Glas. So lässt es sich aushalten. Nach dem Essen noch Routenplanung für morgen – 237km…. wie war das doch gleich mit maximal 200km? Naja wir werden sehen. Dann geht es ab ins Zelt, der Tag war lang, wir sind immerhin um kurz nach 4 aufgestanden. Um kurz nach 21 Uhr liegen wir im Schlafsack und lassen uns von der Meeresbrandung in den Schlaf wiegen. Wäre da nicht diese doofe Möwe die andauern kreischt… aber die nehmen wir nach wenigen Minuten auch nicht mehr wahr.

Korsika 2024 – Tag03 – 335 km – Livorno

Wir haben geschlafen wie tot. Der Wecker reißt uns völlig unerwartet um 6 Uhr aus dem Tiefschlaf. Aber die Morgenroutine verlangt nach Yoga und einem sanften Start in den Tag bevor wir um 7:30 beim Frühstück sind. Es ist unerwartet viel los am Buffet aber auch ausreichend Auswahl und Menge da. Wir decken uns mit ordentlich Essen ein und schlemmen uns einmal quer durch. Um 9:20 Uhr haben wir dann fertig aufgepackt und starten durch die Altstadt von Sirmione. Um diese Zeit an einem Montag Morgen sind wir noch relativ alleine in den alten engen Gassen unterwegs. Mit dem Verlassen der Landzunge halten wir die Augen offen nach einem Supermarkt und einer Tankstelle.

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Während Anja Wasser kauft checke ich die Moppeds mal kurz durch und fülle Öl bei beiden nach. Die warmen Temperaturen und das ewige Stop and Go gestern um den Gardasee hat zu einem ganz schönen Verbrauch geführt. Insgesamt fülle ich ca. 0,6l nach. Unser Vorrat ist damit schon arg dezimiert. An der folgenden Tankstelle gibt es kein Öl, also heißt es weiter Augen offen halten. Vom Gardasee weg geht es relativ zügig in Richtung Autobahn. Kurz vorher sehen wir noch einen Bep’s (sowas wie A.T.U.). Schnell rein und noch einen Liter 10W40 Teilsynthetik geholt. Nun geht es für 85km auf die Autobahn bis Modena. Die 130km/h werden relativ genau eingehalten – Baustellen Beschränkungen mit 60 oder 80 km/h allerdings nicht. Da überholen einen dann sogar die LKWs. Ich bin schon voll im Urlaubsmodus und das bedeutet 130km/h fahren strengt mich an – ich bin jetzt eher auf 90 km/h konditioniert. Aber die Poebene wollen wir zügig durchqueren und ein bisschen Strecke machen – dafür ist die Autobahn perfekt.

Kurz vor Modena verlassen wir dann die Autobahn wieder und freuen uns direkt über das Hinweisschild auf den Passo delle Radici (1530m) in 65km. Um Modena rum nölt Anja noch dass es hier aber net hübsch is. Wir stoppen an einer Tanke um mal ein paar Meter zu laufen und essen ein paar Traubenzucker. Zack nur 5km weiter ist Anja dann wieder zufrieden und es ist auf einen Schlag schön. Die Strecke bis zum Pass war dann einfach genial! Erst hügelige Landschaft in welcher die Häuser immer weniger werden, dann geht es über in Berge. Quasi kein Verkehr mehr und nur noch wir beide unterwegs. Die Straßen sind eine wahre Kurvenpracht – über den dritten Gang kommt man nicht hinaus und es geht im permanenten Wechsel von links nach rechts. Die Passhöhe liegt auf 1529m Höhenmetern und hier ist es fast ein bisschen frisch. Dank dem Kurven Intensivtraining am Ostermontag waren wir auch gleich in einem guten Flow um die Strecke so richtig zu genießen.

Auch der Weg wieder runter vom Pass geht genauso weiter. Wenig Kehren, viele Kurven – einfach total geschmeidig. Seit der Passhöhe sind wir in der Toskana und irgendwie passt das Gebirge nicht so in mein Bild von der Toskana – die typische Toskana ist ja eher so ein Weingut auf sanftem Hügel mit Zypressenalleen. Wir halten an einer Bar in einem mittelalterlich pittoresken Städtchen und kaufen uns je ein Foccacia mit Salami und eines mit Mortadella. Dazu noch eine Cola, ein Cafe und dann noch ein Cornetto. Nach einem kleinen Spaziergang und ein paar Bildern lassen wir bald die Berge hinter uns. Kurz vor Pisa ist ganz plötzlich alles wieder eben. In Pisa erhaschen wir einen kurzen Blick auf die Spitze von so einem schiefen Turm. Zack da sind wir auch schon vorbei und verlassen Pisa wieder. Auf halbem Weg nach Livorno tanken wir dann nochmal voll und informieren unseren Vermieter über unsere baldige Ankunft.

Die Tochter erwartet uns dann am Parkplatz und lässt uns durch zwei Tore rein. Schnell die Sachen gepackt und schon laufen wir die 200m zur Wohnung. Zügig umgezogen und ab in die Stadt, einkaufen und dann Abendessen. In einem Carrefour Express decken wir uns mit Brot, Käse und Wasser für die Fährüberfahrt morgen ein. Dann landen wir in einer Pizzeria und entscheiden uns für Caprese und danach zwei Neapolitanische Pizzen. Saulecker wars und wir schlendern mit vollen Bäuchen zurück zur Wohnung. Noch unter die Dusche und dann ab ins Bett.

Unterkunft: Nicht mehr auf Booking.com verfügbar

Korsika 2024 – Tag02 – 308 km – Sirmione

Wir haben geschlafen wie tot. Anja über 11 Stunden, ich gut 9,5 Stunden. Der Himmel strahlt blau, die Berggipfel strahlen weiß und das saftige Grün der Wiesen versucht dem ganzen auch noch Konkurrenz zu machen. Wir machen ne Runde Yoga und packen unser Zeug. Frühstück haben wir keines gebucht, das soll es erst in Italien geben. Um 9:45 sind die Kräder aufgepackt und wir rollen vom Hof in Richtung Brenner.

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Über den alten Brenner wird es nochmal ganz kurz bisschen kühl bevor wir wieder Höhe verlieren und die Luft noch spürbar wärmer wird. Sonntag früh ist der alte Brenner ziemlich entspannt zu fahren. Auf der Passhöhe sitzen allerdings alle Cafes voll und die Leute trinken Vormittags schon Wein. Das Dolce Vita beginnt. In Sterzing sind wir dann auch so weit dass unsere Mägen knurren und wir suchen nach einer Frühstücklocation. Die Altstadt mit Ihren engen Gassen liegt im Schatten und man darf nicht reinfahren, also nehmen wir ein Cafe außerhalb. Es gibt Cappuccino, heiße Schokolade, 2 Cornetti, ein Piadina und ein belegtes Brot mit Mortadella. Kurz hatten wir Wein oder Aperol überlegt wie am Nachbartisch… aber wir wollen heute ja noch ein Stückchen fahren.

Immer die Schneebedeckten Gipfel im Blick fahren wir jetzt durch Apfelplantagen und genießen das Bombenwetter. Über und über sind die Bäume mit Blüten bedeckt. Die Berggipfel werden niedriger und die Apfelbäume werden von Weinreben abgelöst. Die warme Luft löst bei mir ein Mittagstief aus und ich werde schläfrig. Außerdem hält das Frühstück nicht so richtig nach… wir halten an einer geschlossenen Tankstelle und essen Äpfel, Knäckebrot und Kaminwurzen. An der Tankstelle hängt eine Landkarte und spontan überlege ich ob wir nicht doch direkt am Gardasee entlang fahren sollen. Wir sind sowas von außerhalb der Saison dass der Verkehr sich doch in Grenzen halten sollte. 2022 auf der Ostseite des Sees quälten wir uns ja nur durch unendlichen Stau.

Schneller als gedacht sind wir in Trento und müssen uns endgültig entscheiden. Wir fahren in Richtung See. Allein der Weg zum See war es schon wert abzubiegen. Eingebettet in die Berge kommt er in unser Sichtfeld. Wir machen noch einen Fotostopp, dann geht es runter nach Riva del Garda und schon stehen wir im Stau. Hier ist die Hölle los – die Polizei hat den Weg am Ostufer entlang gesperrt und sagt uns dass in 10 Minuten wieder geöffnet wird. Wir drehen nochmal eine Runde durchs Tal um den großen Stau zu umgehen welcher sich aufgrund der Sperrung gebildet hat. Dieser Plan funktioniert und so sind wir 15 Minuten später wieder am Kreisverkehr in Riva del Garda und können auf die Uferstraße fahren. An der nächsten Eisdiele halten wir und gönnen uns was. Anja hat Amarena Kirsche und ich Tiramisu. Wir schwitzen in der Sonne und lecken um die Wette bevor das Eis bei 27 Grad zerfließt – es ist Mitte April!

Am See entlang läuft der Verkehr dann unerwartet zäh – die Kreisverkehre lösen immer wieder 1km lange Staus aus und es war irgendein Laufevent (Google ergab https://lakegarda42.com). Anja pfrozelt rum weil wir in der Hitze im Stau stehen. Irgendwann machen wir es mit unseren vollgeladenen Dickschiffen den ganzen anderen Krädern nach und schlängeln uns an den Autos vorbei. Unsere Kupplungshände sind völlig am Ende und wir schwitzen. Die Parkplätze vor Sirmione sind völlig überlastet und auch hier ist die Hölle los als wir endlich auf die Landzunge fahren. Wir sind völlig außer Saison… an einem Sonntag hier, bei Bombenwetter. Wir fahren in die Altstadt und schlängeln uns durch die Menschenmassen bis zum Hotel Desiree. Schnell raus aus den Klamotten und ab in den Pool – okay, ich geh genauso schnell auch wieder raus aus dem Pool weil er doch noch ein bisschen frisch ist. Gut getan hat es trotzdem.

Nach dem Duschen flanieren wir durch die Altstadt von Sirmione und beschließen „früh“ essen zu gehen. Um kurz nach 19 Uhr sitzen wir in einem Restaurant und beschließen unsere Mägen heute mit Seefisch zu füllen. Als Vorspeise gibt es eine Variation von Fischen, dann Salat und für Anja Forelle mit Mandeln, für mich Sardinen vom Grill, dazu Gemüse und gefüllte Tomaten. Jetzt gönnen wir uns auch endlich Wein. Zum Abschluss gibt es dann noch Tiramisu, Espresso und Crema Catalana. Wir drehen nochmal eine Runde durch die Altstadt, sitzen ein wenig am Seeufer und freuen uns des Lebens. Zurück im Zimmer ist es mollig warm, wir schreiben noch die Eindrücke des Tages auf, kommunizieren mit dem Gastgeber der nächsten Nacht und fallen dann in einen tiefen Schlaf.

Unterkunft: Hotel Desiree

Balkantour 2018 – Tag 20 – 287 km – Mallnitz

Das Frühstücksbuffet des Hotels hätte uns fast wieder in ein Fresskoma gestürzt. Wir haben super geschlafen, es ist nicht zu warm heute morgen, aber die Sonne scheint. Der blaue Himmel weckt die Lust zu fahren. Just in time um 10:00 Uhr checken wir aus und begeben uns auf den Weg zur Predjama Höhlenburg.

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Der Weg dorthin hat schon die ersten schönen Kurven für uns parat. An der Burg ist großes Geschrei angesagt. Eine Schulklasse und eine Kindergartengruppe wetteifern wer mehr Lärm machen kann. Wir suchen uns schnell zwei – drei schöne Blickwinkel und dann fahren wir wieder. Das ist uns zu Laut und hektisch hier.

Ein paar km geht es wieder zurück bevor wir abbiegen und uns wieder an Flüssen orientieren. Zuerst an der Idrijca entlang und später an der Soca. Slowenien ist uns gut bekannt und wir lassen es fliegen. Naja fast – einige Baustellen bremsen uns aus. Die Flusstäler sind einfach schön. Ich hab allerdings Probleme mit den Gedanken den Moment einzufangen. Immer wieder schweif ich ab und bin schon zu Hause und plane was die nächsten Tage passieren muss. Noch bin ich aber in Slowenien und sollte die Zeit hier genießen.

Wir fahren auf den Mangart zu. Inzwischen zum vierten mal wollen wir versuchen auf diesen Berg zu fahren. Das Wetter sieht gut aus und Mitte Juni sollte die Strasse auch frei von Schnee sein. Am Fusse des Mangart legen wir nochmal eine Pause ein und essen etwas. Als wir nach oben starten hat sich an der Kreuzung ein kleines Motorradtreffen eingefunden. Bestimmt 20 Motorräder sind hier versammelt. Wir fahren einfach durch und schlängeln uns langsam den Berg hoch. Die Straße ist eng und die Sicht bei der Bergauffahrt eingeschränkt. Der erste und der zweite Gang sind hier das höchste der Gefühle. Der Ausblick ist bereits auf dem Weg nach oben Atemberaubend. Die Haltemöglichkeiten halten sich allerdings in Grenzen.

Auf 1898 Meter Höhe ist dann Schluss. Die Strasse ist durch ein Schneefeld versperrt. Keine Chance weiterzukommen. Außerdem steht hier auch noch ein Sperrschild. Dieser Berg ist uns einfach nicht wohlgesonnen. Aber irgendwann kommen wir auch hier nochmal vorbei und werden ihn bezwingen. Wir genießen den Ausblick auf knapp 1900 Meter und machen ein paar Bilder,

Dann machen wir uns an den Rückweg. Bergab fährt sich die Straße viel angenehmer. Man kann die Kehren und den vor einem liegenden Weg viel besser einsehen und kommt deutlich flotter voran. Wieder unten angekommen biegen wir ab in Richtung Passo Predel. Land Nr. 13 steht kurz bevor. Italien schneiden wir aber nur kurz an um nach Österreich zu kommen. In Österreich legen wir dann nochmal eine Pause an einer Tankstelle ein. Ein bisschen Schokolade und eine Fanta versüßen uns die Planungspause. Wie weit fahren wir heute noch? Wo werden wir schlafen? Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit entschließen wir uns für eine Unterkunft vor der Tauernschleuse direkt in Mallnitz. Das Gasthaus Jägerhof hat noch Zimmer frei und wir reservieren uns über booking.com eines.

Wir überfahren noch einen kleineren Pass auf ca. 1100 Meter Höhe bevor wir uns wieder an einen Fluss halten. Die Drau hatte uns 2016 den Weg in die andere Richtung gezeigt als wir das Projekt Flachköpper gestartet hatten. Wir stoppen noch an einem Billa um uns mit Abendessen zu versorgen. Wir können einfach kein ganzes Menü mehr sehen. Heute bleibt es bei einem Brocken Käse, ein paar Tomaten und Semmeln dazu. Einfach aber gut. Das Gasthaus ist am Rand von Mallnitz absolut ruhig gelegen. Wir haben ein riesiges Zimmer mit Balkon und lassen es uns gut gehen. Bei unserer Vesper lassen wir den letzten Abend unserer Reise ausklingen und dümpeln noch ein wenig vor uns hin.