Kurztrip – Erzgebirge – 715km in zwei Tagen

Große Dinge geschahen 2015. Nunja so groß auch wieder nicht…aber was besonderes war es schon. Damals mit 18 war ich einer der wenigen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis der gleich den Motorradschein machte und sich auch ein Motorrad kaufte. Jahrelang war ich damit ziemlich alleine und dann machte einer nach dem anderen plötzlich auch seinen Schein und stattete sich dementsprechend aus. Trotzdem kam es nie zu einer größeren, gemeinsamen Tour. Hier mal ne Feierabendrunde, da mal ne Tagestour, aber nie mit allen sondern immer nur vereinzelt. Heuer hatte dann Frank aufgrund einer anderen für Ihn geplatzten Tour, die Aussage gemacht wir könnten doch nochmal wenigstens nen Tag oder so. Ich griff die Ansage auf und kramte zwei Touren raus, die wir in den letzten Jahren so ähnlich schon gefahren waren und hatte auch gleich noch eine Unterkunft parat. Also flugs ne kleine Whats App Gruppe gegründet, mal den ganzen Haufen reingeworfen und zwei Termine genannt. Das Hotel hätte an den Terminen auch noch 5 Doppelzimmer frei, also warten wir mal ab ob so 4-6 Mann gemeinsam starten. Und dann kam erstmal der Schreck… Zusage folgte auf Zusage. Ein zugegebenermaßen positiver Schreck, der aber eine hektische Anfrage beim Hotel auslöste, ob denn noch mehr Zimmer verfügbar wären. Nach einigen wenigen Tagen stand es dann fest: vom 22.08. auf den 23.8.2015 sollte die „Tour de Frank“ mit 14 Teilnehmern auf 11 Motorrädern stattfinden. Lediglich ein Motorradfahrer unserer Clique konnte nicht und zwei Partnerinnen nahmen Ihren Männern das Kinderhüten ab. WOW wer hätte damit gerechnet?

Am Samstag den 22.08. trafen sich dann alle nicht Nürnberger um 9 Uhr bei uns zu Hause, um gemeinsam zum Treffpunkt an einem MC Donalds in Nürnberg zu fahren. Die erste große Stadt wollten wir so in zwei Gruppen durchqueren, um uns das Ganze ein wenig zu erleichtern. Einen letzten Tankstop legten wir noch ein, bevor wir um 9:45 auf die zweite Hälfte der Truppe stießen und mit einem großen Hallo begrüsst wurden. Noch schnell kleinere Raparaturen (H7 Birne an der F800GS wechseln), ein Kaffee und ein paar Zigaretten zur Stärkung, dann ging es pünktlich um 10 Uhr auch schon los. Ziel Nummer 1 für heute: das Land verlassen. Die geplante Route sollte uns heute ein schönes Stück durchs benachbarte Tschechien führen. Um zügig voran zu kommen, nutzten wir die B2 bis kurz vor Pegnitz. Meine Bedenken, wie das Fahren in der großen Gruppe wird, zerstreuten sich allmählich, wir harmonierten ziemlich gut für die bunte Mischung. Ein Stück vor der Grenze in Waldershof legten wir einen Stopp ein um zu besprechen, wie wir unsere Mittagspause gestalten. Einstimmig wurde entschieden, hier nur einen kurzen Stop mit Imbiss aus dem Tankrucksack einzulegen und dafür heute Abend ausgiebig zu schlemmen. Ein angrenzender Kinderspielplatz sorgte für einige erheiternde Fotos und schon ging es wieder weiter in Richtung Grenze.

Diese überquerten wir bei Schirnding und legten an der ersten Tankstelle in Tschechien gleich noch einen kurzen Halt ein. Die ersten km im Nachbarland fuhren wir auf der E48 und E49, bevor wir uns auf deutlich kleinere Straßen begaben. An der Tschechisch-Deutschen Grenze entlang ging es auf kleinsten Strässchen voran. Die Qualität des Asphalts ließ teilweise zu wünschen übrig, dies wurde aber durch den Ausblick kompensiert. Kleine Ortschaften wechselten sich mit Wäldern ab. Eine Hochebene öffnete sich nach einer Holperstrecke vor uns. Kurz vor Jeleni legten wir nochmals eine Pause ein. Es waren Raucher dabei, eine für uns eher ungewohnte Tatsache. Seit wir Trinkrucksäcke haben, fahren wir oftmals 250-300km am Stück zwischen unseren Pausen. Ich musste mich dazu anhalten, bewusst mehr Pausen einzulegen. Wir wollten ja auch nicht nur stur Mopped fahren, sondern auch quatschen. Sonst hätten wir diese Tour nicht zusammen antreten brauchen.

Nach einem weiteren Holperstück, auf dem mich so mancher ohne Reiseenduro für die Routenplanung ein wenig verfluchte, kam dann die Entschädigung für die Straßenmaschinen. Nagelneue Straßen, wunderschöne Kurven durch weite Wälder. Über den Fichtelberg geht es weiter an der Grenze entlang bevor wir endgültig wieder Richtung Norden zurück nach Deutschland abbogen. Ziemlich genau um 16 Uhr legten wir kurz vor der Grenze noch einen Tankstop ein, um den günstigen Spritpreis zu nutzen. Die letzten km nach Marienberg flogen nur so an uns vorbei. Herr Knab der Eigner vom Hotel Drei Brüder Höhe erwartete uns bereits. Während die einen erstmal ein Ankunftsbierchen schlürften, bezogen andere schonmal ihr Zimmer. Letztendlich fanden wir uns alle wieder im Garten zusammen, um realtiv früh zu Abend zu essen. Frisch gestärkt wollten wir heute noch die Bowlingbahnen des Hotels nutzen und den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Den Sonntag morgen begann ich mit dem Sonnenaufgang auf dem Aussichtsturm vorm Hotel. Alle anderen zeigten mir dafür den Vogel, *g* teilweise erntete ich Unverständnis. Aber der Ausblick bestätigte, dass es richtig war in Herrgottsfrüh auf den Turm zu steigen. Wir trafen uns alle beim Frühstückbuffet, welches es an nichts fehlen ließ. So gestärkt legten sich manche nochmal ins Bett, um die letzten Minuten des Aufenthaltes auszukosten, während andere bereits fertig angezogen bei den Motorrädern standen und mit den Hufen scharrten. Letztendlich starteten wir wie angedacht um 10 Uhr, auf den Weg an der Grenze entlang, gen Heimat. Heute allerdings auf der Deutschen Seite. Reini hatte noch die Idee geäußert, am Ehrenzipfel einen Stop einzulegen, falls es sich ergibt. Eine kleine Umleitung nötigte uns ein paar Extrakurven mitzunehmen, was nicht weiter tragisch war. Auch heute streiften wir den Fichtelberg und nach einer guten Stunde Fahrt legten wir unseren ersten Stop des Tages am Bikertreff Ehrenzipfel ein. Hier war auch gerade eine Gruppe mit ihren Simsons und ließ sich einen Kaffee schmecken.

Trotz des Frühstücks vor knapp 1,5 Stunden verspürten manche schon wieder Hunger und stillten diesen mit einer Breze. Ein Gruppenfoto wurde auch noch gemacht bevor es weiterging. Weiter mit Kurven satt und heute deutlich besserem Fahrbahnbelag als gestern. Von großen Städten hielten wir uns heute fern und genossen die Landstrassen. Die erste Hälfte des Tages ging es in Richtung Hof, bevor wir einen Schwenk nach Süden machten, um Bayreuth weiträumig zu umgehen und uns durchs Pegnitztal weiter gen Süden voranzuarbeiten. Bei Hersbruck trennten wir uns dann auf. Die Nürnberger Fraktion beschloss noch eine Pause am Happurger Stausee einzulegen und die Tour ausklingen zu lassen. Der Rest der Truppe fuhr wie geplant weiter bis zum Biergarten Pflugsmühle, um dort auf eine der zu Hause gebliebenen Ehefrauen zu treffen. Bei einer ausgiebigen Brotzeit ließen wir das Wochenende nochmals Revue passieren und freuten uns über das perfekte Wetter auf den gut 700 gefahrenen Kilometern.

Danke nochmal an meine Mitfahrer für die Geduld mit mir als Eurem Tourguide. Ich fand die Aktion aufjedenfall Megaklasse und würde mich freuen wenn wir das in ein paar Jahren mal wieder mit der GANZEN Truppe hinkriegen!

Kroatientour 2015 – Tag 21 – 334km – wieder daheim

Der letzte Tag brach an. Wenigstens tat er das mit blauem Himmel. Ein letztes Frühstück im Hotel. Ein letztes Mal die Rollen packen und auf den Motorrädern festschnallen. 21 Tage waren wir nun unterwegs. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, vor allem, weil wir nicht 21 Tage an einem Ort waren, sondern doch ein wenig herumgekommen sind. Um 20 nach 9 waren wir startklar und starteten in die letzte Etappe.

Zuerst hieß es Salzburg zu durchqueren, da umfahren zu aufwändig wäre. Immer wieder hatten wir aha-Effekte und erinnerten uns zurück an unseren Adventstrip 2013. Die Oberleitungsbusse prägen das Stadtbild, Hohen Salzburg tront über der Stadt im Sonnenlicht und wir stehen im Stau. Am Grenzübergang nach Freilassing fanden lockere Kontrollen durch die Deutsche Bundespolizei statt, wir wurden wie alle anderen, die wir sehen auch einfach durchgewunken. Von der in den Medien groß propagierten Flüchtlingswelle haben wir auf unserer kompletten Reise nicht einen einzigen gesehen. Irgendwie finden wir das ein wenig komisch. Ein Stück geht es noch an der Grenze entlang bevor wir für ein ganzes Stück die B299 als Leitlinie hernahmen. Ab und an verließen wir die Bundesstrasse um ein paar Kurven drum herum mitzunehmen, aber im Großen und Ganzen wollten wir heute zügig vorankommen. Der Herbst hat Deutschland inzwischen fest im Griff, wir haben aber einen tollen Tag erwischt. Der Himmel ist weitestgehend blau, nur ab und an in einigen Niederungen durchquerten wir einige Nebelfelder. Die Strecke ist weitgehend unspektakulär, wir müssen erst wieder einen Blick für die eigene Heimat gewinnen. Unsere Köpfe sind noch voll mit wahnsinnig aufregenden Eindrücken aus Slowenien und Montenegro. Bei diesen Landschaften geht einem ein wenig der Blick für Deutschland verloren.

Eines fällt uns massiv auf. Das Sicherheitsgefühl auf deutschem Asphalt steigt unwahrscheinlich und damit auch die unbewusst gefahrene Geschwindigkeit. Man mümmelt sich bequem in den deutschen Schilderwald und verlässt sich darauf dass vor jedem Schlagloch gewarnt wird. Ein Stück Bundesstrasse, welche auf 80 beschränkt ist und mit einem Schild Strassenschäden gekennzeichnet ist, nehmen wir nicht einmal wahr. Ist doch bester Asphalt 😉

Gegen 16 Uhr kamen wir zu Hause an, aus der Ein Stop Strategie war doch wieder eine Drei Stop Stragie geworden, nachdem wir noch an einem Edeka das Nötigste für den ersten Tag mitgenommen haben. Einen Ausklang für den heutigen Tag liefert uns das A life divided Konzert in Nürnberg, für das wir bereits seit Monaten Karten haben.

3753 km in 21 Tagen klingt nicht so wahnsinnig viel, sind ja im Schnitt nur 178km pro Tag. Wenn man bedenkt dass wir auf dieser Reise allerdings vieles kombiniert haben. Motorradurlaub, 1 Woche Badeurlaub, 2 Tage Städtetrip dann relativiert sich das ganze wieder ein wenig. Bei 12 Fahrtagen sind es dann schon wieder 313km pro Tag die wir vorangekommen sind. Besonders angetan haben es uns die Schluchten in Montenegro. Dieses Land wollen wir definitiv noch intensiver erkunden, außerdem haben wir die Küstenregion komplett außen vor gelassen. Ein besonderes Erlebnis war auch der Regentag in Dubrovnik, welcher es uns ermöglicht hat, die Stadt weitestgehend ohne Kreuzfahrttouristen zu besichtigen. Eines ist uns auf dieser Reise aber wieder einmal besonders deutlich aufgefallen. Wie herzlich und vorbehaltlos die Menschen in den Balkanländern auf uns zugegangen sind. Wie bemüht wir als Gast behandelt wurden. Und wie entspannt das Fahren in anderen Ländern sein kann. Zurück in Deutschland (auch schon in Österreich) kehrt eine Hektik und ein Stressfaktor in den täglichen Umgang mit Menschen ein, welcher uns extrem ermüdend vorkam. Man muss nur in die Gesichter der Menschen blicken und vermisst das allgegenwärtige Lächeln. Die Menschen am Strassenrand welche von Ihrer Arbeit aufblicken und einem zuwinken und einem ihr lächeln schenken.

Eine kleine Besonderheit, die wir aus diesem Urlaub mitgenommen haben, lag unserer Rechnung im Restaurant Nishta in Dubrovnik bei. Eine Smilie Bean, die einen immer daran erinnern soll mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen:


Wir sagen „hvala“ (Danke) für das Erlebte und Danke fürs mitlesen/reisen.

Gesamtstrecke:

Kroatientour 2015 – Tag 1 – 393km – Wels

Wochen, nein Monatelang geplant, immer wieder umgeplant und neu geplant und nun ist es endlich wieder soweit. Die große Tour steht an. Die letzten Tage hatten wir viel gebangt und doch immer wieder an unsere Idee geglaubt. Wir wollten über Österreich – Ungarn – Kroatien nach Serbien. Wer die Tagespresse ein wenig verfolgt – man kann sich der Berichterstattung ja quasi nicht entziehen – sollte mitbekommen haben, dass genau diese Idee momentan einige Hürden zu bieten hat. Als nun Kroatien beschlossen hat sieben von acht Grenzübergängen zu Serbien zu schließen, mussten wir unseren Plan nochmals ändern. Um den ungarischen Zaunbau zur kroatischen Grenze auch zu umgehen beschlossen wir in der Nacht vor der Abfahrt Ungarn und Serbien zu streichen. Unser erstes fixes Ziel ist Dubrovnik. Dort wollen wir am Mittwoch sein. Um 1 Uhr gestern Abend/heute morgen hatte ich dann unseren Plan B grob ins Navi gehackt. Also schnell schlafen dann geht es schnell los.
Um 7:30 klingelte der Wecker. Erstmal ein paar Eier in die Pfanne geschlagen, weil ohne Mampf kein Kampf! Dann noch die Packrolle mit den letzten Resten zugemacht und auf Elli geschnallt. Alles andere hatten wir Freitag Nachmittag schon gepackt und auf den Motorrädern verstaut. Wer nimmt eigentlich Flossen mit auf eine Motorradtour? Richtig! Wir! Alte Regel: Je mehr Platz, desto mehr Unsinn! Um 9:30 Uhr starteten wir nun ohne ein konkretes Tagesziel. Unser Ziel heute war quasi nur der Weg.

Und der Weg lief heute super gut. Insgesamt eher als unspektakulär zu bezeichnen kamen wir aber super voran. 393km standen am Ende des Tages auf der Uhr und das bei einem Durchschnitt von 74km/h. Bundesstrassen waren heute unsere Wegweiser. Zügig und doch nicht langweilig kamen wir voran. Mit Spannung haben wir die Grenzkontrollen zu Österreich erwartet, aber auch diese waren gänzlich unspektakulär. Ganze zwei Polizisten kontrollierten lediglich die einreisenden Fahrzeuge an der Grenze bei Schärding. Wir sind schon gespannt, wie es morgen an der österreichisch – slowenischen Grenze wird. Als grobe Orientierung hatten wir uns heute ca. 350 km vorgenommen, also grob die Gegend um Wels. Wir lagen allerdings so gut in der Zeit, dass wir beschlossen ein bisschen mehr zu fahren.

In Sattledt machten wir an einem Spar Markt Halt, um uns noch mit Wasser und etwas zu Essen für den Abend einzudecken, bevor wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft machen wollten. Während Anja shoppen war, kam ich auf die Idee, nicht auf der Route zu suchen, sondern mit Hilfe von www.booking.com im Umfeld der Route zu suchen. Ich wurde ziemlich schnell fündig: Gasthaus Sandner Linde. Also das Gasthaus schnell ins Navi gehackt und kurvenreiche 36 km angezeigt bekommen. Ein bisschen mehr Fahrspass wollten wir uns heute nach den Bundesstrassen noch gönnen. Die 36km hatten es in sich. Kleinste Strässchen und viele Kurven. Das Garmin 590LM hatte einen hervorragenden Job gemacht. Dafür viel uns beim ersten Anblick des Gasthauses erstmal der Kinnladen runter. Die Bilder waren doch viel neuer, renovierter und irgendwie ansprechender. Naja erstmal anmelden und schon wurden wir direkt ins Nachbargebäude geführt. Hier wurde 2014 neu gebaut und hier wurden auch die Bilder gemacht. Alles nagelneu und perfekt! Die Motorräder fanden ihren Platz direkt vor der Tür.


Eigentlich wollten wir ja heute nicht essen gehen, die Saisonkarte des Gasthauses hatte es uns aber so angetan dass wir die gekauften Sachen auf morgen Mittag vertagten. Ein kurzes Fazit ohne Beachtung des Frühstücks, welches wir morgen früh bekommen werden. PERFEKT! Es ist hier einfach nur perfekt! Zimmer super, Ausblick super, Parkplatz super, absolut ruhig und das Essen war ein kulinarischer Orgasmus!

Blöd wenn man so etwas am ersten Tag einer Reise findet. Nun muss sich alles folgende daran messen lassen.
Heute Nacht soll es ein wenig regnen, aber pünktlich zur Abfahrt morgen soll die Sonne rauskommen. Wir sind gespannt was uns an den weiteren Grenzen erwartet.

Schwarzwald Tag 7 – Heimweg – 291km

Viel zu schnell vergeht der Urlaub eigentlich immer, aber so ein 1-wöchiger Trip ist schon extra kurz. Nach dem Aufstehen packen wir erstmal unsere Sachen und bringen auf dem Weg zum Frühstück die erste Ladung zu den Motorrädern. Wir lassen uns heute Zeit, zögern das Unausweichliche noch ein wenig hinaus, aber es hilft alles nichts um kurz nach 10 Uhr sitzen wir auf den Motorrädern und nehmen Abschied vom Schwarzwaldhotel Sonne. Ein mit viel Liebe geführte Haus, welches vom Einsatz der Besitzer profitiert. Wir haben uns wohlgefühlt und würden wieder hier halt machen.

Die Texte über den Heimweg fallen mir immer am schwersten, ist doch der Urlaub nun vorbei. Es erwartet einen der bekannte Alltagstrott und nicht jeden Tag eine neue interessante Begegnung und/oder Erfahrung. Ich mach meinen Job echt gerne, aber irgendwo in mir da schlummert es… das Gen irgendwann auszusteigen und einmal ohne Begrenzung auf einige wenige Tage zu reisen. Nicht ständig an das Ende der Reise denken zu müssen und ans Heimkommen. Nunja heute ist Heimkommen angesagt. Aber erst in knapp 300km. Die Anfahrt hatten wir „unternrum“ gestaltet. Der Heimweg sollte „obenrum“ gehen. Grobe Richtung erstmal Nord-Ost auf die A6 zu. Die letzten Kurven des Schwarzwaldes einsaugen und genießen bevor wir später das gut bekannte Kochertal entlang fahren. Seit wir die Trinkrucksäcke haben werden unsere Pausen immer weniger, dementsprechend auch die Fotostops. Einen Stop musste ich aber unbedingt einlegen. Wir nahmen uns zwar nicht die Zeit für einen Besuch des Fahrzeugmuseums Marxzell, aber auch ein Blick von außen offenbart schon so einige Kuriositäten. Insgesamt wirkt das Museum von außen allerdings eher wie ein Messie-Haus.

Bei einem späteren Tankstopp entdeckte Anja an Ihrem Motor massive Ölspuren, welche sich glücklicherweise recht schnell auf einen locker vibrierten Einfülldeckel zurückführen ließen. Dieser hing nur noch in der letzten Gewindedrehung fest. Nachdem der Ölstand wieder korrigiert und der Deckel festgezogen war konnten wir unbeschwert jenseits der A6 gen Rothenburg fahren. Ab dort übernahm Anja dann die Führung und wir erkundeten noch die frisch sanierten Straßen bei Kirnberg. Ein letzter Halt am Edeka in Großhabersdorf um uns mit dem nötigsten fürs Wochenende einzudecken offenbarte noch den Verlust des Schließzylinders am SW-Motech Trax Topcase von Anja.

Fazit dieses Urlaubes:
– Schwarzwald = sehenswert, erfahrenswert
– Frankreich / Elsass = wir brauchen mehr Zeit um warm zu werden
– Friedrichsbad Baden-Baden = Wir würden gerne einmal die Woche dort sein, dafür ist es aber ein bisschen weit weg
– Vibrationen führen zu Verlusten, regelmäßiger kontrollieren ob noch alles da ist.

 

Schwarzwald Tag 6 – Frankreich – 283km

Die Tatsache dass ich bei Touratech war und nichts gekauft hatte beschäftigte mich immer noch. Bin ich kaufsüchtig? Konnte ich meine Sucht nicht befriedigen? Egal. Für den letzten Tag unseres Aufenthaltes hatten wir noch eine Tour ins Nachbarland im Blick. Lust darauf hatten wir auch, also nach dem Frühstück direkt auf die Motorräder und die geplante Route im Garmin 590LM gestartet.

Schnell durch Baden Baden in Richtung Grenze und schon überquerten wir den Rhein auf einer Brücke. Wir hatten keine Ahnung, was uns in Frankreich erwarten sollte. Ich war vor Jahrzehnten zuletzt im Nachbarland und da hatten wir nicht viel Zeit für Sightseeing. Gelesen hatten wir von vielen Fachwerkhäusern und Burgen. Wir ließen uns überraschen. Wir wechselten zwischen gelben und weißen Straßen auf der Karte. Gelb = Zügig, Weiß = klein und kurvig. Nur wenige Fotostops verzögerten unser Vorankommen. Viel zu zügig näherten wir uns dem ersten Wendepunkt des heutigen Tages bei Lemberg. Umgehauen hatte uns die Gegend bis jetzt nicht. Es sind durchaus schöne Motorradstrecken, die Geschwindigkeitsbegrenzungen erinnerten uns ein wenig an die Schweiz was unserem Fahrstil nicht sonderlich entgegen kam. Nach der Wende in Richtung Osten trafen wir irgendwann auf ein Armeegelände. Hier sind die Straßen ewig kerzengerade, dann eine Kurve und dann wieder ewig geradeaus. Richtiger Fahrspass kam nicht auf. Dafür sieht man ab und an in den Wäldern alte Panzer, welche wohl zu Übungszwecken hier rumstehen. Mehrere Kilometer Rollsplit begleiteten uns auf dem Weg zum nächsten Wendepunkt bei Weißenburg.

Kurz nachdem wir wieder gen Westen fuhren, überquerten wir die Grenze zurück nach Deutschland. Komischerweise kam direkt im Anschluss auch wieder mehr Fahrfreude auf. Hier in der Gegend waren wir heuer schon auf der Westroute der Motorradstrasse Deutschland. Einen kleinen Teil der damaligen Strecken waren wir in entgegengesetzter Richtung unterwegs. Wir beschlossen ein kleines Stück abzukürzen und Anja übernahm für einige Kilometer die Führung. Unsere flotte Gangart lockte Nachahmer an. Ein anderer Biker ließ sich von uns ein Stück mitziehen, wir verloren ihn aber nach einigen Kilometern. Insgesamt war heute sowohl in Frankreich als auch in Deutschland nicht viel los auf den Straßen. Wir genossen es, frei fahren zu können und nicht ständig hinter Autos, LKWs oder Traktoren festzuhängen. Bei Bad Bergzabern winkten wir kurz der Unterkunft, die wir auf der MSD Tour genutzt hatten und steuerten nochmal auf die Grenze zu. Wir fuhren ein wenig an ihr entlang, bis wir sie schließlich bei Scheibenhardt überquerten. Ein Highlight hatte ich noch unbewusst für heute mit eingeplant: Die Rheinfähre Plittersdorf – Seltz.
Hier stießen wir wiedereinmal auf eine Gierfähre. In mir regt sich das Bedürfnis eine Liste aller deutschen (oder europäischen?) Gierfähren zu erstellen und diese alle zu besuchen. Immer wieder sind uns in den letzten Jahren Fähren dieses Typs begegnet, die von der Strömung angetrieben werden und dadurch majestätisch lautlos übersetzen. Nach einer kurzen Wartezeit querten wir den Rhein und begaben uns auf den Rückweg zum Hotel. Noch einmal durch Baden Baden und und schon war die Tour vorbei und die Motorräder standen heimfahrbereit in der Garage.

Den Tag ließen wir beim Abendessen mit einem Badischen Barbecue nochmals Revue passieren: Fachwerkhäuser hatten wir gesehen, Burgen sind uns auch ein paar aufgefallen. Die Strecken in Frankreich waren eher unspektakulär, teiweise sogar ein wenig langweilig. Wir werden wohl einen anderen Teil von Frankreich besuchen müssen um Begeisterung für dieses Land entwickeln zu können. Eigentlich war dieser Urlaub viel zu kurz, so lechzen wir schon nach der großen Tour Ende September welche uns wieder mehr in Richtung Osten ziehen wird. Gefühlt liegt uns diese Richtung beim Motorradreisen mehr.

Schwarzwald – Tag 5 – Besuch bei Touratech – 294km

Für Donnerstag hatten wir uns vorgenommen endlich wieder zu Fahren. Schließlich war der ursprüngliche Plan (und ich liebe Pläne) 4 Tage Fahren und 3 Tage Pausieren. Immer schön im Wechsel. Gut die 3 Tage Pause hatten wir jetzt. Also halt 3 Tage Fahren am Stück. Zwei Ideen standen uns zur Auswahl zur Verfügung. Rüber nach Frankreich oder tiefer in den schwarzen Wald vordringen. Ich hatte mehr Lust auf Wald und Anja war es egal also noch schnell zum Frühstück…naja gut wohl eher doch gemütlich. Wir hatten uns ja nur 300km vorgenommen und den ganzen Tag Zeit.

Um kurz nach 10 Uhr hatten wir die Bikes gesattelt, die Trinkrucksäcke gefüllt und waren voller Erwartung wo uns die geplante Route hinführt. Normalerweise passe ich am Abend vor der Fahrt noch kurz die Route für den nächsten Tag an so dass der Startpunkt auch passt. Dies hat mit den eigenheiten der Routenplanung auf Garmin Geräten und meiner Art damit umzugehen zu tun. Diese Möglichkeit hatte ich dank dem defekten Laptop diesmal nicht. Also mit der Quick’n dirty zusammengeklickten Route starten. Um zu verhindern dass das Zumo die Route neu berechnet muss ich den gesetzten Startpunkt überfahren. Dieser lag nur leider nicht auf der Straße. Ich drehte also eine kleine Runde durch den Hof vom Nachbarn und dann konnte es losgehen.

Auf wundervoll kurvigen Strecken ging es nach einem kurzen Schwenk in Richtung Ost Nord Ost gen Süden. Ich hatte einen lange gehegten Wunsch in die Tour eingebaut. Einen Besuch bei Touratech in der Zentrale in Niedereschach. Die „Heiligen Hallen der Fernreisenden“ wollte ich bereits mit 14 besuchen. Nur 20 Jahre später sollte dieser Wunsch heute in Erfüllung gehen. Mit 14 hatte ich mir Poster von BMWs welche Touratech „gepimped“ hatte aufgehängt und angeschmachtet. Für die Honda NTV gab es bei Touratech quasi nichts, also musste meine Leidenschaft für technische Spielereien Jahrelang ohne dieses Idol meiner Jugend befriedigt werden. Mit dem Erwerb der V-Strom sollte sich dies ändern. Ich habe heute exakt ZWEI Teile von Touratech verbaut – einen Schalthebel und eine absperrbare Navihalterung. Hat sich also doch nicht geändert 😉

Der Weg nach Niedereschach wurde ganz klar von Kurven dominiert. Die Farbe der Straßen auf den Karten wechselte zwischen Gelb und Weiß – Gelb stand für bisschen flotter, Weiß für Kurvenspass in Reinkultur. Nach zwei Stunden um kurz nach 12 Uhr rollten wir in Niedereschach auf den Hof. Das Kind in mir entwickelte nun das Bedürfnis den ganzen Laden zu erwerben und mangels Packvolumen liefern zu lassen. Die Realität sah anders aus. Nach 30 Minuten Aufenthalt hatte ich nichts gekauft, Anja war stolz wie Bolle auf mich und wir fuhren weiter. Begriffen habe ich das erst Stunden später. Ich war da, ich brauchte nix und ich kaufte auch nix. Trotzdem war es eine Freude die ganzen ausgestellten Motorräder und die Umbauten zu betrachten und durch die Halle zu streifen.


Mehr von unserem Interesse fesselte an diesem Tag allerdings die Straße! Deshalb zogen wir wieder los. Niedereschach stellte den Wendepunkt nach Westen für uns dar und wir bewegten uns ab hier quasi wieder zurück zum Hotel.

In Triberg spielte ich kurzzeitig mit dem Gedanken die Wasserfälle zu besichtigen, mich schreckte allerdings der Ansturm an Touris und die Busse ab. Wir zogen also durch und nachdem wir wieder in Richtung Norden unterwegs waren hielt ich die Augen offen nach einem Cafe oder einer Bäckerei. In der Wolfacher Altstadt wurde ich fündig und wir legten eine kurze Kaffeepause ein. Kurze Zeit nach der Pause verließen wir in Walke mal wieder die gelbe Straße auf der Karte und begaben uns auf kleinste Wege durch die hügelige und genial kurvige Gegend. Auf dem Vogelskopf legten wir am Startplatz der Gleitschirmflieger nochmals einen kurzen Stopp ein und genossen die Aussicht. Gleitschirmfliegen sollte man auch mal probieren. Einfach durch die Stille schweben stelle ich mir grandios vor.


Nur ein paar Kilometer weiter stoppten wir am Mummelsee und wunderten was das besondere an diesem See ist. Da wir es nicht fanden nahmen wir die letzten Kilometer der Schwarzwaldhochstraße in Richtung Hotel unter die Räder. Die Schwarzenbachtalsperre übte dann schon wieder eine größere Faszination auf uns aus. Es ist immer wieder erstaunlich wie wenig Material eine so große Menge Wasser im Zaum halten kann und was der Mensch hier erschafft. Am Hotel zogen wir vorbei um noch kurz zum Edeka zu fahren und uns mit etwas zum Abendessen und Getränken einzudecken. Salat auf dem Balkon während noch Motorräder auf Ihrer Feierabendrunde vorbeiziehen ist für uns ein perfekter Ausklang nach einem entspannten Fahrtag. Nun war die Lust auf die Tour nach Frankreich wieder geweckt und wir gingen bald ins Bett um fit für den Freitag zu sein.

Schwarzwald – Tag 2, Tag 3, Tag 4 – Entschleunigen im Friedrichsbad

Der Plan war eigentlich anders, aber das Wetter und unsere Motivation ließen uns die 3 Tage mal ganz ruhig angehen.
Montag also erst mal lange geschlafen, gemütlich frühstücken gegangen und weil es so schön war, gleich wieder ins Bett und noch ein bisschen geschlafen.
Irgendwann musste dann ein Abendessen her. Die nächste Einkaufsmöglichkeit in 3 km Entfernung war uns zu weit zu laufen, aber zu kurz um beide Mopeds aus der Garage zu holen… Interessante Sache mal wieder hinten drauf zu sitzen, hab es fast ein bisschen vermisst. Unterm Strich fahr ich aber doch lieber selber…
Und dann die Katastrophe und der Grund, warum keine Berichte mehr kamen: Zuerst war die Homepage kaputt (warum auch immer!?) und dann auch noch der Laptop. Das war dann der Moment in dem ich einfach nichts mehr gesagt habe… besser war das…

Tag Nummer 3 sollte ganz im Zeichen der Entspannung stehen. Auf dem Plan stand ein Besuch im Friedrichsbad in Baden Baden. Das römisch-irische Bad besteht seit 1877 und es wird traditionell textilfrei gebadet. Mitbringen braucht man nichts, alles was man benötigt wird gestellt.

Mit dem Bus fuhren wir vom Hotel direkt zu den Caracalla-Thermen und dem Friedrichsbad. Mit dem Cityplus 3 Waben Ticket konnten wir zu zweit den ganzen Tag nach und in Baden Baden mit den Bussen fahren. Warum also Mopeds mitnehmen und dann feststellen, dass an dem Bad keine Parkplätze sind?

Da wir gleich um 10 Uhr da waren, ging es noch relativ ruhig zu. Wir bekamen eine kleine Einleitung und schon ging es los.  Die Zeit verging wie im Flug und schon hatten wir die 17 Stationen durchlaufen. Durch die angegebenen Zeiten der verschiedenen Stationen wird man „entschleunigt“, niemand hetzt und man lässt sich einfach gehen. Nach knappen 4 Stunden waren wir wieder draußen und gefühlt so sauber wie noch nie. Ich hoffe, dass wir uns bald wieder in der Ecke aufhalten und einen Besuch in diesem Bad einbauen können. Hier mal der Link und ein Video dazu.

Schon mal in Baden Baden und noch einen halben Tag Zeit, wollten wir uns hier noch ein bisschen umschauen.
Wir schlenderten durch die Stadt, ließen uns Kaffee und Kuchen schmecken und fanden zurück zur Bushaltestelle. Unser Ziel war der Hausberg Merkur und eine Bergbahnfahrt auf den Aussichtspunkt. Die Bergbahn hat eine Länge von 1192 m und man wird in ca. 5 Minuten bei einer Steigung von bis zu 54 % 370 m nach oben bewegt. Höhenangst sollte man nicht haben, wenn man während der Fahrt mal einen Blick nach unten wirft.

Oben angekommen vertrödelten wir die Zeit mit Aussichtsturm besteigen, Fotos machen, Tobi mit geocachen und ich mit dumm schauen.
Unser nächster Halt nach der Abfahrt mit der Bergbahn war die Lichtentaler Allee. Die Parkpromenade führt an der Oos entlang und enthält verschiedenste einheimische und exotische Bäume und Pflanzen. Keine der Brücken über die Oos gleicht der anderen. Wir spazierten durch den Park bis zu den Rosengärten.


Ab hier machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel und jagten uns unterwegs noch einen Snack als Abendessen.

Am nächsten Tag wachten wir auf und es regnete, den Plan heute Motorrad zu fahren verwarfen wir gleich wieder und dümpelten den ganzen Tag am Zimmer.
Der späte Nachmittag überraschte uns dann mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Perfekt um ein Stückchen zu laufen. Tobi hatte die ganze Zeit schon die Geroldsauer Wasserfälle im Blick. Die Fotoausrüstung war schnell gepackt und los ging es.
Beim ersten Plätschern des Flusses wurde natürlich das Stativ ausgepackt und dann für knappe 4 Stunden auch nicht mehr weggepackt. So lange brauchten wir, um den Weg von einfachen 1.2 km bis zum Wasserfall und zurück zu schaffen.

Meine Wenigkeit stand die meiste Zeit wieder ein bisschen unnütz herum, freut sich aber jetzt über die schönen Bilder:

Schwarzwald – Tag 1 Anreise – 328km

Die letzte Reise ist schon wieder viel zu lange vergangen. Der Kurztrip in die Schweiz mit dem Motorradclub hat die Reiselust noch nicht gestillt. Gut, dass wir endlich mal wieder eine Woche frei haben. Doch wo soll es hingehen? Ich war nach unserer Rom Reise über das Friedrichsbad in Baden Baden gestolpert, welches an den Caracalla Thermen in Rom angelehnt ist. Diesmal wollten wir nicht nur fahren, sondern auch ein wenig rasten, was bot sich also besser an als das Friedrichsbad? Kurz die Weiten des Internets bemüht um eine Unterkunft in der Nähe zu finden und schon hatten wir gebucht. 7 Tage im Schwarzwaldhotel Sonne in Geroldsau, welches uns als Basislager dienen sollte.

Heute war es soweit, Elli und Ari standen gepackt im Hof und wir brannten darauf endlich loszukommen. 25 Grad, blauer Himmel und Sonne versprachen perfektes Wetter für die Anreise. Und das Versprechen hielt. Kurz nach 10 Uhr nahmen wir die Straße unter die Räder. Was schreibt man nun zu einer Fahrstrecke, die einfach nur unspektakulär war. Nicht im negativen Sinne. Nein, es hat einfach alles gepasst. Kleine Straßen mit schönen Kurven wechselten sich ab mit zügigen Fahrstrecken auf größeren Straßen. Große Städte umfuhren wir elegant. Zwei Stopps verzögerten die Ankunft ein wenig. Je tiefer wir in den Schwarzwald vordrangen, desto kurviger wurden die Sträßchen und desto mehr Motorräder waren unterwegs. Man merkte deutlich, dass Sonntag und perfektes Motorradwetter war. So lange wir der Abfahrt entgegengefiebert hatten, so schnell war die Anfahrt geschafft und wir checkten im Hotel ein. Frisch renovierte Zimmer, WLAN mit perfektem Empfang und eine Garage für Elli und Ari. Was will man mehr. Achja, was zu essen wäre nicht schlecht. Einige hundert Meter neben dem Hotel hatten wir den Gasthof Hirsch gesehen, welcher mit einem Badischen Barbecue warb. Also ab unter die Dusche und zu Fuss auf den Weg gemacht.


Das Badische Barbecue füllte unsere Bäuche mit Unmengen an Salat, einer Ofenkartoffel, Forellenfilets und Lende im Speckmantel vom Grill. Eine rundum gelungene Sache! Der Weg zurück zum Hotel erschien nach dem Schlemmen auf einmal unbezwingbar. Morgen ist jetzt erstmal Pause angesagt. Ausschlafen, Frühstück genießen und vielleicht je nach Lust Nachmittags ein bisschen Geocachen. Dienstag wollen wir dann eine Runde durchs Elsass drehen und uns ein paar Fachwerkhäuser anschauen.

Ancampen 2015 – Fortuna Camping Binau am Neckar

Traditionen muss man pflegen. Mit diesem Motto ging es auch heuer wieder über die Ostertage mit Freunden zum Ancampen. Vorrangig Autos mit Wohnwagen und dann noch wir mit Motorrädern und Zelt. Unser Ziel war heuer ein Campingplatz am Neckar: Fortuna Camping, ein familiengeführter Platz in schön sonniger Lage direkt am Ufer des Flusses.

Wir starteten am Karfreitag recht gemütlich in die Tag. Erstmal alles zusammen suchen, feststellen dass wir eigentlich für 4 Tage Camping viel zu viel Platz auf den Motorrädern haben und deshalb mal wieder lauter unnötige Sachen mitnehmen würden. Insgesamt habe ich auf der DL 1000 3 Koffer à 45 Liter + Tankrucksack 22Liter + 2 Ortlieb Taschen à 3,2 Liter also in Summe 163,4 Liter Packvolumen. Anja hat auf der Dl 650 immerhin auch noch 134 Liter Volumen, welche sich aus 3 Koffern (45l, 37l und 38l) und Tankrucksack 14l zusammensetzen. Aufgrund der Campingausrüstung entschied ich mich allerdings anstelle des Topcase eine Ortlieb Rack Pack zu nehmen. Geplant waren für die Anfahrt ca. 190km welche wir in ca. 3 Stunden bewältigen sollten. Eine Einfahrt auf dem Campingplatz ist bis 13 Uhr bzw dann wieder ab 15 Uhr möglich. Wir entschieden uns für die Anreise nach der Mittagsruhe.

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Unser Weg führte uns auf gut bekannten Straßen nach Rothenburg. Das Wetter meinte es gut und versüßte uns mit Sonne und blauem Himmel den Weg. Die erste größere Tour nach dem Winter stellt auch immer gleich einen Test der Neuanschaffungen des Winters dar. Dieses Jahr waren dies besonders viele. Neuer Anzug (Rev`it Poseidon), Stiefel (Alpinestars Toucan), Navi (Garmin Zumo 590LM), Schalthebel (Sw Motech), Trinkrucksack (Camelbak Classic), kurze Brems- und Kupplungshebel und die neuen Reifen (Mitas E07) mussten zeigen ob sie in der Praxis das hielten was sie in der Theorie versprachen. Das Zusammenspiel mit dem neuen Navi lief noch nicht ganz reibungslos. Irgendwie wollte es nicht die Tour fahren welche ich laut meiner Erinnerung geplant hatte. Bad Mergentheim schwirrte mir im Kopf herum, das ließen wir aber völlig abseits liegen. Egal, das Wetter war zu gut um sich zu ärgern. Im Nachhinein erschloss sich mir auch was ich falsch gemacht hatte. So fuhren wir nicht die geplante Route sondern eine welche sich das Navi selbstständig ausgedacht hatte. Wir streiften die Jagst und freuten uns schon auf Kurven entlang dieser, aber den Plan hatten wir ohne Garmin gemacht. Man kann aber auch nicht behaupten dass die gewählte Route keinen Spass gemacht hätte. Das Fazit war lediglich dass wir uns zeitlich verschätzt hatten und eine Stunde zu früh am Campingplatz ankamen.

Was soll’s, gleich die Gelegenheit genutzt und die Funktion für eine Rundtour getestet. Also schnell ins Navi gehackt: Rundtour 1 Stunde Dauer und los. Tatsächlich waren wir nach einer kurzweiligen und kurvigen Runde um kurz nach 15 Uhr wieder am Eingang des Platzes. Also ab zum Check In und nach großem “Hallo” erstmal das Zelt aufgestellt. Die ganzen Wohnwagenfahrer waren mal wieder erstaunt was man so alles auf dem Motorrad unterbringt und wir erkannten wie erwartet wie viele unnötige Sachen wir dabei hatten. Den Karfreitag ließen wir bei Fischsemmeln gemütlich im Freien ausklingen und legten uns relativ früh schlafen. 

Der Samstag begann mit Regen. Aber egal, wir wollten heute eh nur alle Fünfe gerade sein lassen und fürs abendliche Grillen ins Einkaufen fahren. Genau so verlief der Tag dann auch. Spät aufstehen, ausgiebiges Frühstück, kurze Runde zum Lidl und dann wieder alle Fünfe strecken. Spontan wurde Abends dann doch nicht gegrillt sondern der Tag mit einer anständigen Brotzeit und ein paar Spielen beendet. Der Regen verzog sich zum Ende des Tages auch wieder.

Sonntag morgen – Sitzbank gefroren – wie angenehm es doch ist zum Frühstücken in einem warmen Wohnwagen zu sitzen. Aber der Wetterbericht versprich für heute sehr viel, also das Garmin raus und eine kleine Runde geplant. Funktion Rundtour – Dauer ca. 3 Stunden. Das Gerät spuckt was aus und wir düsen los. Kleine Straßen, viele Kurven einmal Übersetzen mit der Fähre Neckarhausen – Neckarhäuserhof der letzten Gierfähre auf dem Neckar – das Garmin macht seinen Job sehr gut. Wir haben Spass kommen langsam aber sicher wieder in die Routine des Fahrens und lassen’s fliegen. Aber man sollte immer bedenken dass wir hier im Odenwald sind und das an einem Wochenende. Und schon ereilte uns eines der Probleme der Motorradfahrer. In Beerfelden war Schluss. Wir standen vor einer am Wochenende für Motorradfahrer gesperrten Strecke. Wir versuchen sie zu umgehen und landeten an einer zweiten gesperrten Strecke.

Ich muss hier kurz abschweifen. Ich war tatsächlich ein wenig erregt in dieser Situation. Man kommt als Tourist in die Region, bringt Geld, zahlt die gleichen Steuern wie jeder Autofahrer für den Unterhalt der Straßen und dann darf man sie nicht fahren. Ich muss gestehen ich kann auch jeden Anwohner an so einer Strecke – die meist nicht ohne Grund gesperrt ist – verstehen dass er ein Anrecht auf Ruhe haben möchte. Aber das Problem ist ja nicht derjenige welcher die Strecke einmalig entlangfährt. Das Problem sind die Brülltütenfahrer welche die Strecke immer und immer wieder fahren. Ich finde persönlich den Ansatz der Streckensperrungen falsch. Ich bin der Meinung dass hier massiv kontrolliert werden müsste und entsprechende Sanktionen verhängt werden müssten. Wer sein Kurvenkönnen durch stete Wiederholung verbessern will soll auf die Rennstrecke. Dort hat er die passenden Bedingungen und wird schnell lernen dass auch dort Brülltüten nicht geduldet werden. Soweit dazu.

Unser Fazit war erstmal frei der Nase nach einen legalen Weg gesucht ohne auf die Richtung zu achten. Zu einem späteren Zeitpunkt dann das Navi beauftragt den kurvigsten Rückweg zum Campingplatz zu finden. Wir wollten schließlich nicht zu spät zum Grillen kommen. Nach 165km in 3 Stunden rollten wir wieder zum Zelt, stellten die Bikes ab und verbrannten den Ärger über die Streckensperrungen auf dem Grill! Der Ausklang des Abends gestaltete sich wieder in Form von Brettspielen im Wohnwagen. 

Montag morgen wollten wir einfach nicht von Frühstückstisch aufstehen, war uns doch bewusst dass wir alles zusammenpacken mussten und am nächsten Tag wieder auf die Arbeit durften. Trotzdem verließen wir um 11 Uhr den Campingplatz und einmal mehr gab es staunende Blicke wie man das ganze Gepäck auf dem Motorrad unterbringt. Teile unserer Gruppe blieben noch den Rest der Woche am Platz und genossen die Ruhe welche nach den Feiertagen einkehrte. Insgesamt ist der Fortuna Campingplatz eine Empfehlung Wert. Günstige Lage zum Odenwald, eine angenehme Atmosphäre, saubere sanitäre Einrichtungen und ein sehr netter Betreiber laden zu einem weiteren Aufenthalt ein. Der Nachhause Weg war wieder geprägt von blauem Himmel und vielen Kurven. Wieder cruisten wir phasenweise an der Jagst entlang und doch lernten wir dank der kreativen Planung des Garmin neue Ecken in der schon oft befahrenen Gegend kennen. Diesmal ging es unterhalb Rothenburgs vorbei und das wohl flüssigste Stück Kurvengestöber lieferte uns eine Neubaustraße von Kirnberg in Richtung Leutershausen. Lange Kurven, auf bestem Belag, genial einsehbar luden dazu ein am Gashahn zu ziehen und kurzzeitig mit der Straße zu verschmelzen. Leider führte dies auch dazu dass wir umso zügiger dem Ziel näher kamen. 

Viel zu schnell waren die vier Tage mit Freunden vergangen. Ancampen an Ostern, eine schöne Tradition welche hoffentlich noch ein paar Jahre anhält.

Nicht alle neuen Anschaffungen haben den ersten Praxistest bestanden. So habe ich mich z.B. bereits wieder von den Alpinestars Toucan getrennt und mir wieder Daytonas angeschafft. In wenigen Wochen steht nun ein weiterer Teil der Motorradstrasse Deutschlands für uns an. Anfang Mai wollen wir die Westroute unter die Räder nehmen. Schaut doch mal wieder vorbei, dann gibt es hier auch darüber was neues zu lesen.

 

Städtetrip: Adventszeit in Dresden

Das diesjährige Auszeit Wochenende in der Adventszeit sollte uns nach Dresden bringen.

Geplant war eine Anreise am Donnerstag direkt nach der Arbeit und eine Abreise im Laufe des Sonntags. Ein Hotel in guter Lage war schnell gefunden. Mit dem Kandler’s kann man nix verkehrt machen. Das Denkmalgeschützte Würfelhaus welches im Jahre 1895 erbaut wurde befindet sich in Familienbesitz und ist mit einem Hotel und einem Restaurant ausgestattet. Eine Haltestelle der Straßenbahn liegt direkt vor der Tür. In der direkten Umgebung findet man Bäcker, Metzger und Einkaufsmöglichkeiten. Hier ist also ein perfektes Basislager für einen Städtetrip.

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Wir kamen Donnerstag Abend gegen 21 Uhr an und begaben uns direkt aufs Zimmer, um noch letzte Pläne für Freitag zu schmieden. Um 7 Uhr klingelte der Wecker und wir durften ein bodenständiges Frühstück (z.B. Pressack) dem es an nichts mangelte genießen. Die Tramlinie 12 sollte uns heute mit einer Familientageskarte für 9 Eur bis zum Postplatz bringen. Hilfreich bei der Navigation im Netz der Öffentlichen in Dresden ist die App der Dresdner Verkehrsbetriebe. Wir schlenderten erstmal durch die Altmarktgalerie um direkt aus dieser heraus in den berühmten Striezelmarkt einzutauchen. 2014 fand der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands bereits zum 580sten Mal statt. Wir hangelten uns von Bude zu Bude. Die Vielfalt der hier vertretenen Waren kennt keine Grenzen und jede Bude sieht anders aus. Die Gassen sind angenehm breit angelegt und so rempelt man nicht ständig mit anderen Besuchern zusammen. Man hat auch nicht das Gefühl, dass man durch den Markt geschoben wird. Die Kulinarische Vielfalt der dargebotenen Speisen sucht Ihresgleichen. Wir müssen tatsächlich feststellen dass dies der vielseitigste Weihnachtsmarkt ist welchen wir bisher besucht haben.

Direkt vom Striezelmarkt begeben wir uns in die Kreuzkirche und halten erst einmal inne. Wir setzen uns und lassen die Schlichtheit dieser Kirche auf uns wirken. Zum ersten Mal fühle ich mich in einer Kirche dieser Größe wohl. Der Altar sticht deutlich hervor, ist aber auch eher schlicht gehalten. Vergoldete Decken oder bunte Fresken sucht man hier vergebens, selbst bunte Glasfenster sind hier Mangelware. In dieser Kirche steht tatsächlich der Mensch und sein Glaube im Mittelpunkt. So stelle ich mir eine Kirche vor. Ein massiver Bau, ein Bollwerk des Glaubens, der nicht protzt sondern durch seine Schlichtheit eine Ruhe ausstrahlt welche einen innehalten lässt.

Wir besichtigen noch den Turm der Kreuzkirche und genießen den Ausblick über Dresden. Das 12 Uhr Geläut erleben wir auf dem Weg nach Oben. Unser weiterer Weg führt uns in Richtung Frauenkirche. Vor dieser findet sich ein kleinerer etwas mittelalterlich angehauchter Weihnachtsmarkt. Hier finden wir eine Baumstriezelbäckerei und gönnen uns einen solchen mit Zimt und Zucker.

Die Frauenkirche ist ein totaler Kontrast zur Kreuzkirche. Hier findet sich wieder der komplette Prunk und Protz welchen die Kirchen so gerne präsentieren. Ein imposantes Kunstwerk in welchem man allerdings keine Ruhe findet. Die Touristenströme zeigen hier keinerlei Respekt und die Stimmung in dieser Kirche ist eher gehetzt. Wir verlassen die Frauenkirche auch recht schnell wieder und wandern durch den kleinen Weihnachtsmarkt welcher uns zu den Brühlschen Terrassen führt. Hier eröffnet sich uns der Blick auf die Elbe und die Erinnerung an die Bilder vom Hochwasser kommen hoch. Wir wandern in Richtung der Kathedrale Ss. Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen, welche ehemals als Hofkirche bekannt war. Auch hier fällt uns der Kontrast zur Kreuzkirche auf. Obwohl auch diese Kirche relativ schlicht gehalten ist fesseln einen viele prunkvolle vergoldete Ornamente. Die Kanzel fängt einen regelrecht ein mit Ihrem Glanz. Wir finden wieder ein wenig mehr Ruhe als in der Frauenkirche, die Besinnlichkeit der Kreuzkirche wird aber auch hier nicht einmal ansatzweise erreicht.

Direkt gegenüber liegt die berühmte Semperoper, auf welche wir nur einen kurzen Blick im vorübergehen werfen. Den Zwinger umrunden wir erstmal und sammeln dabei zwei Geocaches mit ein. Viel des Flairs der barocken Zwingeranlage vermitteln die Wasserspiele, welche logischerweise im Dezember trockengelegt sind. So begeben wir uns zügig auf die Dächer der Galerien und umrunden den Zwinger ein zweites Mal. Ein optisches Highlight sind die Fremdenführer in der Anlage welche sich im barocken Stil gekleidet haben.

Wir wollen heute noch die Pragerstraße erkunden und durchqueren auf dem Weg dorthin noch einen weiteren kleinen Weihnachtsmarkt am Schlossplatz. Hier lassen wir uns ein Stück Eierschecke, eine Dresdner Kuchenspezialität, und eine Tasse Punsch schmecken. Die Pragerstraße glänzt im weihnachtlichen Dekor mit Ihren vielen Läden, Hotels und dem Rundkino. Am Ende der Prager Straße tauchen wir ein in die Dresdner Winterlichter, einen weiteren Markt. Dieser ist stark geprägt von sich wiederholenden kulinarischen Angeboten. Bisher der ernüchterndste Markt. Ebenso schnell wie wir gekommen sind verlassen wir diesen auch wieder um nochmal bei Dunkelheit über den Striezelmarkt zu schlendern. Unser Abendessen finden wir hier auch in Form von Dresdner Handbrot. Absolut lecker und zu empfehlen! Die Straßenbahnlinie 12 bringt uns zurück zum Hotel und wir fallen erschöpft in unsere Betten und beschließen am Samstag die Neustadt zu erkunden.

Der Samstag beginnt mit dem selben deftigen Frühstück wie auch schon der Freitag. Heute nehmen wir die Tram Linie 7 bis zum Carolaplatz. Wir begeben uns von der Haltestelle aus hinab ans Elbufer und kundschaften schonmal grob einen günstigen Standort für eine kleine Fotosession am Abend aus. Dann folgen wir dem Elbufer unter der Albertbrücke hindurch und am Rosengarten vorbei. Der eine oder andere Geocache welcher direkt am Weg liegt wird dabei gehoben. Am Diakonissenkrankenhaus verlassen wir das Elbufer und begeben uns in die Neustadt. In der Bautznerstraße betrachten wir Pfunds Molkerei, welche sogar einen Guinessbuch der Rekorde Eintrag als schönster Milchladen der Welt hat.

An der Martin Luther Kirche vorbei geht es zum alten jüdischen Friedhof. Dieser ist leider geschlossen. Üblicherweise kann man hier eine Führung in Anspruch nehmen. Dies ist allerdings in der Adventszeit nicht möglich. Nach einem kurzen Blick durchs Tor begeben wir uns auf den Weg zur Kunsthofpassage. Auch hier finden wir einen gut versteckten Geocache und so einiges an optischen Eindrücken. Man kann es ein wenig mit den Hundertwasserhäusern vergleichen was sich einem in diesen Innenhöfen bietet. Belebt werden die Höfe von zahlreichen Handwerkern und Cafes. Alles in allem eine sehr bunte und interessante Ansammlung an Geschäften. Diese sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man mal in Dresden ist.

Über den Albertplatz mit seinem Artesischen Brunnen gelangen wir zum Augustusmarkt, einem internationalen Weihnachtsmarkt welcher am Goldenen Reiter endet bzw. beginnt. Das Schlendern über diesen unterbrechen wir für einen Abstecher in die Markthalle wo am heutigen Tage ein Trödelmarkt stattfindet. Ein wenig aufgewärmt begeben wir uns auf den Weg durch die zweite Hälfte des Weihnachtsmarktes, welcher durch seine Internatonalität hervorsticht. Afrikanische Kost neben Finnischem Lachs und Tschechischen Baumstriezeln. Wir entscheiden uns für eine Sächsische Kartoffelsuppe da diese ein wenig von innen heraus wärmt. Am Goldenen Reiter finden wir den Beweis, dass ein Geocache in einer stark bevölkerten Gegend kein Micro oder Nano sein muss!

Nach diesem schönen Fund folgen wir der Meißner Straße zum Japanischen Palais und begeben uns wieder ans Elbufer. Der starke Wind treibt uns in Richtung Augustusbrücke und über diese zurück in die Altstadt. Im Stallhof begeben wir uns ins Getümmel der Mittelalterweihnacht. Hier wird ein Wegezoll von 3 Euro pro Person erhoben, es werden aber auch viele Darbietungen angepriesen. Wir erleben gerade noch das Ende einer Mittelalterlichen Musikgruppe, welche direkt von einem mit dem Feuer spielendem Gaukler abgelöst wird. Die kulinarischen Köstlichkeiten der mittelalterlichen Küche haben es mir angetan und so genehmige ich mir ein mit Bohnen und Campignons gefülltes Hanfbrot. Anja bleibt bei heißer dunkler Schokolade. Wir verbringen hier noch einige Zeit und beobachten die Handwerker bei ihrer Arbeit bevor wir uns mit der Tram Linie 8 wieder zum Carolaplatz begeben.

Heute will ich noch die Gunst der blauen Stunde nutzen um vielleicht ein oder zwei Bilder der Dresdner Altstadt zu machen. Der Wind pfeift uns um die Ohren, die Temperaturen lassen uns frösteln und mit dem Auspacken des Stativs beginnt es zu regnen, beste Voraussetzungen. Wir harren trotzdem aus und packen erst nachdem die Lichtstimmung gekippt ist wieder zusammen und begeben uns mit der Straßenbahnlinie Nr. 7 wieder zurück zum Hotel.

Nach einer heißen Dusche wollen wir heute das Restaurant des Kandler’s testen und werden nicht enttäuscht. Bodenständige Dresdner Küche welche exzellent zubereitet ist zu moderaten Preisen. Nach dem Essen ist vor dem Bericht. Hier sitze ich nun und halte das erlebte der ersten beiden Tage fest.

Der Sonntag beginnt mit packen. Immer wieder erschreckend wieviel unnützes Zeugs man mitnimmt wenn man den Platz dazu hat. Nach dem Frühstück checken wir aus und fahren erstmal wieder mit der Tram Nr. 12 in Richtung Innenstadt. Eigentlich wollten wir heute noch das Grüne Gewölbe besichtigen, aber das Wetter hält uns davon ab uns nach Innen zu begeben. Wir verbringen nochmal gut 2 Stunden auf dem Striezelmarkt und machen uns dann mit der Linie 12 auf zum Blauen Wunder, der Loschwitzer Brücke. Diese überqueren wir zu Fuss um uns noch den Weihnachtsmarkt am Elbhang anzusehen. Das Highlight hier war für uns der Messermacher mit seinen vielen Handgefertigten Werkstücken.

So langsam aber sicher geht unser Wochenende zu Ende. Wir nehmen die Linie 6 um zum Hotel zurück zu kommen und treten den Heimweg an. Nach gut 3 Stunden Fahrtzeit sind wir wieder zu Hause. Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und die Bilder zu sortieren.