Outdoor Lesertest – Primus Kuchoma Grill Event mit Markus Sämmer

Am 03. August lud die Zeitschrift Outdoor und der Kocherhersteller Primus zu einem besonderen Event ein. Der neue Gasgrill Kuchoma sollte unter Anleitung von Spitzenkoch Markus Sämmer (The Great Outdoors) auf Herz und Nieren getestet werden. Markus Sämmer welcher selbst ein begeisterter Outdoor Koch ist kommt aus der Münchner Spitzengastronomie und betreibt inzwischen ein Catering Unternehmen. Er hat zwischenzeitlich bereits zwei Kochbücher veröffentlicht, welche sich ganz klar dem Kochen draußen außerhalb von beschränkenden Küchenmauern widmen.

Nachdem alle Teilnehmer am Brombachsee eingetroffen waren und sich mit kalten Getränken und einem kleinen Happen gestärkt hatten startete das Event mit einer kurzen Begrüßungsrunde. Gerald (Vertrieb Primus Deutschland) stellte kurz die Produktpalette von Primus von Kochern über Thermoskannen bis hin zu Besteck und allem was die Outdoorküche so braucht vor. Karsten (Zeitschrift Outdoor) gab einen kurzen Abriss über die Auswahl, welche der Motor Presse Stuttgart Verlag im Repertoire hat, bevor dann Markus die Regie übernahm und uns kurz das Menü vorstellte. Dieses sollten wir dann in drei Gruppen (Vor-, Haupt- und Nachspeise) aufgeteilt zubereiten.

  • Vorspeise: auf Eichenholzplanken geräucherter Lachs an einem Melonen Feta Salat
  • Hauptgang: Dry Aged Entrecote als Tagliata an einem Ratatouille und Rosmarin Kartoffeln
  • Nachspeise: Pfirsichhälften mit Amarettini Füllung und Eis

Ich durfte mich an der Zubereitung des Hauptganges beteiligen. Wir schnappten uns Messer, Schneidbretter, Töpfe und unsere Kochzutaten und gingen direkt daran die Vorbereitungen zu treffen. Alles schneiden und anrichten so dass wir später zügig zubereiten können. Zwischendurch ergaben sich auch kurze Pausen so dass wir die Stand Up Paddle Boards des benachbarten Verleihstandes testen konnten. In Kochschürze auf dem See unterwegs sieht auch ganz witzig aus.

Nachdem die Vorbereitungen beendet waren wurde der Lachs für die Vorspeise auf gewässerten Eichenholz Planken im Primus Kuchoma für 12 Minuten geräuchert. Nach dem Anrichten war dann Genießen angesagt. Eigentlich  hätte ich keinen weiteren Gang mehr gebraucht. Der Lachs in Kombination mit dem leichten Sommersalat hatte meine Geschmacksknospen bereits vollständig befriedigt.

Bei der Zubereitung für den Hauptgang gab es dann einiges an Infos von Markus was man falsch bzw. wie man es richtig machen kann. Das Ratatouille war bereits soweit fertig. Die Kartoffeln hatten wir bereits vorgekocht so dass sie nur noch im Ölivenöl und Rosmarin geschwenkt geschwenkt werden musste. Das Entrecote verbannten wir zum anbraten auf den Grill. Dieser blieb geschlossen und wurde nur zum Wenden kurz geöffnet. Dann die Flamme aus und noch nachziehen lassen. In Streifen aufgeschnitten und mit Zitrone, Olivenöl, Salz und Pfeffer gewürzt wurde das Fleisch auf dem Ratatouille gebettet serviert. Die Geschmacksnerven wurden aufs neue gefordert und vollständig befriedigt. Es war einfach nur #Foodporn

Die Nachspeise in Form der gegrillten Pfirsichhälften mit Füllung und dem Eis dazu rundeten das Geschmackserlebnis dann endgültig ab. Eine Kleinigkeit hätte ich nun fast vergessen. Für einen anwesenden Vegetarier wurde zwischendurch schnell noch ein Pfifferling Risotto gezaubert, welches manche Teilnehmer als Zwischengang genossen.

Der eigentliche Star der Veranstaltung sollte ja der Primus Kuchoma sein. Er geriet allerdings bei dem wundervollen Essen ein wenig in den Hintergrund. Ein Gasgrill mit kleinem Packmass, beschichtetem Grillrost aus Aludruckguss, einer super regelbaren Temperatur und der Möglichkeit sowohl kleine Schraubkartuschen als auch große Gasflaschen anzuschließen. Für den Outdoorkoch ist er meiner Meinung nach nur geeignet wenn er eine entsprechende Transportmöglichkeit hat. Auf dem Motorrad mal für einen Nachmittag am See würde er ins Topcase passen. Mit dem VW Bus beim Campen ist er perfekt. Zum Wandern oder auf die große Motorradtour wird ihn niemand mitnehmen. Außerdem wäre noch die Möglichkeit gut Zutaten fürs Grillen zu Kühlen. Die Handhabung des Gerätes ist total easy, genauso wie die Reinigung nach dem Grillen. Gerald hat uns auch noch den Tipp gegeben dass demnächst die Beschichtung der Aludruckgussgrillplatte noch höherwertiger wird. Es soll dann eine Keramikbeschichtung aufgebracht werden.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei der Zeitschrift Outdoor, Primus und Markus Sämmer für den lustigen und lehrreichen Nachmittag bedanken, es hat riesen Spass gemacht in dieser Gruppe zu Grillen.

Hier nun auch noch der Artikel der Zeitschrift Outdoor: outdoor-Leser testen den neuen Primus-Grill Kuchoma

My EDC – 2016

Im Mai 2013 hatte ich einen Artikel über meine EDC Tools geschrieben. So langsam aber sicher ist es Zeit für ein Update. Aber auch hier erstmal die Frage: Was ist eigentlich EDC?

Everyday Carry (EDC) oder every day carry bezieht sich auf eine kleine Sammlung von Werkzeugen, Instrumenten und Ausrüstungen, die auf einer täglichen Basis mitgeführt werden, um bei der Bewältigung von allgemeinen oder speziellen Aufgaben hilfreich zu sein.“

Es gibt viele mögliche Tools und auch viele Webseiten die darüber berichten. Die Zusammenstellung der Werkzeuge richtet sich immer nach den persönlichen Vorlieben und erwarteten Aufgaben.

Meine 2016 täglich am Mann getragenen Tools sind:

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Ergänzt wird das ganze dann je nach Situation durch weitere Tools:

Endurobrille – alternative Befestigung Quick Straps

Wer einen Crosshelm im Alltag fährt hat sich mit Sicherheit auch schon einmal geärgert wie unpraktisch es ist die Brille unter der Fahrt aufzusetzen oder abzunehmen. Genau diese Thematik adressieren die Quick Straps.

Setzt man die Brille mit dem normalen Brillengummi einfach nach unten aufs Kinnteil leiert der Brillengummi auf Dauer aus. Zieht man die Brille mit einer Hand runter bis man sie um den Hals hat kriegt man sie mit einer Hand nicht mehr in Position. Die Quick Straps bestehen aus vier Teilen. Ein runder 3M Klettkleber, ein Kunststoffhalter mit 3M Kleber und die beiden Gummis für links und rechts. Man befestigt die Kleber entsprechend der Anleitung am Helm nachdem man die Klebestellen entfettet hat. Nun muss man noch den Gummi der Brille gegen die beiden Quick Straps austauschen und schon ist man die Probleme los. Auf der rechten Seite ist die Brille drehbar eingeclipst so dass sie auch ganz entfernt werden kann. Sie hängt dann einfach auf der rechten Seite am Helm herunter. Wenn man sie aufsetzen will führt man sie einfach in Position und klettet sie auf der linken Seite fest. Die 3M Klettflächen sollten auch auf Dauer guten Halt garantieren. Erste Probefahrten steigerten die Begeisterung über das System enorm!

Zelt: Vaude Chapel L 3P unser Raumwunder für Unterwegs

Für unsere Skandinavientour 2016 suchten wir ein neues Zelt. Unser Mc Kinley Katmai 3 ist zwar weder defekt noch haben wir den Gefallen daran verloren. Aber ein Geodät Zelt mit 1,2o Sitzhöhe und zwei nicht nennenswerten Apsiden ist nicht das richtige für eine drei Wochen Tour. Wir setzen dieses Zelt weiterhin auf kürzeren Touren ein.

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Vaude Chapel L 3P in Schweden im Einsatz

Erwartungen

Die Suche nach einem Zelt beginnt man am besten damit einige Erwartungen zu klären:

  1. Wir wollten einen niedrigen Schlafraum, welcher uns noch Platz für ein zwei Taschen bietet –> also ein 3 Personen Zelt
  2. Eine Apside (Vorzelt) in der wir zu zweit sitzen und mit dem Benzinkocher Essen zubereiten können
  3. Qualität: Das Zelt soll uns mehrere Jahre begleiten und bei Regen auch nicht im Stich lassen
  4. Packmaß: Gewicht und Gestängesegmentlänge spielt hier eine große Rolle, wir wollen das Zelt ja auf dem Motorrad mitnehmen
  5. Man sollte das Zelt auch mal alleine aufbauen können
  6. komplett außenliegendes Gestänge zwecks Aufbau im Regen

Lange haben wir gesucht und verglichen. Zwangsläufig landet man bei diesen Anforderungen erstmal bei reinen Tunnelzelten. Wenn man nun in der Apside noch stehen können möchte dann wird sowohl Packmaß als auch Gewicht schnell zu hoch. Ein Tunnelzelt mit 1,20 Höhe sagt uns aber auch nicht so richtig zu. Der Wunsch mit den Helinox Chair One in der Apside sitzen zu können steht dem entgegen. Irgendwann stolperte ich dann auf der Homepage von Vaude über das Chapel L 3P. In der Folgezeit galt es mehr Informationen zu diesem Zelt zu sammeln. Viel war da leider nicht zu finden. Also galt es das Zelt im Fachhandel zu erwerben und selbst zu testen.

Es zeichnet sich durch seine besondere Konstruktion aus, welche es deutlich von anderen Zelten am Markt abgrenzt. Geführt wird es als Tunnelzelt, diese Zeltkategoriebasiert normalerweise auf Gestängebögen, welche abgespannt werden müssen. Beim Vaude Chapel L 3P ist die Gestänge Konstruktion des Vorzeltes selbststehend. In der Apside wird dadurch eine Stehhöhe von 1,70 m erreicht, während der Liegebreich maximal eine Höhe von 1,20m bietet. Die Hybridkonstruktion mit einem Schlafbereich und dem geräumigen Vorbau mit Stehhöhe ist ideal um auch mal einen Regentag aussitzen zu können. Dabei hat das Zelt ein Packmaß von 55 x 30 cm bei 3,9kg Gewicht. Das erinnert eher an ein günstiges Igluzelt.

Aufbau

Wer schon einmal ein Tunnelzelt aufgebaut hat wird mit dem Chapel sofort zurechtkommen. Die Gestängebögen für den Schlafbereich werden durch Kanäle geschoben, am Gestänge für die Apside wird das Zelt mit Clips befestigt. Selbst Anja mit ihrer Körpergröße 1,68 m kommt noch gut an die oberen Clips, wenn der mittlere als erster eingehängt wird. Das Abspannen des Zeltes mit Hilfe der Schnüre ist nur bei absehbar schlechtem Wetter nötig. Für die Befestigung am Boden werden zehn Heringe benötigt.

Innenzelt/Schlafraum

Mit einem Maß einer Liegefläche von 1,65 m x 2,20 m ist das Zelt komfortabel für zwei Personen plus Bekleidung/Taschen geeignet. Die Innenhöhe beträgt im Kopfbereich 1,20 m und im Fußbereich immerhin noch 0,95 m. Selbst große Personen stoßen so nicht an die Grenzen dieses Zeltes. Das Innenzelt kann beim Auf- bzw. Abbau eingehangen bleiben, dies erleichtert und beschleunigt dies enorm. Die Aufhängungen sind robust und auf breiter Fläche vernäht. Im Bedarfsfall trennt man das Innenzelt vom Außenzelt in weniger als 2 Minuten.

Apside

Der Vorraum zeichnet sich durch seine Größe aus. 2 m x 2 m misst die Fläche welche abgedeckt wird. Die abgeschrägten Ecken sind hierbei vernachlässigt. Der Platz reicht auf jeden Fall aus um sich zu zweit mit Helinox Chair One und einem Tisch gemütlich zum Essen zu setzen. Besonders angenehm ist dabei die Höhe von 1,70 m. So muss man sich beim vorwärmen des Benzinkochers nicht gleich Gedanken um die Flammenhöhe machen, oder man kann sich gemütlich im Stehen an- oder ausziehen.

Zubehör

Die Anzahl der mitgelieferten Y-Heringe genügt nicht ganz um das Zelt vollständig abzuspannen. Man sollte sich noch 4 weitere Heringe zulegen.
Der optional angebotene passgenaue Footprint ist für uns ein Muss. Hierdurch erhält man nicht nur einen angenehmen Boden im Vorraum und einen zusätzlichen Schutz für den Boden des Innenzeltes. Man reduziert auch die Menge der aus einer Wiese aufsteigenden Kondensfeuchte die sich morgens am Außenzelt anlegt.

Bergzeit.de

Fazit und weitere Details

Das Zelt hat ein super Packmaß und ist dafür ein wahres Raumwunder. Im regnerischen Norwegen ließ es uns nicht im Stich und lieferte einen bequemen Aufenthaltsraum. Selbst bei Regen kann man die beiden Fenster in der Apsis öffnen und dem Treiben draußen zusehen. Die Insektengitter werden von Außen durch kleine Dächer vor dem Regen geschützt. Vaude begeistert mit kleinen sehr praktischen Detaillösungen. So gibt es im Innenzelt und auch in der Apside je eine Wäscheleine auf der man seine Sachen zum trocknen/lüften aufhängen kann. Die Reißverschlüsse des Einganges können durch Kunststoffclips verriegelt und damit entlastet werden. Auch die Organizertaschen im Innenzelt (3 Stück) sind an den richtigen Stellen. Die Packtasche erfordert kein Stopfen und wird mit einem Rollverschluss geschlossen. Die Spanner an den Leinen dienen gleichzeitig als Aufwickler für diese beim Transport.
Wir sind nach drei Wochen Tour mit diesem Zelt rundum zufrieden und können es guten Gewissens weiterempfehlen.

Herstellerlink zum Vaude Chapel L 3P

Ein Reifen fürs Grobe: Michelin Anakee Wild auf Suzuki V-Strom DL 1000 K2

Gegen Ende 2015 kontaktierte mich Michelin, ob ich Lust hätte, einen neuen Reifen zu testen. Nach ein wenig Beschnuppern und gegenseitigen Erwartungen abklären konnte ich dann kurz vor Ostern den neuen Michelin Anakee Wild in den Dimensionen 110/80 R 19 M/C 59R TL/TT und 150/70 R 17 M/C 69R TL/TT in den Händen halten.
Ein komplett neu entwickelter 50/50 Reifen. Die Werbetexte versprechen einen belastbaren echten Geländereifen mit guten Selbstreinigungseigenschaften, der zugleich auf der Straße guten Grip und eine hohe Lebensdauer bieten soll.

Mit dem Mitas E07 war ich mir schon bewusst, dass ein Reifen immer einen Kompromiss darstellt. Ein Straßenreifen der viele Kilometer hält und Grip bis auf den letzten Milimeter bietet, wird im Gelände enttäuschen und genau andersherum wird ein grobstolliger Geländereifen auf der Straße Schwächen haben. Inwieweit nun welche Kompromisse mit dem Anakee Wild einzugehen sind, bzw welche Erwartungshaltungen man haben darf will ich hier anhand meiner bisherigen Erfahrungen schildern.

Der Reifen wird als 50/50 Reifen betitelt. Einen 50/50 Einsatz wird ein in Deutschland fahrender wohl nicht ganz hinbekommen. Daher war auch mein bisheriger Test ein wenig straßenlastiger.

Die Montage der Reifen warf auch die Frage auf, wie sich der Reifen mit der Hand montieren lässt. Die Anakee Serie von Michelin hat den Ruf knüppelhart zu sein und den manuellen Monteur gewaltig zum schwitzen zu bringen. Der Anakee Wild bleibt dieser Tradition treu. Mit der Hand montieren ist kein Spaß. Das ist leider der erste Kompromiss und gibt einen Minuspunkt für die große Abenteuertour, auf der man eventuell auch Unterwegs mal einen Platten beheben muss.

Die ersten Straßenkilometer mit dem Reifen durfte ich gleich bei Regen erfahren. Von Beginn an baute sich ein stetig wachsendes Vertrauen auf. Keine Rutscher, nichts Unberechenbares. Der Reifen verhielt sich sozusagen „unauffällig“. Genau das ist es, was ein Reifen meiner Meinung nach tun sollte. Er sollte einen nicht dazu bringen, nachzudenken was man auf den Felgen hat, sondern einfach da sein und funktionieren. Erste Fahrten auf Schotter zauberten mir ein Grinsen ins Gesicht und zeigten deutlich, wo ich mit den Mitas E07 den Kompromiss einging. Stabil, Grip ohne Ende und absolut kontrollierbar verhielt sich der Anakee Wild hier. Die nächste Teststrecke war für mich ein Stück Autobahn. Hierfür ist der Reifen nicht gebaut und das spürte ich auf der DL1000 auch. Bis 140 km/h fällt der Reifen nur durch seinen Sound auf. Aber zwischen 140 km/h und 170 km/h zeigte sich ein deutliches Pendeln, welches im Bereich um die 170 fast nicht mehr fahrbar war. Wer allerdings regelmäßig und lange Distanzen auf der Autobahn verbringt wird wohl eher einen Michelin Pilot Road 4 Trail fahren.

Das Vertrauen zum Reifen ist nach 2000 km auf jeden Fall ungebrochen. Auf der Straße leistet er für einen Stollenreifen unglaublich ruhig und unauffällig seinen Dienst. Im Gelände spielt er seine Stärken dann erst richtig aus. Unsere Tour nach Kroatien lässt auch erste Rückschlüsse auf die Haltbarkeit des Reifens zu. Bei Montage hatte der Vorderreifen eine Profiltiefe von 8,5 mm und der Hinterreifen von 11,5 mm. Nach nun 2000 km hat der Vorderreifen noch 6,5 mm und der Hinterreifen noch 5,6 mm Profil. Der Großteil der Kilometer (1554 km) wurde dabei mit Vollbeladung im Soziusbetrieb gefahren. Wenn der Verschleiß des Hinterreifens linear so weitergeht dann ist bei ca. 3500 km Gesamtlaufleistung Schluss. Beim Vorderreifen wären es ca. 7000 km. Wenn man nicht Vollbeladen mit Sozia unterwegs ist sollte da durchaus ein wenig mehr drin sein. Aber mehr als 5000 km mit dem Hinterreifen halte ich für unwahrscheinlich.

Ob der Reifen für einen persönlich geeignet ist, muss man daran festmachen, wo man bereit ist Kompromisse einzugehen. Für den Continental TKC 80 ist der Michelin Anakee Wild meines Erachtens ein ernstzunehmender Konkurrent. Heidenau Scout K60 und Mitas E07 punkten mit deutlich mehr Laufleistung, aber schlechterer Geländeperformance. Ich persönlich werde wieder auf den Mitas E07 zurückwechseln, da dieser Reifen mir deutlich mehr Kilometer bei einem signifikant niedrigerem Preis bietet und besser zu meinem Hauptnutzungsprofil passt. Dabei muss ich auf der Straße im Vergleich zum Michelin Anakee Wild keine, und im Gelände nur geringe Einbußen hinnehmen.

Hier noch zwei Videos zum Michelin Anakee Wild:

 

Hinweis: Michelin hat mir die Reifen freundlicherweise für den Test zur Verfügung gestellt. – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.

Neue Motorradstiefel – die Qual der Wahl – Fazit: Daytona Trans Open GTX

2015 ist das Jahr der neuen Ausrüstung. Meine bisherigen Daytona Stiefel Touring Star GTX  waren nach nunmehr 10 Jahren nicht mehr wasserdicht. Eine Reparaturanfrage an Daytona wurde leider negativ beantwortet, die Membrane ist bei meinem Stiefel nicht mehr tauschbar. Trotzdem wurde die Sohle und die Schaltverstärkung gewechselt und der Stiefel poliert so dass er zumindest äußerlich wie neu aussieht. Für sommerliche Tagestouren taugt er also immer noch. Aber für Reisen brauche ich einen zuverlässig wasserdichten Stiefel, also wurde eine Neuanschaffung ins Auge gefasst. Ich wälzte einige Tests und suchte nach einem massiveren Stiefel welcher meinen bereits geschwächten Knöchel besser schützt. Das Schutzkonzept von Daytona ist definitiv hervorragend, aber ein Endurostiefel geht noch einen Schritt weiter.

Mit dem Alpinestars Toucan fand ich einen Endurostiefel mit Goretex Membran welchen ich nach 1 Stunde Probelaufen erwarb. Wie breits mehrfach gelesen begann er auch alsbald zu quietschen was mich nicht weiter störte. Ein wenig beweglicher wurde er nach einigen Stunden tragens in der Wohnung auch. Die ersten Fahrten auf dem Motorrad allerdings waren eine Qual. Der original Schalthebel kombiniert mit den breiten Pivot Pegz Fussrasten lässt nicht genügend Raum um den Stiefel vernünftig zum hochschalten einzufädeln. Ich tauschte den Schalthebel gegen ein in der Länge verstellbares Modell von SW-Motech. Dies brachte soweit Besserung dass ich grundsätzlich wieder Schalten konnte. Irgendwie fühlte ich mich zu Beginn der Saison 2015 aber nicht wohl auf dem Motorrad. Mir fehlte das Feedback der Maschine über die Fussrasten. Eine kurze Runde mit den alten Stiefeln bestätigte es mir. Die massiven Sohlen der Toucan sind für mich zu viel des guten. Kurzerhand verkaufte ich die Stiefel wieder und wendete mich zurück zu Daytona.

Der Trans Open GTX ist der massivste Stiefel den Daytona im Angebot hat. Und zugleich bietet er deutlich mehr Komfort und Feedback als ein Endurostiefel. Die nächsten 6000km bestätigten meine Entscheidung wieder zu Daytona zurückzukehren. Die Qualität der Membrane und die Verarbeitung der Stiefel sucht Ihresgleichen. Die Weitenverstellung bietet viel mehr Anpassungsmöglichkeit als die Schnallen der Toucan. Ich hoffe diese Stiefel begleiten mich auch wieder für mindestens 10 Jahre.

Motorradhandschuhe – Rev’it Dominator

Alles neu macht 2015. So auch die Handschuhe. Auch hier war wieder ein gewisser Anspruch vorhanden.

  • Goretex Membrane
  • keine gefütterten Winterhandschuhe
  • kurze, enge Stulpe
  • nur einen Klettriegel
  • hoher Schutzfaktor

Mit der Rev’it Poseidon GTX Jacke trage ich zum ersten Mal die Stulpen des Handschuhs innerhalb der Jackenärmel. Meine leichten Sommerhandschuhe haben eine sehr kurze Form, schließen eng ab und verschwinden problemlos in den Ärmeln der Jacke. Meine bisherigen Allwetterhandschuhe hatten eine recht lange Stulpe und zwei Klettriegel. Die Suche nach einem neuen perfekten Handschuh gestaltete sich recht schwierig. Zuerst suchte ich die üblichen drei Läden auf: Louis, Polo, Hein Gericke. Keiner dieser Händler hatte etwas derartiges anzubieten. Ein wenig Internetrecherche ließ mich dann bei Rev’it über den Dominator GTX stolpern. Also kurzerhand bei Motorrad Taf vorbeigefahren und sie hatten die Handschuhe sogar vorrätig. 30 Minuten Probetragen mit Testlenker und schon hatte ich sie erworben. Nach nun ca. 8000km mit diesen Handschuhen denke ich auch nicht mehr über den hohen Anschaffungspreis nach. Der Schutz meiner Hände ist es wert. Sie drücken nicht, der geniale Verschlussmechanismus mit den Spannbändern über die Hand ist genial und ein Alleinstellungsmerkmal. Die Goretex Membran hält alle Versprechen.

Neuer Motorradanzug – Revit Poseidon GTX

Seit 8 Jahren fahre ich nun schon die gleiche Motorradbekleidung. Die Kombi Mohawk MVS-1 von Polo hat mir in dieser Zeit gute Dienste geleistet, zeigt aber inzwischen deutliche Verschleisserscheinungen.

In den engeren Kreis der Kandidaten für die Nachfolge fasste ich nur Goretex Proshell Laminat Anzüge. Bei der Suche im Internet stieß ich so auf den Rev’it Anzug Poseidon (Rev’it Poseidon Hose). Meine Erfahrungen mit diesem Hersteller waren bisher gleich Null, daher suchte ich Personen welche mir Infos liefern konnten. Freiheitenwelt – Martin Leohnardt ist aktuell mit genau diesem Anzug auf einer „etwas“ längeren Reise unterwegs und hatte bereits vorher einen Rev’it Anzug.

Ein ortsansässiger Händler welcher mir Jacke und Hose zur Anprobe bestellte war schnell gefunden. Die Beratung und der Service bei Motorrad Taf waren mal wieder erste Klasse. Nun aber ein paar Worte zum Anzug.

Merkmale welche mir wichtig waren:
– Gore Tex Pro Shell Laminat
– herausnehmbares Futter
– gute Belüftungen
– Gewicht
– Helle Jacke

Genau diese Funktionen fand ich im Rev’it Poseidon. Nach nun 7000km mit dem Anzug bin ich nach wie vor äußerst zufrieden mit dem Kauf.
Zwei Kleinigkeiten empfand ich als störend. Bisher gab es vom Hersteller keine Hosenträgerlösung. Dies hat Rev’it erst mit dem neuen Dominator GTX eingeführt. Hier konnte ich mir mit Handlsüblichen Hosenträgern behelfen. Die zweite mir unverständliche Sache ist dass an den Reisverschlüssen der Lüftungen keine Zipperpulls angebracht sind, so dass man sie mit Handschuhe quasi nicht greifen kann. Hier habe ich mir mit ein wenig Paracord und einigen Diamantknoten beholfen.

Nach nun einem halben Jahr Nutzung des Anzugs würde ich ihn ganz klar weiterempfehlen. Sowohl warme Temperaturen als auch kalt und Nass ist mit diesem Anzug kein Schrecken mehr.

Wer gerne noch ein Video Review sehen möchte, ich finde die Demos von Revzilla sehr gelungen.

Fenix HL50 – multifunktionale Stirnlampe

Ich habe die HL50 bereits ins Auge gefasst bevor sie verfügbar war. Ende Juni war es endlich soweit, ich hielt sie in den Händen. Eine gewisse Anfälligkeit für technische Spielereien ist mir durchaus nachzusagen. Ich besitze zwar schon mehrere LED Lampen (Led Lenser H7, P2, P3, P7, Fenix TK15 und diverse Mag Lite welche auf LED umgerüstet wurden), aber davon kann man bekanntlich nie genug haben.

Fenix HL50

Fenix HL 50 mit Erweiterung für AA Batterien

 

Erstmal ein paar Specs zu der Lampe:

  • Cree XM-L2 T6 neutral white LED
  • digital geregelt für weitgehend konstante Helligkeit
  • 3 Helligkeitsmodi + Burst:
  • mit CR123A Batterie
    • Lumen für 150 Std.
    • 60 Lumen für 9 Std. 45 Min.
    • 170 Lumen für 3 Stunden
    • 365 Lumen Burst
  • Mit AA Batterie
    • 3 Lumen für 110 Std.
    • 55 Lumen für 6 Std. 20 Min.
    • 150 Lumen für 2 Stunden
    • 285 Lumen Burst
  • Max. Leuchtweite: 77 Meter
  • Max. Intensität: 1480cd
  • Größe: 63.8mm ×32mm ×30mm
  • Gewicht: 57 Gramm (ohne Batterie)
  • wasserfest gem. IPX 8 = 30 Minuten bis 2 Meter Wassertiefe
  • Betrieb mit 1x AA / Mignon (Ni-MH, Alkaline) ode 1 x CR123A Batterie

Ja, ihr lest hier richtig, einer der großen Vorteile dieser Lampe ist die Flexibilität. Sie kann mit CR123A oder mit AA Batterien bzw. Akkus betrieben werden. Die Lampe selbst wird lediglich in eine Metallhalterung am Stirnband geklemmt, lässt sich also auch wunderbar in der Hand benutzen. Die Klemmhalterung kann man auch vom Stirnband lösen und z.B. in einen Brust- oder Schultergurt vom Rucksack einfädeln. Nun ein paar Eindrücke von mir:

Ausleutung: Man hat einen gewissen Spot, jedoch ist der Umkreis sehr schön gleichmäßig ausgeleuchtet. Ein Zoom Funktion wie bei den Led Lenser ist durch diese Art der Ausleuchtung nicht nötig.

Gewicht und Tragekomfort: Eine Kopflampe kann nicht leicht genug sein. Mit 70g gehört sie schon zu den absoluten Leichtgewichten. Das Stirnband lässt sich einstellen und hält die Lampe da wo sie hingehört. Der Lichtkegel ist stufenlos in der Höhe einstellbar indem man die Lampe in der Halterung dreht.

Stabilität: Die Lampe wird einfach in die Halterung eingeklemmt. Die Halterung ist aus Blech gefertigt und somit sehr robust. Die Lampe selbst entspricht der von Fenix bekannten sehr hohen Qualität und wirkt äußerst robust. Der Schalter hat einen deutlichen Druckpunkt und lässt sich sehr gut bedienen.

Batterie: Der Gebrauch von CR123A wie auch AA ist eine sehr feine Sache und je nach Anwendungsgebiet kann entschieden werden, ob es die günstige und überall kaufbare AA oder die Leistungsstarke CR sein soll.

Video zur Fenix HL50 von Kai Sackmann:

Mein Fazit zur Fenix HL50

Die HL 50 ist ein fester Bestandteil meines EDC geworden. Fast 10 Stunden Leuchtdauer bei 60 Lumen sind ein für mich genialer Wert. Die Flexibilität CR123A oder AA Eneloops zu nutzen unbezahlbar. Billig ist die Lampe nicht, aber für die Robustheit und Funktion würde ich sie als günstig bezeichnen.

Falls ihr nun auch Blut geleckt habt und diese Lampe anschaffen wollt, schaut doch mal bei Amazon vorbei, wenn ihr über diesen Link (Amazon Affiliate Link) kauft unterstützt ihr mich ohne mehr für die Lampe zu bezahlen.

Bilder zur HL50:

 

Neuer Helm – Die Qual der Wahl – Ergebnis: BMW und Thor

Mein Schuberth S1 war inzwischen deutlich in die Jahre gekommen. Immerhin trage ich ihn nun seit gut 8 Jahren. Zum damaligen Zeitpunkt war dieser Helm die obere Spitzenklasse und gewann alle Tests um längen. Bei einem Neuerwerb möchte man sich selten verschlechtern, daher haderte ich bereits seit einiger Zeit damit welche Modelle und Hersteller ich in die Auswahl nehmen sollte. Ich war mit dem Schuberth bis zum Kauf der V-Strom absolut zufrieden. Nachdem ich die Scheibe als Windabweiser hatte war mir der Helm im Sommer oftmals zu warm und zu „dicht“, daher liebäugelte ich mit einem Modell welches mehr in die Richtung Crosshelm geht, oder aber mit einem Klapphelm. Aber meist kommt es doch anders als man denkt.

Zufällig stolperte ich Mitte des Jahres bei Motorrad Taf in Nürnberg über den Thor Quadrant Pro Circuit.
Ein günstiger reiner Crosshelm aus Polycarbonat mit Doppel-D Verschluss. Haltbarkeit also so ca. 3-4 Jahre. Aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses schnappte ich mir diesen. Noch eine Scott Brille dazu und das Belüftungsproblem im Sommer war gelöst. Der Helm hat sich bisher bei warmem Wetter bewährt. Ich habe lediglich noch Gummidichtungen unter die Schrauben für das Sonnenvisier gelegt um dieses besser gegen verrutschen zu sichern. Somit hatte ich eine Lösung für 1-2 Tages Touren mit absehbarem Wetter gefunden. Was dieser Helm zweifellos nicht bietet für knapp unter 100 EUR sind Komfortfunktionen und Nässeschutz.

 

Nach unserer Kroatientour unterzog ich den alten S1 einer Komplettreinigung und machte eine Bestandsaufnahme welche Teile ich ersetzen müsste. Leider ergab ein Anruf bei Schuberth dass die benötigtne Teile (Backenpolster, Kopfpolster) nicht mehr alle verfügbar sind. Nun begann die große Suche. Diverse Recherchen führten mich zu Caberg Tourmax (Klapphelmkonzept mit Enduroform), Schuberth C3Pro (reiner Klapphelm) oder X-Lite X-551 (Endurohelm mit Visier). Eine ausführliche Anprobe bei Louis in Nürnberg viel leider nicht zufriedenstellend aus. Wenn ich schon bereit bin für einen Helm und vor allem für die Komforfunktionen über 500 Euro zu investieren dann muss auch alles passen. Der Caberg lies sich nicht schließen da mein Kinn im Weg war, der C3Pro hat keine Zulassung als Jethelm und klappt daher bei leichter Erschütterung direkt wieder zu und beim X-Lite überzeugte das Visier und die Passform nicht. Mit dem Anspruch Pinlock Visier, Sonnenblende und passen muss er, wanderte ich dann durch die meisten der vorrätigen Hersteller (Shoei, Nolan, Schuberth, X-Lite, Nishua, Caberg,…) nichts zu finden. Ich resignierte für diesen Tag.
Mein Fokus wurde ein paar Tage später durch einen Bekannten auf die BMW Helme gelenkt. Als nicht BMW Fahrer hatte ich diese bisher nicht wirklich wahrgenommen. Also auf zum BMW Händler. Freundliche Beratung im Hause Cloppenburg und sofort das Angebot eine Probefahrt mit dem BMW Systemhelm 6 Evo zu machen regten mein Interesse an.

Eigenschaften des BMW Systemhelm 6 EVO:
– Klapphelm mit Jethelm Zulassung
– Gewicht 1.595 Gramm
– Pinlock Visier
– Sonnenblende
– Kinnteil öffnet über Zetrale Taste welche in Bewegunsrichtung zu drücken ist (jeder der einen Klapphelm hat weiß was ich damit meine!)
– geniale Kopf und Visierbelüftung
– kein Verriegelungsmechanismus nötig um den hochgeklappten Kinnteil zu halten, aber er bleibt auch bei starker Erschütterung stabil in Position
– sehr leise für eine Klapphelm
– Raststeckschloss

Helme (8)

Nach einer Probefahrt waren ein Kumpel und ich uns einig, das wird unser neuer Helm. Nach kurzem Gespräch kam uns auch noch der Händler mit dem Preis entgegen und so hatte die Suche ein Ende.

Nach nun gut 5000 km mit den Helmen konnte ich noch keinen Makel entdecken und bin mit dem Kauf zu 100% zufrieden. Ich bin überzeugt ein Helm Duo für die nächsten Jahre und viele km gefunden zu haben.