Städtetrip: Adventszeit in Strassburg

Es war mal wieder soweit, die Adventszeit rückte näher und es hat uns in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gut gefallen, in der Vorweihnachtszeit einen Ausflug in eine andere Stadt zu unternehmen. Eine kleine Abweichung gab es heuer, Sandra begleitete uns auf unserem Städtetrip.

Dieses Mal wollten wir uns Straßburg näher ansehen. Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter. Ich muss schon sagen, dass es die Erwartungen ganz schön hebt, wenn sich eine Stadt selbst so bezeichnet.
Der Plan war schnell gefasst, ein günstiges Hotel für das erste Advent-Wochenende gebucht und ein Reiseführer in der Tasche.
Beim Durchlesen des Reiseführers hatte ich festgestellt, dass die Altstadt wohl eher überschaubar ist, Straßburg aber eine Menge Museen zu bieten hat. Dummerweise sind wir keine Museumsgänger… Die Wünsche von uns dreien ließen sich gut unter einen Hut bringen.

Los ging es am Donnerstagabend nach der Arbeit (um es hier mal klar zu stellen: Ja, wir gehen arbeiten!). Wir wollten am Freitagvormittag mit Frühstück und ausgeschlafen starten können, weswegen wir eine Nacht früher anreisten als nötig.

Das Frühstück war schon ein bisschen mau, und wo ist eigentlich die Wurst und das Frühstücksei? Für einen herzhaften Frühstücker ist das nichts, die Franzosen sind da eher die Süßen.

Das Wetter begrüßte uns mit Grau in Grau, aber es war zumindest trocken.

Vor dem Hotel hatten wir eine Tramstation, die uns direkt in die Altstadt brachte.
Und wieder einmal kann sich Deutschland eine Scheibe von anderen Ländern abschneiden. Wir konnten für 6,80 EUR zu dritt den ganzen Tag durch Straßburg fahren.
Das Ticketsystem ist einfach zu verstehen, günstig und mit Kreditkarte am Automaten bezahlbar.

Wir stiegen an der Haltestelle „Broglie“ aus und liefen Richtung Münster. Dabei streiften wir den noch im Aufbau befindlichen Weihnachtsmarkt auf dem langen Place de Broglie.

Vor dem Münster befindet sich der wohl bekannteste Weihnachtsmarkt Straßburgs. Auch hier wurde noch fleißig aufgebaut, eingeräumt und verziert. Wir gingen zuerst in die Kirche, die frühe Stunde machte sich bezahlt, wir konnten die Kirche ohne große Menschenmassen besichtigen. Beim Durchqueren des Kirchenschiffs, betrachteten wir die meterlange Krippe, die mit echten Pflanzen bestückt ist.

Ein besonderes Highlight: die Astronomische Uhr. Diese stammt aus dem 16. Jahrhundert und es ist verblüffend, dass zu damaliger Zeit etwas so Komplexes möglich gemacht wurde. In der Uhr sind u. a. die Mondphasen, das kopernikanische Planetarium mit den Tierkreiszeichen, Wochentage und der Jahreskalender vereint. Zu jeder Viertelstunde setzt sich der riesen Apparat in Bewegung und die personifizierten Lebensalter ziehen vor dem Sensenmann vorbei.

Unser nächster Stopp hätte eigentlich auf der Aussichtsplattform der Kathedrale sein sollen. Auf Grund angespannten Sicherheitslage anlässlich der Anschläge in Paris war jedoch der Aufgang bis auf weiteres geschlossen. Wer kann´s ihnen verdenken…

Also schlenderten wir über den Platz bis zum Palais Rohan, sahen uns im Innenhof um (wie bereits geschrieben, sind wir keine Museumsgänger) und schlugen die entgegengesetzte Richtung ein.

Vorbei am Maison Kammerzell (einem der wohl schönsten Fachwerkhäuser) ließen wir uns in die Altstadt treiben und schlenderten durch die kleinen Gassen.

Wir drückten uns bei so allerlei kulinarischen Freuden die Nasen am Schaufenster platt; Käseläden, die man noch auf der Straße riechen kann, Baguettes, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und Süßes sowie Schokolade in scheinbar unbegrenzten Mengen…

Aber wir sind ja nicht nur zum Essen da, wir ließen uns treiben. Bogen links ab, dann wieder rechts… scheinbar planlos streiften wir über die Altstadtinsel. Weihnachtsmärkte – unser Hauptziel an diesem Wochenende – waren noch im Aufbau begriffen und wir landeten im Petit France.
Klein und schnuckelig, verträumt und romantisch schlängeln sich die kleinen Kopfsteinpflasterwege durch die Fachwerkhäuser und Kanäle. Auf jeden Fall einen Besuch wert und im Sommer bestimmt eine gute Adresse um einen Abend im Freien ausklingen zu lassen.

Unser nächstes Ziel: die Krutenau. Laut Reiseführer eine kulinarische Stadtteilbegehung. So schnell wie wir drin waren, so schnell waren wir auch wieder raus… Vielleicht hatten wir auch noch nicht die richtige Tageszeit erwischt, fanden wir doch so ziemlich alles verschlossen vor. Eigentlich schade, denn so langsam machte sich auch Hunger breit.

Es war später Nachmittag und die Weihnachtsmarktbuden öffneten nacheinander Ihre Läden. Sehr zu empfehlen ist der warme Apfelsaft, kein pappiger Kinderpunsch wie wir ihn kennen, sondern ein stark mit Weihnachtsgewürzen aromatisierter Apfelsaft. Wir schlenderten über fast jeden Weihnachtsmarkt, den Straßburg zu bieten hatte. Und doch hatte man immerzu das Gefühl allein unterwegs zu sein. Fast schon totenstill war es, kein Weihnachtslied dudelte aus den Buden, nur wenige Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Das Militär und die Polizei allzeit und überall präsent.

Die Weihnachtsbeleuchtungen – keine Gasse gleicht hierbei der anderen – hingen zwar, waren aber nicht an.

Soviel zum Thema Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter…

Durchgefroren und ein klein wenig enttäuscht machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel.

Wir hatten ja noch mindestens einen vollen Tag vor uns.

 

Nachdem wir eigentlich die komplette Altstadtinsel bereits erkundet hatten, stand am zweiten Tag eine Bootsrundfahrt auf dem Plan. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter, es war zwar kalt, aber trocken. Wir fuhren mit der Tram bis zur Kirche Eglise St. Paul – wie viele anderen Kirchen war auch diese verschlossen – und zogen uns danach an den Ill-Kais zwischen Fluss und Fachwerkhäusern entlang. Wir ließen uns Zeit, liefen mal auf den Gehsteigen, mal direkt an der Ill.

Die Tickets für eine Bootsrundfahrt kann man für eine kleine Tour kaufen, oder aber für die Große, die um die Altstadtinsel herum bis zum Europaparlament und wieder zurückgeht.

Wir entschlossen uns für die längere Tour und stellten uns am Boot an.
Angenehm warm, mit Müsliriegeln und Keksen eingedeckt, machten wir es uns bequem und lauschten den Erklärungen über Kopfhörer.
Vieles hatte man ja schon gesehen und doch ist es nochmal ein anderer Blickwinkel.

Als wir wieder vor dem Münster standen, hatten wir Sonnenschein und blauen Himmel. Damit läuft sich´s gleich viel besser, es war zwar noch immer kalt, aber auch die Stadt machte den Eindruck aufzutauen. Menschen schoben sich durch die Stadt, Straßenmusiker rissen die Mengen mit, kein Vergleich zum vorherigen Tag.

Die Kirche Temple Neuf hatte es uns ein bisschen angetan. Sie war offen, an die Rucksackkontrollen hatte man sich schon gewöhnt und im Inneren fanden wir ein buntes Treiben. Keine verordnete Stille – die durchaus auch ihren Reiz hat – sondern Tische überall, ein Kuchenbuffet, Kinder an Basteltischen vor dem Altar und ein geschäftiges Durcheinander von Erwachsenen und Kindern. Die Atmosphäre war einfach zum Wohlfühlen.

Danach schlenderten wir über den Place Kléber, suchten uns ein sonniges Plätzchen, verweilten ein wenig und kämpften mit der Neugier, aber auch der Abneigung Austern zu probieren. Dort scheint täglich ein Stand mit Austern zu sein, der auch zum Probieren einlädt. Wir konnten uns nicht überwinden das mal zu probieren, aber die Neugier blieb… vielleicht beim nächsten Mal…

Nachdem heute das Wetter nicht mehr so trüb war, konnten wir Tobi den Wunsch nicht abschlagen, nochmal ins Petit France zu laufen und ein „Blaue Stunde Bild“ vom Barrage Vauban auf die Wehrbauten zu machen.

Aber wie auch am Tag davor, war der Aufgang auf die Panoramaterasse geschlossen (Laut Beschilderung sollte er eigentlich bis 19:00 Uhr offen sein).

Noch einmal wollten wir nicht über die Weihnachtsmärkte laufen. Es war zwar mehr los, auch schienen alle Lichterketten heute eingeschalten zu sein, aber die Auswahl der angebotenen Waren überzeugte uns nicht. Wir hatten mehr Regionales und Individuelles erwartet, stattdessen fanden wir viel Fabrikware und auf fast jedem Markt das gleiche.

Deshalb wollten wir zumindest heute mal ganz traditionell elsässisch Essen gehen. Das Lokal unserer Wahl hatte leider eine größere Gesellschaft und damit keinen Platz mehr für uns. Wir landeten im le Boucanier bei Flammkuchen und Pizza mit regionalem Käse. Ein absolut gelungener Abschluss für diesen Tag.

Der Sonntag weckte uns mit starkem Wind und Regen. Das was wir sehen wollten, hatten wir bereits gesehen. Die Motivation nochmal in die Stadt zu gehen schwand. Nach dem Frühstück checkten wir aus und wollten auf dem Heimweg noch einen Baumwipfelpfad im Schwarzwald besuchen, aber auch hier Wind, Regen und Nebel.

Wir entschieden uns daraufhin, das Wochenende in Straßburg für beendet zu erklären und machten uns auf den Heimweg.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Straßburg durchaus einen Besuch wert ist und hierfür auch zwei Tage völlig ausreichend sind. Von den Weihnachtsmärkten und der Atmosphäre hatten wir uns auf Grund des Titels „Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter“ einfach mehr erwartet. Dresden z. B. bietet vergleichsweise mehr Abwechslung, das Angebot an Waren ist regionaler, vielseitiger und individueller.

Würden wir nochmal nach Straßburg reisen, würden wir im Sommer kommen, um die lauen Sommerabende in Petit France zu genießen.

Städtetrip: Adventszeit in Dresden

Das diesjährige Auszeit Wochenende in der Adventszeit sollte uns nach Dresden bringen.

Geplant war eine Anreise am Donnerstag direkt nach der Arbeit und eine Abreise im Laufe des Sonntags. Ein Hotel in guter Lage war schnell gefunden. Mit dem Kandler’s kann man nix verkehrt machen. Das Denkmalgeschützte Würfelhaus welches im Jahre 1895 erbaut wurde befindet sich in Familienbesitz und ist mit einem Hotel und einem Restaurant ausgestattet. Eine Haltestelle der Straßenbahn liegt direkt vor der Tür. In der direkten Umgebung findet man Bäcker, Metzger und Einkaufsmöglichkeiten. Hier ist also ein perfektes Basislager für einen Städtetrip.

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Wir kamen Donnerstag Abend gegen 21 Uhr an und begaben uns direkt aufs Zimmer, um noch letzte Pläne für Freitag zu schmieden. Um 7 Uhr klingelte der Wecker und wir durften ein bodenständiges Frühstück (z.B. Pressack) dem es an nichts mangelte genießen. Die Tramlinie 12 sollte uns heute mit einer Familientageskarte für 9 Eur bis zum Postplatz bringen. Hilfreich bei der Navigation im Netz der Öffentlichen in Dresden ist die App der Dresdner Verkehrsbetriebe. Wir schlenderten erstmal durch die Altmarktgalerie um direkt aus dieser heraus in den berühmten Striezelmarkt einzutauchen. 2014 fand der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands bereits zum 580sten Mal statt. Wir hangelten uns von Bude zu Bude. Die Vielfalt der hier vertretenen Waren kennt keine Grenzen und jede Bude sieht anders aus. Die Gassen sind angenehm breit angelegt und so rempelt man nicht ständig mit anderen Besuchern zusammen. Man hat auch nicht das Gefühl, dass man durch den Markt geschoben wird. Die Kulinarische Vielfalt der dargebotenen Speisen sucht Ihresgleichen. Wir müssen tatsächlich feststellen dass dies der vielseitigste Weihnachtsmarkt ist welchen wir bisher besucht haben.

Direkt vom Striezelmarkt begeben wir uns in die Kreuzkirche und halten erst einmal inne. Wir setzen uns und lassen die Schlichtheit dieser Kirche auf uns wirken. Zum ersten Mal fühle ich mich in einer Kirche dieser Größe wohl. Der Altar sticht deutlich hervor, ist aber auch eher schlicht gehalten. Vergoldete Decken oder bunte Fresken sucht man hier vergebens, selbst bunte Glasfenster sind hier Mangelware. In dieser Kirche steht tatsächlich der Mensch und sein Glaube im Mittelpunkt. So stelle ich mir eine Kirche vor. Ein massiver Bau, ein Bollwerk des Glaubens, der nicht protzt sondern durch seine Schlichtheit eine Ruhe ausstrahlt welche einen innehalten lässt.

Wir besichtigen noch den Turm der Kreuzkirche und genießen den Ausblick über Dresden. Das 12 Uhr Geläut erleben wir auf dem Weg nach Oben. Unser weiterer Weg führt uns in Richtung Frauenkirche. Vor dieser findet sich ein kleinerer etwas mittelalterlich angehauchter Weihnachtsmarkt. Hier finden wir eine Baumstriezelbäckerei und gönnen uns einen solchen mit Zimt und Zucker.

Die Frauenkirche ist ein totaler Kontrast zur Kreuzkirche. Hier findet sich wieder der komplette Prunk und Protz welchen die Kirchen so gerne präsentieren. Ein imposantes Kunstwerk in welchem man allerdings keine Ruhe findet. Die Touristenströme zeigen hier keinerlei Respekt und die Stimmung in dieser Kirche ist eher gehetzt. Wir verlassen die Frauenkirche auch recht schnell wieder und wandern durch den kleinen Weihnachtsmarkt welcher uns zu den Brühlschen Terrassen führt. Hier eröffnet sich uns der Blick auf die Elbe und die Erinnerung an die Bilder vom Hochwasser kommen hoch. Wir wandern in Richtung der Kathedrale Ss. Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen, welche ehemals als Hofkirche bekannt war. Auch hier fällt uns der Kontrast zur Kreuzkirche auf. Obwohl auch diese Kirche relativ schlicht gehalten ist fesseln einen viele prunkvolle vergoldete Ornamente. Die Kanzel fängt einen regelrecht ein mit Ihrem Glanz. Wir finden wieder ein wenig mehr Ruhe als in der Frauenkirche, die Besinnlichkeit der Kreuzkirche wird aber auch hier nicht einmal ansatzweise erreicht.

Direkt gegenüber liegt die berühmte Semperoper, auf welche wir nur einen kurzen Blick im vorübergehen werfen. Den Zwinger umrunden wir erstmal und sammeln dabei zwei Geocaches mit ein. Viel des Flairs der barocken Zwingeranlage vermitteln die Wasserspiele, welche logischerweise im Dezember trockengelegt sind. So begeben wir uns zügig auf die Dächer der Galerien und umrunden den Zwinger ein zweites Mal. Ein optisches Highlight sind die Fremdenführer in der Anlage welche sich im barocken Stil gekleidet haben.

Wir wollen heute noch die Pragerstraße erkunden und durchqueren auf dem Weg dorthin noch einen weiteren kleinen Weihnachtsmarkt am Schlossplatz. Hier lassen wir uns ein Stück Eierschecke, eine Dresdner Kuchenspezialität, und eine Tasse Punsch schmecken. Die Pragerstraße glänzt im weihnachtlichen Dekor mit Ihren vielen Läden, Hotels und dem Rundkino. Am Ende der Prager Straße tauchen wir ein in die Dresdner Winterlichter, einen weiteren Markt. Dieser ist stark geprägt von sich wiederholenden kulinarischen Angeboten. Bisher der ernüchterndste Markt. Ebenso schnell wie wir gekommen sind verlassen wir diesen auch wieder um nochmal bei Dunkelheit über den Striezelmarkt zu schlendern. Unser Abendessen finden wir hier auch in Form von Dresdner Handbrot. Absolut lecker und zu empfehlen! Die Straßenbahnlinie 12 bringt uns zurück zum Hotel und wir fallen erschöpft in unsere Betten und beschließen am Samstag die Neustadt zu erkunden.

Der Samstag beginnt mit dem selben deftigen Frühstück wie auch schon der Freitag. Heute nehmen wir die Tram Linie 7 bis zum Carolaplatz. Wir begeben uns von der Haltestelle aus hinab ans Elbufer und kundschaften schonmal grob einen günstigen Standort für eine kleine Fotosession am Abend aus. Dann folgen wir dem Elbufer unter der Albertbrücke hindurch und am Rosengarten vorbei. Der eine oder andere Geocache welcher direkt am Weg liegt wird dabei gehoben. Am Diakonissenkrankenhaus verlassen wir das Elbufer und begeben uns in die Neustadt. In der Bautznerstraße betrachten wir Pfunds Molkerei, welche sogar einen Guinessbuch der Rekorde Eintrag als schönster Milchladen der Welt hat.

An der Martin Luther Kirche vorbei geht es zum alten jüdischen Friedhof. Dieser ist leider geschlossen. Üblicherweise kann man hier eine Führung in Anspruch nehmen. Dies ist allerdings in der Adventszeit nicht möglich. Nach einem kurzen Blick durchs Tor begeben wir uns auf den Weg zur Kunsthofpassage. Auch hier finden wir einen gut versteckten Geocache und so einiges an optischen Eindrücken. Man kann es ein wenig mit den Hundertwasserhäusern vergleichen was sich einem in diesen Innenhöfen bietet. Belebt werden die Höfe von zahlreichen Handwerkern und Cafes. Alles in allem eine sehr bunte und interessante Ansammlung an Geschäften. Diese sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man mal in Dresden ist.

Über den Albertplatz mit seinem Artesischen Brunnen gelangen wir zum Augustusmarkt, einem internationalen Weihnachtsmarkt welcher am Goldenen Reiter endet bzw. beginnt. Das Schlendern über diesen unterbrechen wir für einen Abstecher in die Markthalle wo am heutigen Tage ein Trödelmarkt stattfindet. Ein wenig aufgewärmt begeben wir uns auf den Weg durch die zweite Hälfte des Weihnachtsmarktes, welcher durch seine Internatonalität hervorsticht. Afrikanische Kost neben Finnischem Lachs und Tschechischen Baumstriezeln. Wir entscheiden uns für eine Sächsische Kartoffelsuppe da diese ein wenig von innen heraus wärmt. Am Goldenen Reiter finden wir den Beweis, dass ein Geocache in einer stark bevölkerten Gegend kein Micro oder Nano sein muss!

Nach diesem schönen Fund folgen wir der Meißner Straße zum Japanischen Palais und begeben uns wieder ans Elbufer. Der starke Wind treibt uns in Richtung Augustusbrücke und über diese zurück in die Altstadt. Im Stallhof begeben wir uns ins Getümmel der Mittelalterweihnacht. Hier wird ein Wegezoll von 3 Euro pro Person erhoben, es werden aber auch viele Darbietungen angepriesen. Wir erleben gerade noch das Ende einer Mittelalterlichen Musikgruppe, welche direkt von einem mit dem Feuer spielendem Gaukler abgelöst wird. Die kulinarischen Köstlichkeiten der mittelalterlichen Küche haben es mir angetan und so genehmige ich mir ein mit Bohnen und Campignons gefülltes Hanfbrot. Anja bleibt bei heißer dunkler Schokolade. Wir verbringen hier noch einige Zeit und beobachten die Handwerker bei ihrer Arbeit bevor wir uns mit der Tram Linie 8 wieder zum Carolaplatz begeben.

Heute will ich noch die Gunst der blauen Stunde nutzen um vielleicht ein oder zwei Bilder der Dresdner Altstadt zu machen. Der Wind pfeift uns um die Ohren, die Temperaturen lassen uns frösteln und mit dem Auspacken des Stativs beginnt es zu regnen, beste Voraussetzungen. Wir harren trotzdem aus und packen erst nachdem die Lichtstimmung gekippt ist wieder zusammen und begeben uns mit der Straßenbahnlinie Nr. 7 wieder zurück zum Hotel.

Nach einer heißen Dusche wollen wir heute das Restaurant des Kandler’s testen und werden nicht enttäuscht. Bodenständige Dresdner Küche welche exzellent zubereitet ist zu moderaten Preisen. Nach dem Essen ist vor dem Bericht. Hier sitze ich nun und halte das erlebte der ersten beiden Tage fest.

Der Sonntag beginnt mit packen. Immer wieder erschreckend wieviel unnützes Zeugs man mitnimmt wenn man den Platz dazu hat. Nach dem Frühstück checken wir aus und fahren erstmal wieder mit der Tram Nr. 12 in Richtung Innenstadt. Eigentlich wollten wir heute noch das Grüne Gewölbe besichtigen, aber das Wetter hält uns davon ab uns nach Innen zu begeben. Wir verbringen nochmal gut 2 Stunden auf dem Striezelmarkt und machen uns dann mit der Linie 12 auf zum Blauen Wunder, der Loschwitzer Brücke. Diese überqueren wir zu Fuss um uns noch den Weihnachtsmarkt am Elbhang anzusehen. Das Highlight hier war für uns der Messermacher mit seinen vielen Handgefertigten Werkstücken.

So langsam aber sicher geht unser Wochenende zu Ende. Wir nehmen die Linie 6 um zum Hotel zurück zu kommen und treten den Heimweg an. Nach gut 3 Stunden Fahrtzeit sind wir wieder zu Hause. Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und die Bilder zu sortieren.

 

Weihnachtsmarkt in Spalt (Mittelfranken)

Jedes Jahr nehmen wir uns den einen oder anderen besonderen Weihnachtsmarkt vor. So ein typischer Dorfweihnachtsmarkt ist ja meist geprägt von den Glühwein und Essensbuden der Vereine. Hier gibt es meist wenig beeindruckendes für die Besucher zu sehen, im Vordergrund steht der Umsatz für die Vereine. Vor wenigen Tagen erhielten wir von einem Freund den Tipp uns doch den Spalter Weihnachtsmarkt am Wochenende des Ersten Advents anzuschauen, dieser sei hier ganz anders ausgerichtet.

Der Werbeslogan “Der Weihnachtsmarkt mit dem gewissen Etwas mehr…” und die Empfehlung bauten eine gewisse Erwartungshaltung auf und so machten wir uns am 1. Adventssonntag gegen 15 Uhr auf, den Markt zu erkunden.

Die erste Hürde war die Suche nach einem Parkplatz. Die Flut an Autos zeigte deutlich dass wir nicht als einzige eine Empfehlung bekommen hatten. Wir parkten direkt am Ortsschild in einer Wiese und legten einen kleinen Marsch zum Beginn des Marktes zurück.

Der erste Blick fiel auf die üblichen Buden der Vereine und die Teelichter in Einmachgläsern welche am Straßenrand den Marktbetrieb umsäumten. Ein Schild zu einem Rundgang lud uns ein sofort abzubiegen und von der Hauptstrasse in die kleineren Gassen einzutauchen. Genau hier fanden wir auch was uns vielfach angekündigt wurde, viele verwinkelte Gassen mit heimeligen Nestern. Gewölbekeller und Scheunen welche die Künstler und Handwerker zu Ateliers oder Arbeitsplätzen ausgestaltet hatten um Ihre Werke zu präsentieren. Von Malern, über Töpfer bis hin zu Schnitzern und noch viele andere Künstler und Handwerker zeigten teilweise live wie Ihre Kunstwerke entstehen. Weit über 100 Aussteller zählt der Weihnachtsmarkt. Diesen in einigen wenigen Stunden vollständig zu erkunden ist völlig unmöglich. Das Gedränge und die Enge welche ein Nürnberger Christkindlesmarkt am Abend bietet vermisst hier keiner, denn hier findet man ihn, den Flair von Weihnachten, das entschleunigte Dahingleiten der vorweihnachtlichen Zeit, immer wieder innehalten und bestaunen was Menschenhände erschaffen können.

Beim Abstieg in die Gewölbekeller musste man sich gewaltig Bücken und den Kopf einziehen. Dafür wurde man z.B. mit dem Anblick eines Rechenmachers bei der Arbeit oder von den Düften der kulinarischen Leckereien welche feil geboten wurden in den Bann gezogen. Kinderherzen erfreuen sich am Streichelzoo und an den Kutschfahrten im Planwagen. Das Angebotene Repertoire an Speisen reicht durch die ganze bandbreite der fränkischen Leckereien. Am Weihnachtsmarkt beteiligen sich teilweise auch die ganzjährig hier angesiedelten Geschäfte. So kann man auch bei mehreren Konditoreien einkehren und sich mit Lebkuchen und besonderen Stollenkreationen eindecken.

Der letzte Gang führte uns durch die Hauptstrasse und hier findet man sie dann tatsächlich noch, die Glühwein und Essensbuden der Vereine.

Viel zu schnell war die Zeit bis 19 Uhr und dem Ende des Weihnachtsmarktes vergangen. Man hätte ihn durchaus intensiver erleben können, dazu reichen 4 Stunden aber definitiv nicht aus.

Leider findet dieser Markt nur am ersten Adventswochende statt, so dass ihr erst 2015 wieder die Chance habt diesen zu erleben.

Ein Adventswochenende in Salzburg

Zum Jahresende 2013 hatten wir noch ein wenig Urlaub zur Verfügung. Eine kurze Städtereise an einem verlängerten Wochenende bot sich an. Ein Motto war auch schnell gefunden -> Advent. Nach ein wenig Brainstorming und „googeln“ fanden wir die Aussage: „Der Advent gehört unbestritten zu den allerschönsten Zeiten in der Stadt Salzburg“ auf www.salzburg.info sehr vielversprechend.

Eine kurze Recherche führte auch gleich zur Buchung im Ibis Budget Salzburg. Dieses liegt etwas außerhalb, ist allerdings durch die Nähe zum Flughafen sehr gut mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Diese sind auch gleich eine der ersten Besonderheiten in Salzburg. Hier kommt weder eine U-Bahn noch Straßenbahnen zum Einsatz. Das Straßenbild ist trotzdem geprägt von Oberleitungen, allerdings ohne Schienen. Salzburg besitzt das fünftgrößte elektrisch betriebene Oberleitungsbusnetz der Welt. Insgesamt gibt es 11 Linien mit 154 Haltestellen und ca. 100 Wagen. Ein weiteres Prägendes Element des Stadtbildes sind die Fiaker.

Dank der Salzburg Card konnten wir für 72 Stunden alle öffentlichen Verkehrsmittel nach belieben nutzen. Sie sicherte uns auch kostenlose Eintritte in viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Prinzip mit den Städtekarten war uns bereits aus Wien, Berlin und München bekannt und hatte sich für uns bewährt. Der Erwerb der Karte führte uns auf einen kurzen Abstecher in den Flughafen von wo aus uns die OBus Linie 10 innerhalb von 15 Minuten direkt in den Kern von Salzburg brachte.

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Als Startpunkt für unsere Tour am Freitag hatten wir uns den Weihnachtsmarkt am Mirabellplatz auserkoren. Ein übersichtlicher Markt welcher direkt am Mirabellgarten angesiedelt ist. Nach einem kurzen Rundgang beschlossen wir durch den Mirabellgarten über den Makartsteg in die Altstadt zu überzugehen. Der Mirabellgarten bot uns noch einen schnellen Fund bei dem gleichnamigen Geocache.

Der Markartsteg ist geprägt von dem Brauch Liebesschlösser aufzuhängen, welchen der italienische Schriftsteller Federico Moccia durch seinen Roman „Ich steh auf dich“ populär gemacht hat. Eine sehr gute Idee ist der hier versteckte Geocache „Per Sempre“. Leider blieb es uns verwehrt diesen zu finden. Beim Schlendern durch die Getreidegasse, Judengasse, Goldgasse, Kaigasse und noch einige andere Gassen konnten wir die Salzburger Altstadt genießen. Der Markt am Universitätsplatz bot einiges an lokalen Köstlichkeiten auf und verzauberte vor allem unseren Geruchssinn. Die Kollegienkirche bot uns einen ersten Einblick in die sakrale Kunst in Salzburg.

Das große Ziel des heutigen Tages war der Salzburger Christkindlmarkt direkt am Dom. Dies ist der größte der vielfältigen Weihnachtsmärkte in Salzburg. Von Handwerkern über Essenstände bis hin zu verschiedensten Darbietungen werden hier alle Sinne gereizt. Den Höhepunkt stellt dann der Besuch des Domes dar. Die Reizüberflutung auf dem Markt führte zu einem deutlichen Hungergefühl welches wir zum Abschluss des ersten Tages in einem der ältesten Salzburger Bierhäuser stillten. Das Zipfer Bierhaus bietet gut bürgerliche und typische Salzburger Küche in einem rustikalen und sehr gemütlichen Ambiente. Im Verlaufe des Abends hatte sich noch der ein oder andere Cachefund ergeben: Mozarts Premiere, Der Salzburger Dom und 424,250 (Most found Cache in Salzburg!!!).

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Den Samstag starteten wir bei bestem Wetter mit der Besichtigung der Erzabtei St. Peter mit dem dazugehörigen Friedhof. In den Katakomben zeigte sich uns an dem gleichnamigen Cache ein wundervoller Ausblick über die hier dicht stehenden Kirchen. Dank der Salzburg Card konnten wir uns nicht nur den Eintritt für die Katakomben sondern auch gleich noch das Ticket für die Standseilbahn zur Festung Hohensalzburg sparen. Ein zweiter Positiver Effekt ergab sich da wir direkt durch die Schranken gehen konnten und nicht erst an der Kasse anstehen mussten. Ein Rundgang durch die alten Gemäuer er Burg zieht sich ganz schön. Im Innenhof der Anlage findet man nicht nur den Salzburger Festungsadvent sondern auch noch einen Geocache mit dem Titel Festung Hohensalzburg.

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Nach soviel geschichtlichem machten wir uns an den zügigen Abstieg mit der Festungsbahn um uns im Tal den Sternadventmarkt am Kajetanerplatz zu gemüte zu führen. Dieser Markt ist von sehr überschaubarer Größe gehalten so dass wir uns bald mit dem Citybus Linie A aufmachten da heute noch der Kapuzinerberg auf dem Programm stand. Zum einen wollten wir noch die beiden Earthcaches Geologie am Kapuzinerberg und Salzburger Stadtberge erkunden. Und zum anderen erwartete uns noch der Adventsmarkt im Franziskischlössl. Für den doch ein wenig anstrengenden Fussmarsch den Kapuzinerberg hinauf wird man leider am Franziskischlössl nicht hinreichend entlohnt. Der Adventmarkt ist eigentlich nur eine Erweiterung der auch sonst angebotenen Gastronomie um vier Buden im Innenhof der Anlage. Wir traten zugegebenermaßen etwas enttäuscht den Rückweg an um wenigstens noch den Ausblick auf Salzburg bei Dunkelheit vom Kapuzinerkloster aus genießen zu können. Nach einer ausgiebigen Fotosession brachte uns dann die bewährte OBus Linie 10 zurück zum Hotel.

Den Sonntag starteten wir an der barocken Marstallschwemme – einer Pferdeschwemme aus dem 17. Jahrhundert. Der Mönchsbergaufzug brachte uns (dank Salzburg Card kostenlos) zu einem grandiosen morgendlichen Ausblick über Salzburg. Das Museum der Moderne reizte uns nicht so dass wir uns ins Haus der Natur begaben um uns einen kleinen Teil der dortigen Ausstellung anzusehen. Das Haus der Natur ist so umfangreich dass man für einen vollständigen Besuch mindestens einen ganzen Tag einplanen sollte. Einen besonderen Anreiz haben die aktiven Ausstellungsteile zum Anfassen und Mitmachen im Science Center. Auch hier durften wir dank der Salzburg Card ungehindert eintreten.

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Zwei Highlights standen nun noch aus. Wenn man schon in Salzburg ist sollte man auch die Salzburger Nockerln probieren. Eine typische lokale Süßspeisen-Spezialität die zu einem großen Teil aus zu Schnee geschlagenem Eiweiß besteht. Es sei dazu gesagt es genügt eine kleine Portion für zwei Personen. Wir kämpften uns zu zweit durch zwei Portionen.

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Das letzte Ziel unseres Wochenendtrips sollte „Waldklang – Weihnachten im Waldbad Anif“ werden. Hier fanden wir auch das adventliche Highlight der drei Tage. Ein rund um einen See gelegener Weihnachtsmarkt der besonders durch seine Lichterstimmung wirkt. Viele erleuchtete Zelte mit zahlreichen Handwerkern die auch aktiv ihre Tätigkeit vorstellten schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

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Leider waren die drei Tage in Salzburg viel zu schnell vergangen. Einige besondere Sehenswürdigkeiten dieser Stadt blieben uns aufgrund der Jahreszeit verwehrt. So ist zum Beispiel Schloss Hellbrunn mit seinen bekannten Wasserspielen im Dezember geschlossen und die Salzachschifffahrt legt auch eine Winterpause ein. Unsere persönlichen Höhepunkte der Stadt waren die Gassen der Altstadt mit ihren sehr unterschiedlichen aber außergewöhnlich nahe beieinanderliegenden Kirchen und die Festung Hohensalzburg.

Hier nun noch einige weiter Impressionen:

Weihnachtsmarkt auf Schloss Guteneck

Panorama Schloss Guteneck

Wir nutzten den ersten Advent für einen kleinen Ausflug auf Schloss Guteneck. Graf Burkhard und Gräfin Cornelia Beissel von Gymnich laden bereits zum neunten Mal dazu ein den Weihnachtsmarkt zu erkunden. Der Weihnachtsmarkt ist von einer mittelalterlichen Stimmung geprägt. Überall findet man Kerzen, Fackeln und offene Feuer um sich aufzuwärmen. Der Markt erstreckt sich nicht nur auf den Schlosshof sondern auch auf das umliegende Gelände. Auf den meisten Weihnachtsmärkten findet man vorrangig Glühwein und Essensbuden. Hier wird das Ambiente von Handwerkern (Krippenschnitzer, Fackelmacher, Schmied, Goldschmied, Messerschleifer, Filzer, Spinnerei, Glasbläser, Brot-Bäckerei, Buchbinder, Kerzenzieherey, Lederpunziererei, Klöpplerei, Töpferei, Zinngießer, Teppichweberei, u.v.m.)  und einem Ritterlager geprägt. Die Infrastruktur des Weihnachtsmarktes ist sehr gut durchdacht. Von den Parkplätzen, über die Sanitären Einrichtungen bis hin zu den Sitzgelegenheiten (beheizter Ritterkeller, Schlosscafe und Gutsstadel mit über 800 Sitzplätzen  im Warmen) ist alles in ausreichender Anzahl vorhanden. Erfreulich war auch die Preisgestaltung. Zwei Euro Parkgebühr und 5 EUR Eintritt fallen an einem Sonntag an. Die Essensbuden waren nicht ganz so Preiswert, boten dafür aber ausgefallene Speisen an – eine besondere Empfehlung für den Mutzbraten. Ein Besonderes Highlight ist die lebende Krippe im Wald unterhalb des Schlosses. Bei Schnee ist die Stimmung mit Sicherheit noch um einiges Schöner. Insgesamt verbrachten wir ca. 3,5 Stunden auf dem Weihnachtsmarkt. Neben dem Weihnachtsmarkt in Hexenagger welcher inzwischen zum dritten Mal auf Gut Wolfgangshof anstelle von Schloss Hexenagger gastiert, ist der Markt auf Schloss Guteneck der bisher schönste den wir besucht haben.

Weitere Weihnachtsmarkt Empfehlungen: Würzburg und Dinkelsbühl