Slowenien 2023 – Tag11/12 – 319km/368km – Mittersil/Daheim

Unser kleines kuscheliges Zimmer mit dem französischen Bett hat einen enormen Kuschelfaktor – wir haben super geschlafen und wollen nicht wirklich rauskrabbeln. Hilft aber nix, erstmal unter die Dusche, Anja macht noch ne kurze Yogaimsitzensession (mehr Platz ist nicht) dann geht es um 9 Uhr zum letzten slowenischen Frühstück. Grobe geräucherte Wurst, Schinken, Käse, Eier, Brot alles da, was man braucht. Ich checke auf dem Handy die Grossglocknerhochalpenstraße – sie ist für Motorräder gesperrt – schade. Grundsätzlich wurde sie vor 3 Tagen geöffnet, allerdings noch nicht für Motorräder und Fahrräder. Also bleibt der Plan erstmal Felbertauerntunnel. Als wir fertig gegessen haben und gepackt haben schaue ich nochmal auf die Homepage -> 4xgrün -> offen für Moppeds! Sieht also doch ganz gut aus. So wie wir geplant haben müssen wir uns erst in Lienz entscheiden was wir machen, aber vielleicht geht es sich ja aus. Um 10:30 rollen wir vom Hof und fahren nochmal zur Kirche von gestern Abend. Der Himmel ist heute strahlend blau und wir machen nochmal ein paar Bilder aus anderen und auch aus gleichen Perspektiven.

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Nach der Fotosession rollen wir in Richtung Bled und dann wieder in Richtung Kranjska Gora. Die Strasse ist unspektakulär, der Ausblick dafür umso geiler. Schneebedeckte Gipfel begleiten uns auf dem Weg aus Slowenien raus. Kurz vorm Wurzenpass tanken wir nochmal für 1,41 €/L voll. Während unseres kompletten Aufenthaltes gab es keine Preisänderung beim Sprit – komischer Markt den wir da in Deutschland haben der stündliche Preisanpassungen bedingt… wer es glaubt! Über den Wurzenpass geht es dann zurück nach Österreich und ziemlich unspektakulär am Fluss Gail entlang in Richtung Lienz. Irgendwo halten wir an einer Bäckerei trinken einen Cappuccino und einen Almdudler. Dazu gibt es zwei Stücke Kuchen die garnetmal soooo gut waren. Ziemlich zuckerig süß und trocken.

Die Berge welche das Tal einrahmen sind toll, die Fahrtstrecke relativ öde. Immer wenn wir halten schau ich auf die Homepage vom Grossglockner – immer noch offen. In Lienz entschließen wir uns dann abzubiegen und die Digitalanzeige verheißt auch 2m Schneewände neben der Fahrbahn für 60 EUR Gebühr… Anja pfopfert ob des Preises und stichelt dass sie einen Rabatt will wenn die Schneewände net hoch genug sind. Wir fahren über den Iselsbergpass nach Heiligenblut. Diese Strecke macht wieder richtig Laune und lässt schon Vorfreude auf die Grossglocknerhochalpenstrasse aufkommen.

An der Mautstation ist das Häuschen leer – ein Dejavu zur Tauernschleuse auf dem Hinweg – Nein der Mitarbeiter kommt gelaufen, er war zum ratschen draußen bei einem Kollegen weil hier nix los is. Das Telefon klingelt und er geht noch ran bevor er uns bedient. Ich höre nicht was er bespricht. Als er aufgelegt hat schaut er uns ernst an und teilt uns mit dass die Straße für heute geschlossen werden muss da eine Lawine abgegangen ist und die Straße blockiert. 1. Gedanke -> Na toll warum passiert das uns? Etz kömmer da net fahren! 2. Gedanke -> Na toll, Gott sei dank waren wir net in der Lawine! 3. Gedanke -> Toll, dann fahren wir eben den Felbertauern, das bedeutet wir können die schöne Strecke über den Iselsbergpass nochmal fahren. Unsere Routenplanung war ja bewusst so flexibel gehalten, weil man sich in den Bergen einfach an den Berg, das Wetter und um diese Jahreszeit erst recht dem Schnee anpassen muss. Wir wünschen dem Herrn an der Mautstelle noch einen schönen Tag und drehen um. Er wirkt überrascht wie locker wir das ganze nehmen. Wir haben keinerlei Nachteil aus der Situation also freuen wir uns über die Möglichkeiten welche sie uns bietet.

In Lienz stehen wir dann ein bisschen im Feierabendverkehr, aber auch das entspannt sich ziemlich schnell wieder. Der Weg zum Felbertauerntunnel ist schön und flott zu fahren. Es ist wenig Verkehr und so finden wir auch einen angenehmen Flow. Vor der Mautstelle gehen wir noch schnell aufs WC, warten bis das HOG (Harley Davidson Owner Group) Chapter einen ordentlichen Vorsprung hat und machen uns dann selbst auf den Weg durch den Tunnel. Auf der Nordseite sind wir knapp unter Schneehöhe und haben nur noch gut 10km bis zur heutigen Unterkunft. Diese rollen wir entspannt den Berg hinab und checken im Haidbachhof ein. Um 18 Uhr sitzen wir bei Kaspressknödelsuppe, Cordonbleu (mit Speck, Mozzi und Champignons gefüllt), Rehragout mit Semmelknödel und Blaukraut. Das Essen ist solide und wir machen danach noch einen kleinen Verdauungsspaziergang bevor es aufs Zimmer geht, den Tag ausklingen lassen. Bilder sichern, Bericht schreiben und noch bissl rumgammeln. Heute ist Vollmond, mal sehen wie gut ich schlafen kann.

P.S: Die Wirtin im Haidbachhof wies uns noch auf die Naturpark Tauern Sommercard hin welche Gäste des Hauses kostenlos bekommen. Diese bietet viele Inklusivleistungen und Rabatte. Für Motorradfahrer interessant ist die kostenlose Tageskarte für die Grossglocknerhochalpenstrasse und den Gerlospass. Beim Glockner spart man somit 30 EUR pro Motorrad!

Unterkunft: Gasthof Haidbachhof

Slowenien 2023 – Tag12 – 368km – Daheim

Tja, was schrreibt man über den letzten Tag einer Reise im Mai 2023 wenn einem im Januar 2025 auffällt dass man sich keine Notizen dazu gemacht hat? Richtig man guckt ins Reisetagebuch von Anja -> was lächelt mich an? Zwei leere Seiten… auch sie hat sich keine Notizen gemacht. Also muss ich ganz tief in meiner Erinnerung kramen. Hilfreich dabei ist zum einen das lesen des kompletten Berichtes und die paar Bilder welche ich gemacht habe. Das Frühstück im Haidbachhof war solide, ein Buffet was nichts vermissen ließ. Wir sind laut GPS Logs um 9:23 Uhr losgekommen und die Bilder zeigen gutes Wetter.

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Ab der Grenze ging es dann auf die Autobahn und in München haben wir noch einen Abstecher in die Touratech Filiale gemacht. Ich wollte mir neue Handschuhe kaufen da meine leichte Verschleißspuren zeigen… Ich habe selten so einen arroganten Verkäufer erlebt! Eure Klim Kombis sind Müll! Was anderes als Teuertech geht garnet. Zu Anja … tja Mädchen wenn du komische Hände hast dann kann Touratech da ja nichts für. Ich überlege mir den kompletten Heimweg warum ich Geld in dem Laden gelassen habe! Und zuhause angekommen bin ich dann auch noch überzeugt dass die Handschuhe ein kompletter Fehlkauf waren. Sie passen einfach nicht richtig und bereiten mir nach 1,5 Stunden fahrt Schmerzen. Ich verkaufe sie direkt über Kleinanzeigen weiter. Hätte ich kein Foto der Touratech Filiale, so hätte ich dieses Ereignis der Reise komplett verdrängt. Um kurz nach 15 Uhr waren wir laut GPS daheim.

Slowenien 2023 – Tag10 – 218km – Dolenja Vas

Ich hab gut geschlafen (fast 10 Stunden), Anja hat Rückenschmerzen – meistens sind wir nicht Matratzenkompatibel. Für Anja gibt es eine ausführliche Yogasession zum Start in den Tag, danach ist der Rücken besser. Wir gehen um 9 Uhr zum Frühstücken in den Gastraum. Die Unterkunft ist quasi frisch renoviert, sowohl die Zimmer als auch der große Gastraum sehen toll aus. Die alten Fachwerkbalken wurden bei der Renovierung gekonnt in Szene gesetzt. Schade dass gestern das Restaurant geschlossen war – aber das ist halt mal so wenn man so außerhalb der Saison unterwegs ist. Ich gönn den Gastleuten auch Ihre Pause. Zum Frühstück gibt es Rühreier, eine Schinken-Käseplatte, Marmelade, selbstgebackenes Brot, Cappuccino und Tee. Saulecker und wir sind mal wieder pappsatt. Schnell noch den Check-in gemacht bevor wir auschecken – gestern Abend war nur die Oma da welche uns den Zimmerschlüssel gegeben hat. Um 10:30 haben wir dann fertig aufgepackt und bugsieren die Moppeds aus dem Innenhof wieder auf die Straße.

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Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Temperaturen sind noch angenehm kühl – perfektes Moppedwetter. Um 12 Uhr fahren wir einen Hang hinab welcher einem Waldbrand zum Opfer fiel, alles verkokelt um uns herum. Die Ortschaft unterhalb des Hanges scheint verschont geblieben zu sein. Wir fahren auf einen Hügel um ein Kloster und eine Kirche anzuschauen. Die Kirche ist total schlicht und in ein schön warmes Licht getaucht. Die Nonnen des Klosters haben hier schon seit mehreren Hundert Jahren so eine Art Retreat angeboten. Von wegen modernes Hipster Zeugs… das gibt es schon länger nur unter anderen Begriffen. Damals hieß das noch Klausur.

Ich steuere langsam auf ein Mittagstief zu und wir suchen uns ein Cafe und gönnen uns zu Cappuccino und Cockta noch ein Stück Vanillecreme Kuchen. Dann schrauben wir uns langsam einen Berg hinauf und laut Garmin geht es auf immer kleinere Strässchen. Mehrfach passieren wir Baustellenhinweisschilder mit viel Text welche wir nicht verstehen. Irgendwann halte ich neben einem und lass es per Google Translate übersetzen – Strasse im Bau für die nächsten 3km. Die Strasse ist nagelneu und lediglich die Markierungen fehlen. Nach den 3km ist die Strasse einfach zu Ende. Es geht auf Schotter weiter. Ein Sperrschild ist weggedreht und somit sehen wir keinen Grund nicht weiter zu fahren. Der Schotterweg ist aufgewühlt von Kettenfahrzeugen und überall liegen frisch gefällte Bäume und Äste rum. Wir fahren weiter und treffen irgendwann auf einen Bagger – ich frage den Fahrer ob es okay ist weiter zu fahren, er bejaht und sagt was von noch 1km. Zwei Kurven später liegt ein Baum quer überm Weg und in einiger Entfernung noch einer. Zwei Arbeiter beginnen hektisch zu laufen und ein Harvester kommt um die zwei Bäume wegzuräumen. Wir können weiter. Kurz danach endet der Schotter und wir rollen wieder über Asphalt. Ein paar Minuten später halten wir an einem Bomben Aussichtspunkt. Ich sammel hier den ganzen Plastemüll (Kaubonbonverpackungen) und ne Getränkedose ein und werf sie in den Mülleimer welcher nur wenige Meter weiter steht. Eine nagelneu gebaute Straße mit nagelneuem Rastplatz und schon müssen die Menschen ihren Dreck in die Landschaft werfen… WARUM???

Wir machen noch ein paar Bilder, dann fahren wir weiter – nach ein paar 100m ist der Asphalt wieder zu Ende und es geht auf Schotter die restlichen km bis ins Tal. Unten angekommen überlegen wir wie wohl die restliche Route aussieht, da kommt eine BMW Straßenmaschine vorbei mit slowenischem Kennzeichen – der kennt sich hier aus und fährt garantiert keinen Schotter, also keine Gedanken mehr verschwenden solang der in unsere Richtung fährt. Wir folgen ihm durch sanfte Kurven, Spitzkehren, rauf und runter für gute 30km – es ist eine Freude ihm hinterher zu bollern. Der Flow passt zusammen. Nachdem sich unsere Wege getrennt haben steuere ich eine Tankstelle an und mach Elli nochmal voll da sie schon geblinkt hat. Kurz vor unserer Unterkunft fahren wir noch einen kleinen Umweg zur kleinen Kirche bei Jamnik. Sie zieht immer wieder Fotografen an mit ihrer äußerst fotogenen Lage auf einem Hügelkamm direkt vor schneebedeckten Gipfeln. Wir verbringen fast eine Stunde an zwei Fotopunkten und Anja läuft bis ganz an die Kirche, leider ist sie versperrt so dass man nicht reinschauen kann.

Noch 10km haben wir bis zu unserer Unterkunft, diese spulen wir zügig ab und dürfen die Moppeds hinterm Haus im Carport abstellen. Schnell die Sachen aufs Zimmer gebracht und direkt zum Essen. Vorspeise: Pilzsuppe mit Brot, Hauptgang: Gnocchi mit Steinpilzsosse & gemischter Salat, Rinderfilet mit gebratenen Steinpilzen und getrüffeltem Reis, Dessert: Cheesecake und Espresso. Deliziös! Ein Lob an die Dame in der Küche! Wir gehen noch eine Runde spazieren um die Gliedmaßen ein wenig durchzubewegen bevor wir uns aufs Zimmer begeben um den morgigen Tag zu planen, die Bilder zu sichten und diesen Bericht zu schreiben.

Unterkunft: Guesthouse Pri Zalogarju

Slowenien 2023 – Tag09 – 138km – Rodik

Der Wecker klingelt früh (6:30 Uhr) ich will noch laufen gehen. Anja entscheidet sich mitzugehen obwohl sie sich eigentlich nicht richtig fit fühlt. Wir joggen gemächlich los und wollen noch den Waldpark Zlatni Rt umrunden. Eine Baustelle kürzt die Strecke ein wenig ein, aber kaum am Meer angekommen finden wir hier die „echten kroatischen“ Strände. Felsbuchten und kleine Steinchen. So wie wir es gewohnt sind, nicht wie der „Traumstrand“ vor dem Luxushotel den wir gestern gesehen haben. Eigentlich hatte ich ca. 7km vorgehabt, es fühlt sich aber irgendwie heute nicht so gut an, als Anja nach 5km sagt sie macht Schluss war meine Entscheidung eigentlich auch schon gefallen und ich wäre nur noch wegen ihr die vollen 7 km gelaufen. Wir spazieren gemütlich zum Hotel zurück machen jeweils noch ne kurze Yoga Session und gehen duschen. Dann ist Frühstück angesagt, Anja hat nicht so recht Hunger und isst mehr bei mir mit und probiert sich happenweise quer durch was Ihren Geschmack trifft (Schon wieder muss ich teilen…). Nach dem Essen packen wir und sind um kurz nach 11 mit fertig gepackten Motorrädern vorm Hotel. Anja ist jetzt speiübel und der Kreislauf mag net so recht – wir gehen in den Schatten und warten noch ein bisschen.

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Nach 20 Minuten geht es soweit dass wir losfahren. Ich plane spontan ein bisschen um – Porec lassen wir aus und ziehen mehr durchs Landesinnere als an der bebauten Küste entlang. Wir lassen uns Zeit und legen immer wieder Pausen ein. Wir haben heute sowieso nicht viel Kilometer geplant und wollten ja eigentlich Porec und Piran noch einen Besuch abstatten. Auf Porec haben wir aber beide gerade keine Lust und Piran ist noch „weit“ weg. Naja so weit ist das dann doch nicht. Die Straßen abseits der Küste sind quasi leer und lassen sich schön fahren. Der Ausblick nach links und rechts ist toll. Hügelige Landschaft mit kleinen Dörfern auf den Kuppen. Wir halten mehrfach für Bilder an. Anja geht es langsam besser, das entspannt mich deutlich. Der kühle Fahrtwind und die leeren Straßen sind äußerst angenehm. Flotter als gedacht sind wir dann schon über die Grenze in Slowenien und rollen nach Piran rein. Vorher noch schnell Volltanken und mal den Luftdruck prüfen. Noch ne Cola und ne Cockta mitgenommen. Cola verbessert Anjas Zustand weiter.

In Piran gucken wir mal wie weit wir reinfahren können und parken schließlich auf Anwohner Parkplätzen. Wir laufen ein paar Meter weiter in Richtung Altstadt und stellen fest dass es ganz schön den Berg runter geht auf die Halbinsel. Wir drehen wieder um und genießen lieber den Ausblick von einer Bank an den Parkplätzen über die Altstadt. Wir gammeln hier eine ganze Zeit lang rum und genießen es nochmal das Meer zu sehen und zu riechen. Nach einer gefühlten Ewigkeit satteln wir wieder auf und rollen in Richtung Koper. Der Verkehr wird dichter aber nicht unangenehm und auch hier sind wir deutlich flotter als erwartet in und dann auch schon durch Koper durch. Vor Koper fahren wir noch an den Salinen von Sečovlje entlang. Erst rätseln wir ob das zur Landgewinnung ist, dann kommt von Anja der Gedanke dass es Salzgewinnung ist und zack schon steht da ein Schild mit der Aufschrift Salinen.

Um den Hafen rum stauen sich die LKWs welche zur Verladung wollen. An jedem Kreisverkehr steht Polizei und hält diese frei für den übrigen Verkehr. Als wir Koper verlassen fahren wir an der Autobahn entlang und kreuzen diese immer wieder. Über mehr als 20km stauen sich die LKWs welche nach Koper in den Hafen wollen. Bereits auf der Autobahn am Stauende steht Polizei und weist daraufhin dass hier die Schlange beginnt. Nachdem wir Koper verlassen haben wird es windig und kühlt ab. Wir machen wieder ein paar Höhenmeter und das Navi zeigt noch 50km und fast eine Stunde Fahrtzeit an, also halten wir nochmal für eine Biopause, einen Müsliriegel und um was anzuziehen. Nach 15 Minuten geht es weiter und im nächsten Ort lenkt uns das Navi in kleinste Gassen, dann noch um einen Baum auf einem Platz und zeigt ein grünes Herz auf dem Display -> ein Favorit und Favoriten in Slowenien sind aktuell nur Unterkünfte… überraschenderweise haben wir 50km und fast eine Stunde fahrt in 5 Minuten geschafft. Jetzt sind wir fast eine Stunde zu früh an der Unterkunft, das ist aber kein Problem, ein älterer Herr holt eine ältere Dame und diese zeigt uns unser Zimmer. Wir vereinbaren Frühstück für 9 Uhr morgen früh und sie teilt uns noch mit dass das Restaurant geschlossen ist. Das kann außerhalb der Saison schonmal passieren.

Wir setzen die Helme nochmal auf und fahren 4 km zurück in den nächsten größeren Ort und decken uns dort in einem lokalen Feinkostladen mit Käse, Schinken, Wasser und Semmeln ein. Der Käse trifft unseren Geschmack leider nicht ganz so, der Schinken ist aber geil. Nach dem Essen gammeln wir noch ein bisschen auf dem Bett rum und dann schlafen wir heute früh, man merkt uns beiden die Anstrengung des Tages an, auch wenn wir heute nicht viele Km gefahren sind.

Unterkunft: Domačija Linč

Slowenien 2023 – Tag08 – ca. 12000 Schritte – Rovinj

Wir haben saugut geschlafen und wachen mal kurz um 7 auf, nur um den Wecker auszumachen und weiterzuschlafen. Nach 9,5 Stunden Schlaf ist dann endgültig wach angesagt. Das Frühstück erfüllt mal wieder alle Wünsche, selbst jene welche man eigentlich gar nicht hat – gefüllte Champignons z.B. Wir nutzen das Zeitfenster maximal aus und gehen erst als um 10:30 Uhr das Buffet abgebaut wird. Wir gammeln bei Regen auf dem Zimmer rum. Plötzlich sagt Anja: „Abmarsch in 7 Minuten“ – Ich schaue verstört bin aber nach 6,5 Minuten Abmarsch fertig und trabe los. Happy wife, happy life! Warum der Befehl kam wird mir dann unterwegs erklärt – es hat aufgehört zu regnen und der DWD zeigt ein mögliches trockenes Zeitfenster an. Das muss genutzt werden. Wir spazieren über den bewaldeten Monte Mulini zum „Traumstrand“. Naja irgendwie wirkt der Strand sehr künstlich geschaffen, er schmeichelt aber dem Auge und ist wohl im Sinne vieler tatsächlich ein Traumstrand. Für mich ist ein Traumstrand etwas natürlicher…

Danach schauen wir ein paar Yachten an und umkreisen den Hafen bevor wir wieder in die Altstadt gehen. Hier fängt es wieder an zu regnen und ich will noch einen Cappuccino. Wir landen in einer Eisdiele und es gibt noch ein Spaghettieis zum Kaffee. Es kühlt durch den Regen deutlich ab und wird ungemütlich, so dass wir uns nicht lange aufhalten und wieder zurück zum Hotel laufen. Schnell nochmal im Konzum vorbei und Jana nachkaufen dann lässt sich Anja auch schon eine Badewanne ein und genießt die Wärme in der Wanne mit einem Buch. Ich setz mich an den Laptop und mach mir Gedanken wie wir die weiteren Tage gestalten und den Rückweg. Ich buche eine Unterkunft für morgen und zeige Anja die Ideen welche ich mal in Routen gefasst habe. Dass Anja nicht total verrunzelt ist nach 1,5 Stunden in der Wanne grenzt an ein Wunder 😉

Um ca. 18 Uhr laufen wir zum Restaurant Maslina und wollen nochmal Fisch essen. Als Vorspeise gönnen wir uns Thunfisch Carpaccio mit frischem Pizzabrot und suchen uns einen Wolfsbarsch aus der Kühltheke aus, welcher auf dem Grill für uns zubereitet wird. Als der Fisch kommt müssen wir an einen größeren Tisch wechseln damit alles drauf passt. Zum Fisch gibt es frittierte Kartoffeln, gegrilltes Gemüse und wieder Pizzabrot. Einfach Genial!!! Als Dessert teilen wir uns einen Nutella Kuchen und für mich gibt es noch einen Espresso. Unser Nachbartisch mit 4 Personen hatte einen fast identisch großen Fisch – hat nur die Hälfte gegessen und ordert munter noch die Nachspeisenüberraschung für 4 Personen nur um dann von jedem der 4 Kuchen 1-2 Gabeln zu essen und dann die quasi unberührte Platte stehen zu lassen… Dass vier Stücke Kuchen keinem geschmeckt haben können wir uns beim besten Willen nicht vorstellen… was für eine Vergeudung! Wir sind da viel verfressener und haben keinen Krümel übrig gelassen! Der Kellner freut sich drüber und bringt uns noch einen Šljivovica aufs Haus und freut sich dass es uns so geschmeckt hat. Gut gelaunt treten wir den Rückweg zum Hotel an. Ich pack noch ein paar Sachen um und schreib den Bericht von gestern und heute, dann ist Nachtruhe angesagt.

Unterkunft: Hotel Arupinum

Slowenien 2023 – Tag07 – 171km – Rovinj

Der Esel brüllt… davon sind wir aber nicht aufgewacht. Wir haben beide super geschlafen und sind früh von selbst wach geworden. Das Wetter ist Bombe und wir beschließen eine Runde laufen zu gehen. 6 km, eine Runde Yoga und eine Dusche später gibt es Frühstück. Ein Berg Spiegeleier mit Schinken belegt, selbstgebackenes Brot, Honig und zwei Äpfel dann sind wir pappsatt. Die Hausherrin fragt ob es auch wirklich genug war…wir sind bewegungsunfähig. Der Esel schreit. Die Wirtin erklärt uns dass der Esel verstört ist weil eines der Rehe gestorben ist und der Esel damit scheinbar nicht klar kommt. Esel sind empfindsame Tiere. Wir packen unsere Sachen, die Gastgeberin freut sich nochmal aufrichtig dass wir Slowenien erkunden und nicht nur nach Kroatien wollen. Irgendwie komisch wo wir doch ausgerechnet heute für 2 Nächte nach Kroatien fahren und gestern erst von einer Nacht aus Kroatien zurück kamen. Das Grenzgebiet ist aber auch schön!