Der Wecker klingelt früh (6:30 Uhr) ich will noch laufen gehen. Anja entscheidet sich mitzugehen obwohl sie sich eigentlich nicht richtig fit fühlt. Wir joggen gemächlich los und wollen noch den Waldpark Zlatni Rt umrunden. Eine Baustelle kürzt die Strecke ein wenig ein, aber kaum am Meer angekommen finden wir hier die „echten kroatischen“ Strände. Felsbuchten und kleine Steinchen. So wie wir es gewohnt sind, nicht wie der „Traumstrand“ vor dem Luxushotel den wir gestern gesehen haben. Eigentlich hatte ich ca. 7km vorgehabt, es fühlt sich aber irgendwie heute nicht so gut an, als Anja nach 5km sagt sie macht Schluss war meine Entscheidung eigentlich auch schon gefallen und ich wäre nur noch wegen ihr die vollen 7 km gelaufen. Wir spazieren gemütlich zum Hotel zurück machen jeweils noch ne kurze Yoga Session und gehen duschen. Dann ist Frühstück angesagt, Anja hat nicht so recht Hunger und isst mehr bei mir mit und probiert sich happenweise quer durch was Ihren Geschmack trifft (Schon wieder muss ich teilen…). Nach dem Essen packen wir und sind um kurz nach 11 mit fertig gepackten Motorrädern vorm Hotel. Anja ist jetzt speiübel und der Kreislauf mag net so recht – wir gehen in den Schatten und warten noch ein bisschen.
Nach 20 Minuten geht es soweit dass wir losfahren. Ich plane spontan ein bisschen um – Porec lassen wir aus und ziehen mehr durchs Landesinnere als an der bebauten Küste entlang. Wir lassen uns Zeit und legen immer wieder Pausen ein. Wir haben heute sowieso nicht viel Kilometer geplant und wollten ja eigentlich Porec und Piran noch einen Besuch abstatten. Auf Porec haben wir aber beide gerade keine Lust und Piran ist noch „weit“ weg. Naja so weit ist das dann doch nicht. Die Straßen abseits der Küste sind quasi leer und lassen sich schön fahren. Der Ausblick nach links und rechts ist toll. Hügelige Landschaft mit kleinen Dörfern auf den Kuppen. Wir halten mehrfach für Bilder an. Anja geht es langsam besser, das entspannt mich deutlich. Der kühle Fahrtwind und die leeren Straßen sind äußerst angenehm. Flotter als gedacht sind wir dann schon über die Grenze in Slowenien und rollen nach Piran rein. Vorher noch schnell Volltanken und mal den Luftdruck prüfen. Noch ne Cola und ne Cockta mitgenommen. Cola verbessert Anjas Zustand weiter.
In Piran gucken wir mal wie weit wir reinfahren können und parken schließlich auf Anwohner Parkplätzen. Wir laufen ein paar Meter weiter in Richtung Altstadt und stellen fest dass es ganz schön den Berg runter geht auf die Halbinsel. Wir drehen wieder um und genießen lieber den Ausblick von einer Bank an den Parkplätzen über die Altstadt. Wir gammeln hier eine ganze Zeit lang rum und genießen es nochmal das Meer zu sehen und zu riechen. Nach einer gefühlten Ewigkeit satteln wir wieder auf und rollen in Richtung Koper. Der Verkehr wird dichter aber nicht unangenehm und auch hier sind wir deutlich flotter als erwartet in und dann auch schon durch Koper durch. Vor Koper fahren wir noch an den Salinen von Sečovlje entlang. Erst rätseln wir ob das zur Landgewinnung ist, dann kommt von Anja der Gedanke dass es Salzgewinnung ist und zack schon steht da ein Schild mit der Aufschrift Salinen.
Um den Hafen rum stauen sich die LKWs welche zur Verladung wollen. An jedem Kreisverkehr steht Polizei und hält diese frei für den übrigen Verkehr. Als wir Koper verlassen fahren wir an der Autobahn entlang und kreuzen diese immer wieder. Über mehr als 20km stauen sich die LKWs welche nach Koper in den Hafen wollen. Bereits auf der Autobahn am Stauende steht Polizei und weist daraufhin dass hier die Schlange beginnt. Nachdem wir Koper verlassen haben wird es windig und kühlt ab. Wir machen wieder ein paar Höhenmeter und das Navi zeigt noch 50km und fast eine Stunde Fahrtzeit an, also halten wir nochmal für eine Biopause, einen Müsliriegel und um was anzuziehen. Nach 15 Minuten geht es weiter und im nächsten Ort lenkt uns das Navi in kleinste Gassen, dann noch um einen Baum auf einem Platz und zeigt ein grünes Herz auf dem Display -> ein Favorit und Favoriten in Slowenien sind aktuell nur Unterkünfte… überraschenderweise haben wir 50km und fast eine Stunde fahrt in 5 Minuten geschafft. Jetzt sind wir fast eine Stunde zu früh an der Unterkunft, das ist aber kein Problem, ein älterer Herr holt eine ältere Dame und diese zeigt uns unser Zimmer. Wir vereinbaren Frühstück für 9 Uhr morgen früh und sie teilt uns noch mit dass das Restaurant geschlossen ist. Das kann außerhalb der Saison schonmal passieren.
Wir setzen die Helme nochmal auf und fahren 4 km zurück in den nächsten größeren Ort und decken uns dort in einem lokalen Feinkostladen mit Käse, Schinken, Wasser und Semmeln ein. Der Käse trifft unseren Geschmack leider nicht ganz so, der Schinken ist aber geil. Nach dem Essen gammeln wir noch ein bisschen auf dem Bett rum und dann schlafen wir heute früh, man merkt uns beiden die Anstrengung des Tages an, auch wenn wir heute nicht viele Km gefahren sind.
Unterkunft: Domačija Linč