Zelt: Vaude Chapel L 3P unser Raumwunder für Unterwegs

Für unsere Skandinavientour 2016 suchten wir ein neues Zelt. Unser Mc Kinley Katmai 3 ist zwar weder defekt noch haben wir den Gefallen daran verloren. Aber ein Geodät Zelt mit 1,2o Sitzhöhe und zwei nicht nennenswerten Apsiden ist nicht das richtige für eine drei Wochen Tour. Wir setzen dieses Zelt weiterhin auf kürzeren Touren ein.

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Vaude Chapel L 3P in Schweden im Einsatz

Erwartungen

Die Suche nach einem Zelt beginnt man am besten damit einige Erwartungen zu klären:

  1. Wir wollten einen niedrigen Schlafraum, welcher uns noch Platz für ein zwei Taschen bietet –> also ein 3 Personen Zelt
  2. Eine Apside (Vorzelt) in der wir zu zweit sitzen und mit dem Benzinkocher Essen zubereiten können
  3. Qualität: Das Zelt soll uns mehrere Jahre begleiten und bei Regen auch nicht im Stich lassen
  4. Packmaß: Gewicht und Gestängesegmentlänge spielt hier eine große Rolle, wir wollen das Zelt ja auf dem Motorrad mitnehmen
  5. Man sollte das Zelt auch mal alleine aufbauen können
  6. komplett außenliegendes Gestänge zwecks Aufbau im Regen

Lange haben wir gesucht und verglichen. Zwangsläufig landet man bei diesen Anforderungen erstmal bei reinen Tunnelzelten. Wenn man nun in der Apside noch stehen können möchte dann wird sowohl Packmaß als auch Gewicht schnell zu hoch. Ein Tunnelzelt mit 1,20 Höhe sagt uns aber auch nicht so richtig zu. Der Wunsch mit den Helinox Chair One in der Apside sitzen zu können steht dem entgegen. Irgendwann stolperte ich dann auf der Homepage von Vaude über das Chapel L 3P. In der Folgezeit galt es mehr Informationen zu diesem Zelt zu sammeln. Viel war da leider nicht zu finden. Also galt es das Zelt im Fachhandel zu erwerben und selbst zu testen.

Es zeichnet sich durch seine besondere Konstruktion aus, welche es deutlich von anderen Zelten am Markt abgrenzt. Geführt wird es als Tunnelzelt, diese Zeltkategoriebasiert normalerweise auf Gestängebögen, welche abgespannt werden müssen. Beim Vaude Chapel L 3P ist die Gestänge Konstruktion des Vorzeltes selbststehend. In der Apside wird dadurch eine Stehhöhe von 1,70 m erreicht, während der Liegebreich maximal eine Höhe von 1,20m bietet. Die Hybridkonstruktion mit einem Schlafbereich und dem geräumigen Vorbau mit Stehhöhe ist ideal um auch mal einen Regentag aussitzen zu können. Dabei hat das Zelt ein Packmaß von 55 x 30 cm bei 3,9kg Gewicht. Das erinnert eher an ein günstiges Igluzelt.

Aufbau

Wer schon einmal ein Tunnelzelt aufgebaut hat wird mit dem Chapel sofort zurechtkommen. Die Gestängebögen für den Schlafbereich werden durch Kanäle geschoben, am Gestänge für die Apside wird das Zelt mit Clips befestigt. Selbst Anja mit ihrer Körpergröße 1,68 m kommt noch gut an die oberen Clips, wenn der mittlere als erster eingehängt wird. Das Abspannen des Zeltes mit Hilfe der Schnüre ist nur bei absehbar schlechtem Wetter nötig. Für die Befestigung am Boden werden zehn Heringe benötigt.

Innenzelt/Schlafraum

Mit einem Maß einer Liegefläche von 1,65 m x 2,20 m ist das Zelt komfortabel für zwei Personen plus Bekleidung/Taschen geeignet. Die Innenhöhe beträgt im Kopfbereich 1,20 m und im Fußbereich immerhin noch 0,95 m. Selbst große Personen stoßen so nicht an die Grenzen dieses Zeltes. Das Innenzelt kann beim Auf- bzw. Abbau eingehangen bleiben, dies erleichtert und beschleunigt dies enorm. Die Aufhängungen sind robust und auf breiter Fläche vernäht. Im Bedarfsfall trennt man das Innenzelt vom Außenzelt in weniger als 2 Minuten.

Apside

Der Vorraum zeichnet sich durch seine Größe aus. 2 m x 2 m misst die Fläche welche abgedeckt wird. Die abgeschrägten Ecken sind hierbei vernachlässigt. Der Platz reicht auf jeden Fall aus um sich zu zweit mit Helinox Chair One und einem Tisch gemütlich zum Essen zu setzen. Besonders angenehm ist dabei die Höhe von 1,70 m. So muss man sich beim vorwärmen des Benzinkochers nicht gleich Gedanken um die Flammenhöhe machen, oder man kann sich gemütlich im Stehen an- oder ausziehen.

Zubehör

Die Anzahl der mitgelieferten Y-Heringe genügt nicht ganz um das Zelt vollständig abzuspannen. Man sollte sich noch 4 weitere Heringe zulegen.
Der optional angebotene passgenaue Footprint ist für uns ein Muss. Hierdurch erhält man nicht nur einen angenehmen Boden im Vorraum und einen zusätzlichen Schutz für den Boden des Innenzeltes. Man reduziert auch die Menge der aus einer Wiese aufsteigenden Kondensfeuchte die sich morgens am Außenzelt anlegt.

Bergzeit.de

Fazit und weitere Details

Das Zelt hat ein super Packmaß und ist dafür ein wahres Raumwunder. Im regnerischen Norwegen ließ es uns nicht im Stich und lieferte einen bequemen Aufenthaltsraum. Selbst bei Regen kann man die beiden Fenster in der Apsis öffnen und dem Treiben draußen zusehen. Die Insektengitter werden von Außen durch kleine Dächer vor dem Regen geschützt. Vaude begeistert mit kleinen sehr praktischen Detaillösungen. So gibt es im Innenzelt und auch in der Apside je eine Wäscheleine auf der man seine Sachen zum trocknen/lüften aufhängen kann. Die Reißverschlüsse des Einganges können durch Kunststoffclips verriegelt und damit entlastet werden. Auch die Organizertaschen im Innenzelt (3 Stück) sind an den richtigen Stellen. Die Packtasche erfordert kein Stopfen und wird mit einem Rollverschluss geschlossen. Die Spanner an den Leinen dienen gleichzeitig als Aufwickler für diese beim Transport.
Wir sind nach drei Wochen Tour mit diesem Zelt rundum zufrieden und können es guten Gewissens weiterempfehlen.

Herstellerlink zum Vaude Chapel L 3P

SIGG Trinkflaschen (Ausrüstung)

Ich möchte hier heute eine Lanze brechen, eine Lanze für Trinkflaschen. Im Zeitalter von PET Flaschen für 25cent Anschaffungskosten möchte ich einen kleinen Blick auf Trinkflaschen der Firma SIGG geben.

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Der Schweizer Traditionshersteller produziert seit 1908 Trinkflaschen aus Aluminium. Über die Jahre hat sich Aussehen und Form immer wieder sinnvoll weiterentwickelt. Seit 2013 bietet SIGG nun auch Thermosflaschen an. Ich selbst kam bereits 1993 zu meiner ersten SIGG Trinkflasche.

Damals war mir wichtig dass die leere Flasche ein Leichtgewicht ist. Gleichzeitig sollte die volle Flasche dicht sein. Anno 1993 war der Markt noch nicht mit PET Flaschen zum Einwegpfand von 25 cent überschwemmt. Im Gegensatz zu Glasflaschen waren die SIGG Flaschen bruchsicher und wesentlich leichter. Die damals blauen und roten Flaschen waren gerade „In“ und so bekam ich auch eine. Diese sollte mich viele Jahre lang täglich in die Schule begleiten. Irgendwann war es dann uncool sein Trinken von zu Hause mitzubringen. Die SIGG wanderte in den Schrank.
Vor einiger Zeit entdeckte ich sie dort direkt neben meiner Isosteel Thermoskanne und beschloss sie wieder in Betrieb zu nehmen. Fortan kochte ich jeden Tag Tee und füllte diesen im erkalteten Zustand in die Flasche. Schnell erkannte ich die nach wie vor vorhandenen Vorteile dieser genialen Flasche. Auch nach Jahrzehnten, vielen Dellen und kleineren Lackabplatzern war die Flasche immer noch absolut dicht, völlig geruchs- und geschmacksneutral und im leeren Zustand angenehm leicht.

Ich hatte wieder Blut geleckt. Der Hersteller bietet inzwischen die verschiedensten Verschlüsse für die klassische Flasche an:

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Standard Schraubverschluss (früher lies sich die Dichtung wechseln, inzwischen ist diese fest vergossen)

Retro Schraubverschluss (lediglich eine andere Optik)
Active Bottle Top (Einhandbedienung, für Sport geeignet, Schutzkappe)
3 Stufen Sport Verschluss (ähnlich dem klassischen „Fahrradflaschenverschluss“, mit dem Mund bedienbar, verriegelbar)
Kid Bottle Top (fehlt auf dem Bild, extra Kinderfreundlich gestalteter Verschluss)
Bis auf den für Kinder optimierten Verschluss habe ich inzwischen alle getestet und jeder hat seinen Einsatzzweck. Am liebsten ist mir aber auf der klassischen Flasche immer noch ein Schraubdeckel.
Letztes Jahr kamen zu meinem Klassiker dann noch zwei neue Wide Mouth Bottles mit dem New Active Top hinzu. Eine in der 1l Variante und eine in 0,75l (Vielen Dank nochmal an SIGG für die Sauber F1 Team Bottle welche aus einem Gewinnspiel stammt).

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Die neuen Flaschen zeichnen sich durch die große Öffnung aus welche die Reinigung der Flasche erheblich erleichtert. Der völlig neu konstruierte Verschluss ist ein ausgeklügeltes Trinksystem welches es dank eines Strohalmes ermöglicht zu trinken ohne die Flasche anzuheben. Außerdem hat der Verschluss eine Funktion zur Entlüftung welche es vereinfacht kohlensäurehaltige Getränke zu genießen. Es versteht sich dabei von selbst dass der Verschluss in sämtliche Einzelteile zerlegbar ist um ihn gewissenhaft reinigen zu können.
Anfang 2014 erhielt ich noch eine weitere klassische 1 Liter Flasche in Blau. Im direkten Vergleich mit meiner identischen alten sieht diese quasi noch wie aus dem Laden aus obwohl beide das gleiche Baujahr haben.

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Um meine Flaschen in Zukunft vor Kratzern zu schützen und um sie draußen ein wenig gegen Kälte zu isolieren setze ich passgenaue Neopren Hüllen ein. Außerdem hat sich eine Flaschenbürste des Herstellers bei den klassischen Flaschen zur Reinigung bewährt. Die speziellen Reinigungstabletten welche angeboten werden sind nichts anderes als Zahnspangen bzw. Gebissreinigungstabletten welche deutlich günstiger bezogen werden können.

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Fazit: Hast du einmal eine SIGG Flasche so wirst du sie immer und immer wieder einsetzen. Mit jeder Delle und jedem Kratzer an dieser Flasche verbindest du dann eine Geschichte. Sie hält ewig, sie ist immer dicht, sie schont die Umwelt und langfristig den Geldbeutel.