Korsika 2024 – Tag15 – 265km – Seefeld

Langsam aber sicher müssen wir uns in Richtung Heimat bewegen. Aber nur langsam und erstmal gibt es Frühstück im Hotel Garni Anna. Schinken, Salami, Käse, Baguette, Croissant, mehrere Kuchen und dazu super Cappuccino. Um 10 Uhr ist alles gepackt und wir überlegen noch ob wir eher den direkteren Weg fahren oder doch einen kleinen Bogen. Eine klare Anweisung kommt von Anja aus den Sena Kopfhörern – die längere Route. Also ziehen wir in Trento rechts weg in Richtung Val di Cembra und Val die Fiemme.

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Durch Weinberge geht es kurvig dahin und irgendwie kommt bei mir heute kein so rechter Flow auf… oder doch… naja nach einiger Zeit wird es. Mein Sena 10C Evo regt mich langsam auf – die Kamera ist Akkuintensiv und das Teil ist jetzt 4 Jahre alt. Als reines Interkom taugt es noch für einen ganzen Fahrtag, aber um die Kamera sinnvoll nutzen zu können brauch ich eigentlich ständig ein Kabel zu einer Powerbank. Wechseln kann man den Akku leider nicht, das ist auch wieder so ne China – Wegwerfelektronik. Überhaupt scheinen alle meine Akkus in die Jahre gekommen zu sein. Die von der DSLR machen langsam die Grätsche, sind aber teilweise auch fast 10 Jahre alt. Eine Powerbank hat sich aufgebläht verabschiedet und ein GoPro Akku hat sich solidarisch gezeigt und passt auch nicht mehr in die Kamera rein. Um aus den Tälern wieder in Richtung Bozen rauszukommen müssen wir über einen Pass. Ich hatte beim Planen überhaupt nicht auf dem Schirm dass wir da ja in die Höhe kommen. Die ganze Zeit haben wir vom Brenner geredet und wie das Wetter und die Schneelage dort wohl ist. Der Brenner hat eine Höhe von 1374m. Gestern auf dem Valico dell’Abetone erreichten wir 1388m und waren schon im Schnee unterwegs.

Der Passo die Lavaze heute geht bis auf 1808m hoch. Anja schaut mich ein bisschen komisch an als ich ihr das so übers Interkom erzähle. Naja wie gesagt ich hatte das nicht so im Blick. Egal, die Straße ist frei und der Pass ist offen, also kann man ihn auch wunderbar fahren. Auf der Passhöhe mach ich nochmal einen Schneeengel, vergesse aber leider die hinteren Lüftungen meiner Hose am Oberschenkel zu schließen. Also hab ich die kompletten Hosenbeine voll mit Schnee. Angenehm kühl in den Kniekehlen. In Bozen halten wir an einer Bar und essen ein Baguette mit Tomate Mozzi. Dazu gibt es einen Cappuccino und eine Fanta, dann soll es ins Sarntal gehen. Was ich auch hier nicht auf dem Schirm hatte ist das Penserjoch mit 2211 Höhenmetern. Glücklicherweise steht am Ortsausgang von Bozen ein Schild dass das Joch geschlossen ist. Also wir wären es schon gerne gefahren, aber wir sind dankbar für das frühzeitige Schild. Anja schaut mich schon wieder so komisch an. Wir drehen rum und fahren auf die SS12 um über Brixen nach Sterzing zu fahren.

In Sterzing stoppen wir noch an einer Tankstelle. Ich esse ein Vinschgerl mit Speck und Anja eine Schokoladenrolle. Dazu Tee und Cappuccino. Auch hier sind wieder die BMW GSen in der absoluten Übermacht. Wahnsinn wieviele neue 1300er schon rumfahren. Das Ding ist ja jetzt auch nicht gerade ein Schnäppchen. Von Sterzing geht es dann unspektakulär über den schneefreien Brenner und runter nach Innsbruck. Dort müssen wir dann dringend tanken – Anja hat nur noch 3 Liter Sprit im Tank und das will was heißen bei einer Reichweite von mehr als 500km. Sie wurde fast schon ein bisschen nervös. Von Innsbruck nach Seefeld ist es dann nur noch ein Katzensprung. Hier haben wir uns für die nächsten drei Nächte im Seefelds einquartiert, einem Wellnesshotel. Wir parken die Moppeds auf dem Hotelparkplatz (einfach an der Schranke vorbeigemogelt), checken ein und freuen uns über das riesige Zimmer mit Couch und Balkon.

Schnell noch im M-Preis Radler, Wasser und was zum Naschen eingekauft, morgen ist immerhin Sonntag. Dann ziehen wir uns um und laufen zum See, allerdings keine ganze Runde mehr rum, sondern nur an der einen Seite ein Stück entlang. Auf dem Rückweg kehren wir dann im Restaurant Südtiroler Stube ein und lassen uns Schlutzkrapfen, einen Salat, Wiener Schnitzel und Spargel mit Hähnchen schmecken. Anschließen ergeben wir uns dem Fresskoma und freuen uns morgen auszuschlafen und dann ein paar Pausentage zu machen.

Korsika 2024 – Tag14 – 342km – Besenello

Wir ignorieren das laut Bewertungen karge Klosterfrühstück und wollen nochmal in die Stadt laufen. Dazu müsste man aber erstmal aufstehen. Ich bin wie erschlagen – irgendwann fragt Anja dann: „Willst du noch in die Stadt?“ Und wie ich will. Ich habe eine Cornetteria rausgesucht. Und seit wir in Neapel waren habe ich so hart Bock auf Cornetti! Also mit leichter Verspätung anziehen und los. Wir ziehen flott durch die noch ziemlich leeren Gassen und stechen zielstrebig in den ausgesuchten Laden. Und dann sind wir überfordert mit der Auswahl. Also erstmal una cafe! Cornetto Pistachio, Cornetto Crema und Cornetto ciocollatte. Während wir das verdrücken leg ich noch einen Cappuccino nach. Zum Abschluss gönnen wir uns dann noch ein viertes Cornetto mit heller und dunkler Schokolade. Die Dinger sind einfach soooo gut! Dann geht es zurück zum Kloster. Die ersten Läden öffnen so langsam. Gefühlt ist das hier ein fließender Prozess. Nicht so hart getaktet wie bei uns daheim. Um Punkt 10 Uhr checken wir aus und packen die Moppeds.

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Im Randgebiet von Pisa erwischen wir noch eine günstige Tankstelle und füllen die Tanks auf. Dann geht es noch durch Lucca und bis wir endlich den urbanen Dunstkreis der beiden Städte verlassen ist schon die erste Stunde fahren rum. Nun geht es erstmal durch ein langes Tal ins Gebirge rein. Wir folgen einem Fluss und kommen nochmal an einer alten Brücke vorbei, welche wir bereits auf dem Anfahrtsweg gesehen hatten. Hier legt gerade ein HOG Chapter eine kleine Pause ein und alles steht voll mit Harleys. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Brücke spiegelt sich und dann gibt es aus dem Nichts ein Gewitter. Der Donner der abfahrenden Harleys ist schon beachtlich. Viel schöner aber dann die Stille als die Maschinen und die Menschen weg sind.

Im weiteren Kurvenverlauf auf einen Pass (Valico dell’Abetone 1388 m) streifen immer wieder unsere Seitenständer auf – das Training bei Tanja Merget (@coffeemakerin) und die Vertiefung des Erlernten auf Korsika zeigt ihre Folgen in Form von Aluminiumabrieb. Nach einigen Kehren wird es merklich kühler und wir erreichen die Schneegrenze. Der Ausblick ist total komisch. Hellgrüne saftige Bäume und Büsche in weißem Schnee. Das ist irgendwie total surreal. Nachdem wir den Pass überquert haben stoppen wir an einer Schneefläche und ich mache noch einen Schneeengel. Anja findet mich glaub ich ein bisschen kindisch, aber das ist mir egal. Auf dem Abwärtsweg halten wir an einer Bar und futtern noch Focaccia mit Mortadella und Focaccia mit Crudo. Dazu gibt es noch ein rundes kleines lokales Brot (Cresentine) mit Schweineschmalz und Knoblauch. Dazu Fanta und Espresso.

Nun lassen wir die Berge erstmal hinter uns und müssen wieder durch die Po Ebene. Das geht am besten auf der Autobahn, also vor Modena nochmal ein kurzer Halt an einer Tankstelle und dann ab auf den Highway für die nächsten knapp 100km. Uns tut der Arsch weh. Das starre sitzen auf der Autobahn ist so gar nicht unseres. Dafür sind wir flott durch die ungeliebte Ebene gekommen. Bei Verona verlassen wir die Autobahn wieder und legen gleich mal noch eine Gelatopause ein. Nach dem Eis geht es in Richtung Norden, parallel zum Gardasee fahren wir durch ein Tal. Rechts und links von uns wächst soweit das Auge reicht nur Wein. In Rovereto geht es links weg zum Gardasee, wir ignorieren das und wollen nach Besenello ans Garni Anna und checken ein. Im Zimmer bollert die Heizung auf höchster Stufe und es ist mollig warm. Fast schon zu warm. Wir springen beide noch unter die Dusche bevor wir ins nebenan liegende Ristorante Posta Vecchia gehen.

Sieht von außen eher nach einer italienischen Bar für LKW Fahrer aus. Wir werden aber ins renovierte edle Hinterzimmer gebracht, an einem Schrank voller Dry Aged Fleisch vorbei. Unsere Wahl fällt auf Rotwein und dazu:
1. Tartar
2. Strangolapretti
3. Tagliata für Tobi / Rinderfilet für Anja
4. Cafe correto
Um 21 Uhr wird es dann langsam voll im Restaurant, glücklicherweise sind wir schon gesättigt und machen uns nun auf den Rückweg in unser Zimmer. Trotz ausgedrehter Heizung müssen wir erstmal noch lüften weil uns die Wärme erschlägt. Sie lullt uns aber auch endgültig ein und wir schlafen quasi instant ein.

Korsika 2024 – Tag13 – 30km – Fähre nach Livorno, dann weiter nach Pisa

Wir haben super geschlafen und wollen gar net aufstehen. Aber wir brauchen noch Essen und trinken für die Fähre und wir wollen noch die Kirchen anschauen. Also raffen wir uns auf und ziehen los. Zuerst zum Bäcker – 2x Baguettes, 2x Quiche und einen Käsefladen zum mitnehmen, einen Espresso und ein Pain au Chocolat zum direkt inhalieren für mich. Dann geht es in die größte Kirche der Insel und direkt ums Eck nochmal in eine dunkel vertäfelte. Wir würden nun gerne noch ein bisschen durch die Gassen schlendern aber wir müssen auschecken, also geht es zurück zum Hotel. Schnell noch im Spar ne Gurke, Äpfel und Wasser mitgenommen, dann ist packen angesagt.

Um kurz nach 11 Uhr rollen wir dann los. Auf dem Weg zum Hafen beschließen wir spontan den blauen Himmel noch zu nutzen und fahren hoch zur Zitadelle. Ich bleibe bei den Moppeds und Anja dreht eine Runde, als sie zurück ist dreh ich dann noch auch noch eine Runde. So haben wir heute nicht nur die Kirchen noch gesehen, sondern auch noch den alten Festungsbereich. Beim Bäcker neben dem Parkplatz holen wir spontan noch die letzten zwei Tartelettes dieser Reise. Einmal Citron und einmal Pomme. Dann geht es ab zum Hafen. Um ca. 12:15 sind wir in der Warteschlange und wundern uns über die Menge an Moppeds welche direkt nach uns ankommen. Erstmal was essen. Wir mampfen die beiden Quiche und unterhalten uns ein bisschen mit zwei Slowenen. Während wir auf die Fähre warten zieht es dann zu und fängt an zu regnen. Das hätte jetzt auch noch eine Stunde warten können. Unsere Fähre fehlt irgendwie auch noch. Sie kommt um ca. 13:20. Das entladen geht erstaunlich schnell und wir werden quasi drauf gehetzt. Ein Tscheche legt seine GS auf dem Parkdeck der Fähre gleich mal hin, weil er bei voll eingeschlagenem Rad herzhaft in die vordere Bremse langt.

Das verzurren der Moppeds übernimmt wieder die Crew – Spanngurte gibt es nicht. Die Bikes werden mit Stricken angebunden. Wir suchen uns wieder einen Sitzplatz und essen den Käsefladen solange wir noch im Hafen sind, dann sinnieren wir über den Heimweg. Wir kommen zu keinem Ergebnis und wollen die Erkenntnisse bzw. das Gefühl für die Distanzen nochmal ein bisschen setzen lassen. Dann nutzen wir die heute überaus ruhige Fährüberfahrt fürs Berichte schreiben. Irgendwann gibt es dann nochmal einen Cappuccino für mich und wir essen die zwei Tartelettes. Kurz vor dem einlaufen in Livorno dann auch noch die zwei Baguettes welche wir früh gekauft hatten. Heute sind wir mal schlau und warten bis die Durchsage kommt dass man zu den Fahrzeugen soll und stellen uns nicht schon frühzeitig ins Treppenhaus. Wir bleiben auf dem Außendeck und machen noch ein paar Bilder.

Nachdem die Durchsage kommt dass man sich zu den Fahrzeugen begeben soll gehen wir auch runter und müssen tatsächlich nur 2 Minuten anstehen bis wir bei den Moppeds sind. Hinter Elli steht eine italienische Ducati Multistrada. Der Fahrer sitzt schon drauf und das Mopped läuft. Ich ernte böse Blicke als ich ganz entspannt anfange mein Zeug zu verstauen, Navi startklar mache und die Gopro starte. Okay, ich schieb Elli mal schnell aus dem Weg aber welch Wunder der Italiener kommt 3 Meter weit, dann wird er aufgefordert zu warten bis die LKWs von Bord sind. Kurz nachdem ich fertig bin mit verstauen meiner Dinge und auch den Helm auf habe, dürfen wir dann gemeinsam von Bord fahren. Ich mag es neuerdings so entspannt zu sein.

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Wir cruisen gemütlich aus Livorno raus und fließen die paar Kilometer bis nach Pisa im Verkehr mit. Heute haben wir eine besondere Unterkunft Im Herzen Pisas – ein Kloster. Die Zufahrt ist ein bisschen tricky, dafür stehen die Motorräder sicher im Innenhof der Anlage und wir können nach dem Abpacken ganz gemütlich durch Pisa schlendern. Erstmal gönnen wir uns Gelato (das beste Gelato ever: Merengue Mousse und Mousse au Chocolat) und dann sind wir punktgenau zur blauen Stunde am schiefen Turm. Wir machen ein paar Bilder und können uns gar nicht an der Kathedrale satt sehen. Noch dazu der Kontrast aus den strahlend weißen Bauwerken und dem tiefblauen Himmel. Irgendwann ist dann auch die blaue Stunde um und wir schlendern zurück zum Kloster. Noch schnell ne Unterkunft für morgen Abend gebucht und dann geht es schon ins Reich der Träume.

Korsika 2024 – Tag12 – 184km – Bastia

Wenn wir im Hotel schlafen kommen wir früher los… klassischer Denkfehler welchen wir immer machen. 10:15 haben wir gepackt und sind startklar. Aber wir rollen erstmal nach Ile-Rousse rein zur Kaffeerösterei Le Bon. Leider kann man den Kaffee nicht direkt probieren. Ich nehme trotzdem 250gr Bohnen und eine Espresso Tasse als Erinnerung an diese Reise mit. Ich bin schon gespannt wie die Bohnen schmecken. Dann noch an die Tanke die Moppeds auffüllen und praktischerweise ist in der Tanke ein Supermarkt, die Trinkrucksäcke brauchen auch wieder Inhalt. Dann kann es endlich richtig losgehen. Heute steht das Cap Corse auf dem Programm.

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Blauer Himmel strahlt über uns und so geht es los an der Küste entlang. In Richtung St Florent soll noch sowas wie ne Wüste kommen – sagt der Reiseführer… zumindest heißt die Gegend Desert des Agriates -> kann auch ein Nachtisch sein. Wie ne Wüste sieht’s auf jeden Fall nicht aus. In St Florent drehen wir eine Altstadt Runde und gucken in einen Sandwichladen und eine Boulangerie – beide schauen nicht einladend aus, also muss der Magen sich weiterhin mit dem vorhin verdrückten Müsliriegel begnügen. Kurz vor Ortsende kommt dann doch nochmal ein Boulanger und der schaut gut aus. Wir parken und setzen uns rein. Wir kaufen ein Panini mit 3 Käse (gegrillt), ein Baguette mit Schinken, Käse und Zwiebelchutney, dazu noch irgendein Minigebäck und einen Espresso. Nachdem wir das verdrückt haben, holt Anja noch ein Tartelette mit Frischkäsefüllung.

Nun geht es in Richtung Norden die D80 hinauf. Definitiv eine Straße, welche man gefahren sein muss, wenn man auf Korsika ist. Wahnsinns Ausblicke, steile Küstenlinie, die Berge im Hintergrund und wieder Kurven satt. Der Fels ist jetzt wieder schiefergrün und es stehen immer wieder Pfützen auf der Straße – heute morgen hat es hier noch geregnet. Der Kurvenflow wird nur unterbrochen durch Ziegen oder Fotostopps. Den schwarzen Strand bei Nonza betrachten wir im Vorbeifahren aus sicherer Distanz. Dieser ist Asbest belastet von einer Miene. Insgesamt drei Touribusse stehen dort und die Leute spazieren über den Strand. Sind wir zu vorsichtig? Wir fahren ganz oben am Kap noch eine kleine Straße bis ganz raus ans Meer. Dort finden wir ein kleines Cafe, in welchem wir uns unter Bäumen ans Wasser setzen, die Geräuschkulisse des Meeres an einer Steinküste auf uns wirken lassen und dazu Espresso, Orangina und eingelegte Zwetschgen genießen. Wir sind an einem Kap und es ist blauer Himmel und Sonnenschein… das ist ungewöhnlich.

Es geht wieder zurück auf die D80 und rüber an die Ostküste des Kap Corse. Die Wellen sind weg, das Meer liegt ruhig und die Küstenlinie ist irgendwie „langweilig“ im Vergleich mit der Westküste. Sie ist auch schön, aber sanfter. Die Straße ist weiterhin schön zu fahren, aber deutlich flotter mit weiteren, geschwungeneren Kurven. An einer kleinen Patisserie halten wir nochmal an und gönnen uns zwei Tartelettes (ein Tag auf französischem Boden ohne Tartelette ist ein verlorener Tag!) Ein Citron und eines mit Nussfüllung und Pinienkernen oben drauf -> ANDERS! Überraschend, saulecker! Auf dem weiteren Weg nach Bastia machen wir nochmal einen Abstecher von der D80 weg in die Höhe, um einen Panoramablick auf Bastia zu bekommen. Hier sind die Kurven dann nochmal enger und wir realisieren langsam, dass es die letzten KM auf Korsika sind welche wir gerade fahren.

In Bastia haben wir unser Hotel schnell erreicht, die Moppeds werden direkt vor der Eingangstür abgestellt und wir explodieren im Zimmer. Anja duscht noch, dann schnappen wir die Kameras und ziehen los in die Stadt. Eine Kirche ist noch geöffnet und wir werden fast von der Düsternis erschlagen. Dunkelbraun holzvertäfelt ist der Innenraum. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die zwei anderen Kirchen welche wir noch angucken wollten sind schon geschlossen, wir werden wohl morgen früh nochmal wiederkommen. Dann geht es an den Hafen und wir machen auch hier noch ein paar Bilder bevor wir uns überlegen, ob wir Fisch oder Fleisch essen wollen. Die Entscheidung fällt zugunsten von Fisch und so bleiben wir im Hafen und gehen nicht mehr hoch in die Zitadelle.

Im Corto bekommen wir einen Tisch und ich ordere als Vorspeise Fritto Misto. Den Hauptgang wählen wir aus der Platte mit dem Fang des Tages welche uns der „Fischmetzger“ präsentiert. Ein Dentex Dentex (Denti /Zannbrasse) mit ca. 700 gr wird es, dazu Gemüse und Kartoffelgratin. Zwei Gläser Weißwein runden das Ganze ab. Den dampfenden Fisch zerlegt uns dann der Kellner live am Tisch und drapiert die Filets auf unsere Teller. Das Essen war super und wir brauchen keinen Nachtisch mehr (Dessert hatten wir ja heute schon…). Den Weg zurück zum Hotel verlängern wir nur geringfügig über die Promenade. Wir sind müde und wollen ins Bett.

Korsika 2024 – Tag10 – 180km – Ile-Rousse / L’Isula Rossa

Der Golf von Porto in welchem wir genächtigt haben ist ein Unesco Weltkulturerbe. Nur am Sonnenuntergang kann das allerdings nicht liegen. Der Campingplatz war mal wieder ruhig – nein ausgestorben. Wir wachen relativ spät um kurz vor 8 Uhr auf und kommen net so richtig in die Gänge. Heute ist der 10te Fahrtag in Folge, so langsam merken wir das. Auch der Haufen Eindrücke ist jetzt wieder ein großer Matschhaufen in unseren Köpfen. Es braucht Zeit das zu verarbeiten und wieder in kleine einzelne sortierte Happen zu zerlegen. Gestern Abend haben wir deshalb und auch wegen der Wetteraussichten beschlossen morgen einen Pausentag einzulegen (Pause vom Moppedfahren). Heute heißt es aber nochmal aufpacken und weiter. Wir sind nicht hoch in den Bergen, aber die paar Meter Höhe und dass wir in einem Tal sind welches noch keine Sonne abbekommt spürt man deutlich an der Temperatur. Bis wir unser Zeug soweit verstaut haben ist es kurz vor 11 Uhr.

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Erstmal fahren wir noch in Richtung Capo Rosso – kleinste Straße mit Slalomparcour aus Kurven an rotem Granit entlang welcher dem Kap seinen Namen gegeben hat. Nun wird uns auch klar warum der Golf ein Unesco Weltkulturerbe ist. Der ganze Golf ist von dieser Gesteinsart umrandet. Ein unglaublicher Kontrast aus rotem Gestein, grünem Bewuchs und dem knallblauen Meer! Ein Fest für die Augen! Als Wendepunkt auf dieser Strecke welche wir wieder zurück fahren nehmen wir eine Poststation, wo wir noch Briefmarken für die Postkarten kaufen, welche wir verschicken. Irgendwie ist es immer wieder spannend die gleiche Strecke nochmal zu fahren, aber mit einem umgedrehten Blickwinkel…komplett anders. Erst fuhren wir in Richtung offenes Meer, jetzt in den Wald und die Berge rein.
Ungeschnittenes kurzes Video vom Golf von Porto:

Nachdem wir den Golf umrundet haben folgen wir ein bisschen der Küstenlinie und stellen fest dass wir schon ganz schön Hunger haben (ich hab auch schon einen Müsliriegel gegessen). Das Capo Rosso hat uns eine gute Stunde Zeit gekostet – war das aber definitiv auch wert! Es ist also auch schon nach Mittag. An einer kleinen Epicerie mit Bar halten wir. Anja will nur schnell was to go nehmen, die Auswahl dafür beschränkt sich aber auf Pain au Chocolat, also setzen wir uns doch hin und bestellen eine Käseplatte und Omelette. Hinterher dann noch ein Stück Feigenkuchen und einen Espresso. Heute morgen am Zelt hatte ich irgendwie keine Lust den Kocher auszupacken. Das Essen ist Bombe, wir sind satt und können weiter.

Irgendwann gabelt sich die D81 und sie geht sowohl als weiße Straße links in Richtung Küste als auch als gelbe Straße nach rechts ein wenig im Landesinneren weiter. Wir wählen die Küstenlinie und somit weiß. Die Straße ist hier sehr schlecht aber der Ausblick entschädigt absolut! Kurz vor Calvi genießen wir dann den Ausblick auf den Golf de la Revellata. Auf der Landzunge steht ein Leuchtturm und hier sind tatsächlich einige Leute unterwegs und spazieren zu eben diesem. Wir biegen lieber nach rechts ab und fahren zu einer Kirche und einem Friedhof auf einem Hügel. Von dort hat man einen perfekten Blick auf Calvi und die Zitadelle. Ich unterhalte mich ein wenig mit einem Pariser bis Anja vom Knipsen wieder kommt, dann laufe ich los.

In Calvi stoppen wir mal wieder an einem Boulanger und gönnen uns zwei Tartelettes, ein Pain au Chocolat und einen Espresso. Die T30 nach Ile Rousse lassen wir links liegen und drehen nochmal in die Berge ab. Ein letzter kleiner Col für den Tag und nochmal mini Straßen. Hier schließen wir von hinten auf eine Schafherde auf, welche in ihr Nachtquartier getrieben wird. Überhaupt sind wir heute wieder mehrfach auf allerlei Tiere auf der Straße getroffen. Eine riesige Ziegenherde hatten wir auch. Mit Hunden haben wir nur an einem Tag schlechte Erfahrungen gemacht. Das war ein Hütehund welcher seine Herde beschützen wollte. Da half nur beherzt Gas geben und hoffen dass die Ziegen in die richtige Richtung davon rennen.

Um 18 Uhr rollen wir dann in die Stadt und drehen noch eine Runde um von hinten her an den Hafen zu fahren. Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte liegt direkt am Fähranleger. Wir bringen unser Zeug aufs Zimmer, ziehen uns um und laufen an den Strand. Die Promenade lädt uns zum schlendern ein und wir bestaunen die Brandung an der Meerjungfrau Figur. Den Bahnhof haben wir uns auch kurz angeguckt damit wir wissen wo wir morgen hin müssen. Wir wollen ein bisschen Zug fahren. Dann geht es in die Altstadt mit einem großen Loch im Bauch, auf der Suche nach Essen. Wir landen letztendlich im Bistrotemu A Quadrera. Zu unserer Flasche Rotwein gibt es für mich Tagliata de Boeuf mit Pommes welche nach Trüffel schmecken und für Anja gibt es butterzartes Osso Bucco mit einem Karottenpüree. Als Dessert genießen wir dann noch eine Käseauswahl und ein Schokosouffle. Leicht angeschickert treten wir den Rückweg zum Hotel L’Escale an und fallen Todmüde ins Bett.

Korsika 2024 – Tag09 – 225km – Porto

Wir genießen jeden Morgen die völlige Stille auf den leeren Campingplätzen. Normalerweise ist es immer irgendwie wuselig, jemand packt zusammen, die ersten fahren bereits ab, die Sanitärgebäude sind frequentiert und man riecht die Kocher auf welchen Kaffee oder sonstiges Frühstück zubereitet wird. Nichts davon haben wir auf dieser Reise. Und wir haben sowas von Glück mit dem Wetter! Zuhause hat es irgendwas um die 0 Grad, teilweise schneit es und wir sitzen hier in kurzen Klamotten in der Sonne – Jackpot! Ich äußere noch die Idee bis 9 Uhr los zu kommen und stürze Anja damit in die Verzweiflung weil wir erst um 10:15 den Platz verlassen… „Wir sind viel zu spät losgekommen“. Nein sind wir nicht, der einzige der uns was vorgibt sind wir selbst.

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Wir verlassen heute sofort die Küste und werden sie vielleicht auch erst heute Abend wieder erreichen. Der komplette Tag ist durchs Landesinnere geplant. Über Kurven brauch ich nix mehr erzählen, ganz Korsika besteht nur aus Kurven! Und ich bleibe dabei – Supermoto und Reiseenduro! Chopper und Sportler machen auf einem Großteil der Straßen nur bedingt Spaß. Wir fahren heute an einem Stausee dem Lac de Tolla entlang und wie jeden Tag melden sich auch heute wieder unsere Mägen, welche vom 16/8 Intervallfasten trainiert sind, erst Mittags zu knurren. In Bastellica drehen wir eine Dorfrunde und wollen uns schon in einem Cafe setzen, als der Wirt sagt es gibt nix zu futtern – No Go! Wir müssen weiter. Drei Trailfahrer auf Ihren GasGas sehen uns den Hunger an und winken, wir sollen ihnen folgen. DANKE – Was eine kulinarische Überraschung uns hier erwartet ahnten wir nicht. Das Scaldasole ist der Hammer! Ich hab eine Lammhaxe mit Kartoffelpüree und Anja hat gerupfte Ente gratiniert mit Kartoffelpüree. Ein kulinarischer Orgasmus! Für die Trailfahrer brutzelt Fleisch auf dem offenen Kamin in der Gaststube.

Und wieder sind wir ziemlich lange in der Sonne gesessen und haben uns einfach dem Genuss hingegeben. Und wir bereuen nix. Kurz hinter Tavera treffen wir dann auf die T20 und es geht wieder etwas flotter vorwärts. Bevor wir Corte erreichen fängt es dann an zu Regnen. Wir halten kurz damit ich die Lüftungen an meinen Klamotten zu machen kann und überqueren noch einen Col bevor wir dann in die Stadt fahren. Ich hab ja ganz krasse FOMMDT (Fear of missing my daily Tartelette), was dazu führt, dass wir sofort an einer Patisserie halten müssen. Es ist Sonntag und bisher hatte jeder Boulanger geschlossen! Hier in Corte können wir unsere Sucht befriedigen und stehen irgendwie mitten in einem Straßenfest. Sieht aus wie Fasching, Kinder laufen mit Kostümen rum und Erwachsene tragen Perücken. Wir fahren dann weiter in die Gorges de la Restonica. Eine Stichstraße, welche sich durch eine tiefe Schlucht zieht. Wir können sie leider nicht ganz befahren, da ca. auf der Hälfte eine Brücke eingestürzt ist. So drehen wir ein bisschen früher als geplant um und fahren zurück nach Corte. Dort nehmen wir aufgrund der Festivität einen kleinen Umweg und tanken die Moppeds noch voll.

Wir folgen der D18 und biegen dann auf die D84 um wieder in Richtung Westküste zu kommen. Der Campingplatz am Stausee Barrage de Calacuccia hat noch geschlossen, wäre uns aber auch zu hoch gelegen gewesen -> zu hoch = kühl/kalt. Es zeichnet sich ab, dass wir wohl erst so gegen 18 Uhr wieder an die Küste kommen. Wir sehen uns heute schon Tütenreis und Knäckebrot essen. Die Fahrt über den Col Vergio genießen wir trotzdem und machen alles zu was wir können inklusive Visier. Hier auf über 1400 Meter Höhe ist es noch ziemlich frisch. Dafür sind die Ausblicke überragend. Ach ja, den heutigen Tag haben Schweine geprägt. Auf den Straßen und neben den Straßen. Hier ist ganz intensive Schweinehaltung angesagt. Diese laufen auf großen Freigehegen herum und wühlen den ganzen Boden auf.
Kurz nach dem Col kommt auf immer noch 900 Höhenmetern der nächste Campingplatz in Sicht. Er würde einen grandiosen Ausblick auf die Berge bieten, hat aber auch noch geschlossen und wäre zu frisch.

Um Punkt 18 Uhr rollen wir dann im Randgebiet von Porto auf den Campingplatz Les Oliviers. Wir bekommen noch einen Tipp für eine Parzelle mit perfektem Meerblick auf den Sonnenuntergang im Golf von Porto (Unesco Weltkulturerbe). Der Campingplatz liegt auf Terrassen an einem steilen Hang und die empfohlene Parzelle ist tatsächlich noch frei. Wir haben auch noch Glück was das Abendessen angeht. Direkt neben dem Campingplatz ist ein Sparmarkt und ein Carrefour Express, welche beide 7/7 von 8-20 geöffnet haben. Nach dem Zeltaufbau laufen wir schnell noch hin und decken uns mit Bier, Baguette, Salami, Schinken, Brebis und einer Gurke ein. Dann erklimmen wir unsere Parzelle wieder und genießen beim vespern den Sonnenuntergang. LIFE IS GOOD! Nachdem die Sonne weg ist, wird es schnell kühl und wir verziehen uns ins Zelt. Routenplanung und vor allem so langsam mal ein Blick auf die Reststrecke steht an. Donnerstag um 12 Uhr müssen wir an der Fähre sein. Die Wettermeldungen empfehlen am Dienstag einen Pausentag einzulegen. Deshalb buchen wir uns ein Hotel in Ile Rousse von Mo-Mi und klicken noch eine Route in Basecamp zusammen. Als wir einschlafen kommt Wind auf und wiegt uns beruhigend in den Schlaf.

Korsika 2024 – Tag08 – 168km – Molini

Wir haben wieder hervorragend geschlafen, das Bett war saubequem und wir gewöhnen uns daran nur noch eine große Bettdecke zu haben. Zuhause haben wir getrennte Decken. Um ca. 7:30 stehe ich auf und mache mich daran Kaffee zu mahlen, kurz darauf gibt es dann Espresso und für Anja Tee.

Wir dümpeln noch rum, machen Routenplanung für heute, schreiben unsere Berichte von gestern, ich gehe duschen und dann machen wir noch abwechselnd Yoga. Bis wir gepackt haben und dann auch wirklich auf den Moppeds sitzen ist fast 11 Uhr. Naja 10:59 Uhr – ist eigentlich 11 Uhr. Heute Abend wollen wir wieder auf einen Campingplatz also wäre es ganz gut wenn es nicht zu spät wird… beste Voraussetzungen wenn man dann erst um 11 Uhr startet.

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Wir verlassen Bonifacio und fahren nun an der Westküste entlang. Wir erwarten dass diese Seite die wildere Küstenlinie hat und werden nicht enttäuscht. Mehr Klippen, rauere See und immer wieder wunderschöne Buchten. Unseren ersten POI (Point of Interest) des Tages verpassen wir weil ich das Navi mal wieder nicht 100% im Griff habe. Na gut dann schauen wir die Eremitage eben nicht an. Die Straße auf den ersten Kilometern lädt so richtig zum Angasen ein. Mit flotten 90 km/h fliegen wir durch die Kurven und auch ein Kleinlaster bremst uns nicht sondern fliegt fast genauso durch die Kurven. Immer mal wieder legen wir nen Fotostop ein. Dann verlassen wir die direkte Küstenlinie und ziehen ein bisschen ins Landesinnere. In Sartene legen wir dann Brunchpause ein. Ja wir sind noch nicht sonderlich weit, aber wir haben Hunger.

Anja ordert 2 mal Caprese als Vorspeise und dann gibt es für Anja Entrecote mit Pommes und für mich gibt es Escallop mit Champignonrahmsauce und Pommes. Wir sind pappsatt und einmal Tomate-Mozzi hätte gereicht. Mit vollen Bäuchen fahren wir weiter und genießen den blauen Himmel – daheim hat es Schneeregen soweit wir mitbekommen haben. Wir fahren wieder an die Küste und umfahren den Golf von Valinco. In Propriano drehen wir eine Runde durch den Ort – nix besonderes außer einer großen Fähre zu sehen, also weiter. Wir machen nochmal einen Abstecher ins Landesinnere und genießen die Unmengen Kurven bevor wir in Portobello wieder auf die Küste treffen. Warum wir hier eine Stichstraße ans Meer geplant haben wissen wir nicht mehr, es gibt an deren Ende auf jeden Fall nix besonderes zu sehen. Also geht es weiter. Die nächsten beiden Stichstraßen führen uns zu Wachtürmen welche allerdings immer einen Fußmarsch für uns bedeutet hätten worauf wir heute keine Lust haben. Am Ersten Wachturm fahren wir aber direkt bis an Meer und überraschen ein junges Pärchen welches alleine an dem Strand war beim Fummeln. Wir fragen uns wie bei denen überhaupt Lust aufkam, wir flüchten fast wieder weil es hier so hefig nach Gammelfisch stinkt dass man es fast nicht aushält.

Auch der zweite Turm würde eine kleine Wanderung bedeuten – negativ – also weiter. Die Straße hier wurde vom Picasso der Straßenmeisterei mit Bitumen verziert und scheinbar gab es das Zeug im Angebot. Wir fühlen uns ziemlich unwohl auf diesem kunstvollen aber eher rutschigen Muster. An einer kleinen Ansammlung von Läden halten wir an – ein Korsischer Obst/Gemüse/Feinkostladen hat es uns angetan. Wir kaufen einen Ziegenkäse, ein Stück Wurst und eine Gurke. Dann gehen wir in den Bäcker nebenan und kaufen Baguette und zwei Tartelettes (Apfel und Schoko) – die Dinger waren episch gut! Das Apfel einfach frisch! Das mit Schoko hatte noch Pekannüsse und Karamell drin #foodporn! In Isolella dann noch ein kurzer Stopp an einem Carrefour Express um einen Sixpack Wasser zu kaufen. Wir haben uns entschieden den ersten der beiden angepeilten Campingplätze zu wählen und den Tag nach 168km zu beenden. An der Rezeption des Campingplatzes dann eine kleine Überraschung. Im Restaurant des Platzes findet heute eine Hochzeit statt und die gesamte Festgesellschaft ist in den Bungalows auf dem Platz untergebracht. Irgendwie kriegen wir in fast jedem Urlaub mindestens einmal eine Braut zu sehen. So auch diesmal.

Wir stellen das Zelt auf und waschen Wäsche. Aufgehängt wird sie auf den zwischen Bäumen angebrachten Spanngurten unseres Gepäcks. Sobald die Wäsche zum trocknen hängt schnappen wir unser Vesper und laufen zum nahen Strand. Diesen haben wir ganz für uns alleine, setzen uns auf unsere Picknickplane und genießen zum Sonnenuntergang die korsischen Spezialitäten. Die Lichtstimmung hier erinnert uns an die Mitternachtssonne auf den Lofoten. Allerdings wird die Sonne hier versinken und dann wird es kalt werden, also gehen wir kurz vorher zurück zum Zelt. Wir machen noch die Planung für morgen, dann geht es ab in den kuscheligen Schlafsack. Der DJ auf der Hochzeit gibt dezent Gas – ist ein bisschen wie auf Motorradtreffen nur mit einer andern Musikrichtung. Das wird uns nicht beim schlafen stören.

Korsika 2024 – Tag07 – 135km – Bonifacio

Heute Nacht hat es ordentlich geregnet. Wir wachen allerdings wieder bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf. Den Sonnenaufgang welchen wir vom Bett aus sehen hätten können haben wir verschlafen (beim Bilder sichten stelle ich fest dass Anja früher wach war als ich). Es weht eine frische Brise, wir haben einen perfekten Ausblick aufs Meer von unserer Terrasse und sind tiefenentspannt. Die Palmen rauschen im Wind, das blaue Meer leuchtet und der Wind treibt die Brandung ans Ufer wo sie sich lautstark bricht. So muss Urlaub sein! Erstmal einen Espresso gemacht und dann in die Sonne gesetzt. Dazu noch ne Kanne Tee. Check-out heute ist spätestens um 11 Uhr und das wollen wir auch ausnutzen. Wir chillen in der Sonne und schreiben beide Reisetagebuch/Bericht vom Vortag. Irgendwann fangen wir an zu packen und machen nacheinander Yoga. Dann schnallen wir die Moppeds auf und verabschieden uns um 11 Uhr von Robert.

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Heute fahren wir direkt an wunderschönen Sandstränden entlang und legen direkt auch einen ausgiebigen Fotostopp ein. Der Strand ist eingefasst von Klippen und einem Blumenmeer. Die Wellen sind ordentlich und der kühle Wind lädt nicht zum Baden ein, aber zum Seele baumeln lassen ist es perfekt hier! Nach einem schnellen Tankstop (Achja… Elli zeigt keine Inkontinenz mehr) drehen wir eine Runde durch die Altstadt von Porto Vecchio und fahren auch noch die Hafenpromenade entlang. Hier ist alles Schickimicki – nicht unser Ding um anzuhalten und zu frühstücken. Im Randgebiet der Stadt finden wir einen Boulanger in einem Rückgebäude welcher uns zusagt. Wir eskalieren leicht beim Einkaufen und setzen uns auf die Barhocker vor dem Laden um zu essen. Ein Teil ist besser als das andere. Rustikales Baguette mit Schinken, Käse, Oliven und Cornichons, Käsefladen, ne Art Pancake mit Frischkäse der einfach nur #foodporn war und ein bisschen nach Honig geschmeckt hat, Tartelette mit süßlicher Frischkäsefüllung und noch ein gebackenes Mandeltartelette mit einem Rum Guss. Wir sind auf jeden Fall satt!

Nun geht es wieder in die Berge. Heute bleibt es wärmer als gestern was wir sehr angenehm finden. Wir schrauben uns wieder kurvig in die Höhe und genießen den Ausblick auf die Küste bevor wir den ersten Col überqueren. An einem Stausee halten wir für ein paar Bilder. Nun wird es wieder schroffer und die Straßen kleiner. Wir haben weder Gegenverkehr noch holt uns irgendjemand ein. Wir sind definitiv sowas von Offseason unterwegs, mehr geht nur noch im Winter und dann ist Skisaison. Irgendwann stehen wir wieder in Levie, wo wir gestern beim Bäcker waren. Dieser hat heute leider Mittagspause und so ziehen wir einfach weiter.

Auf dem weiteren Weg nach Bonifacio kommen wir an einem Motorradunfall vorbei, der Sani (Feuerwehr) fährt gerade weg und die Polizei betrachtet noch das beschädigte Motorrad. Man fährt die nächsten Kurven schon ein bisschen gehemmter und nachdenklicher. Ich muss aber auch gestehen dass die Gedanken nach ein paar Kurven wieder weg sind. Nun wird es wieder deutlich flacher und es kommen auch mal Wiesen nicht nur Felsen und Wälder. Die Wiesen sind über und über voll mit blühenden Blumen. In Bonifacio checken wir im Hotel A Madonetta ein und stellen die Motorräder in die Garage. Schnell die ganze Elektronik zum Laden anstecken und umziehen, dann geht das Sightseeing los. Wir laufen am Hafen entlang und genießen wie leer es hier ist. 50% der Läden haben auch noch Offseason und geschlossen. Wir möchten nicht im Sommer hier sein wenn sich Menschenmassen durch die Stadt schieben. Die Treppen hoch zum Col St-Roch sind dank Stäkrung mit einem Tartelette Citron und einer Mandel-Karamellecke mit Himbeerfüllung schnell erklommen und wir sind völlig geflasht vom Ausblick auf die Kreidefelsen. Diese Küstenlinie ist einfach beeindruckend! Der Blick zurück auf die Altstadt lässt einen umso mehr erstaunen, sind die Kreidefelsen unter der Stadt doch schon ganz schön ausgehöhlt und die äußeren Häuser stehen auf Überhängen. Wann hier wohl das erste Haus abbricht?

Nun laufen wir in die Altstadt hoch, schauen ein paar Kirchen an und schlendern durch die Gassen. In einer Kirche probt gerade ein Chor. Wir lauschen den Liedern und saugen die Stimmung in uns auf. Die Treppen runter ans Meer sind nur in den Sommermonaten geöffnet was uns aber nicht traurig stimmt. Es ist uns viel lieber durch die leeren Gassen zu schlendern als uns die Treppen mit Menschenmassen zu teilen. Wir besichtigen noch den Friedhof mit den mehr als Mannshohen Familiengruften. Nach hinten aus dem Friedhof raus stehen wir nun wieder an den Klippen und hier bläst der Wind echt heftig. Wir blicken auf Sardinien und ziehen einen kurzen Vergleich – Korsika hat deutlich die Nase vorne. Der Kontrast aus Küste und alpiner Landschaft begeistert uns deutlich mehr als es Sardinien getan hat. Zügig und vom Wind getrieben laufen wir wieder in die Altstadt und beginnen mit knurrenden Mägen die Suche nach einem Restaurant. Schnell haben wir uns fürs Le Fondago entschieden. Wir bestellen 2x das Menü aber mit unterschiedlichen Gerichten. Für mich Charcuterie (Schinken, Salami, Salat, Brot) gefolgt von Lasagne mit Auberginen und einer Käseauswahl. Anja entscheidet sich für Auberginentürmchen mit Tomate und Parmesan, als Hauptgericht Kalbsragout mit Oliven und Nudeln und als Nachtisch einen Käsekuchen (Fiadone). Dazu genießen wir eine Flasche korsischen Rotwein. Der Weg zurück ins Hotel ist nur noch Pflichterfüllung und wir gehen sofort ins Bett.

Korsika 2024 – Tag06 – 204km – Favone

Die Nacht im Zelt war wieder hervorragend und wider erwarten haben wir das rallige Pfauenpärchen überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Ich will garnet aufwachen, Anja rüttelt an mir da wir ja doch irgendwann mal los müssen. Ich mach erstmal Espresso und Tee, dann gönnen wir uns abwechselnd ne kurze Yoga Session, zusammenpacken und dann noch ganz in Ruhe ne kurze Runde an den Strand. Als wir los wollen fällt mir auf dass der linke Motordeckel von Elli nass ist…ein Blick zwischen die Zylinder zeigt auch dort feuchte Stellen. Ist es Sprit? Oder Kühlwasser? Es lässt sich nicht nachverfolgen ohne den Tank und den Luftfilterkasten abzubauen. Ich beschließe es intensiv zu beobachten und wir fahren erstmal los. In der Ortschaft halten wir noch kurz bei einer Moppedwerkstatt und ich tausche mich 5 Minuten mit dem Schrauber aus – typisch Südländer… läuft das Mopped einwandfrei? Ja was willst du dann in der Werkstatt? Würde ich jetzt in einem Deutschen Forum fragen oder eine Deutsche Werkstatt wäre die Antwort: Auf keinen Fall mehr auch nur einen Meter fahren! Explosionsgefahr oder ein Motorschaden droht! Fakt ist – bei einem 22 Jahre alten Bock mit mehr als 130000km kann schonmal was undicht werden. Wir werden es im Blick behalten. Nachdem wir jetzt ganz schön Zeit verballert haben ist der Hunger auch schon da. Wir halten gleich noch beim Boulanger und frühstücken. Zwei Baguettes und ein Croissant mit Pistazienfüllung. So und nun geht’s aber endlich los.

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Wir fahren in die Berge und es gibt eigentlich wieder nur eines zu sagen: Kurven! Hier hat es unendlich viele Kurven! Ein Traum! Aber vorher noch eine Straßensperrung und wir weichen schonmal von der Route ab. Eine Straßenkategorie kleiner heißt noch mehr Kurven 😀 Korsika hat mich definitiv schon viel mehr begeistert als Sardinien damals. Und auch noch eine Erkenntnis habe ich – Sardinien ist auch gut für Supersportler. Korsika ist für Reiseenduros und Supermotos gemacht mit einem Supersportler hat man hier nicht so viel Spaß. Wir fahren durch eine Schlucht bzw. auf Höhe an ihr entlang. Links unter uns der Fluss, rechts von uns steile Felswände und vor uns Berge. In der Früh noch am Sandstrand, 15 Minuten später in den Bergen. Einfach genial! Die Jahreszeit ist auch perfekt. Es ist nichts los, überall blüht es und wir haben blauen Himmel (noch).

Im weiteren Verlauf fahren wir durch Wälder, das bietet nicht ganz so viel Ausblick, dafür kann man sich mehr auf den Kurvenflow einlassen. Wir sind uns einig dass es genau richtig war vor Korsika noch ein ADAC Kurven Intensivtraining einzulegen. Das war ein perfektes Warmup um das Gefühl für diese Straßen zu schärfen. Heute geht es auch wieder über Pässe. Den Anfang macht der Col de Verde (1283m). Wie so oft um diese Jahreszeit hat die Gastronomie auf dem Pass noch geschlossen. Wir sind definitiv noch völlig außer Saison unterwegs. In der Höhe wird es kalt. Anja zieht was drunter. Ich mache die Lüftungen an den Klamotten zu und ziehe mein Halstuch an.

Heute stehen immer wieder Schweine auf der Straße, keine Ziegen mehr. Oder Kühe – Kühe gehen immer. Die älteren Schweine sind völlig unbeeindruckt wenn wir vorbeifahren, aber die jungen Ferkel sind immer ganz aufgeregt. Da muss man aufpassen dass man keines zwischen die Räder bekommt. Auf dem Col de la Vaccia sind wir dann völlig alleine. Manchmal sehen wir heute für 1 Stunde kein anderes Fahrzeug. In der Gegend um Levie legen wir eine kurze Vitaminpause ein und essen jeder zwei Äpfel. Hier fahren wir für einige Kilometer durch eine Baustelle und werden dabei von einem Caddyfahrer überholt der keinerlei Rücksicht auf seine Dämpfer und Reifen nimmt. Als wir an der nächsten Ampel stehen wird mir auch klar warum. Er ist voll im Flow seiner Musik. Techno dröhnt aus seinen Boxen. Nach der Baustelle halten wir an einem ganz kleinen Boulanger (für alle die es noch nicht erkannt haben – Bäcker). Wir wählen ein Stück Flan, ein Käsekuchentartelette und noch was herzhaftes – eine korsische Spezialität – quasi ein herzhaftes Tartelette gefüllt mit einen kräftigen Käse und Knoblauch. Die Espressomaschine ist leider nicht aufgeheizt oder kaputt – ich verstehe die Dame leider nicht. Wir setzen uns vor die Tür und genießen die gekauften Stücke. Während dem Essen beschließen wir hier noch Myrten Kekse (auch ne Spezialität) und La Banette fürs Abendessen zu kaufen. Die Kekse testen wir gleich noch – saulecker!

Während der Pause haben uns bereits erste Tropfen der schwarzen Wolke welche uns näher kommt getroffen. Der Weg auf den Col de Bavella ist wieder so richtig smooth – wenig Kehren aber schöne Kurven und perfekter Asphalt. Man hat hier einen Wahnsinnsausblick auf die schroffen Berge und auch in die bewaldeten Täler. Auf dem Col scheint dann die Sonne und der Himmel ist strahlend blau. Das täuscht aber über die Temperatur und den Wind. Hier auf 1243 Höhenmeter pfeift es und ich muss mir jetzt auch eine zusätzliche Schicht anziehen. Hier ist eine Marienstatue (Notre-Dame des Neiges) auf einem Steinberg zu welcher jährlich eine große Pilgerung stattfindet und Steintafeln niedergelegt werden. Inzwischen laufen die Griffheizungen auf höchster Stufe und wir befinden uns wieder auf dem Abwärtsweg. Mit jedem Höhenmeter welchen wir verlieren wird es wärmer. Der Wind hat nachgelassen und so langsam spüren wir unsere Glieder wieder. Die Sonne neigt sich langsam und die Berge zeichnen sich gestaffelt & unscharf vor der Sonne ab.

Auf den letzten Kilometern die T10 entlang stoppen wir noch an einem Sparmarkt und kaufen Schinken, Salami und Schafskäse. Im Maggiregal wandert noch eine Tüten-Nudel-Suppe in den Einkaufswagen – ob uns heute wohl kalt war? An der Unterkunft angekommen begrüßt uns der Hausherr Robert freundlich, die Ferienwohnung ist einfach aber schön. Wir kochen uns die Nudelsuppe (4 Teller) und vespern das Brot mit Käse und Wurst. Der Käse ist eine Art Munster und schmeckt grandios! Noch Routenplanung (wobei sich diese hier im unteren Eck von Korsika quasi von selbst ergibt) und eine Buchung in Bonifacio, dann kuscheln wir uns ins Bett und vertreiben den letzten Rest Kälte aus unsere Körpern. Draußen hören wir den Regen und den Wind und schlafen zufrieden ein.

Korsika 2024 – Tag05 – 185km – Ghisonaccia

What a day… soviel vorweg. Aber erstmal Espresso…oder erstmal aufwachen. Ca. 7 Uhr, Anja und ich machen zeitgleich die Augen auf und müssen dringend mal wohin. Wir haben beide komplett durchgeschlafen. Die Nacht war sau gut! Ich hab über 9 Stunden gepennt, Anja sogar 10. Nach der Erlösung vom menschlichen Bedürfnis setze ich mich erstmal hin und mahle Kaffee, dann wird der Kocher angeworfen und Wasser gekocht. Das ganze mit Meerblick und dem Rauschen der Brandung in den Ohren. Die Wacaco Picopresso mit dem Kaffee befüllt und dann Espresso gepresst. Für Anja gibt es dann vom restlichen Wasser noch Tee. Wir sitzen einfach da und schauen aufs Meer und das ziemlich lange. Wir sind ja auch im Urlaub. Irgendwann fangen wir dann an unsere Sachen zusammen zu packen. Legen noch ne Yoga Session im Stehen ein und schlussendlich kommen wir um 10:30 nach dem Check-in/-out vom Platz.

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Erstmal fahren wir ein Stück die T10 zurück was ziemlich flott von statten geht. Auf diesem Stück halten wir bei einem Boulanger und kaufen zwei belegte Baguettes, welche wir um die Mittagszeit essen wollen. Bestimmt finden wir dafür ein schönes Plätzchen. Dann biegen wir nach links ab in die Berge. Erst auf einer gelben Straße, dann folgen wir einer weißen. Gelb = flowig kurvig, weiß = net ganz so flowig weil sehr eng und sehr kurvig. Mehr gibt es heute zu den Straßen auch gar nicht zu sagen. Diese beiden Zustände wechseln sich den ganzen Tag ab. Wir bewegen uns über einem Tal und haben grandiose Ausblicke sowohl auf eben dieses, als auch auf die Berge. Immer wieder kommen pittoreske Dörfer welche nahezu unmöglich gedrängt auf Kuppen sind oder an Hänge geklebt wurden. Wir halten immer wieder an und machen Bilder. Anja sammelt sich noch einen kleinen grünen Schieferstein für ihr Reisetagebuch. Um die Mittagszeit finden wir dann ein überdachtes Picknicktischlein an welchem wir uns die Baguettes schmecken lassen.

Von der ursprünglichen Route mussten wir abweichen da die D5 gesperrt ist. Macht nix bedeutet nur noch mehr Kategorie weiß. Als wir mal wieder auf ne gelbe Straße kommen stelle ich fest dass mein Tankfüllstand schon deutlich gesunken ist. Anja meint nur des langt schon noch… also erstmal weiter. Wir stoppen an einer Bogenbrücke und machen wieder Bilder, dann geht es wieder in die Höhe. Wir überfahren einen Col und es wird deutlich frischer hier auf knapp 1000 Höhenmetern. Auf dem Weg zurück ins Tal fängt dann Elli an den Tankfüllstand zu bemängeln. Na mal sehen ob sich das ausgeht. Wir kommen noch an eine Kirchenruine welche über und über it Grünzeug bewachsen ist. Aber man sieht auch noch ein paar Fresken. Ich mag ja solche Lost Places.

Wir fahren durch blühende Büsche, Bäume und Blumen. Es ist alles saftig grün und irgendwann kommen wir an einen Stausee. Der Füllstand ist für April erschreckend niedrig. Dann kommt eine Ziegenherde mit Hütehund. Der Hund will seine Herde beschützen und geht ganz schön bissig auf uns los. Wir ziehen am Gas und hoffen dass uns keine Ziege vors Rad kommt. Im weiteren Verlauf durchfahren wir noch mehrere Ziegenherden, aber alle weiteren ohne Hütehund. Ach ja und Kühe waren heute auch immer wieder auf der Straße. Und in den Dörfern liegen Hunde rum wie tot und heben nicht einmal den Kopf wenn man einen Bogen um sie fährt.

Als wir irgendwann wieder zurück auf die T10 kommen und unseren Halbkreis zu Ende gefahren sind gibt es erstmal Sprit. 19,5 Liter gehen ins 22 Liter Fass. Hätte ja doch noch ein bisschen gereicht. Dann stoppen wir bei zwei Patisserien. Die erste hatte keine Auswahl. Bei der zweiten gibt es Tartelettes (Citron und Pistachio) und einen Espresso. Wir kaufen auch gleich noch ein Baguette fürs Abendessen. Außerdem kürzen wir die heutige Route und fahren heute nicht mehr in die Berge. Es ist schon zu spät und wir wollen auch noch was warmes zu Essen kochen. In einem Sparmarkt kauft Anja Paprika, Zucchini und Tomaten. Der Check-in auf dem Campingplatz klappt heute problemlos. Die Rezeption hier ist bis 19 Uhr geöffnet. Nach dem Zeltaufbau setzen wir uns auf die Terrasse eines nebenanliegenden leerstehenden Bungalows und fangen an zu kochen. Nach dem Essen planen wir noch ein bisschen für morgen und buchen uns ein Zimmer. Nächste Nacht soll es massiv regnen, das sparen wir uns. Nach dem Abspülen gehen wir noch kurz an den Strand. Es ist schon fast dunkel und wir genießen das Rauschen der Brandung nur noch kurz.

Mal sehen ob uns das Pfauenpärchen welches auf dem Campingplatz ist und permanent schreit heute Nacht Ruhe gönnt. Während ich diese Zeilen im Zelt liegend tippe interessiert das Geschrei Anja nicht mehr die Bohne. Sie schläft schon tief und fest.