Neuer Helm – Die Qual der Wahl – Ergebnis: BMW und Thor

Mein Schuberth S1 war inzwischen deutlich in die Jahre gekommen. Immerhin trage ich ihn nun seit gut 8 Jahren. Zum damaligen Zeitpunkt war dieser Helm die obere Spitzenklasse und gewann alle Tests um längen. Bei einem Neuerwerb möchte man sich selten verschlechtern, daher haderte ich bereits seit einiger Zeit damit welche Modelle und Hersteller ich in die Auswahl nehmen sollte. Ich war mit dem Schuberth bis zum Kauf der V-Strom absolut zufrieden. Nachdem ich die Scheibe als Windabweiser hatte war mir der Helm im Sommer oftmals zu warm und zu „dicht“, daher liebäugelte ich mit einem Modell welches mehr in die Richtung Crosshelm geht, oder aber mit einem Klapphelm. Aber meist kommt es doch anders als man denkt.

Zufällig stolperte ich Mitte des Jahres bei Motorrad Taf in Nürnberg über den Thor Quadrant Pro Circuit.
Ein günstiger reiner Crosshelm aus Polycarbonat mit Doppel-D Verschluss. Haltbarkeit also so ca. 3-4 Jahre. Aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses schnappte ich mir diesen. Noch eine Scott Brille dazu und das Belüftungsproblem im Sommer war gelöst. Der Helm hat sich bisher bei warmem Wetter bewährt. Ich habe lediglich noch Gummidichtungen unter die Schrauben für das Sonnenvisier gelegt um dieses besser gegen verrutschen zu sichern. Somit hatte ich eine Lösung für 1-2 Tages Touren mit absehbarem Wetter gefunden. Was dieser Helm zweifellos nicht bietet für knapp unter 100 EUR sind Komfortfunktionen und Nässeschutz.

 

Nach unserer Kroatientour unterzog ich den alten S1 einer Komplettreinigung und machte eine Bestandsaufnahme welche Teile ich ersetzen müsste. Leider ergab ein Anruf bei Schuberth dass die benötigtne Teile (Backenpolster, Kopfpolster) nicht mehr alle verfügbar sind. Nun begann die große Suche. Diverse Recherchen führten mich zu Caberg Tourmax (Klapphelmkonzept mit Enduroform), Schuberth C3Pro (reiner Klapphelm) oder X-Lite X-551 (Endurohelm mit Visier). Eine ausführliche Anprobe bei Louis in Nürnberg viel leider nicht zufriedenstellend aus. Wenn ich schon bereit bin für einen Helm und vor allem für die Komforfunktionen über 500 Euro zu investieren dann muss auch alles passen. Der Caberg lies sich nicht schließen da mein Kinn im Weg war, der C3Pro hat keine Zulassung als Jethelm und klappt daher bei leichter Erschütterung direkt wieder zu und beim X-Lite überzeugte das Visier und die Passform nicht. Mit dem Anspruch Pinlock Visier, Sonnenblende und passen muss er, wanderte ich dann durch die meisten der vorrätigen Hersteller (Shoei, Nolan, Schuberth, X-Lite, Nishua, Caberg,…) nichts zu finden. Ich resignierte für diesen Tag.
Mein Fokus wurde ein paar Tage später durch einen Bekannten auf die BMW Helme gelenkt. Als nicht BMW Fahrer hatte ich diese bisher nicht wirklich wahrgenommen. Also auf zum BMW Händler. Freundliche Beratung im Hause Cloppenburg und sofort das Angebot eine Probefahrt mit dem BMW Systemhelm 6 Evo zu machen regten mein Interesse an.

Eigenschaften des BMW Systemhelm 6 EVO:
– Klapphelm mit Jethelm Zulassung
– Gewicht 1.595 Gramm
– Pinlock Visier
– Sonnenblende
– Kinnteil öffnet über Zetrale Taste welche in Bewegunsrichtung zu drücken ist (jeder der einen Klapphelm hat weiß was ich damit meine!)
– geniale Kopf und Visierbelüftung
– kein Verriegelungsmechanismus nötig um den hochgeklappten Kinnteil zu halten, aber er bleibt auch bei starker Erschütterung stabil in Position
– sehr leise für eine Klapphelm
– Raststeckschloss

Helme (8)

Nach einer Probefahrt waren ein Kumpel und ich uns einig, das wird unser neuer Helm. Nach kurzem Gespräch kam uns auch noch der Händler mit dem Preis entgegen und so hatte die Suche ein Ende.

Nach nun gut 5000 km mit den Helmen konnte ich noch keinen Makel entdecken und bin mit dem Kauf zu 100% zufrieden. Ich bin überzeugt ein Helm Duo für die nächsten Jahre und viele km gefunden zu haben.