Slowenien 2023 – Tag10 – 218km – Dolenja Vas

Ich hab gut geschlafen (fast 10 Stunden), Anja hat Rückenschmerzen – meistens sind wir nicht Matratzenkompatibel. Für Anja gibt es eine ausführliche Yogasession zum Start in den Tag, danach ist der Rücken besser. Wir gehen um 9 Uhr zum Frühstücken in den Gastraum. Die Unterkunft ist quasi frisch renoviert, sowohl die Zimmer als auch der große Gastraum sehen toll aus. Die alten Fachwerkbalken wurden bei der Renovierung gekonnt in Szene gesetzt. Schade dass gestern das Restaurant geschlossen war – aber das ist halt mal so wenn man so außerhalb der Saison unterwegs ist. Ich gönn den Gastleuten auch Ihre Pause. Zum Frühstück gibt es Rühreier, eine Schinken-Käseplatte, Marmelade, selbstgebackenes Brot, Cappuccino und Tee. Saulecker und wir sind mal wieder pappsatt. Schnell noch den Check-in gemacht bevor wir auschecken – gestern Abend war nur die Oma da welche uns den Zimmerschlüssel gegeben hat. Um 10:30 haben wir dann fertig aufgepackt und bugsieren die Moppeds aus dem Innenhof wieder auf die Straße.

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Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Temperaturen sind noch angenehm kühl – perfektes Moppedwetter. Um 12 Uhr fahren wir einen Hang hinab welcher einem Waldbrand zum Opfer fiel, alles verkokelt um uns herum. Die Ortschaft unterhalb des Hanges scheint verschont geblieben zu sein. Wir fahren auf einen Hügel um ein Kloster und eine Kirche anzuschauen. Die Kirche ist total schlicht und in ein schön warmes Licht getaucht. Die Nonnen des Klosters haben hier schon seit mehreren Hundert Jahren so eine Art Retreat angeboten. Von wegen modernes Hipster Zeugs… das gibt es schon länger nur unter anderen Begriffen. Damals hieß das noch Klausur.

Ich steuere langsam auf ein Mittagstief zu und wir suchen uns ein Cafe und gönnen uns zu Cappuccino und Cockta noch ein Stück Vanillecreme Kuchen. Dann schrauben wir uns langsam einen Berg hinauf und laut Garmin geht es auf immer kleinere Strässchen. Mehrfach passieren wir Baustellenhinweisschilder mit viel Text welche wir nicht verstehen. Irgendwann halte ich neben einem und lass es per Google Translate übersetzen – Strasse im Bau für die nächsten 3km. Die Strasse ist nagelneu und lediglich die Markierungen fehlen. Nach den 3km ist die Strasse einfach zu Ende. Es geht auf Schotter weiter. Ein Sperrschild ist weggedreht und somit sehen wir keinen Grund nicht weiter zu fahren. Der Schotterweg ist aufgewühlt von Kettenfahrzeugen und überall liegen frisch gefällte Bäume und Äste rum. Wir fahren weiter und treffen irgendwann auf einen Bagger – ich frage den Fahrer ob es okay ist weiter zu fahren, er bejaht und sagt was von noch 1km. Zwei Kurven später liegt ein Baum quer überm Weg und in einiger Entfernung noch einer. Zwei Arbeiter beginnen hektisch zu laufen und ein Harvester kommt um die zwei Bäume wegzuräumen. Wir können weiter. Kurz danach endet der Schotter und wir rollen wieder über Asphalt. Ein paar Minuten später halten wir an einem Bomben Aussichtspunkt. Ich sammel hier den ganzen Plastemüll (Kaubonbonverpackungen) und ne Getränkedose ein und werf sie in den Mülleimer welcher nur wenige Meter weiter steht. Eine nagelneu gebaute Straße mit nagelneuem Rastplatz und schon müssen die Menschen ihren Dreck in die Landschaft werfen… WARUM???

Wir machen noch ein paar Bilder, dann fahren wir weiter – nach ein paar 100m ist der Asphalt wieder zu Ende und es geht auf Schotter die restlichen km bis ins Tal. Unten angekommen überlegen wir wie wohl die restliche Route aussieht, da kommt eine BMW Straßenmaschine vorbei mit slowenischem Kennzeichen – der kennt sich hier aus und fährt garantiert keinen Schotter, also keine Gedanken mehr verschwenden solang der in unsere Richtung fährt. Wir folgen ihm durch sanfte Kurven, Spitzkehren, rauf und runter für gute 30km – es ist eine Freude ihm hinterher zu bollern. Der Flow passt zusammen. Nachdem sich unsere Wege getrennt haben steuere ich eine Tankstelle an und mach Elli nochmal voll da sie schon geblinkt hat. Kurz vor unserer Unterkunft fahren wir noch einen kleinen Umweg zur kleinen Kirche bei Jamnik. Sie zieht immer wieder Fotografen an mit ihrer äußerst fotogenen Lage auf einem Hügelkamm direkt vor schneebedeckten Gipfeln. Wir verbringen fast eine Stunde an zwei Fotopunkten und Anja läuft bis ganz an die Kirche, leider ist sie versperrt so dass man nicht reinschauen kann.

Noch 10km haben wir bis zu unserer Unterkunft, diese spulen wir zügig ab und dürfen die Moppeds hinterm Haus im Carport abstellen. Schnell die Sachen aufs Zimmer gebracht und direkt zum Essen. Vorspeise: Pilzsuppe mit Brot, Hauptgang: Gnocchi mit Steinpilzsosse & gemischter Salat, Rinderfilet mit gebratenen Steinpilzen und getrüffeltem Reis, Dessert: Cheesecake und Espresso. Deliziös! Ein Lob an die Dame in der Küche! Wir gehen noch eine Runde spazieren um die Gliedmaßen ein wenig durchzubewegen bevor wir uns aufs Zimmer begeben um den morgigen Tag zu planen, die Bilder zu sichten und diesen Bericht zu schreiben.

Unterkunft: Guesthouse Pri Zalogarju

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Über Tobias Seidel

Tobias Seidel wurde 1981 geboren und hat sein Hobby IT zum Beruf gemacht. In seiner Freizeit beschäftigt er sich viel mit den Themen Reisen, Triathlon, Motorräder, Fotografie und Tanzen (Standard).

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