Schottland 2019 – Tag 8 – 241 km – Eilean Donan Castle

Warum geht man mit nem Ferrari zelten? Hmmm na gut, warum geht man mit nem Mopped zelten… das wird sich zumindest der Ferrari Fahrer welcher sein Zelt neben unserem stehen hatte fragen. Wie so oft gab es heute auch wieder Rührei – ist halt gleich mal was warmes im Magen und lässt sich gut ungekühlt transportieren. Und irgendwie sind wir jeden Tag die langsamsten im Zusammenpacken. Um 10:15 verließen wir dann auch endlich den Campingplatz und steuerten erstmal den Neist Point Leuchtturm an. Eigentlich wollten wir hier gestern noch vorbeischauen, aber wir waren etwas spät dran wegen der späteren Fähre.

Am Neist Point Lighthouse ist auch schon wieder so einiges los und die Parkmöglichkeiten sind relativ knapp. Aber zwei Moppeds bringt man immer irgendwie unter. Wir ziehen mit den Kameras los und kommen beide zu unseren Wunschbildern von der Traumkulisse. Der Rückweg ist der gleiche wie der Hinweg und so kommen wir nach 2 Stunden wieder am Campingplatz vorbei. Wir sind gefühlt schon ewig unterwegs und noch keinen Meter vorwärts gekommen. Der nächste Stopp folgt sogleich. Das Dunvegan Castle muss natürlich auch noch für ein Foto herhalten. Wir sind erstmal direkt am Parkplatz vorbeigefahren da das Castle selbst von einem Wald umgeben ist. Erst einige Hundert Meter nach dem Schloss halten wir an und haben von hier einen guten Blick auf ebendieses ohne Eintritt zu bezahlen. In den feuchten Gebieten am Meer entlang beginnt so langsam alles zu blühen. In ein paar Tagen / Wochen wird hier alles bunt leuchten.

Weiter geht es am Meer entlang um die Insel Skye herum. Wir fahren gleich nochmal eine Sackgasse um eine weitere Landzunge zu erkunden. Die Weite der Landschaft ist schwer zu beschreiben. So langsam verändert sich die Landschaft, es wird schroffer und felsiger. Die sanften Küsten gehen über in Steilküsten welche teilweise aus Basaltsäulen bestehen. So z.B. am Kilt Rock Wasserfall. Kurz nach diesem Stopp müssen wir nochmal anhalten weil die Landschaft einfach nur genial ist. Hier treffen wir einen Californier der auf seiner Harley durch Europa tourt. Ein komischer Zufall, haben wir doch heute morgen beim tanken schon einen Texaner mit seiner Triumph getroffen.

Am Oldman of Storr fahren wir einfach vorbei, das Getummel ist uns direkt am Wanderweg zu groß. Auch hier halten wir erst ein ganzes Stück später um noch ein paar Fotos zu machen. Die Straße ist hier von kleinen Hügeln geprägt. Wir werden von einem Opel Astra überholt der bei jedem dritten dieser Hügel mit allen 4 Rädern den Bodenkontakt verliert. Der Fahrer hat sichtlich Spass an den kurzen Flugeinlagen. In Portree legen wir einen kurzen Stopp bei einer Backery ein und naschen etwas Süßkram. Dann kommt es zu einer Überschneidung mit unserem Hinweg auf die Isle of Skye. Die Landschaft sieht ganz anders aus wenn man nur in die entgegengesetzte Richtung fährt.
Bei Kyle verlassen wir die Isle of Skye über eine imposante Brücke und suchen den lokalen Coop auf um uns mit Abendessen zu versorgen. Heute gibt es Filetsteak an gegrillten grünen Spargelspitzen dazu einen gemischten Blattsalat und geröstetes Brot. Sag nochmal einer man kann es sich nicht gut gehen lassen wenn man mit dem Zelt auf dem Mopped unterwegs ist.

Wir halten an einem kleinen Campingplatz (Camping Ardelve) direkt am Eilean Donan Castle. Wir hatten eigentlich einen Platz 7 Meilen weiter angepeilt, aber dieser hier liegt so günstig dass wir nicht widerstehen konnten.
Nachdem wir uns den Ranzen vollgehauen hatten packten wir die Fotoausrüstung in den Rucksack und machten uns an der Küste entlang auf zum Castle. Die Goldene Stunde haben wir voll ausgenutzt und waren fast 2 Stunden zum fotografieren unterwegs. Es ist schön wenn mal Ort und Licht zusammenpassen. Auf einem solchen Roadtrip hat man leider selten die Möglichkeit jede Location im perfekten Licht zu besuchen. Heute ist uns das ausnahmsweise mal gelungen.
Zurück am Platz setzen wir uns noch ein bisschen ins Vorzelt und planen die Route für morgen. Ulapool wird unser morgiges Tagesziel.