Frankreich 2023 – Tag20 & 21 – 291km & 413km – Luneville & Daheim

Die Nacht war gut. Die 2 Tage Heimweg können jetzt kommen. Wir haben im Chateau hervorragend geschlafen und lassen den Morgen auch schön langsam im Bett ausklingen, bevor wir um kurz nach 9 Uhr frühstücken gehen. Das Frühstück hier überzeugt auch einen Deutschen. Es gibt Käse und Wurst/Pastete. Wir schlemmen uns durch und sind um 10 Uhr die letzten, welche den Speisesaal verlassen. Gepackt ist dann schnell und schon sind wir auf dem Weg aus der Stadt. Beim überqueren der Brücke nochmal kurz gehalten und ein Foto vom Stadtpanorama gemacht, dann geht es auf die zügigen Straßen.

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Zwei POIs kommen heute noch, dann wird es geschmeidig. Als erstes eiern wir durch die Weinberge um Chablis und sind völlig erstaunt. Solch ausufernde Weinberge haben wir noch nirgends gesehen. Sie nehmen einfach kein Ende! Unglaublich wieviel Arbeit in diesen Reben stecken muss. Wir sehen hier auch zum erstenmal überhaupt eine große Anzahl von speziellen Traktoren welche über die Reben fahren können. Faszinierend was es nicht alles gibt.

Nach Chablis ziehen wir direkt nach Tonnerre zur Fosse Dionne, einer Karstquelle welche sich im Herzen eines Waschhauses befindet. Diese kann man einfach besichtigen, sie liegt unscheinbar in einer Sackgasse im Örtchen. Wenn man dann über ihr steht führt sie zu erstaunten Blicken. Jetzt im Juni bei der Trockenheit ist der Wasserausstoß allerdings schon ein bisschen geringer. Mich würde es reizen hier mal kurz vorbeizuschauen wenn sie im Januar Ihren Höchtsausstoß von ca. 620 l/s hat.

Nun kommt noch das Chateau de Tanlay welches wir nur kurz durch einen Torbogen sehen. Wir sind außerhalb der Öffnungszeiten hier und hätten eh keinen Eintritt bezahlt, weil uns die ausgiebige Besichtigung zu lange gedauert hätte. Ich unterhalte mich mal wieder mit Passanten über unsere Motorräder und sie können gar nicht glauben dass man über 100.000km auf so Dingern fahren kann. Nun wird es öde… wobei eigentlich nicht wirklich. Wir begeben uns auf D-Straßen welche weitestgehend auf 90 km/h freigegeben sind und fahren flowig zügig durchs Pariser Becken. Hier ist die Kornkammer Frankreichs. Unendliche Getreideäcker welche aktuell gedroschen werden. Die Mähdrescher sind riesig und die Anzahl der Traktoren unendlich. Wenn man bedenkt wieviel Baguette hier gebacken und gegessen wird, dann ist auch klar dass hier soviel Weizen angebaut werden muss. Wir kommen richtig flott voran und so ist die heute vorgenommene Distanz auch kein Problem.

Irgdnwann halten wir an einem Cafe und trinken zwei eiskalte Colas – bissl Koffein und Zucker. Zu Essen gibts hier nichts, also gibts zwei Riegel aus dem Tankrucksack. Während wir hier sitzen suche ich uns auf booking.com eine Unterkunft für heute Abend. In Luneville finde ich ein Logis Hotel welches uns anspricht und auf der Route liegt. Im späteren Verlauf stoppen wir auch wieder an einer Boulangerie und verdrücken eine kleine Quiche Lorraine und zwei Tartelettes (Citron und Erdbeer). Man könnte jetzt meinen das Fahren durch die riesigen landwirtschaftlichen Flächen wäre öde und langweilig. Aber dem ist hier nicht so. Es ist leicht wellig und geht auf und ab. Die Straßen verlaufen in sanften Bögen und ab und an kommt auch mal ne kurze Kurvenkombi. Ganz anders als z.b. in Ungarn! Das Fahren heute hat echt Laune gemacht und passt gerade zu unserer Stimmung.

45 Minuten vor dem Hotel halten wir noch an einem MC Donalds um auf Toilette zu gehen. Die obligatorischen Chicken Nuggets führen zu einem Preisschock – 6 Stück/5,60 EUR. Und auf dem Parkplatz hab ich dann noch die Erkenntnis dass Elli mal wieder inkontinent ist. Der Kupplungsnehmerzylinder sifft und unterm geparkten Mopped ist eine kleine Pfütze. Ich gucke mir die Restroute heute kurz an und stelle fest dass die Autobahn um Nancy Mautfrei ist – also nehmen wir die schnellste mögliche Option und verkürzen die Restfahrtzeit des Tages um die Hälfte. Nach dem Check-in im Hotel ist dann Dichtung tauschen und Kupplung neu befüllen/entlüften angesagt. Nach 30 Minuten ist das Ganze erledigt und wir können zum gemütlichen Teil des Abends übergehen.

Wir schnappen meine Kamera und laufen noch eine Runde durch den Ort. Schauen das Chateau Luneville und den dazugehörigen Park ein bisschen an, finden net wirklich was zu Essen außer Döner und Pizza und beschließen deshalb doch im Hotel zu essen. Das Restaurant im Hotel ist außen Pfui, aber innen hui. Sprich die Fassade lädt nicht ein, aber innen ist es schick hergerichtet und das Essen ist auch super! Wir wählen je ein Menü. Für mich – geräucherte Entenbrust, traditioneller Schinken und eine Käseauswahl. Für Anja geräuchertes Schweinefilet mit Tartine Foie Gras, Lammfilet und Erdbeeren mit Karamell. Ein Gedicht und wir gönnen uns dazu noch einen Weißwein. Gut gestärkt geht es dann ins Bett. Morgen wird öde… viel Autobahn in Deutschland.

Unterkunft: Logis Hotel Les Pages, Luneville

Frankreich 2023 – Tag 21 – 413km – Daheim

Was macht man wenn man keinerlei Notizen zum letzten Tag hat und den Reisebericht erst 2 Jahre später veröffentlicht? Richtig, man versucht im Tagebuch von Anja zu spicken… aber auch da lächeln mich nur zwei leere Seiten an. Also muss ich doch im Gedächtnis kramen, bzw. mich an den wenigen Bildern entlang hangeln. Frühstück hatten wir keines gebucht, der Kupplungsnehmerzylinder war nach der gestrigen Reparatur dicht und so sprach auf jeden Fall nichts gegen den zügigen Heimweg.

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Frühstück kauften wir noch auf dem Restweg über Land durch Frankreich. Es gab Sandwiches und Gebäck von einem kleinen Bäcker welcher uns einfach auf Deutsch ansprach – auch ein untrügliches Zeichen dass es heute wieder heim geht. Bei Straßburg ging es dann über die Grenze und in Deutschland direkt auf die Autobahn. An irgendeiner Raststätte haben wir dann noch den Kuchen vom französischen Bäcker verputzt… jetzt beginnt wieder die harte Zeit ohne Tartelettes! Und weil das so hart ist entsteht eine Idee… Wir überlegen spontan ob wir 2024 mit Sunny einfach mal für eine Tour de Tartelette nach Frankreich fahren. Also wirklich nur zum Tartelette futtern schnell für ein langes Wochenende nach Frankreich. Wir lassen das mal reifen. Sorry dass es keine ausführlicheren Infos mehr zum letzten Tag gibt… aber die Erinnerung an reine Autobahn Fahrten schwindet sehr schnell dahin.

Und für alle die sich schon gefragt haben ob es eine Tartelette Gesamtanzahl für den Trip gibt… nein wir haben nicht nachgezählt und aufsummiert 😉

Frankreich 2023 – Tag19 – 201km – Auxerre

2:30 Uhr mein Schlafsack ist tropfnass geschwitzt und wird kalt – ich krabbel raus und wende ihn und decke mich mit den trockenen Flecken zu. Geschlafen habe ich noch nicht. Aber so um 3 rum falle ich dann endlich in einen traumlosen und erstaunlich erholsamen Schlaf. Und was 4 Stunden Schlaf so bewirken können ist wirklich überraschend. Nachts war ich überzeugt davon, keinen Meter fahren zu können. Nach den 4 Stunden fühle ich mich wie nach einem Motorradtreffenwochenende am Sonntag. Da ist man sonst ja auch noch heimgefahren… Aber da waren wir auch noch jünger 😉 Heute haben wir auf jeden Fall wieder Croissant, Pain auf Chocolat und eine Melone zum Frühstück, vorher gibt es aber eine Dusche und die macht auch gleich nochmal einen anderen Kerl aus mir. Das Gebäck inhaliere ich alleine, wie ein verhungernder und den Liter O-Saft gleich dazu. Anja kriegt dafür mehr Melone. Mein Körper schien das zu brauchen.

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Die Route heute sieht in Basecamp relativ langweilig aus und führt uns großräumig unterhalb von Orleans vorbei. Die Straßen heute haben den ganzen Tag den gleichen Charakter – Landstraße relativ gerade und schöne Ausblicke auf Wälder oder Ackerbau. Wenig Ortschaften welche bremsen, also kommen wir zügig voran. Es gibt wenig zum angucken und auch wenig Gastro, Tankstellenen und Einkaufsmöglichkeiten. Wir verlassen die Loire und widmen uns somit noch mehr Weizenfeldern.

Um kurz vor 12 Uhr sehe ich in einem kleinen verschlafenen Ort einen Tabakladen/Bar/Brasserie-whatever mit drei Tischen vor der Tür und denke mir wer weiß wann wieder was kommt. Wir essen hier. Es steht ein Aufsteller vor der Tür mit einer kleinen Karte. Plat + Frommage + Dessert = 12 Eur. Wir wollen uns gerade setzen als der Wirt uns erklärt: Essen gibt es nur innen oder im Garten. Also hinters Haus in den Garten – das Restaurant ist echt groß und füllt sich in den nächsten Minuten zusehends. Viele Arbeiter gehen in Frankreich Mittags diese günstigen Menüs essen. Ich nehme Fish & Chips, Anja ein Stück Fleisch vom Metzger (perfekt Medium gebratenes Steak), dann 3 kleine Brocken Käse für jeden und zum Abschluss Pana Cotta für mich und Erdbeeren mit Sahne für Anja. Dazu Cola und Leitungswasser. Das ganze für weniger als 30 EUR. Es war super!

Nach dem Essen entscheiden wir, dass wir heute in Auxerre nächtigen werden und buchen ein Zimmer in einem alten Chateau. Das spricht uns voll an. Der Rest der heutigen Fahrt ist schnell erzählt. In Gien stoppen wir nochmal, ich mach ein paar Bilder Anja holt ein Fieberthermometer und zwei Covid Schnelltests aus der Apotheke. (Diese sind später beide Negativ). Kurz vor Auxerre droht mir dann ein bisschen der Saft auszugehen, aber glücklicherweise kommt ein Boulanger und ich kann den Energiemangel mit Cola und Tartelettes auffüllen. Heute Citron gebacken, Mandel/Apfel und Cassis. Vor dem Hotel tanken wir noch schnell voll und kaufen einen Sixpack Wasser, dann geht’s aufs Zimmer. Bisschen chillen und die Augen entspannen.

Das alte Chateau hat seinen eigenen Charakter und Geruch – wir fühlen uns sofort wohl und genießen es, hier zu sein. Die Pause tut gut, bevor wir nochmal losziehen, um ein bisschen die Stadt anzusehen und Abend zu essen. Mal wieder werden wir ewig nicht fündig bei den prominent platzierten Läden, dafür finden wir etwas abseits gelegenes und fühlen uns dort dann absolut wohl. Steak für uns beide. Bei mir mit Kartoffeln und Gemüse, Anja mit Nudeln und Gemüse. Dessert wollen wir heute beide keines. Zurück im Hotel schauen wir uns nochmal kurz die Route für morgen an und suchen zwei / drei potentielle Hotels raus. Entscheiden werden wir dann im Verlauf des Tages und je nach Zustand. Mal sehen wie diese Nacht wird.

Unterkunft: https://www.hotel-lesmarechaux.com/

Frankreich 2023 – Tag18 – 213km – Blois

Die Entscheidung ins Zelt zu gehen war gut, ich habe super geschlafen. Das war dringend nötig! Ausgestanden ist es definitiv noch nicht, aber immerhin sind mal wieder ein paar Lebensgeister in mir. Für heute haben wir einen Haufen POIs (Points of Interest) rausgesucht und in die Route integriert. Mal sehen wie intensiv das Sightseeing wird. Frühstück gibt es auf dem Campingplatz keines mehr für uns und Melone haben wir auch keine 🙁 Wir starten um 9:45 und wollen versuchen noch ein bisschen Strecke zu machen solange es noch kühl ist.

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Relativ schnell haben wir aber doch Hunger und stoppen an einer Bäckerei. Ein Pizzastück, ein Croissant, ein Pain au Chocolat und sowas wie ein Pain au Chocolat aber mit Mandelcreme und gehobelten Mandeln. Diese Boulangerie wird von einem Ehepaar betrieben. Er bäckt, sie verkauft, das wars. Wenig Auswahl, nicht auf Optik getrimmt, aber der Geschmack ist der Hammer. Wir futtern zügig um weiter zu kommen.

Die erste Kirche auf dem Programm schauen wir im vorbeifahren an, sie war eigentlich auch nur der Platzhalter für die Höhlen hier in der Gegend. Entlang der Loire gibt es eine Abbruchkante im Gestein. Die Menschen haben diese genutzt um Höhlen in den Felsen zu treiben und lagern hier Wein und bauen Pilze an oder sie haben ganz einfach ihre Häuser in die Höhlen hinein erweitert. Ist im Vorbeifahren auf jeden Fall cool anzuschauen. Fotografisch finden wir nicht so wirklich einen Zugang dazu. Höhlenbesichtigungen werden angeboten, es ist auf Motorradreisen aber meist nicht so unser Ding, sehr viel Zeit bei einem einzelnen POI zu verbringen.

Das Schloss von Usse ist ein ganz schöner Koloss und der Besucheransturm ist eher abschreckend für uns – was hier in der Saison los ist möchte ich mir gar nicht vorstellen. Chateau Chatonniere ist total versteckt und kann nicht besichtigt werden. Wir finden ein Loch im Zaun und machen ein Foto, dazu gibt’s eine Breizh Cola. Ein bisschen Koffein und Zucker um den Kreislauf in Schwung zu halten. Am Schloss Azay le Rideau finden wir ohne Eintritt zu zahlen nicht mal einen Blick auf das Ding. Schade aber das ist halt so. Wir sind nicht zum stundenlangen Sightseeing hier sondern zum fahren und es gibt so viele tolle alte Chateaus und Schlösser in der Loire Region.

Das Schloss in Amboise kann man wieder besser im Vorbeifahren von außen angucken. Hier stoppen wir auch nochmal um unsere tägliche Tartelettedosis zu bekommen. Wir haben Hunger und gönnen uns 3 Teile. Ein trockenes Mandeltartelette, einen Flan und irgendwas schokoladiges. Irgendwie habe ich Anja eingepflanzt dass wir heute ein Wurschtl in die Pfanne hauen und das kriegt sie nicht mehr aus dem Kopf. Also gehen wir einkaufen – Kartoffeln Champignons, Creme legere, und vier verschiedene Wurschtel. Wir kommen erst sau spät auf dem Campingplatz an, welcher riesige Parzellen hat. Der Platzwart sagt wir können uns überall hinstellen wo Platz ist – gesagt getan – kaum steht alles versucht uns der Franzose neben uns zu erklären dass wir auf seiner Parzelle stehen… Er hat ein Haus auf Rädern, nen Vorgarten wie ein Schloss, wir stehen DAHINTER und nehmen auch net grad viel Platz ein. Zwischen uns würde nochmal ein Camper passen… what the fuck? Mir egal, ich stell mich dumm, er kann kein Deutsch und kein Englisch und zieht wieder ab. Sitzt eh nur IM Camper und guckt TV oder ist Fahrradfahren. Außerdem sind wir morgen ja schon wieder weg. Ihm gings aber wohl ums Prinzip.

Kochen mit nur einer Flamme dauert… wir sterben vor Hunger, morgen wird definitiv Mittags was gegessen!!! Dafür sind die Wurschtl und die Kartoffeln mit Champignonsoße dann saulecker und wir schaffen es gerade noch abzuspülen bevor wir in den Schlafsack fallen. Routenplanung für morgen war glücklicherweise schon fertig. Leider folgt keine erholsame Nacht. Kaum liege ich, kann ich nicht schlafen und mein Körper fängt unkontrolliert an zu schwitzen.

Frankreich 2023 – Tag17 – 188km – Angers

Nach dem Ende des gestrigen Tages kann man sich ausrechnen wie mein Zustand heute früh ist… nicht erholt. Aber ich fühle mich fit genug um zu fahren. Allerdings sage ich gleich dazu, dass es durchaus sein kann dass wir nach 50km wieder ne Unterkunft suchen. Aber ich habe das Gefühl ich muss aus diesem Brutzimmer raus und ich brauche einen Tapetenwechsel. Anja packt zusammen und verdonnert mich den Tag ruhig angehen zu lassen. Sie trägt alles alleine runter und packt die Motorräder auf. Übernimmt den Check-out und dann starten wir um kurz nach 9 Uhr die heutige Fahrt. Beim Bäcker schauen wir nicht mehr rein, die Schlange aus gut 25 Leuten ist uns einfach zu lang. Am Intermarche kaufen wir gleich noch Wasser – heute ist Sonntag da sollte man ein bisschen Vorratshaltung betreiben.

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On the fly passe ich die Route ein bisschen an und nehme für die ersten 50km eine Schnellstraße statt nochmal durch den Naturpark zu gurken. Erstmal ein Gefühl bekommen, wie der Körper so tickt und gleichzeitig ein paar Kilometer machen. Und das stupide geradeaus bollern braucht net so viel Aufmerksamkeit. Das Gefühl ist überraschend gut. Wir kommen wieder auf die Route und umfahren großzügig Nantes auf einer nun etwas kleineren Straße. Auch das läuft gut und ratz fatz haben wir 100km geschafft. Wir machen heute großzügige Pausen. Eine bei einem Bäcker – 2x Pain au Chocolat, 1x Croissant, 1x Pain au Rosins. Als wir dann endlich an der Loire ankommen stellen wir fest dass heute „Fete de Velo“ ist. Gefühlt ist in Frankreich jeden Tag eine andere Fete. Für uns hat es den Nachteil dass die Wege direkt an der Loire den Fahrrädern vorbehalten sind. Wir machen erstmal wieder ne Pause und sitzen ein wenig im Schatten und gucken doof.

Naja, dann geht es eben ein bisschen weiter vom Wasser weg an der Loire entlang. Auch das lässt sich flüssig fahren und wir kommen flott voran. Überraschend schnell sind wir in Angers. Hier sind die letzten beiden rausgesuchten Campingplätze und das Ende der geplanten Route für heute. Wir finden einen Bäcker mit Sitzplätzen im Schatten und gönnen uns… na was wohl? Richtig – Zwei Tartelettes und zwei Coke Zero weil es keine mit Zucker gab. Aber das Koffein tut gut. So langsam sind die geringen Energiereserven aufgebraucht, man darf trotzdem nicht vergessen wie bescheiden wir die letzten Nächte geschlafen haben und mein Körper kämpft immer noch, auch wenn es signifikant besser ist. Ich bin vor allem gespannt was heute Abend passiert. Während wir beim Bäcker sitzen entscheiden wir uns auf den Campingplatz zu gehen und nicht in ein Hotel. Wir müssen dringend waschen und wir hatten das Zelt noch feucht eingepackt. Außerdem will ich an der frischen Luft schlafen und nicht wieder in einem stickigen Zimmer. Um kurz nach 14 Uhr kommen wir am Platz an und checken ein.

Ganz gemütlich bauen wir das Zelt im Schatten auf. Der Platz ist durchsetzt mit Bäumen und total grün. Nachdem das Zelt steht kommt sofort die Wäsche in die Maschine und wir bauen unser Leinenkonstrukt aus Spanngurten auf. Als wir die Wäsche aus der Maschine holen kaufen wir uns noch ein Bioeis am Imbiss des Freibades – 3,50 € für gefühlte drei Löffel Eis… das muss gut sein! Dann gammeln wir ein bisschen in den Helinoxen, die Bäume stehen zu weit auseinander bzw. sind die Stämme zu dick für die Hängematte 🙁 Um kurz vor 17 Uhr fallen wir übers Knäckebrot her, weil wir energetisch leerlaufen. Wir sind beide völlig erschlagen. Die Hitze und die letzten Nächte zeigen Wirkung. Kurz nach 17 Uhr gehen wir dann ins Campingplatz Restaurant und essen zu Abend. Hähnchenspieß mit Teriyaki Soße und Pommes für Anja, für mich Cesar Salad und Pommes. Die Pommes hätte es nicht gebraucht und ich muss sie auch echt ein bisschen reinzwängen, aber mein Körper braucht ein paar Kohlenhydrate. Nach dem Essen hängen wir vollgefressen in den Stühlen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Wir schleppen uns zurück zum Zelt, schreiben noch unsere Gedanken zum Tag zusammen. Dabei kehren langsam wieder ein paar Lebensgeister zurück. Anja packt die trockene Wäsche zusammen, ich mache die Routenplanung für morgen und dann geht es noch unter die Dusche fürs gute Körpergefühl. Wir werden heute wohl vor 21 Uhr im Zelt liegen. Um kurz nach 19 Uhr merkt man schon dass die Temperatur angenehmer wird, ganz anders als in einem stickigen Zimmer.

Frankreich 2023 – Tag14+15+16 – 241km&8km – Lauzach / Surzur

What the f..k??? Was war das denn bitte?

Wir haben so naja geschlafen, der Campingplatz war relativ laut weil wir am Rand direkt neben der Straße und dem Strand genächtigt haben. Ich bin schlecht eingeschlafen und bereits um 5 Uhr aufgewacht. Meine Nase völlig dicht und leichte Kopfschmerzen. Irgendwie konnte ich nicht mehr liegen also hab ich mich in den Helinox im Vorzelt verkrochen – dort war mir kalt – so richtig kalt also den Schlafsack geholt und darin im Helinox noch ein bisschen die Zeltwand angestarrt. Anja ist auch zeitig aufgewacht und fragt erstmal ob alles okay ist. Status: Nase dicht, Kopfweh, schlecht geschlafen, sonst alles dufte. Wenn wir schon beide wach sind, lass uns packen und früh fahren, wir haben heute viel vor. Leben ist das was passiert während du Pläne machst sag ich nur. Aber lest selbst…also das, woran ich mich noch erinnere.

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Wir sind um 8:25 vom Campingplatz gefahren und haben uns die Cote Sauvage (Wilde Küste) angeschaut. Zig Fotostopps und noch einiges gelaufen. Langsam vorangekommen, gefreut dass wir so früh losgekommen sind. Nach dem Verlassen der Landzunge dann noch diverese Dolmen/Menhire und andere Steine im Vorbeifahren angeguckt – irgendwie fand ich Obelix Hinkelsteine besser behauen… ich weiß, ich bin ein Banause. Der Sinn dieser Steine liegt nicht in der Form sondern in der Anordnung der Aufstellung. Dafür hatte ich heute irgendwie keinen Sinn – ein Nasenloch tropft, das andere ist Fort Knox. Alle paar Meter anhalten und Nase putzen. Echt nervig. Kopfweh wird mehr. Wir suchen uns eine Apotheke und ich will mir Otriven holen um die Nase in den Griff zu bekommen – dafür brauchste in Frankreich eine Verordnung vom Arzt – also was freiverkäufliches: Meerwasser mit Menthol -> hilft nix.