Outdoor Lesertest – Primus Kuchoma Grill Event mit Markus Sämmer

Am 03. August lud die Zeitschrift Outdoor und der Kocherhersteller Primus zu einem besonderen Event ein. Der neue Gasgrill Kuchoma sollte unter Anleitung von Spitzenkoch Markus Sämmer (The Great Outdoors) auf Herz und Nieren getestet werden. Markus Sämmer welcher selbst ein begeisterter Outdoor Koch ist kommt aus der Münchner Spitzengastronomie und betreibt inzwischen ein Catering Unternehmen. Er hat zwischenzeitlich bereits zwei Kochbücher veröffentlicht, welche sich ganz klar dem Kochen draußen außerhalb von beschränkenden Küchenmauern widmen.

Nachdem alle Teilnehmer am Brombachsee eingetroffen waren und sich mit kalten Getränken und einem kleinen Happen gestärkt hatten startete das Event mit einer kurzen Begrüßungsrunde. Gerald (Vertrieb Primus Deutschland) stellte kurz die Produktpalette von Primus von Kochern über Thermoskannen bis hin zu Besteck und allem was die Outdoorküche so braucht vor. Karsten (Zeitschrift Outdoor) gab einen kurzen Abriss über die Auswahl, welche der Motor Presse Stuttgart Verlag im Repertoire hat, bevor dann Markus die Regie übernahm und uns kurz das Menü vorstellte. Dieses sollten wir dann in drei Gruppen (Vor-, Haupt- und Nachspeise) aufgeteilt zubereiten.

  • Vorspeise: auf Eichenholzplanken geräucherter Lachs an einem Melonen Feta Salat
  • Hauptgang: Dry Aged Entrecote als Tagliata an einem Ratatouille und Rosmarin Kartoffeln
  • Nachspeise: Pfirsichhälften mit Amarettini Füllung und Eis

Ich durfte mich an der Zubereitung des Hauptganges beteiligen. Wir schnappten uns Messer, Schneidbretter, Töpfe und unsere Kochzutaten und gingen direkt daran die Vorbereitungen zu treffen. Alles schneiden und anrichten so dass wir später zügig zubereiten können. Zwischendurch ergaben sich auch kurze Pausen so dass wir die Stand Up Paddle Boards des benachbarten Verleihstandes testen konnten. In Kochschürze auf dem See unterwegs sieht auch ganz witzig aus.

Nachdem die Vorbereitungen beendet waren wurde der Lachs für die Vorspeise auf gewässerten Eichenholz Planken im Primus Kuchoma für 12 Minuten geräuchert. Nach dem Anrichten war dann Genießen angesagt. Eigentlich  hätte ich keinen weiteren Gang mehr gebraucht. Der Lachs in Kombination mit dem leichten Sommersalat hatte meine Geschmacksknospen bereits vollständig befriedigt.

Bei der Zubereitung für den Hauptgang gab es dann einiges an Infos von Markus was man falsch bzw. wie man es richtig machen kann. Das Ratatouille war bereits soweit fertig. Die Kartoffeln hatten wir bereits vorgekocht so dass sie nur noch im Ölivenöl und Rosmarin geschwenkt geschwenkt werden musste. Das Entrecote verbannten wir zum anbraten auf den Grill. Dieser blieb geschlossen und wurde nur zum Wenden kurz geöffnet. Dann die Flamme aus und noch nachziehen lassen. In Streifen aufgeschnitten und mit Zitrone, Olivenöl, Salz und Pfeffer gewürzt wurde das Fleisch auf dem Ratatouille gebettet serviert. Die Geschmacksnerven wurden aufs neue gefordert und vollständig befriedigt. Es war einfach nur #Foodporn

Die Nachspeise in Form der gegrillten Pfirsichhälften mit Füllung und dem Eis dazu rundeten das Geschmackserlebnis dann endgültig ab. Eine Kleinigkeit hätte ich nun fast vergessen. Für einen anwesenden Vegetarier wurde zwischendurch schnell noch ein Pfifferling Risotto gezaubert, welches manche Teilnehmer als Zwischengang genossen.

Der eigentliche Star der Veranstaltung sollte ja der Primus Kuchoma sein. Er geriet allerdings bei dem wundervollen Essen ein wenig in den Hintergrund. Ein Gasgrill mit kleinem Packmass, beschichtetem Grillrost aus Aludruckguss, einer super regelbaren Temperatur und der Möglichkeit sowohl kleine Schraubkartuschen als auch große Gasflaschen anzuschließen. Für den Outdoorkoch ist er meiner Meinung nach nur geeignet wenn er eine entsprechende Transportmöglichkeit hat. Auf dem Motorrad mal für einen Nachmittag am See würde er ins Topcase passen. Mit dem VW Bus beim Campen ist er perfekt. Zum Wandern oder auf die große Motorradtour wird ihn niemand mitnehmen. Außerdem wäre noch die Möglichkeit gut Zutaten fürs Grillen zu Kühlen. Die Handhabung des Gerätes ist total easy, genauso wie die Reinigung nach dem Grillen. Gerald hat uns auch noch den Tipp gegeben dass demnächst die Beschichtung der Aludruckgussgrillplatte noch höherwertiger wird. Es soll dann eine Keramikbeschichtung aufgebracht werden.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei der Zeitschrift Outdoor, Primus und Markus Sämmer für den lustigen und lehrreichen Nachmittag bedanken, es hat riesen Spass gemacht in dieser Gruppe zu Grillen.

Hier nun auch noch der Artikel der Zeitschrift Outdoor: outdoor-Leser testen den neuen Primus-Grill Kuchoma

Fivefingers – Die neue Art zu laufen?!

Heute greife ich ein Thema auf welches ich schon länger im Kopf habe. Genauer gesagt wollte ich dies tun seit Spiegel online einen Artikel über eine Sammelklage in den USA gegen Vibram, den Hersteller der immer beliebter werdenden Barfußschuhe, veröffentlicht hat. Ein in Deutschland undenkbarer Vorgang in dieser Form. Allerdings finde ich die Reaktion des Familienunternehmens äußerst gelungen. Absolut offen und Direkt mit dem Thema umgegangen.

KSO_Bikila_01

Ich wurde 2011 durch einen Kumpel,welcher plötzlich so komische Dinger an den Füßen hatte und äußerst begeistert war, auf die Vibram Fivefingers Zehenschuhe aufmerksam. Damals gab es noch kaum einen Laden welcher die Schuhe im Sortiment hatte und auch die Modellvielfalt war noch deutlich beschränkter als heute. Ich zögerte noch bis Anfang 2012 bis ich mir auch solche Teile bestellte. Fortan wurde ich komisch beäugt, wenn ich mit meinen Vibram Fivefingers KSO daherkam. Letztes Wochenende war es nun soweit, meine Frau wollte unbedingt auch endlich Fivefingers. Inzwischen gibt es auch Läden vor Ort welche die Schuhe im Sortiment haben. Wir besuchten also kurzerhand den Outdoorladen Mountain Sports in Ansbach und wurden nach einigem Probegehen und ausführlicher Beratung mit dem Vibram Fivefingers Bikila Evo Woman fündig.

Was macht diese Schuhe so besonders? Dem Betrachter fällt als erstes die Form auf. Der Schuh sieht aus wie ein Fuss. Jede Zehe kommt in eine eigene Tasche. Typisch für trendige outdoor Artikel sind die grellen Farbvarianten. Es gibt aber durchaus auch Modelle welche deutlich mehr „casual“ wirken, was allerdings durch die Form relativiert wird.

Für den Träger der Schuhe ergibt sich ein völlig neues Gefühl beim laufen. Nunja so neu ist es auch wieder nicht. Eigentlich kennt es jeder. Oder steigt ihr früh morgens mit Schuhen aus dem Bett? Durch die sehr dünne, aber trotzdem robuste Sohle fühlt es sich an als ob man barfuß laufen würde. Sogenannte Barfußschuhe gibt es auch von anderen Herstellern, bei diesen muss man allerdings seine Zehen nicht sortieren wenn man diese anzieht. Beim ersten Mal überziehen ist man auch ein wenig beschäftigt bis jede Zehe genau dort sitzt wo sie hin soll, dies gelingt aber von mal zu mal schneller.

Warum nun nicht einfach Barfuß laufen wenn es doch das gleiche ist? Manchmal möchte man dies einfach nicht. Sei es aus hygienischen Gründen oder zum Schutz der Fußsohlen (z.B. vor Scherben oder im Wasser vor nicht sichtbaren Gefahren). Ein für uns entscheidender Vorteil bei der Anschaffung dieser Schuhe ist das Packmaß. Vor der Anschaffung der Fivefingers hatte ich auf Motorradtouren lediglich Flip Flops und die Motorradstiefel dabei, jetzt habe ich einen vollwertigen und universell einsetzbaren Schuh welcher mir z.B. beim Baden im Meer auch noch als Schutz vor Seeigeln dient. Übrigens kann man die Fivefingers einfach in die Waschmaschine stecken, wenn sie mal schlammig, salzig oder verschwitzt sind.

Abebe Bikila, Rom 1960: Olympiasieg und Weltrekord im Marathon. Barfuß!

Zola Budd, Los Angeles 1984: Olympiasieg und Weltrekord Disziplin: 5000m. Barfuß!

Um zurück zum Laufgefühl zu kommen. Wer einmal mit Fivefingers statt mit festen Schuhen durch einen Wald gelaufen ist oder über Schotter der wird sie nicht mehr missen wollen. Man fühlt sich der Natur näher, spürt jede Unebenheit (je nach Sohlenmodell intensiver oder auch weniger intensiv). Freilich gibt es keine wissenschaftlichen Studien welche Belegen dass diese Schuhe nun gut für uns sind oder nicht. Aber so falsch können sie nicht sein, sind sie doch deutlich natürlicher als ein Luftgepolsterter Turnschuh und bilden lediglich eine Schutzschicht.

Das Laufen muss man allerdings wieder erlernen, gibt es doch keine dämpfenden Polster in der Sohle. Man sollte also in den ersten Tagen nicht übertreiben. Die Muskeln welche durch unsere Hightech Schuhe und Sohlen unterstützt werden müssen erst wieder trainiert werden. Das korrekte Abrollen um die Dämpfung aufrechtzuerhalten muss wieder eingeübt werden.

Beim Gehen stellen Füße und Wirbelsäule eine funktionale Einheit dar. Hierbei wirkt eine durch regelmäßiges Barfußgehen durchtrainierte Fußmuskulatur als Stoßdämpfer, was den Bandscheiben sehr zugutekommt. In den Feinheiten des Bewegungsablaufs stimmen sich Füße und Wirbelsäule automatisch aufeinander ab. Deshalb können sich durch die intensive Bewegung der Füße beim Barfußgehen auf abwechslungsreichem Boden schmerzhafte (oftmals psychisch bedingte) Wirbelblockaden lösen. Solange die Zehenbeweglichkeit in Schuhen eingeschränkt ist, kann diese Wirkung nicht zum Tragen kommen. Umgekehrt sind Beeinträchtigungen des Körpers (Körperfehlfunktionen, Verspannungen usw.) an der Fußsohle spürbar. Durch Fußreflexzonenmassage oder Barfußgehen lässt sich die Einschränkung gut therapieren. Eine Alternative stellen Barfußschuhe dar, welche die Fußmechanik kaum einschränken. (Zitat aus Wikipedia Artikel zum Thema Barfüßigkeit)

Meine Frau und ich (und auch noch einige Leute aus unserem Bekanntenkreis) sind sich jedenfalls einig. Wir wollen nicht mehr auf die freakigen Zehenschuhe verzichten.