Weihnachtsmarkt in Spalt (Mittelfranken)

Jedes Jahr nehmen wir uns den einen oder anderen besonderen Weihnachtsmarkt vor. So ein typischer Dorfweihnachtsmarkt ist ja meist geprägt von den Glühwein und Essensbuden der Vereine. Hier gibt es meist wenig beeindruckendes für die Besucher zu sehen, im Vordergrund steht der Umsatz für die Vereine. Vor wenigen Tagen erhielten wir von einem Freund den Tipp uns doch den Spalter Weihnachtsmarkt am Wochenende des Ersten Advents anzuschauen, dieser sei hier ganz anders ausgerichtet.

Der Werbeslogan “Der Weihnachtsmarkt mit dem gewissen Etwas mehr…” und die Empfehlung bauten eine gewisse Erwartungshaltung auf und so machten wir uns am 1. Adventssonntag gegen 15 Uhr auf, den Markt zu erkunden.

Die erste Hürde war die Suche nach einem Parkplatz. Die Flut an Autos zeigte deutlich dass wir nicht als einzige eine Empfehlung bekommen hatten. Wir parkten direkt am Ortsschild in einer Wiese und legten einen kleinen Marsch zum Beginn des Marktes zurück.

Der erste Blick fiel auf die üblichen Buden der Vereine und die Teelichter in Einmachgläsern welche am Straßenrand den Marktbetrieb umsäumten. Ein Schild zu einem Rundgang lud uns ein sofort abzubiegen und von der Hauptstrasse in die kleineren Gassen einzutauchen. Genau hier fanden wir auch was uns vielfach angekündigt wurde, viele verwinkelte Gassen mit heimeligen Nestern. Gewölbekeller und Scheunen welche die Künstler und Handwerker zu Ateliers oder Arbeitsplätzen ausgestaltet hatten um Ihre Werke zu präsentieren. Von Malern, über Töpfer bis hin zu Schnitzern und noch viele andere Künstler und Handwerker zeigten teilweise live wie Ihre Kunstwerke entstehen. Weit über 100 Aussteller zählt der Weihnachtsmarkt. Diesen in einigen wenigen Stunden vollständig zu erkunden ist völlig unmöglich. Das Gedränge und die Enge welche ein Nürnberger Christkindlesmarkt am Abend bietet vermisst hier keiner, denn hier findet man ihn, den Flair von Weihnachten, das entschleunigte Dahingleiten der vorweihnachtlichen Zeit, immer wieder innehalten und bestaunen was Menschenhände erschaffen können.

Beim Abstieg in die Gewölbekeller musste man sich gewaltig Bücken und den Kopf einziehen. Dafür wurde man z.B. mit dem Anblick eines Rechenmachers bei der Arbeit oder von den Düften der kulinarischen Leckereien welche feil geboten wurden in den Bann gezogen. Kinderherzen erfreuen sich am Streichelzoo und an den Kutschfahrten im Planwagen. Das Angebotene Repertoire an Speisen reicht durch die ganze bandbreite der fränkischen Leckereien. Am Weihnachtsmarkt beteiligen sich teilweise auch die ganzjährig hier angesiedelten Geschäfte. So kann man auch bei mehreren Konditoreien einkehren und sich mit Lebkuchen und besonderen Stollenkreationen eindecken.

Der letzte Gang führte uns durch die Hauptstrasse und hier findet man sie dann tatsächlich noch, die Glühwein und Essensbuden der Vereine.

Viel zu schnell war die Zeit bis 19 Uhr und dem Ende des Weihnachtsmarktes vergangen. Man hätte ihn durchaus intensiver erleben können, dazu reichen 4 Stunden aber definitiv nicht aus.

Leider findet dieser Markt nur am ersten Adventswochende statt, so dass ihr erst 2015 wieder die Chance habt diesen zu erleben.