Fronleichnam – Tag 0 unseres Urlaubes, den Feiertag nutzen wir um auszuschlafen und daheim noch ein bisschen aufzuholen. Das macht den Kopf freier fürs Reisen, wenn man dann losfährt und ein gutes Gewissen hat, weil man noch etwas geschafft hat. Den Abend verbringen wir dann spontan noch auf dem Ansbacher Altstadtfest und genießen das tolle Wetter und die Ausgelassenheit der Leute bei verschiedensten Musikdarbietungen. Am Freitag den 09.06. soll es dann losgehen. Kann man noch weniger vorbereiten als auf vorherigen Reisen? Ja kann man… das einzige was wir getan haben ist Wäsche waschen, so dass wir uns aus dem vollen Schrank bedienen können. Ansonsten heißt es_ Suchen. Unsere Wohnung ist immer noch im Renovierungschaos und so dauert das seine Zeit. Außerdem sind wir total gechillt unterwegs. Das merkt man dann auch beim Blick auf die Uhr. Als wir beginnen die Moppeds zu beladen ist es bereits 11 Uhr. Wir wollten heute nicht ganz so spät los – hahahaha.
Um kurz nach 12 Uhr sind wir dann soweit und hieven die Packesel von den Ständern um zu starten. Die Fahrt heute war dann unspektakulär. Es hat knapp über 30 Grad, die A6 ist frei und wir kommen gut voran. In Heilsbronn haben wir uns schnell noch was zu Essen gekauft bevor es auf die Autobahn ging. Der nächste Stopp war dann an irgendeinem Rasthof um mal kurz auszutreten und die andere Hälfte des Bäckerzeugs zu essen. Kurz vor Saarlouis dann noch schnell die Tanks vollgemacht bevor es über die Grenze ging. In Frankreich dann keine Autobahn mehr weil diese Maut kostet und wir außerdem ja was vom Land sehen wollen und heute außerdem noch den Fokus auf dem zügigen (HAHAHA) ankommen in Metz haben.
Durch die Stadt wurde es dann nochmal so richtig warm, bevor wir mit hoffenden Augen am städtischen Campingplatz in Metz fragen ob noch ein Platz für unser Zelt ist. Der Herr vor uns mit einem Caddy hatte eine Absage bekommen. Warum auch immer wir mit dem Zelt eine Zusage bekommen verstehe ich nicht. Als wir dann den Platz befahren kommt ein bisschen Klarheit in meine Gedanken. Es gibt Stellplätze und eine „Zeltwiese“ – Unterschied… die Straßenseite und der Stromanschluss. Wir bauen das Zelt direkt am Ufer der Mosel auf und um 19 Uhr laufen wir in die Stadt. Die Kathedrale ist bereits geschlossen aber auch von außen imposant. Es ist unglaublich wie viele Menschen hier draußen sitzen und lachen. Verglichen mit einer deutschen Stadt ist das hier pure Freude und Lebenslust. Wenn man bei uns daheim rausgeht spüre ich diese Art der Freude über allem bei weitem nicht so intensiv.
Wir schlendern über Plätze und durch kleine Gassen, linsen in Cafes, Restaurants und Bistros. Ich will weder Pizza, noch Burger noch Pasta. Und vor allem will ich nicht auf Google oder Tripadvisor nach was zum Essen gucken. Ich will mit Augen, Nase und Ohren schauen. Anja nimmt dann den Reiseführer und schaut ob es da eine Empfehlung gibt … Cheater. Wir laufen direkt an einem der Tipps vorbei und es spricht auch meine Sinne an. Leider ist außen kein Tisch mehr frei und so sitzen wir innen und lassen uns ein volles Menü (4-Gänge) schmecken. Nach dem als 3. Gang gereichtem Käse unterhalten wir uns mit der Bedienung und sie sagt dass Ausländer immer keinen Käse wollen oder nicht begeistert davon sind weil dieser ein bisschen streng/intensiv schmeckt. Es waren 4 Sorten Käse und alle waren ein purer Genuss für den Gaumen. Wir können Ihre Worte nicht nachvollziehen, sind wir doch genau wegen der Käsevielfalt so gerne in Frankreich.
Gut gestärkt und dem Fresskoma nahe schlendern wir durch die Gassen zurück in Richtung Campingplatz. Wir erleben die intensivste Blaue Stunde seit langem und fallen glücklich und zufrieden in unser Zelt. Einschlafen dürfte allerdings schwer werden da es noch sehr warm im Zelt ist… dachten wir. 3 Minuten später waren wir im Land der Träume.