Frankreich 2023 – Tag01 – 426 km – Metz

Fronleichnam – Tag 0 unseres Urlaubes, den Feiertag nutzen wir um auszuschlafen und daheim noch ein bisschen aufzuholen. Das macht den Kopf freier fürs Reisen, wenn man dann losfährt und ein gutes Gewissen hat, weil man noch etwas geschafft hat. Den Abend verbringen wir dann spontan noch auf dem Ansbacher Altstadtfest und genießen das tolle Wetter und die Ausgelassenheit der Leute bei verschiedensten Musikdarbietungen. Am Freitag den 09.06. soll es dann losgehen. Kann man noch weniger vorbereiten als auf vorherigen Reisen? Ja kann man… das einzige was wir getan haben ist Wäsche waschen, so dass wir uns aus dem vollen Schrank bedienen können. Ansonsten heißt es_ Suchen. Unsere Wohnung ist immer noch im Renovierungschaos und so dauert das seine Zeit. Außerdem sind wir total gechillt unterwegs. Das merkt man dann auch beim Blick auf die Uhr. Als wir beginnen die Moppeds zu beladen ist es bereits 11 Uhr. Wir wollten heute nicht ganz so spät los – hahahaha.

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Um kurz nach 12 Uhr sind wir dann soweit und hieven die Packesel von den Ständern um zu starten. Die Fahrt heute war dann unspektakulär. Es hat knapp über 30 Grad, die A6 ist frei und wir kommen gut voran. In Heilsbronn haben wir uns schnell noch was zu Essen gekauft bevor es auf die Autobahn ging. Der nächste Stopp war dann an irgendeinem Rasthof um mal kurz auszutreten und die andere Hälfte des Bäckerzeugs zu essen. Kurz vor Saarlouis dann noch schnell die Tanks vollgemacht bevor es über die Grenze ging. In Frankreich dann keine Autobahn mehr weil diese Maut kostet und wir außerdem ja was vom Land sehen wollen und heute außerdem noch den Fokus auf dem zügigen (HAHAHA) ankommen in Metz haben.

Durch die Stadt wurde es dann nochmal so richtig warm, bevor wir mit hoffenden Augen am städtischen Campingplatz in Metz fragen ob noch ein Platz für unser Zelt ist. Der Herr vor uns mit einem Caddy hatte eine Absage bekommen. Warum auch immer wir mit dem Zelt eine Zusage bekommen verstehe ich nicht. Als wir dann den Platz befahren kommt ein bisschen Klarheit in meine Gedanken. Es gibt Stellplätze und eine „Zeltwiese“ – Unterschied… die Straßenseite und der Stromanschluss. Wir bauen das Zelt direkt am Ufer der Mosel auf und um 19 Uhr laufen wir in die Stadt. Die Kathedrale ist bereits geschlossen aber auch von außen imposant. Es ist unglaublich wie viele Menschen hier draußen sitzen und lachen. Verglichen mit einer deutschen Stadt ist das hier pure Freude und Lebenslust. Wenn man bei uns daheim rausgeht spüre ich diese Art der Freude über allem bei weitem nicht so intensiv.

Wir schlendern über Plätze und durch kleine Gassen, linsen in Cafes, Restaurants und Bistros. Ich will weder Pizza, noch Burger noch Pasta. Und vor allem will ich nicht auf Google oder Tripadvisor nach was zum Essen gucken. Ich will mit Augen, Nase und Ohren schauen. Anja nimmt dann den Reiseführer und schaut ob es da eine Empfehlung gibt … Cheater. Wir laufen direkt an einem der Tipps vorbei und es spricht auch meine Sinne an. Leider ist außen kein Tisch mehr frei und so sitzen wir innen und lassen uns ein volles Menü (4-Gänge) schmecken. Nach dem als 3. Gang gereichtem Käse unterhalten wir uns mit der Bedienung und sie sagt dass Ausländer immer keinen Käse wollen oder nicht begeistert davon sind weil dieser ein bisschen streng/intensiv schmeckt. Es waren 4 Sorten Käse und alle waren ein purer Genuss für den Gaumen. Wir können Ihre Worte nicht nachvollziehen, sind wir doch genau wegen der Käsevielfalt so gerne in Frankreich.

Gut gestärkt und dem Fresskoma nahe schlendern wir durch die Gassen zurück in Richtung Campingplatz. Wir erleben die intensivste Blaue Stunde seit langem und fallen glücklich und zufrieden in unser Zelt. Einschlafen dürfte allerdings schwer werden da es noch sehr warm im Zelt ist… dachten wir. 3 Minuten später waren wir im Land der Träume.

Slowenien 2023 – Tag11/12 – 319km/368km – Mittersil/Daheim

Unser kleines kuscheliges Zimmer mit dem französischen Bett hat einen enormen Kuschelfaktor – wir haben super geschlafen und wollen nicht wirklich rauskrabbeln. Hilft aber nix, erstmal unter die Dusche, Anja macht noch ne kurze Yogaimsitzensession (mehr Platz ist nicht) dann geht es um 9 Uhr zum letzten slowenischen Frühstück. Grobe geräucherte Wurst, Schinken, Käse, Eier, Brot alles da, was man braucht. Ich checke auf dem Handy die Grossglocknerhochalpenstraße – sie ist für Motorräder gesperrt – schade. Grundsätzlich wurde sie vor 3 Tagen geöffnet, allerdings noch nicht für Motorräder und Fahrräder. Also bleibt der Plan erstmal Felbertauerntunnel. Als wir fertig gegessen haben und gepackt haben schaue ich nochmal auf die Homepage -> 4xgrün -> offen für Moppeds! Sieht also doch ganz gut aus. So wie wir geplant haben müssen wir uns erst in Lienz entscheiden was wir machen, aber vielleicht geht es sich ja aus. Um 10:30 rollen wir vom Hof und fahren nochmal zur Kirche von gestern Abend. Der Himmel ist heute strahlend blau und wir machen nochmal ein paar Bilder aus anderen und auch aus gleichen Perspektiven.

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Nach der Fotosession rollen wir in Richtung Bled und dann wieder in Richtung Kranjska Gora. Die Strasse ist unspektakulär, der Ausblick dafür umso geiler. Schneebedeckte Gipfel begleiten uns auf dem Weg aus Slowenien raus. Kurz vorm Wurzenpass tanken wir nochmal für 1,41 €/L voll. Während unseres kompletten Aufenthaltes gab es keine Preisänderung beim Sprit – komischer Markt den wir da in Deutschland haben der stündliche Preisanpassungen bedingt… wer es glaubt! Über den Wurzenpass geht es dann zurück nach Österreich und ziemlich unspektakulär am Fluss Gail entlang in Richtung Lienz. Irgendwo halten wir an einer Bäckerei trinken einen Cappuccino und einen Almdudler. Dazu gibt es zwei Stücke Kuchen die garnetmal soooo gut waren. Ziemlich zuckerig süß und trocken.

Die Berge welche das Tal einrahmen sind toll, die Fahrtstrecke relativ öde. Immer wenn wir halten schau ich auf die Homepage vom Grossglockner – immer noch offen. In Lienz entschließen wir uns dann abzubiegen und die Digitalanzeige verheißt auch 2m Schneewände neben der Fahrbahn für 60 EUR Gebühr… Anja pfopfert ob des Preises und stichelt dass sie einen Rabatt will wenn die Schneewände net hoch genug sind. Wir fahren über den Iselsbergpass nach Heiligenblut. Diese Strecke macht wieder richtig Laune und lässt schon Vorfreude auf die Grossglocknerhochalpenstrasse aufkommen.

An der Mautstation ist das Häuschen leer – ein Dejavu zur Tauernschleuse auf dem Hinweg – Nein der Mitarbeiter kommt gelaufen, er war zum ratschen draußen bei einem Kollegen weil hier nix los is. Das Telefon klingelt und er geht noch ran bevor er uns bedient. Ich höre nicht was er bespricht. Als er aufgelegt hat schaut er uns ernst an und teilt uns mit dass die Straße für heute geschlossen werden muss da eine Lawine abgegangen ist und die Straße blockiert. 1. Gedanke -> Na toll warum passiert das uns? Etz kömmer da net fahren! 2. Gedanke -> Na toll, Gott sei dank waren wir net in der Lawine! 3. Gedanke -> Toll, dann fahren wir eben den Felbertauern, das bedeutet wir können die schöne Strecke über den Iselsbergpass nochmal fahren. Unsere Routenplanung war ja bewusst so flexibel gehalten, weil man sich in den Bergen einfach an den Berg, das Wetter und um diese Jahreszeit erst recht dem Schnee anpassen muss. Wir wünschen dem Herrn an der Mautstelle noch einen schönen Tag und drehen um. Er wirkt überrascht wie locker wir das ganze nehmen. Wir haben keinerlei Nachteil aus der Situation also freuen wir uns über die Möglichkeiten welche sie uns bietet.

In Lienz stehen wir dann ein bisschen im Feierabendverkehr, aber auch das entspannt sich ziemlich schnell wieder. Der Weg zum Felbertauerntunnel ist schön und flott zu fahren. Es ist wenig Verkehr und so finden wir auch einen angenehmen Flow. Vor der Mautstelle gehen wir noch schnell aufs WC, warten bis das HOG (Harley Davidson Owner Group) Chapter einen ordentlichen Vorsprung hat und machen uns dann selbst auf den Weg durch den Tunnel. Auf der Nordseite sind wir knapp unter Schneehöhe und haben nur noch gut 10km bis zur heutigen Unterkunft. Diese rollen wir entspannt den Berg hinab und checken im Haidbachhof ein. Um 18 Uhr sitzen wir bei Kaspressknödelsuppe, Cordonbleu (mit Speck, Mozzi und Champignons gefüllt), Rehragout mit Semmelknödel und Blaukraut. Das Essen ist solide und wir machen danach noch einen kleinen Verdauungsspaziergang bevor es aufs Zimmer geht, den Tag ausklingen lassen. Bilder sichern, Bericht schreiben und noch bissl rumgammeln. Heute ist Vollmond, mal sehen wie gut ich schlafen kann.

P.S: Die Wirtin im Haidbachhof wies uns noch auf die Naturpark Tauern Sommercard hin welche Gäste des Hauses kostenlos bekommen. Diese bietet viele Inklusivleistungen und Rabatte. Für Motorradfahrer interessant ist die kostenlose Tageskarte für die Grossglocknerhochalpenstrasse und den Gerlospass. Beim Glockner spart man somit 30 EUR pro Motorrad!

Unterkunft: Gasthof Haidbachhof

Slowenien 2023 – Tag12 – 368km – Daheim

Tja, was schrreibt man über den letzten Tag einer Reise im Mai 2023 wenn einem im Januar 2025 auffällt dass man sich keine Notizen dazu gemacht hat? Richtig man guckt ins Reisetagebuch von Anja -> was lächelt mich an? Zwei leere Seiten… auch sie hat sich keine Notizen gemacht. Also muss ich ganz tief in meiner Erinnerung kramen. Hilfreich dabei ist zum einen das lesen des kompletten Berichtes und die paar Bilder welche ich gemacht habe. Das Frühstück im Haidbachhof war solide, ein Buffet was nichts vermissen ließ. Wir sind laut GPS Logs um 9:23 Uhr losgekommen und die Bilder zeigen gutes Wetter.

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Ab der Grenze ging es dann auf die Autobahn und in München haben wir noch einen Abstecher in die Touratech Filiale gemacht. Ich wollte mir neue Handschuhe kaufen da meine leichte Verschleißspuren zeigen… Ich habe selten so einen arroganten Verkäufer erlebt! Eure Klim Kombis sind Müll! Was anderes als Teuertech geht garnet. Zu Anja … tja Mädchen wenn du komische Hände hast dann kann Touratech da ja nichts für. Ich überlege mir den kompletten Heimweg warum ich Geld in dem Laden gelassen habe! Und zuhause angekommen bin ich dann auch noch überzeugt dass die Handschuhe ein kompletter Fehlkauf waren. Sie passen einfach nicht richtig und bereiten mir nach 1,5 Stunden fahrt Schmerzen. Ich verkaufe sie direkt über Kleinanzeigen weiter. Hätte ich kein Foto der Touratech Filiale, so hätte ich dieses Ereignis der Reise komplett verdrängt. Um kurz nach 15 Uhr waren wir laut GPS daheim.

Slowenien 2023 – Tag01 – 388km – Högmoos

Viel gibt es ja zum ersten Tag nicht zu sagen… Planung = 0! Daran geglaubt weg zu kommen… ehrlich gesagt nicht. Vorfreude ist noch in Arbeit. Erstmal aufwachen, dann Wäsche zusammenlegen und eine Runde Yoga machen. Spontan noch 5km laufen gehen und dann vielleicht doch mal Sachen packen. Wir wollen ja schließlich wegfahren. Wohin eigentlich? Achja, eigentlich wollten wir die Slowenien Tour aus 2020 vollenden, da hatten uns die Covid-Hochrisikogebiete ja gezwungen abzubrechen und nach Deutschland zu fahren. Eine Unterkunft haben wir für heute Abend auch schon und der Weg dorthin soll bis zur Grenze nach Österreich auf der Autobahn erfolgen. Insofern haben wir Zeit und die nutzen wir auch um sehr sehr langsam in die Gänge zu kommen. Um kurz nach 13 Uhr haben wir dann alles verstaut und sitzen tatsächlich auf den Moppeds. Noch die Tanks gefüllt und ab auf die Autobahn.

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Viel spektakulärer wird es heute nicht mehr. A9 bis München, dann im Stau auf der A99 um München kriechen und ab auf die A8. Ab München wie gemeldet Regen, auf der A8 dann unerwartet Hagel! Wir fahren nochmal auf einen Rasthof bevor wir die Autobahn verlassen und gönnen uns was heißes zu trinken. Schnell noch durch Zell am See und schon sind wir fast an unserer Unterkunft in Högmoos. Einen Tankstopp gab es noch, die Tankstelle hatte einen Metzger mit drin und wir haben uns gleich noch mit Vesper fürs Abendessen eingedeckt. Landjäger, Pinzgauer und einen lokalen Bergkäse. Die Hausherrin der Unterkunft hat uns eine Kanne Tee gemacht und noch zwei Stücke Gugelhupf dazugelegt. Das Zimmer war warm und kuschelig. Tag 1 damit erledigt.

Irgendwie ist in unseren Köpfen noch nicht angekommen dass wir unterwegs sind, aber das wird sich wohl spätestens in Slowenien ändern. Vor dem schlafen haben wir noch die Grandiose Idee gehabt, dass wir an den Bohinjsko Jezero (Wocheiner See) fahren könnten, weil … da waren wir noch nicht. Oberhalb am Bleder See und unterhalb in Cerkno waren wir schon, aber diesen See haben wir bisher immer verpasst. Schnell noch auf booking.com eine Unterkunft für zwei Nächte gesucht und die Route ins Basecamp geklickert. Zack dann waren die Lichter aus und die Erschöpfung des Tages spielte all Ihre Macht aus.

Unterkunft: Oberhub am Kleinsonnberg

Griechenland 2024 – Tag23/24 – ein paar Schritte/291km – Pause/Bürglein

Wir haben gestern spät geschlafen, müssen uns aber heute ja auch nicht hetzen. Wir machen einen Tag Pause und chillen. Zum Frühstück gehen wir um 8:30 nach unseren Yoga Sessions. Dort lassen wir uns eine Stunde Zeit und genießen das Buffet. Anja isst nen riesigen Haufen Obst, das hat ihr definitiv gefehlt die letzten Wochen. Nach dem Frühstück chillen wir erstmal noch ein bisschen im Zimmer, dann folgt ein ausgiebiger Spaziergang an der Donau. Spontan fällt mir ein Lied ein welches man heute nicht mehr so gerne hört. Zu meiner Jugend hat es gehört und der Gedanke daran löst in mir eine kontroverse Diskussion aus. Als wir zurückkommen sitzt im Gastraum des Hotels eine Hochzeitsgesellschaft und feiert. Das ist dann das dritte Brautpaar welches wir auf dieser Reise so richtig gesehen haben. Das erste gondelte in Venedig an uns vorbei, das zweite hatte sein Fotoshooting auf der Panoramaplattform Nr. 2 für die Meteora Klöster. Wir sagen an der Rezeption Bescheid dass wir später gerne den Spa Bereich nutzen würden und lassen uns Bademäntel geben.

Um 14:30 belegen wir dann zwei Liegen im Ruheraum und machen über den Nachmittag verteilt drei Saunagänge. Die Wärme tut den verkrampften Muskeln spürbar gut. Und das Ruhen dazwischen entspannt uns zusätzlich. Anja liest, ich hör Podcast. Um 18:30 gehen wir dann im Hotel essen. Die Karte ist sehr fischlastig, was uns begeistert. Als Vorspeise teilen wir uns dreierlei Fischcremes und dazu Salzstangerl. Mein Hauptgang wird der gegrillte Donauwaller mit Kartoffeln und Salat. Anja wählt den Barsch mit Kräutersaitlingen, Kartoffeln und Salat. Dazu zwei Gläser Weißwein und hinterher noch einen geteilten Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Wir lassen es uns gut gehen und den Tag mit dem Essen ausklingen.

Unterkunft: Gasthof Pension Luger Kramesau

 

Der letzte Tag unserer Reise bricht an und wir sind schon ein bisschen wehmütig. Mit Griechenland sind wir nicht so warm geworden wie erhofft. Nicht falsch verstehen, es war schön und mit ein wenig mehr Abstand verblasst die Erinnerung an die Erkältung und die vielen Olivenbäume. Die positiven Dinge treten mehr in den Vordergrund. Wir starten erstmal mit Yoga und dann einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Der Heimweg wird ziemlich unspektakulär werden.

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Das Wetter ist uns wohlgesonnen und so suchen wir als erstes eine Tankstelle auf. Wir hatten Elli ja quasi leer abgestellt. Mit einem KM Stand von 334 km tanke ich 19,5 Liter – sprich ich hätte noch erstaunliche 2,5 Liter im Tank gehabt. Das hätte ich nicht gedacht. Anjas 650er hat da noch deutlich mehr Reserven. Sie hat nur 13,81 Liter getankt. Das entspricht einem Verbrauch von 4,05 Litern / 100km. Dieses Spritsparwunder macht mich immer wieder neidisch. Dafür mag ich den Charakter meiner 1000er. Bei Passau geht es dann über die Grenze nach Deutschland und einmal durch die Stadt. Auf dem Weg in Richtung Autobahn überholt Anja eine 1250er GS mit einem Pärchen drauf und schneidet sie. Ich mach bissl Platz, verringer aber die Geschwindigkeit nicht und irgendwie fehlt ihm etz irgendwas um auch noch an mir vorbeizuziehen. Was denkt sich der Fahrer wohl? Warum überhole ich und setz mich zwischen zwei offensichtlich zusammengehörige? Hat er gesehen dass Anja weiblich is und ihr musste er was beweisen? Eigentlich mach ich mir viel zu viele Gedanken darüber welche völlig unnötig sind.

Bei Schalding fahren wir dann auf die Autobahn und lassen rollen. Nach Regensburg stoppen wir noch für einen Kaffee und eine Biopause an einem Autohof. Wir kommen mit einem BMW-Chopperfahrer ins Gespräch, der fragt wo wir herkommen und dann ein bisschen baff ist als wir Griechenland sagen. So weit war er noch nie mit dem Motorrad. Unsere „Dreckspatzen“ sehen auch ziemlich abenteuerlich aus neben seinem funkelnden Chrom an dem keine einzige Fliege klebt. Der Rest ist dann auch nur noch stures absitzen auf der Autobahn. Nach 291 Tageskilometern sind wir wieder zuhause in Bürglein, beginnen von der Reise zu erzählen und unsere Sachen abzupacken und zu verstauen. Wäsche sortieren, Reparaturen in die Wege leiten und morgen geht es dann direkt wieder auf die Arbeit.

5011 km auf Achse und noch eine lange Fährfahrt liegen hinter uns und haben unzählige Erinnerungen in unsere Köpfe gepflanzt. Wir haben Venedig zu Fuß erkundet und wissen jetzt was Kapsala ist. Wir hatten frische Feigen auf den Peloponnes und unzählige Pommes. Wunderschöne Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, im Gebirge und am Meer. Von diesen Momenten können wir mit Sicherheit noch einige Zeit zehren.

Griechenland 2024 – Tag01 – 642 km – Venedig

So langsam wird es mal wieder Zeit für ne Mopped Reise. Korsika im April ist schon wieder ewig her. Im Sommer waren wir zwar mehrfach verlängerte Wochenenden unterwegs (3 Tage Frankreich, 3 Tage Österreich, 3 Tage Süddeutschland), aber das ist halt kein wirklicher Urlaub. Die Probezeit im neuen Job geht auch langsam aufs Ende zu und das Halbzeitgespräch war durchweg positiv, so dass nichts gegen drei Wochen Ausszeit spricht. Balkan war gesetzt, die Frage war nur welche Länder und wie fahren wir. Kurzerhand buchen wir relativ spontan eine Fähre von Venedig nach Griechenland und fügen noch einen freien Freitag vorne an die drei Wochen an. Der Plan ist jetzt klar. Wir fahren nach Venedig, schauen die Stadt an, dann auf die Fähre. Klar definierte 3,5 Wochen. Was wir dann ab Tag 4 in Griechenland machen und in welche Richtung wir fahren überlegen wir uns wenn wir da sind. Wie wir wieder nach Hause kommen lassen wir auch noch offen. Sicher ist, am 21.10. müssen wir wieder auf die Arbeit. Der Plan reift noch ein bisschen weiter und wir haben die Idee Donnerstag nach der Arbeit bereits bis Kufstein zu fahren. Am Donnerstag regnet es heftig, also lassen wir es bleiben und packen lieber ganz in Ruhe die Moppeds.