Israel – Tel Aviv – Tag 3 – 5

Am nächsten Tag war Shabbat, wir blieben lang im Bett und haben uns, um von A nach B zu kommen, mit den Leihstationen für Fahrräder auseinandergesetzt, es fahren nämlich keine Busse.. Gleich bei uns um die Ecke war so eine Verleihstation von Tel-O-Fun. Registrierung und Bezahlung läuft über Kreditkarte, man zahlt einen Tagespass, die erste halbe Stunde ist frei, dann wird halbstündig abgerechnet, bis man das Rad wieder in einer solcher Station abgibt.
Wir radelten die ersten 5 km am Strand entlang, hochmotiviert mit dem Blick auf unser verspätetes Frühstück im Benedicts, welches 24/7 offen hat.

Die Idee dort zu Essen hatten wir nicht allein. Wir warteten fast eine Stunde mit ca 20 anderen Leuten vor dem Laden auf einen Tisch. Drinnen geht es hektisch zu, aber das Frühstück entschädigt. Wir orderten Israeli-Breakfast, mit Eiern, Labaneh, Avocado, Thunfisch, Käse und Salat. Danach konnten wir es nicht sein lassen und bestellten Blaubeer-Pancakes…. Wahnsinns-Teile… was ich beim Bestellen und Essen noch nicht bedacht hatte: ich musste dann wieder auf ein Fahrrad aufsteigen… Wir nahmen uns erneut Fahrräder und radelten zum alten Hafen von Tel Aviv welcher jetzt neu mit Cafes, Bars und Kinderbespaßung angelegt wurde.

Am Fluss Yarkon angekommen zogen wir uns an diesem entlang in den Yarkon Park. Ganz Tel Aviv schien draußen, zu sein, beim Radfahren, Grillen, Slaklinen, Tretboot fahren, Geburtstag feiern, mit den Kindern in der Wiese liegen. Gefühlt war ganz Tel Aviv entweder am Strand oder in diesem Park.
Nach ich weiß nicht wie vielen Kilometern in diesem Park radelten wir den Rothschild-Boulevard wieder runter Richtung Jaffa. Am Strand hörten wir noch eine Weile ein paar Straßenmusikern zu, bevor wir uns bald in unser Apartment zurückzogen.

 

 

Eigentlich ist Sonntag… hier ist das aber schon wieder wie bei uns Montag. Die Geschäfte haben wieder offen, es geht wild zu auf den Straßen und wir waren entsprechend früh unterwegs.
Am Strand entlang ging es heute ins Old Yafo. Der kleine alte Stadtkern klebt am Hang und es geht Treppen rauf und runter, an vielen Galerien vorbei, bis wir an der ersten Kirche ankamen. Die St. Petrus Kirche ist relativ schmucklos und wir hielten uns nicht lange auf. Direkt gegenüber ist eine Freilichtbühne mit Blick auf das Meer und die Skyline von Tel Aviv.

Auf der anderen Seite des Hügels runter fanden wir unser Frühstück/Mittagessen im Fairouz Cafe: arabischer Kaffee mit Kardamom, frisch gepresster Orangensaft, Shakshuka, Labaneh und Hummus, dazu Salat, Pita und Oliven.
Nach diesem ausgiebigen Essen gaben wir irgendwann auch unseren Platz im Schatten auf und machten uns auf den Weg zum HaTachana – dem historischen Bahnhof von Tel Aviv. Die Gebäude sind renoviert und es finden sich Boutiquen und Cafes.

Um die typische Touri-Gegend auch mal zu verlassen haben wir uns in den Bus gesetzt und sind ins Viertel Neve Shaanan gefahren. Der zentrale Busbahnhof ist einfach hässlich, ein riesiger Betonbau, rot verklinkert, aber alles rußig, schwarz, dreckig. Als wir durch die Straßen liefen wurde uns bewusst, dass sich hier nicht allzu häufig Touristen herverlaufen, das Viertel ist größtenteils von Afrikanern bewohnt und entsprechend bunt ist auch das Bild, Obstläden, Friseure, Straßenküchen. Im Levinsky Park befindet sich eine Open Air Bibliothek, Kinder sitzen zum Basteln und Spielen zwischen den Büchern.
Die Sonnenuntergänge waren meist nicht sehenswert, da die Sonne im Dunst verschwand bevor sie auf dem Meer aufkam, aber die goldene und blaue Stunde hatte es in sich. Nachdem wir von unserem allzu üppigen Frühstück/Mittagessen noch zehren konnten,gab es zum Abendessen nur Hummus mit Ei, Kichererbsen und gebratenen Pilzen.

Bevor wir uns am Montag auf den Weg nach Jerusalem machten, schlenderten wir noch über den Flohmarkt, der sich direkt vor unserer Haustür befand. Teppiche, Batterien, Kettchen, Jeans, alte Telefone, Schuhe, Spachtel, Kronleuchter, Besteck und Geschirr bis hin zu XXX-DVDs – Zustand neu bis Müll – alles ist zu haben. Dazwischen sitzen ein paar ältere Herren und spielen Backgammon.

Um ca. 12 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bus, mit dem Bus zur HaHagana Railway Station, mit der Bahn über den Flughafen mit Umsteigen nach Jerusalem und dann mit dem Bus zum Hotel. Den restlichen Weg irrten wir mehr oder weniger umher bis wir unser Hotel gefunden hatten. Unsere erste Runde war ein grobes Orientieren in der näheren Umgebung. Die Fußgängerzone sieht aus wie in jeder anderen Stadt auch, Essensläden, Imbisse, Schuh- und Klamottenläden, Souvenir-Shops und der Kippa-Man.

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Über Anja Seidel

Anja ist die Ehefrau von Tobias und gemeinsam teilen sie alle Erlebnisse und Erinnerungen auf Ihren Reisen. Sie fährt die Suzuki DL 650 (Ari) und genießt die Zeit auf Reisen während Tobias mit den technischen Spielereien beschäftigt ist. Ins Bloggen steigt sie erst so langsam ein.

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