Wir starten den Tag heute mal trocken. Dafür mit Nebel. Der Wecker haut uns um 8 Uhr aus den Betten. Schnell noch Eier in die Pfanne und die Sachen gepackt. Wir wollen nochmal zum Nordkapp fahren und schauen ob das Wetter inzwischen besser ist. Schnell ist heute aber irgendwie nicht. Wir kommen erst um 11 los, als schon längst alle anderen den Campingplatz verlassen haben. Der Weg führt uns nochmal die 13 km durch dichten Nebel zum Kassenhäuschen. Beim kurzen Plausch mit dem Mitarbeiter können wir uns ein Lachen nicht verkneifen: „What are you doing here again? We are searching for better weather than yesterday. Tell me if you find it.“ Nunja wir drehen eine Parkplatzrunde und ziehen wieder von Dannen. Gutes Wetter bzw. bessere Sicht gibts auch heute nicht. Das Nordkapp und der Nebel – es wird so in unserer Erinnerung bleiben müssen. Schmerzhaft ist später am Tag das Foto, welches Sascha von Unterwegens.de postet. Er hatte am Mittwoch Abend strahlend blauen Himmel am Kap. Für uns geht es jetzt in Richtung Lofoten. In der Hoffnung, dort besseres Wetter zu finden.
Es geht den gleichen Weg für 140 km zurück, den wir gestern gekommen sind. Heute lege ich mehr Fotostopps ein, da wir weniger km geplant haben. Überhaupt werden wir ab jetzt etwas langsamer unterwegs sein. Die Tagesdistanzen wohl eher an der 300 als an der 400 orientieren. Wir sind jetzt „angekommen“ und wollen aufmerksamer weiterreisen. Eines fällt mir noch auf. Alle reden von den drakonischen Strafen für Geschwindigkeitsverstöße in Norwegen. Wir werden im Nordkapptunnel von einem Bus überholt, obwohl wir bereits mit ca. 90km/h unterwegs sind. Und mit Bus meine ich keinen VW Bus! Sondern einen ausgewachsenen 50 Mann Reisebus!
Obwohl der Himmel bewölkt ist und in den verschiedensten Grautönen glänzt, ist das Landschaftsbild entlang der Küste nicht im geringsten langweilig. Die schroffen Schieferformationen, das satte Grün der Wiesen, das Meer und die Dramatik des Himmels ergeben ein einmaliges Bild.
In Olderfjord biegen wir ab auf die E6 in Richtung Alta. Das Landschaftsbild wandelt sich. Wir fahren an einem Flusslauf entlang, stetig bergauf um eine Hochebene zu erklimmen, die schier unendlich ist. Keine Bäume, nur Gräser und Flechten wachsen hier. Ab und an sieht man ein paar Rentiere neben der Straße. Eine wirklich unwirtliche Gegend. Viel anschaulicher wird die Gegend erst wieder als wir auf den Altafjorden treffen. Entlang des Meeres zu fahren und die schroffe Küstenlinie Norwegens zu erkunden ist genau unser Ding. In Alta legen wir einen Hot Dog Stopp an einer Tankstelle ein. Etwas warmes im Magen tut gut nach den kühlen Temperaturen auf knapp 400 Meter Höhe.
Unser Tagesziel rückt näher. Wir wollen am Ende des Langefjorden auf dem Campingplatz Altafjord nach einer Hütte fragen. Falls wir hier keine bekommen folgen noch zwei weitere Campingplätze. Wenn auch da nichts zu finden wäre, wird gezeltet. Der Langefjorden ist für uns sehr imposant ist er doch relativ eng und zieht sich tief ins Land hinein. Wir kommen zur Flut am Campingplatz an und bekommen die letzte noch freie Hütte für den sagenhaften Preis von 250 NOK. Gestern haben wir noch mehr als das doppelte für eine halb so große Hütte bezahlt. Aber das war ja auch im Einzugsgebiet des Nordkapp.
Wir kochen uns Nudeln und nutzen die Dusche des Platzes, bevor wir unsere weitere Route planen und die Berichte aktualisieren. Inzwischen ist auch das Meer ein gutes Stück mit der Ebbe zurückgegangen. Ein für mich immer wieder faszinierender Vorgang. Morgen wollen wir auch wieder etwas gemütlicher vorankommen und die Eismeerkathedrale in Tromso besuchen, bevor wir dann endgültig auf die Lofoten fahren.
Clever! Ihr habt also Tag 6 zweimal erlebt!? So kann man den Urlaub auch verlängern! Viele Späße noch!
Man kann sichs zumindest einreden *g* hab den Titel mal korrigiert.
Beneide Euch um diese Eindrücke und Erlebnisse – ich glaub ich mach auch noch ´nen Moppedschein!! Euch noch viele schöne Momente und gute Fahrt.