Balkantour 2018 – Tag 6 – 277 km – Zajecar

Warum hab ich gestern Abend eigentlich wieder so lange gelesen? Achtung Buchtipp: Good Bye Lehmann von Stefan Fay ist absolut fesselnd. Dafür bin ich etz wieder hundemüde. Wir nehmen auf dem Weg zum Frühstück schonmal die ersten Taschen mit zum Mopped und stecken sie in die Koffer. Irgendwie haben wir beide noch nicht so richtig Hunger. Das Abendessen gestern war einfach wieder viel zu viel. Das heutige Frühstücksbuffet beinhaltet wieder lauter leckere selbstgemachte Sachen. So heute z.B. Irgendwas geschichtetes aus Blätterteig das ähnlich wie Pizza schmeckt oder die frisch panierten Zucchini. Wie gesagt wir sind eigentlich noch voll vom Abendessen. Um kurz vor 10 Uhr haben wir uns dann endlich von Mina und ihrer Familie verabschiedet und sitzen auf den Motorrädern.

Der heutige Tag wird geprägt vom Verlauf der Donau. Auf der einen Seite liegt Rumänien und wir fahren auf der serbischen Seite entlang. Der erste POI in unserer Planung ist die Festung in Golubac. Diese wird momentan allerdings saniert und ist komplett eingerüstet. Also ziehen wir direkt weiter und durchqueren immer wieder kleinere Ortschaften die an der Donau angesiedelt sind. Auf der anderen Seite des Flusses ist gefühlt mehr los. Es sind mehr Häuser, mehr Verkehr, mehr Tourismus, mehr Brücken – gut dass wir auf der ruhigeren Seite unterwegs sind.

Unser nächstes Ziel heute ist das Eiserne Tor. Der Weg bis dahin ist kurzweilig. Angenehme Kurven führen uns am Fluss entlang und die Temperaturen halten sich während der Fahrt in Grenzen (bei Fotostops schlagen sie allerdings erbarmungslos zu). Die Zeit und die km vergehen heute flott. Der Donaudurchbruch ist schneller erreicht als gedacht. In der längsten Schlucht Europas quetscht sich die Donau durch die Berge. Der sonst megabreite Fluss wird hier bis zu 50 m tief. Die Idee doch einmal so eine Renternkreuzfahrt auf der Donau zu machen schleicht sich wieder in meinen Kopf. Im Adac Magazin werden die doch immer beworben. Und schon stehen wir gemeinsam mit einem Rentnerbus aus Ungarn auf einem Parkplatz und fotografieren.

Als wir zum ersten mal durch Kladovo fahren ist das ja noch normal. Dann ziehen wir einer Kurve der Donau folgend auch eine Kurve und stehen wieder in Kladovo… ich brauche kurz bis ich realisiere dass wir im Kreis gefahren sind. Hmmm, da hab ich wohl ne Abzweigung verpasst, also zurück und diese Suchen. Um die Mittagszeit gönnen wir uns an einer Tankstelle ein Eis und legen 30 Minuten Fahrpause ein. Die Landschaft ist inzwischen von blühenden Wiesen geprägt. Als wir dann unserem heutigen Ziel Zajecar näher kommen begleiten uns Obstplantagen (meist Kirschen). Toll in Serbien finde ich die bunte Mischung an Fahrzeugen. In Bosnien sah man z.B. in Massen 1er Golf. Hier in Serbien sind noch sehr viele Zastava und Yugo unterwegs, aber auch neue Dacias sieht man in größerer Anzahl.

Unsere heutige Unterkunft das Hotel Hamburg befindet sich mitten im Zentrum von Zajecar. Wir bekommen einen Stellplatz in der Hotelgarage und beziehen erstmal das Zimmer. Die Hitze im Stadtverkehr hat uns förmlich erschlagen. Wir brauchen ein wenig bis wir uns aufraffen können noch eine Runde zu laufen. Nach der Völlerei der letzten Tage beschließen wir uns nur eine Kleinigkeit beim Bäcker zu kaufen – wir scheitern kläglich. Die Bureks haben es uns einfach zu sehr angetan und so kaufen wir doppelt soviel wie wir später essen können. Ein paar Fotos der serbischen Stadt später essen wir auf dem Zimmer und begeben uns früh zu Bett. Morgen soll es in die Berge gehen, da wollen wir fit sein.