Korsika 2024 – Tag10 – 180km – Ile-Rousse / L’Isula Rossa

Der Golf von Porto in welchem wir genächtigt haben ist ein Unesco Weltkulturerbe. Nur am Sonnenuntergang kann das allerdings nicht liegen. Der Campingplatz war mal wieder ruhig – nein ausgestorben. Wir wachen relativ spät um kurz vor 8 Uhr auf und kommen net so richtig in die Gänge. Heute ist der 10te Fahrtag in Folge, so langsam merken wir das. Auch der Haufen Eindrücke ist jetzt wieder ein großer Matschhaufen in unseren Köpfen. Es braucht Zeit das zu verarbeiten und wieder in kleine einzelne sortierte Happen zu zerlegen. Gestern Abend haben wir deshalb und auch wegen der Wetteraussichten beschlossen morgen einen Pausentag einzulegen (Pause vom Moppedfahren). Heute heißt es aber nochmal aufpacken und weiter. Wir sind nicht hoch in den Bergen, aber die paar Meter Höhe und dass wir in einem Tal sind welches noch keine Sonne abbekommt spürt man deutlich an der Temperatur. Bis wir unser Zeug soweit verstaut haben ist es kurz vor 11 Uhr.

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Erstmal fahren wir noch in Richtung Capo Rosso – kleinste Straße mit Slalomparcour aus Kurven an rotem Granit entlang welcher dem Kap seinen Namen gegeben hat. Nun wird uns auch klar warum der Golf ein Unesco Weltkulturerbe ist. Der ganze Golf ist von dieser Gesteinsart umrandet. Ein unglaublicher Kontrast aus rotem Gestein, grünem Bewuchs und dem knallblauen Meer! Ein Fest für die Augen! Als Wendepunkt auf dieser Strecke welche wir wieder zurück fahren nehmen wir eine Poststation, wo wir noch Briefmarken für die Postkarten kaufen, welche wir verschicken. Irgendwie ist es immer wieder spannend die gleiche Strecke nochmal zu fahren, aber mit einem umgedrehten Blickwinkel…komplett anders. Erst fuhren wir in Richtung offenes Meer, jetzt in den Wald und die Berge rein.
Ungeschnittenes kurzes Video vom Golf von Porto:

Nachdem wir den Golf umrundet haben folgen wir ein bisschen der Küstenlinie und stellen fest dass wir schon ganz schön Hunger haben (ich hab auch schon einen Müsliriegel gegessen). Das Capo Rosso hat uns eine gute Stunde Zeit gekostet – war das aber definitiv auch wert! Es ist also auch schon nach Mittag. An einer kleinen Epicerie mit Bar halten wir. Anja will nur schnell was to go nehmen, die Auswahl dafür beschränkt sich aber auf Pain au Chocolat, also setzen wir uns doch hin und bestellen eine Käseplatte und Omelette. Hinterher dann noch ein Stück Feigenkuchen und einen Espresso. Heute morgen am Zelt hatte ich irgendwie keine Lust den Kocher auszupacken. Das Essen ist Bombe, wir sind satt und können weiter.

Irgendwann gabelt sich die D81 und sie geht sowohl als weiße Straße links in Richtung Küste als auch als gelbe Straße nach rechts ein wenig im Landesinneren weiter. Wir wählen die Küstenlinie und somit weiß. Die Straße ist hier sehr schlecht aber der Ausblick entschädigt absolut! Kurz vor Calvi genießen wir dann den Ausblick auf den Golf de la Revellata. Auf der Landzunge steht ein Leuchtturm und hier sind tatsächlich einige Leute unterwegs und spazieren zu eben diesem. Wir biegen lieber nach rechts ab und fahren zu einer Kirche und einem Friedhof auf einem Hügel. Von dort hat man einen perfekten Blick auf Calvi und die Zitadelle. Ich unterhalte mich ein wenig mit einem Pariser bis Anja vom Knipsen wieder kommt, dann laufe ich los.

In Calvi stoppen wir mal wieder an einem Boulanger und gönnen uns zwei Tartelettes, ein Pain au Chocolat und einen Espresso. Die T30 nach Ile Rousse lassen wir links liegen und drehen nochmal in die Berge ab. Ein letzter kleiner Col für den Tag und nochmal mini Straßen. Hier schließen wir von hinten auf eine Schafherde auf, welche in ihr Nachtquartier getrieben wird. Überhaupt sind wir heute wieder mehrfach auf allerlei Tiere auf der Straße getroffen. Eine riesige Ziegenherde hatten wir auch. Mit Hunden haben wir nur an einem Tag schlechte Erfahrungen gemacht. Das war ein Hütehund welcher seine Herde beschützen wollte. Da half nur beherzt Gas geben und hoffen dass die Ziegen in die richtige Richtung davon rennen.

Um 18 Uhr rollen wir dann in die Stadt und drehen noch eine Runde um von hinten her an den Hafen zu fahren. Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte liegt direkt am Fähranleger. Wir bringen unser Zeug aufs Zimmer, ziehen uns um und laufen an den Strand. Die Promenade lädt uns zum schlendern ein und wir bestaunen die Brandung an der Meerjungfrau Figur. Den Bahnhof haben wir uns auch kurz angeguckt damit wir wissen wo wir morgen hin müssen. Wir wollen ein bisschen Zug fahren. Dann geht es in die Altstadt mit einem großen Loch im Bauch, auf der Suche nach Essen. Wir landen letztendlich im Bistrotemu A Quadrera. Zu unserer Flasche Rotwein gibt es für mich Tagliata de Boeuf mit Pommes welche nach Trüffel schmecken und für Anja gibt es butterzartes Osso Bucco mit einem Karottenpüree. Als Dessert genießen wir dann noch eine Käseauswahl und ein Schokosouffle. Leicht angeschickert treten wir den Rückweg zum Hotel L’Escale an und fallen Todmüde ins Bett.