Island Tag 3 – 260 km – Smyrlabjörk

Irgendwie ist unser Rhythmus immer noch nicht mit der Zeitverschiebung angeglichen. Um 7 Uhr sind wir hellwach und begeben uns so langsam in die Gemeinschaftsküche des Gästehauses um zu Frühstücken. Käsebrote und Tee, mehr gibt es heute nicht. Um 8:40 sitzen wir im Auto und erfreuen uns daran, dass es uns nicht vollregnet. Bei diesen Wetterbedingungen ist es doch ganz angenehm mal nicht mit dem Motorrad unterwegs zu sein.

In Vik legen wir am Strand den ersten Stop ein. Anja hätte den ganzen Tag nasse Schuhe gehabt, wenn ich sie nicht vor einer Welle gewarnt hätte. Aber so ist das, wenn man mit dem Foto beschäftigt ist… man vergisst alles um sich herum. Den schwarzen Strand verlassen wir relativ zügig wieder. Der waagrecht fallende Regen macht einfach keinen Spass.

Am Uxarafoss stellen wir fest, dass alles drum herum Privatgelände ist und man nicht ganz so einfach an diesen rankommt. Also „nur“ ein Erinnerungsfoto mit den Augen gemacht und weiter. Den nächsten POI sehen wir schon von Weitem. Laufskálavarða – hier findet man viele kleine und größere Steinhaufen, welche von Reisenden aufgetürmt wurden, um sich eine gute Reise zu sichern. Alle paar Kilometer verändert sich nun das Landschaftsbild. Von schwarz und gänzlich unbewachsen zu knubbeligen Lavafeldern welche vollständig grün bemoost sind oder gelbem Gras. Immer wieder gibt es etwas Neues zu sehen.

Am Stjórnarfoss legen wir wieder einen verregneten Fotostopp ein. Anja hat mit Ihren Schraubfiltern hier bessere Karten als ich mit meinem 150er Stecksystem. Ich packe mein Zeug garnicht erst aus, da die Regentropfen eh alles zu Nichte machen würden. Die Zwergenklippe – Dverghamrar war früher angeblich ein Wohnort für Zwerge. Wir finden hier leider keine mehr vor. Ein paar Bilder dieser beachtlichen Säulen halten wir aber trotzdem fest.

Am Lómagnúpur bekommen wir eine kurze Regen und Windpause, so dass wir die tolle Spiegelung dieses Berges in völlig stillem Wasser für ca. 10 Minuten genießen können, dann ist es auch schon wieder vorbei und sowohl Wind als auch Regen stören die Spiegelung.

Wir fahren weiter zu unserem größten Stop des heutigen Tages. Das war so nicht geplant, aber wir wandern hier einige Kilometer um den Svartifoss zu erreichen und so benötigen wir fast 2 Stunden bevor wir wieder im Auto sitzen. Nun folgt ein Gletscher auf den anderen. Am Fjallsárlón, einem Gletschersee an dessen Ufer Eisbrocken angeschwemmt werden, trotzen wir nochmal dem Regen. Während ein paar andere Touris mit einem Boot über den See gefahren werden, halten wir unsere Eindrücke vom Ufer aus fest. Unsere Kameras müssen heute gut was wegstecken. Eigentlich könnten wir sie auch gleich in einen See werfen. Viel Unterschied würde das nicht mehr machen.

Am Jökulsárlón – dem Diamantenstrand –  wollten wir eigentlich nicht mehr aussteigen. Lieber wollten wir morgen früh nochmals hierherkommen. ABER… der Regen hörte auf. Also nix wie raus und ab an den Strand. Hier begann dann das lustige Spiel, wer ist am schnellsten nach einer Welle an den Eisblöcken? Und wer ist der Letzte, der vor der nächsten Welle flüchtet. Lustig mit an zu schauen ist es schon. Wir nahmen aber lieber mit vollem Einsatz daran teil. Nachdem wir einige „Diamanten“ auf schwarzem Sand abgelichtet hatten, traten wir die letzten 30 km bis zur heutigen Unterkunft an. Ein ehemaliger Bauernhof welcher zu einem großen Hotel umgebaut wurde.

Zum Abendessen gab es heute Nudeln mit Pesto vom Gaskocher. Die Preise im Restaurant konnten wir nicht guten Gewissens hinnehmen, auch wenn es uns schon gereizt hätte. Für morgen haben wir nun die bisher längste Etappe mit mehr als 300 km geplant. Mal sehen, was das Wetter morgen für Überraschungen für uns hat.

Hier noch der GPX Track des Tages: