Island Tag 8 – 370 km – Blönduos

So schön das lange Schlafen gestern war, so unsanft klingelte der Wecker heute. Es soll ja schließlich weitergehen. Bevor wir aber packen und ins Auto steigen, müssen wir nochmal ans Frühstücksbuffet. Die Option sich selber Waffeln zu machen finden wir genial und haben wir zum Abschluss des Frühstücks auch noch ausgiebig genutzt. Dann schnell die Koffer und Rucksäcke ins Auto gebracht und los geht es.
Der Godafoss, unser erstes Ziel heute, ist bereits nach einer guten halben Stunde erreicht. Er wird dank der guten Erreichbarkeit auch direkt von einer Schulklasse belagert. Wir sitzen diese im wahrsten Sinne des Wortes aus und genießen die Ruhe nachdem die pubertären Kids wieder weg sind. Ich habe keine Ahnung mehr wie viele Wasserfälle wir inzwischen gesehen und fotografiert haben, aber jeder ist auf seine Weise einzigartig und ein Wunder der Natur.

Das nächste Ziel kommt erst in 140 km, aber das ist noch lange kein Grund nicht immer wieder anzuhalten um das gute Wetter zu nutzen und die Küste festzuhalten. Wenig Wind, blauer Himmel und Sonne bei bis zu 12 Grad. So kann man es aushalten. In Akureyri durften wir einem Flieger von WOW Air dabei zusehen wie er immer wieder ansetzte um auf dem Flughafen zu landen, im letzten Moment aber wieder durchstartete. Der Sinn dieser Übung ist uns nicht klar geworden, dafür aber umso mehr die Spiegelung des landenden Flugzeuges im Wasser um die Landebahn.

Der nächste geplante Stopp Mígandi ist mal wieder, wie sollte es auch anders sein, ein Wasserfall. Dieser stürzt allerdings direkt ins Meer und ist somit wieder ganz anders als die bisher gesehenen. Man kann diesen nun auch nicht frontal festhalten da wir sonst irgendwie aufs Meer raus müssten. Eine interessante Herausforderung, welche wir mit den Teleobjektiven lösen.
Nun folgen einige Tunnel und wir wechseln von Fjord zu Fjord. Den folgenden Wasserfall (Leyningsfoss) lassen wir aus da wir keine Lust haben durch den tiefen Schnee zu stapfen. Stattdessen sehen wir uns das Skigebiet an welches auf knapp über 100 Höhenmeter beginnt. Sowas findet man in Deutschland auch nicht. Ein Skilift fast am Meer. In Hofsós steigen wir eine Treppe an die Küste hinab um uns die Basaltsäulen anzuschauen welche dort an der Küste entlang entstanden sind. Faszinierend was die Natur so alles für Formen hervorbringt. Warum nun erkaltende Lava zu 5- oder 6- eckigen Säulen erstarrt ist, uns immer noch nicht klar.

Schon ist der letzte Stopp für heute in erreichbarer Nähe. Zum Reykjafoss laufen wir über eine Pferdekoppel nachdem wir 5 verschiedene Wege ausprobiert hatten, bis wir den offiziellen Parkplatz gefunden haben. Wenn kein Schild an der Koppel gewesen wäre, wären wir wieder umgedreht. Aber hier ist es ausdrücklich erlaubt die Zäune zu öffnen und durchzugehen (selbstverständlich auch wieder zu schließen). Dieser Wasserfall war für uns nochmal ein echtes Highlight! Kein schmales Rinnsal sondern ein breiter mächtiger Fall über mehrere Stufen. Wir verbringen hier nochmal einige Zeit mit fotografieren, bevor wir den heutigen Endspurt antreten.

Als wir endlich in Blönduos ankommen, ist der Himmel wieder hinter einer dichten Wolkendecke versteckt und wir müssen feststellen dass der örtliche Supermarkt (trotz Öffnungszeit bis 19 Uhr) bereits um 18:30 geschlossen hat. Das Frühstück morgen wird nun etwas spärlicher ausfallen.

Hier noch der GPX Track des Tages: