Jede Party endet irgendwann. So leider auch das 30-jährige Juliläum des MC The Bikers Nider-Olm. Freitag hatte und Roughhouse gerockt und Kai mit seiner Didgeridoo und Feuershow bei Laune gehalten. Samstag pflegten wir den Tag über alte und neue Freundschaften und schliefen auch noch ein bisschen. Abends gab uns dann Amplified den Takt vor und ein kurzes Unwetter sorgte dafür dass das Zelt auch mal nass wurde. Insgesamt war es eine absolut geile Party und wir hatten viel Spass!
Der Sonntag Morgen brachte dann eine gänzlich andere Packroutine. Chaos im Zelt beseitigen und die ganzen Campingsachen wieder verstauen. Die Vorfreude auf eine Dusche heute Abend beschleunigte den Packvorgang enorm. Nachdem die Schlachtrösser beladen waren mussten wir natürlich nochmal eine Runde drehen um uns von den vielen Bekannten zu verabschieden. Erfreulicherweise sieht man sich schon bald an unserem Motorradtreffen wieder. Für heute standen nun geplante 330 km auf dem Garmin und so legten wir los.
Man merkt doch einen Unterschied ob man die letzten beiden Nächte in einem Hotelbett, auf einem Campingplatz im Zelt oder auf einem Motorradtreffen im Zelt verbacht hat. Wir hatten zwar viel und eigentlich auch gut geschlafen, aber ganz so ausgeruht waren wir doch nicht. Gut dass es erstmal mit leichten Kurven an Bad Kreuznach vorbei ging. In Stromberg stiegen wir dann wieder auf die MSD West Route ein. Von hier aus geht es nochmal durch den Hunsrück bis wir in Bacharach den Rhein erreichen. Wir setzen mit der Fähre von Niederheimbach nach Lorch über und nehmen uns jetzt erstmal den Taunus vor.
Das heutige Höhenprofil der Route zeigt schon dass es immer wieder auf und ab ging. Dies natürlich immer gepaart mit Kurven. Die Strecke von Bad Schwalbach nach Burg Schwalbach entlang der Aar lässt uns fast zum einhändigen Fahrer werden. Unmengen an Motorrädern begegnen uns hier. Immer wieder sehen und hören wir leider live warum immer mehr Streckensperrungen uns Motorradfahrern das Leben schwer machen. Muss es denn sein dass man auf absolut unübersichtlicher Strecke im Hangoff mit dem Knie am Boden mit mindestens 150 Sachen überholt? Noch dazu mit einer Lautstärke welche einfach nicht legal sein kann bei einem Motorrad derart neuen Baujahrs. Wir sind selbst gerne flott unterwegs (Bei uns nennt man das G’schmeidig). Aber solche Aktionen werfen ein schlechtes Licht auf uns alle! Ich entschleunige ertsmal und nutze die stillgelegte Bahnstrecke entlang der Aar noch für ein paar Bilder. Bevor wir uns in den Westerwald begeben.
In Obernhof an der Lahn legen wir nochmals einen kurzen Stopp ein und beschließen dass wir heute keine 330 km fahren sondern ab 16 Uhr nach einer Unterkunft Ausschau halten wollen. Die letzten beiden Nächte stecken uns noch zu sehr in den Knochen. Und warum nicht den Vorteil ausspielen dass wir bei der Wahl der Unterkunft flexibels sind. Über Montabauer und Koblenz drehen wir eine große Kurve und begleiten den Rhein ein wenig Flußabwärts. Das Unesco Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal zaubert nochmal ein Strahlen in unsere Müden Augen welche bereits nach einer Unterkunft Ausschau halten. Irgendwie sind wir heute aber zu wählerisch. In Sankt Goarshausen fällt uns der Traubenzucker wieder ein welchen wir gekauft hatten. Dieser sollte uns nochmal einen Schub geben bis wir eine Station für die Nacht gefunden haben. Wir setzen nochmals mit der Fähre über den Rhein und es folgen kurz aufeinander noch zwei Fotostops um die Landschaft zu verewigen.
Kurz vor Buchholz fällt uns das Hotel Tannenheim ins Auge und hier ist auch noch ein Zimmer für uns frei. Leider hat das Restaurant heute geschlossen, deshalb begeben wir uns noch kurz zur Nahe gelegenen Tankstelle, decken uns dort mit Getränken und Semmeln ein welche wir zu unseren Dosensuppen vom Gaskocher genießen. Es können die einfachen Dinge sein die manchmal am besten sind. So gestärkt nutze ich das WLan und schreibe nun diesen Bericht während Anja bereits die Müdigkeit bekämpft. So langsam aber sicher nähert sich unsere aktuelle Tour leider wieder dem Ende. Drei Tagesetappen mit insegsamt knapp 900km liegen noch vor uns. Mal sehen wie weit wir morgen kommen.
Tolle Fotos 🙂
Herrlich, besonders Deine Aufnahme der gebogenen Landstraße von der Helmkamera aus.
Zwei Tage von Euch nix lesen können bedeutet ja fast schon Entzug!
Schön, dass die Party gut war und dass es jetzt weiter geht!
Natürlich freuen wir uns auch, wenn ihr wieder wohlbehalten zuhause einrollt!
Schöne Tage noch!
LG Patin