Pyrenäentour 2017 – Packen & Tag 1 – 639km – Col de la Faucille

Es ist Mittwoch der 14.06.2017 ca 15 Uhr und ungewöhnlicherweise beginnen wir zu Packen. Wir haben es beide frühzeitig von der Arbeit nach Hause geschafft und nutzen die Zeit um es gemütlich anzugehen. Kurz keimt in mir die Idee auf heute noch zu starten und über Land bis in den Schwarzwald zu fahren. Da bremst mich aber auch schon Anja aus. Wir starten diesmal gemütlich. Um kurz nach 22 Uhr fallen wir ins Bett. Die Motorräder stehen fertig beladen in den Garagen und warten darauf dass wir sie starten. Wir stellen uns den Wecker auf kurz vor 7 Uhr. Noch schnell Duschen, etwas frühstücken und dann soll es um 8 Uhr losgehen.

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Donnerstag morgen 6:55 der Wecker klingelt, 7:00 Uhr der Wecker klingelt wieder, 7:05, 7:10,… okay vergiss 8 Uhr starten. Wir haben ja locker Zeit. Sind heute ja nur 640 km, davon knapp 400 km deutsche Autobahn um erstmal ein Stück voranzukommen. Um 8:45 Uhr haben wir es dann tatsächlich geschafft. Wir sitzen auf den Motorrädern und beginnen unseren Trip nach Frankreich und Spanien. Wir fahren Bundestrasse bis Aurach, dort geht es dann auf die A6 welche ungewöhnlich leer ist. Wir genießen es frei fahren zu können und legen die Distanz bis zur A5 ohne Auffälligkeiten zurück. Es wird immer wärmer und die Sonne brennt unerbittlich auf den Asphalt. In der Gegend um Karlsruhe kommt es dann zum Stillstand. So leer die A6 war, so voll ist die A5 und hier gibt es eine massive Baustelle welche zu einem noch massiveren Stau führt. Über eine Stunde benötigen wir um dieses Hindernis zu überwinden. Als Ziel hatten wir uns eigentlich 12 Uhr = Französische Grenze gesetzt. Das wird nix. Der Stau und unser behäbiger Start in den Tag führen dazu dass wir erst um 14 Uhr die Grenze passieren.

Ab hier geht es nun über Land weiter. Aber zuerst müssen wir das Ballungszentrum um Mulhouse irgendwie überleben. Wir haben uns entschieden in Frankreich zu bleiben und keinen Abstecher durch die Schweiz zu fahren. Zu schlecht sind unsere Erinnerungen an den Verkehr bei den Eidgenossen. Wir kommen zügig voran und die Straßen werden immer kleiner und kurviger. Wir genießen es die schwer bepackten Maschinen von links nach rechts und wieder zurück zu werfen. Ein Stop bei Aldi um die Trinkrucksäcke wieder zu füllen (sie sind unser Lebensretter bei Temperaturen um die 35 Grad! Kann man echt jedem empfehlen der ein bisschen weiter als nur eine Feierabendrunde fährt), ein Tankstopp und ein Toilettenstop sind unsere einzigen Pausen. Dies ist wohl auch der Tatsache geschuldet dass wir das getrunkene Wasser direkt wieder rausschwitzen.

Die letzten 80 km des Ersten Tages führen uns durch den Parc naturel régional du Haut-Jura. Kurven hats hier! Eine wahre Pracht! Das entschädigt vollends für die Autobahnfahrt während der ersten Tageshälfte. Wir gewinnen auch immer mehr an Höhe und Anja vergleicht die Landschaft mit einer Mischung aus Allgäu und Auenland. Alles ist grün und bewaldet. Unser heutiges Tagesziel ist das Hotel La Petite Chaumiere in einem Skigebiet am Col de la Faucille. Nach 640km wollen wir heute kein Zelt aufstellen und auch nicht selbst kochen. Der erste Abend soll völlig entspannt sein. Wir gönnen uns noch ein 3 Gänge Menü im Restaurant und sind hin und weg von der Qualität des Essens bevor wir uns aufs Zimmer zurückziehen und nach einer Dusche noch den Tag Revue passieren lassen. Jeder auf seine Weise, ich hier mit diesen Worten, Anja in einer Art Reisetagebuch welches letztes Jahr schon in Norwegen Ihre doch sehr zwiespältigen Gefühle aufgenommen hat. Heute, da bin ich mir sicher, steht nur positives darin und vor allem dass es schön warm war.

Morgen geht es weiter bis nach Valensole. Hier legen wir gleich einen ersten Pausentag ein um ein wenig zu fotografieren.

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Über Tobias Seidel

Tobias Seidel wurde 1981 geboren und hat sein Hobby IT zum Beruf gemacht. In seiner Freizeit beschäftigt er sich viel mit den Themen Reisen, Triathlon, Motorräder, Fotografie und Tanzen (Standard).

2 Antworten zu Pyrenäentour 2017 – Packen & Tag 1 – 639km – Col de la Faucille

  1. Benny sagt:

    Pyrenäen find ich toll, deswegen freu ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Und die tolle Eisenbahnbrücke bei Morez – da fahrt ihr gerade an der Haltebucht vorbei, die ich zum Fotografieren genutzt hab – gerade mal sechseinhalb Wochen her 😉

  2. Almut sagt:

    Toll, ich freue mich schon auf euren Bericht! Wollten eigentlich dieses Jahr auch in die Pyrenäen, jetzt ist es aber doch eine 11-Länder-Tour bis ans Schwarze Meer geworden.
    Um den Wahnsinn auf der A5 zu umgehen fahren wir immer die A35 in Frankreich.

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