Soderla, nachdem wir es uns gestern am Sonntag Abend gut gehen ließen erinnern wir uns beim frühstück wieder an die Probleme mit Aris Vorderrad. Wir sind direkt um 7 Uhr beim Frühstück (dieses wird in 2 Schichten dargeboten aufgrund der Covid 19 Regelungen). Anfangs sitzen wir alleine beim Essen, die anderen Gäste wollen wohl nicht so bald aus den Federn. Typisch Deutsch ist das Buffet nun wieder und wir vermissen Slowenien jetzt schon. Um 8 Uhr greife ich zum Telefon und rufe die erste Suzuki Werkstatt an ob sie die Radlager vorrätig haben. Leider hat er keine da und erzählt gleich noch dass Suzuki gerade Lieferschwierigkeiten hat weil sie ihr Lager umstrukturieren… beste Vorraussetzungen für uns. Zwei Markengebundene Werkstätten später habe ich weiterhin keine positive Info.
Um 8:45 sitzen wir dann auf den Motorrädern und fahren zu einer freien Werkstatt in 8 km Entfernung. Pünktlich zur Öffnung um 9 Uhr rollen wir auf den Hof des Motorrad Stadl Forler. Der Weg war für Anja nicht sonderlich angenehm. Das Lager kracht inzwischen ziemlich stark und wir sind extrem langsam und vorsichtig mit Warnblinkern ganz am Strassenrand gefahren um den Verkehr möglichst wenig zu behindern.
Meister Forler trete ich als Bittsteller gegenüber und frage ihn ob er eine „schnelle Bezugsquelle“ für Radlager hat und uns evtl. beim Wechsel unterstützen kann. Er recherchiert kurz online und könnte mit Overnightexpress Lager bestellen. Aber erstmal will er wissen ob es wirklich die Lager sind. Die vorderen Bremsbeläge sind auch ziemlich an der Verschleissgrenze moniert er. (Ersatz liegt schon daheim und sollte direkt nach der Tour montiert werden). Also hängen wir Ari vorne auf und ich darf selbst das Rad ausbauen während er sich einen Kaffee gönnt und mit Anja schnakt. Die Diagnose am offenen Lager bestätigt dann – Totalschaden! Herr Forler schickt mich nun zu einem Elektrohändler ums Eck, ich soll dort mal fragen ob sie passende Lager da haben. Und tatsächlich Elektro-Mechanik Meisl hat passende 2RS Lager da. Ich könnt den Verkäufer knutschen! Nachdem Meister Forler bereits gemerkt hat dass ich viel selber schraube hat er den Einbau auch wieder mir überlassen und sich weiter mit Anja und Kaffee vergnügt. Er hatte aber ein Argusauge darauf dass ich nix falsch mach! VIELEN DANK HIER NOCHMAL AN HERRN FORLER für die unkomplizierte und schnelle Hilfe! Außerdem hatten wir eine sehr nette Unterhaltung auch über Reisen die er in jüngeren Jahren unternommen hatte. Wer hier mal vorbeikommt, das ist noch ein echter Meister der alten Schule der für Motorräder brennt und seine Arbeit aus Liebe macht!
Um ca. 11 Uhr starten wir dann bei Regen wieder und wissen noch nicht so recht was wir jetzt mit dem freien Tag anfangen sollen. Eigentlich wollte ich mit dem Boot über den Konigssee fahren und ein bisschen wandern. Aber es regnet und so haben wir darauf keine rechte Lust. Am Schaubergwerk in Berchtesgaden halten wir kurz an, nur um festzustellen dass der Parkplatz schon ziemlich voll ist und wir keine Lust auf Menschenansammlung haben (und das liegt jetzt nicht vorrangig an Corona sondern eher daran dass wir generell nicht so auf Menschenmengen stehen). Wir halten in Berchtesgaden noch an einem Supermarkt und decken uns mit Semmeln und Getränken ein. Ein Metzger und eine Käseladen liefern den Rest und so bepackt fahren wir wieder zurück zu unserer Unterkunft. Wir besinnen uns auf den eigentlichen Plan für diese Urlaubswochen und gammeln einfach den ganzen Nachmittag im Bett rum, das tut auch mal gut. Das Wetter bestätigt uns indem es einfach den ganzen Tag weiterregnet. Abends vespern wir noch die gekauften Sachen und freuen uns dass der Wetterbericht für den morgigen Fahrtag keinen Regen vorhersagt.