Slowenien 2020 – Tag 11-13 – 249 km – Bodenmais

Wieder sitzen wir in der ersten Schicht um 7 Uhr beim Frühstück. Es ist so schön ruhig wenn alle anderen noch schlafen 😉 Hab ich schon erwähnt dass wir nicht so die Herdentiere sind? Wir lassen es heute gemütlich angehen. Nach dem Frühstück legen wir uns nochmal paar Minuten hin bevor wir anfangen zu packen. Um 10 Uhr müssen wir allerdings aus dem Zimmer raus sein, was wir dann auch gerade so schaffen. In Berchtesgaden halten wir gleich nochmal an einem Edeka und füllen die Trinkrucksäcke bevor es dann so richtig auf die vorletzte Etappe geht. Anja ist wieder richtig Happy jetzt wo Aris Vorderrad wieder so flüssig rollt.

Irgendwie stehe ich heute mit dem Garmin auf Kriegsfuss. Wir wollten vermeiden nochmal durch Österreich zu fahren, trotz der Planung um Österreich rum routet mich das Navi allerdings rein. Wir wenden also und fahren halt nach Schildern – voll retro – und überhaupt nicht meine Disziplin. Was sich liebt das neckt sich und so nutzt Anja neuerdings immer wieder die Sena Headsets um mir Ohrwürmer einzupflanzen. Heute fragt sie mich einfach aus dem nichts welcher Ohrwurm der letzten Tage wohl gerade so dominiert… Die Gummibärenbande oder Aus Böhmen kommt die Musik??? Zack… schon kommen die Gummibären aus Böhmen! Habt ihr das auch manchmal dass ihr den ganzen Tag das gleiche Lied im Helm singt? Alleine am Verkehrsaufkommen merkt man schon dass man wieder in Deutschland ist. Es ist wesentlich mehr los auf den Strassen.

Der Weg heute führt uns (weil das Garmin das so will – geplant wars anders) auch durch die Heimatstadt von Bea & Helle mit denen ich gestern noch in Kontakt stand. Helle hatte gemeint wenn wir länger in der Gegend sind könnten wir ja mal ne Runde zusammen drehen. Aber so mitten unter der Woche um die Mittagszeit macht das wenig Sinn. Die beiden haben gerade keinen Urlaub und wir wollen ja in die Adam Bräu. Wir machen noch ein Bild von der Burg zu Burghausen. Diese liegt oberhalb der Altstadt der gleichnamigen Stadt und ist mit 1051 Metern die längste Burganlage Europas. Sie gilt seit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als „längste Burg der Welt“. Nächster Stopp – Kaffee und Kuchen. Wir ignorieren Madame Garmin und finden in Simbach am Inn einen Bäcker. Die Pfirsich-Käse-Sahnetorte sah besser aus als sie geschmeckt hat. Anja’s Trüffeltorte war aber sehr lecker. Ich lösche noch die Route auf der Madame Garmin und plane nochmal neu – Kurvenreich Strecke.

Der weitere Verlauf auf unserem Weg ist dann auch endlich wieder schöner zu fahren. Das Umplanen hat sich gelohnt. Um 15:30 kommen wir in Bodenmais an der Adam Bräu an und beziehen unser Zimmer… äh unsere Familiensuite… ich glaub ich hätte da am Telefon bissl besser zuhören müssen. Vorteil der Suite ist unser reservierter Privatparkplatz direkt vor unserer Terrasse. Vielleicht haben wir uns ein klein wenig zuviel Dekadenz gegönnt 😉 2 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, Toilette, Terasse und der reservierte Parkplatz… alleine drei 50 Zoll TVs haben wir in der Bude… naja wir wollen uns hier ja erholen, da ist das drum rum schon nicht ganz unwichtig. Wir setzen uns erstmal bei einem Ankunftsweizen und einem Prosecco vor die Rezeption und warten auf Anjas Schwester die eigentlich ja noch nichts davon weiß dass wir hier sind. Eigentlich… ich hab meine Technik nicht im Griff und bin zu exhibitionistisch im Social Media… zack schon hab ich meinen Standort geteilt und Sunny hats auch sofort gesehen. Das wars dann mit der Überraschung. Nachdem Sunny dann angekommen ist und ihr Zimmer bezogen hat geht es erstmal ne Runde Schwimmen und in die Sauna. Abends lassen wir uns dann das 6-Gänge Menü schmecken und fallen im Fresskoma ins Bett.

Am Mittwoch fallen wir extra bald aus dem Bett und quälen uns noch vor dem Frühstück ein bisschen auf dem Laufband. Das viele Essen muss ja auch irgendwie im Zaum gehalten werden. Sunnys Geburtstag verbringen wir mit Massageanwendungen, Schwimmen, Whirlpool, Slowenischen Chardonnay vom Weingut Kauran auf der Terasse und ein bisschen Wer-Bin-ich spielen. Die Zimmerer auf dem Hausdach neben unserem Hotel schauten ziemlich erstaunt als sie früh um 10 schon das erste Plopp einer Bierflasche vernahmen. Am Nachmittag prosteten sie uns vom Dach aus zu. Abends dann die gleiche „Quälerei“ wie am Vortag, es gab wieder 6 Gänge die es zu bezwingen galt.

Verzeiht dass es ein bisschen viel Essensbilder sind, aber wir haben quasi nix anderen gemacht außer essen, rumgammeln und schlafen. Am Donnerstag wollten wir eigentlich wandern gehen, aber uns verließ direkt nach dem Aufstehen die Lust. Also wieder eine Runde auf dem Laufband vor dem Frühstück und dann nochmal Massagen, Baden und rumgammeln. Nachmittags hievten wir unsere Hintern dann zumindest noch zu einem Cafè in Bodenmais. Aber auch nur um dort Kuchen zu essen 😉 Na was denkt ihr wohl was es abends gab? Richtig wieder 6-Gänge und ein Fresskoma. Insgesamt war der Aufenthalt in der Adam Bräu echt entspannt und schön.

Slowenien 2020 – Tag 10 – 27 km – Schönau am Königssee

Soderla, nachdem wir es uns gestern am Sonntag Abend gut gehen ließen erinnern wir uns beim frühstück wieder an die Probleme mit Aris Vorderrad. Wir sind direkt um 7 Uhr beim Frühstück (dieses wird in 2 Schichten dargeboten aufgrund der Covid 19 Regelungen). Anfangs sitzen wir alleine beim Essen, die anderen Gäste wollen wohl nicht so bald aus den Federn. Typisch Deutsch ist das Buffet nun wieder und wir vermissen Slowenien jetzt schon. Um 8 Uhr greife ich zum Telefon und rufe die erste Suzuki Werkstatt an ob sie die Radlager vorrätig haben. Leider hat er keine da und erzählt gleich noch dass Suzuki gerade Lieferschwierigkeiten hat weil sie ihr Lager umstrukturieren… beste Vorraussetzungen für uns. Zwei Markengebundene Werkstätten später habe ich weiterhin keine positive Info.
Um 8:45 sitzen wir dann auf den Motorrädern und fahren zu einer freien Werkstatt in 8 km Entfernung. Pünktlich zur Öffnung um 9 Uhr rollen wir auf den Hof des Motorrad Stadl Forler. Der Weg war für Anja nicht sonderlich angenehm. Das Lager kracht inzwischen ziemlich stark und wir sind extrem langsam und vorsichtig mit Warnblinkern ganz am Strassenrand gefahren um den Verkehr möglichst wenig zu behindern.

 

Meister Forler trete ich als Bittsteller gegenüber und frage ihn ob er eine „schnelle Bezugsquelle“ für Radlager hat und uns evtl. beim Wechsel unterstützen kann. Er recherchiert kurz online und könnte mit Overnightexpress Lager bestellen. Aber erstmal will er wissen ob es wirklich die Lager sind. Die vorderen Bremsbeläge sind auch ziemlich an der Verschleissgrenze moniert er. (Ersatz liegt schon daheim und sollte direkt nach der Tour montiert werden). Also hängen wir Ari vorne auf und ich darf selbst das Rad ausbauen während er sich einen Kaffee gönnt und mit Anja schnakt. Die Diagnose am offenen Lager bestätigt dann – Totalschaden! Herr Forler schickt mich nun zu einem Elektrohändler ums Eck, ich soll dort mal fragen ob sie passende Lager da haben. Und tatsächlich Elektro-Mechanik Meisl hat passende 2RS Lager da. Ich könnt den Verkäufer knutschen! Nachdem Meister Forler bereits gemerkt hat dass ich viel selber schraube hat er den Einbau auch wieder mir überlassen und sich weiter mit Anja und Kaffee vergnügt. Er hatte aber ein Argusauge darauf dass ich nix falsch mach! VIELEN DANK HIER NOCHMAL AN HERRN FORLER für die unkomplizierte und schnelle Hilfe! Außerdem hatten wir eine sehr nette Unterhaltung auch über Reisen die er in jüngeren Jahren unternommen hatte. Wer hier mal vorbeikommt, das ist noch ein echter Meister der alten Schule der für Motorräder brennt und seine Arbeit aus Liebe macht!

Um ca. 11 Uhr starten wir dann bei Regen wieder und wissen noch nicht so recht was wir jetzt mit dem freien Tag anfangen sollen. Eigentlich wollte ich mit dem Boot über den Konigssee fahren und ein bisschen wandern. Aber es regnet und so haben wir darauf keine rechte Lust. Am Schaubergwerk in Berchtesgaden halten wir kurz an, nur um festzustellen dass der Parkplatz schon ziemlich voll ist und wir keine Lust auf Menschenansammlung haben (und das liegt jetzt nicht vorrangig an Corona sondern eher daran dass wir generell nicht so auf Menschenmengen stehen). Wir halten in Berchtesgaden noch an einem Supermarkt und decken uns mit Semmeln und Getränken ein. Ein Metzger und eine Käseladen liefern den Rest und so bepackt fahren wir wieder zurück zu unserer Unterkunft. Wir besinnen uns auf den eigentlichen Plan für diese Urlaubswochen und gammeln einfach den ganzen Nachmittag im Bett rum, das tut auch mal gut. Das Wetter bestätigt uns indem es einfach den ganzen Tag weiterregnet. Abends vespern wir noch die gekauften Sachen und freuen uns dass der Wetterbericht für den morgigen Fahrtag keinen Regen vorhersagt.