Korsika 2024 – Tag13 – 30km – Fähre nach Livorno, dann weiter nach Pisa

Wir haben super geschlafen und wollen gar net aufstehen. Aber wir brauchen noch Essen und trinken für die Fähre und wir wollen noch die Kirchen anschauen. Also raffen wir uns auf und ziehen los. Zuerst zum Bäcker – 2x Baguettes, 2x Quiche und einen Käsefladen zum mitnehmen, einen Espresso und ein Pain au Chocolat zum direkt inhalieren für mich. Dann geht es in die größte Kirche der Insel und direkt ums Eck nochmal in eine dunkel vertäfelte. Wir würden nun gerne noch ein bisschen durch die Gassen schlendern aber wir müssen auschecken, also geht es zurück zum Hotel. Schnell noch im Spar ne Gurke, Äpfel und Wasser mitgenommen, dann ist packen angesagt.

Um kurz nach 11 Uhr rollen wir dann los. Auf dem Weg zum Hafen beschließen wir spontan den blauen Himmel noch zu nutzen und fahren hoch zur Zitadelle. Ich bleibe bei den Moppeds und Anja dreht eine Runde, als sie zurück ist dreh ich dann noch auch noch eine Runde. So haben wir heute nicht nur die Kirchen noch gesehen, sondern auch noch den alten Festungsbereich. Beim Bäcker neben dem Parkplatz holen wir spontan noch die letzten zwei Tartelettes dieser Reise. Einmal Citron und einmal Pomme. Dann geht es ab zum Hafen. Um ca. 12:15 sind wir in der Warteschlange und wundern uns über die Menge an Moppeds welche direkt nach uns ankommen. Erstmal was essen. Wir mampfen die beiden Quiche und unterhalten uns ein bisschen mit zwei Slowenen. Während wir auf die Fähre warten zieht es dann zu und fängt an zu regnen. Das hätte jetzt auch noch eine Stunde warten können. Unsere Fähre fehlt irgendwie auch noch. Sie kommt um ca. 13:20. Das entladen geht erstaunlich schnell und wir werden quasi drauf gehetzt. Ein Tscheche legt seine GS auf dem Parkdeck der Fähre gleich mal hin, weil er bei voll eingeschlagenem Rad herzhaft in die vordere Bremse langt.

Das verzurren der Moppeds übernimmt wieder die Crew – Spanngurte gibt es nicht. Die Bikes werden mit Stricken angebunden. Wir suchen uns wieder einen Sitzplatz und essen den Käsefladen solange wir noch im Hafen sind, dann sinnieren wir über den Heimweg. Wir kommen zu keinem Ergebnis und wollen die Erkenntnisse bzw. das Gefühl für die Distanzen nochmal ein bisschen setzen lassen. Dann nutzen wir die heute überaus ruhige Fährüberfahrt fürs Berichte schreiben. Irgendwann gibt es dann nochmal einen Cappuccino für mich und wir essen die zwei Tartelettes. Kurz vor dem einlaufen in Livorno dann auch noch die zwei Baguettes welche wir früh gekauft hatten. Heute sind wir mal schlau und warten bis die Durchsage kommt dass man zu den Fahrzeugen soll und stellen uns nicht schon frühzeitig ins Treppenhaus. Wir bleiben auf dem Außendeck und machen noch ein paar Bilder.

Nachdem die Durchsage kommt dass man sich zu den Fahrzeugen begeben soll gehen wir auch runter und müssen tatsächlich nur 2 Minuten anstehen bis wir bei den Moppeds sind. Hinter Elli steht eine italienische Ducati Multistrada. Der Fahrer sitzt schon drauf und das Mopped läuft. Ich ernte böse Blicke als ich ganz entspannt anfange mein Zeug zu verstauen, Navi startklar mache und die Gopro starte. Okay, ich schieb Elli mal schnell aus dem Weg aber welch Wunder der Italiener kommt 3 Meter weit, dann wird er aufgefordert zu warten bis die LKWs von Bord sind. Kurz nachdem ich fertig bin mit verstauen meiner Dinge und auch den Helm auf habe, dürfen wir dann gemeinsam von Bord fahren. Ich mag es neuerdings so entspannt zu sein.

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Wir cruisen gemütlich aus Livorno raus und fließen die paar Kilometer bis nach Pisa im Verkehr mit. Heute haben wir eine besondere Unterkunft Im Herzen Pisas – ein Kloster. Die Zufahrt ist ein bisschen tricky, dafür stehen die Motorräder sicher im Innenhof der Anlage und wir können nach dem Abpacken ganz gemütlich durch Pisa schlendern. Erstmal gönnen wir uns Gelato (das beste Gelato ever: Merengue Mousse und Mousse au Chocolat) und dann sind wir punktgenau zur blauen Stunde am schiefen Turm. Wir machen ein paar Bilder und können uns gar nicht an der Kathedrale satt sehen. Noch dazu der Kontrast aus den strahlend weißen Bauwerken und dem tiefblauen Himmel. Irgendwann ist dann auch die blaue Stunde um und wir schlendern zurück zum Kloster. Noch schnell ne Unterkunft für morgen Abend gebucht und dann geht es schon ins Reich der Träume.

Korsika 2024 – Tag12 – 184km – Bastia

Wenn wir im Hotel schlafen kommen wir früher los… klassischer Denkfehler welchen wir immer machen. 10:15 haben wir gepackt und sind startklar. Aber wir rollen erstmal nach Ile-Rousse rein zur Kaffeerösterei Le Bon. Leider kann man den Kaffee nicht direkt probieren. Ich nehme trotzdem 250gr Bohnen und eine Espresso Tasse als Erinnerung an diese Reise mit. Ich bin schon gespannt wie die Bohnen schmecken. Dann noch an die Tanke die Moppeds auffüllen und praktischerweise ist in der Tanke ein Supermarkt, die Trinkrucksäcke brauchen auch wieder Inhalt. Dann kann es endlich richtig losgehen. Heute steht das Cap Corse auf dem Programm.

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Blauer Himmel strahlt über uns und so geht es los an der Küste entlang. In Richtung St Florent soll noch sowas wie ne Wüste kommen – sagt der Reiseführer… zumindest heißt die Gegend Desert des Agriates -> kann auch ein Nachtisch sein. Wie ne Wüste sieht’s auf jeden Fall nicht aus. In St Florent drehen wir eine Altstadt Runde und gucken in einen Sandwichladen und eine Boulangerie – beide schauen nicht einladend aus, also muss der Magen sich weiterhin mit dem vorhin verdrückten Müsliriegel begnügen. Kurz vor Ortsende kommt dann doch nochmal ein Boulanger und der schaut gut aus. Wir parken und setzen uns rein. Wir kaufen ein Panini mit 3 Käse (gegrillt), ein Baguette mit Schinken, Käse und Zwiebelchutney, dazu noch irgendein Minigebäck und einen Espresso. Nachdem wir das verdrückt haben, holt Anja noch ein Tartelette mit Frischkäsefüllung.

Nun geht es in Richtung Norden die D80 hinauf. Definitiv eine Straße, welche man gefahren sein muss, wenn man auf Korsika ist. Wahnsinns Ausblicke, steile Küstenlinie, die Berge im Hintergrund und wieder Kurven satt. Der Fels ist jetzt wieder schiefergrün und es stehen immer wieder Pfützen auf der Straße – heute morgen hat es hier noch geregnet. Der Kurvenflow wird nur unterbrochen durch Ziegen oder Fotostopps. Den schwarzen Strand bei Nonza betrachten wir im Vorbeifahren aus sicherer Distanz. Dieser ist Asbest belastet von einer Miene. Insgesamt drei Touribusse stehen dort und die Leute spazieren über den Strand. Sind wir zu vorsichtig? Wir fahren ganz oben am Kap noch eine kleine Straße bis ganz raus ans Meer. Dort finden wir ein kleines Cafe, in welchem wir uns unter Bäumen ans Wasser setzen, die Geräuschkulisse des Meeres an einer Steinküste auf uns wirken lassen und dazu Espresso, Orangina und eingelegte Zwetschgen genießen. Wir sind an einem Kap und es ist blauer Himmel und Sonnenschein… das ist ungewöhnlich.

Es geht wieder zurück auf die D80 und rüber an die Ostküste des Kap Corse. Die Wellen sind weg, das Meer liegt ruhig und die Küstenlinie ist irgendwie „langweilig“ im Vergleich mit der Westküste. Sie ist auch schön, aber sanfter. Die Straße ist weiterhin schön zu fahren, aber deutlich flotter mit weiteren, geschwungeneren Kurven. An einer kleinen Patisserie halten wir nochmal an und gönnen uns zwei Tartelettes (ein Tag auf französischem Boden ohne Tartelette ist ein verlorener Tag!) Ein Citron und eines mit Nussfüllung und Pinienkernen oben drauf -> ANDERS! Überraschend, saulecker! Auf dem weiteren Weg nach Bastia machen wir nochmal einen Abstecher von der D80 weg in die Höhe, um einen Panoramablick auf Bastia zu bekommen. Hier sind die Kurven dann nochmal enger und wir realisieren langsam, dass es die letzten KM auf Korsika sind welche wir gerade fahren.

In Bastia haben wir unser Hotel schnell erreicht, die Moppeds werden direkt vor der Eingangstür abgestellt und wir explodieren im Zimmer. Anja duscht noch, dann schnappen wir die Kameras und ziehen los in die Stadt. Eine Kirche ist noch geöffnet und wir werden fast von der Düsternis erschlagen. Dunkelbraun holzvertäfelt ist der Innenraum. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die zwei anderen Kirchen welche wir noch angucken wollten sind schon geschlossen, wir werden wohl morgen früh nochmal wiederkommen. Dann geht es an den Hafen und wir machen auch hier noch ein paar Bilder bevor wir uns überlegen, ob wir Fisch oder Fleisch essen wollen. Die Entscheidung fällt zugunsten von Fisch und so bleiben wir im Hafen und gehen nicht mehr hoch in die Zitadelle.

Im Corto bekommen wir einen Tisch und ich ordere als Vorspeise Fritto Misto. Den Hauptgang wählen wir aus der Platte mit dem Fang des Tages welche uns der „Fischmetzger“ präsentiert. Ein Dentex Dentex (Denti /Zannbrasse) mit ca. 700 gr wird es, dazu Gemüse und Kartoffelgratin. Zwei Gläser Weißwein runden das Ganze ab. Den dampfenden Fisch zerlegt uns dann der Kellner live am Tisch und drapiert die Filets auf unsere Teller. Das Essen war super und wir brauchen keinen Nachtisch mehr (Dessert hatten wir ja heute schon…). Den Weg zurück zum Hotel verlängern wir nur geringfügig über die Promenade. Wir sind müde und wollen ins Bett.