Rumänientour 2019 – Tag 06 – Telec – 271 km

Was eine Nacht. Andauerndes Hundegebell lies mich immer mal wieder etwas hell werden, für so richtig wach hat es allerdings nicht gereicht. Zum Frühstück kamen wir eine halbe Stunde später als geplant erst um 8 Uhr. Wir sind beide ziemlich erschlagen. Der Bedarf nach einem Pausentag wird größer, noch aber wollen wir uns das nicht gönnen da wir ihn eventuell am Ende der Reise als Puffer gebrauchen könnten. Außerdem hadern wir immer noch ob wir ans Schwarze Meer fahren sollen oder nicht. Das Frühstück war gute Rumänische Hausmannskost, Wurst- und Käselastig. Als Souvenir haben wir noch eine kleine Flasche Palincă mitbekommen. Beim aufpacken der Moppeds kam ich dann noch mit einem Rumänen ins Gespräch der seit über 30 Jahren in Deutschland lebt. Er half mir mich bei unseren Gastgebern zu bedanken, was gleich zu einer Umarmung und Küsschen rechts und links führte. Schön wenn man mal etwas von der Herzlichkeit die einem entgegengebracht wird zurück geben kann. Dies wäre mir ohne den „Übersetzer“ nicht möglich gewesen da hier im Haus keiner Deutsch oder Englisch sprach.

Aktion Nr.1 heute: Tanken
Aktion Nr.2 heute: Durch ein Dorf fahren (ewig…)
Aktion Nr.3 heute: den Prislop Pass hinauf und auf der anderen Seite wieder runter fahren.
Aktion Nr.4 heute: Durch ein Dorf fahren
Aktion Nr.5 heute: den Transraraul Pass fahren
to be continued…

Bisher habe ich den Eindruck dass Rumänien nur aus Dörfern und aus Passstrassen besteht. Und einigen wenigen Kirchen 😉

Die Straße welche auf den Prislop Pass führte war ganz frisch, die Leitplanken glänzten noch im Sonnenlicht. Das Wetter war auch perfekt und so flogen wir förmlich den Pass hinauf. Nach dem Pass ging es wieder hinab und im Tal dann wieder durch Ortschaften, wie sollte es auch anders sein… Ein paar Kilometer weiter bogen wir dann ab auf den Transraraul Pass. Auch dieser zeichnete sich durch perfekten Straßenbelag aus. Ich versteh garnet warum immer alle sagen in Rumänien hat es nur Schlaglöcher… Zwei Fotostopps und einen kurzen Schwatz mit vier anderen Deutschen Moppedfahrern später ging es auch schon wieder hinab. Die Straße auf der anderen Seite ist auch in tadellosem Zustand, allerdings deutlich schmäler. Im Tal wurden wir dann innerorts von den anderen Moppedfahrern mit deutlich höherer Geschwindigkeit überholt, wobei wir schon 60 Sachen drauf hatten. Ja auch die Rumänen halten sich nicht an die Beschränkungen und wir auch nicht immer akribisch. Wir sind ja immerhin auch schon 60 gefahren aber muss das wirklich noch schneller sein?

Nachdem wir heute einen lockeren Zeitplan hatten hielten wir an einem kleinen Laden an und tranken auf der Terasse eine Cola und eine Fanta. Verständigung mit Händen und Füßen da nur Rumänisch gesprochen wurde. Sie müssen ja auch nix anderes sprechen. Unser Wortschatz im Rumänischen beschränkt sich allerdings bisher nur auf ein Wort: Multumesk = Danke. Ein Wort welches wir in jedem Land welches wir bereisen in Landessprache lernen. Drei Wörter (Phrasen) öffnen nahezu jede Tür. Hallo, Danke und Bitte Auch wenn man nicht mehr kann, erkennen die Leute daran dass man sich auf sie einlässt und bereit ist sich anzupassen.

Nach der Pause ging es zum Lacul Bicaz einem großen Stausee. Laut Julia von www.maedchenmotorrad.de die ca. eine Woche vor uns hier war besteht fast die ganze Uferstraße aus Baustellen, es gibt aber auf der anderen Seeseite einen kleinen Pass mit einer „Hoppelstraße“ die in sehr schlechtem Zustand sein soll. Das ist uns egal, wir mögen schlechte Straßen wo wenig los ist. Wir nahmen also diesen Weg. Die Straße war wie angekündigt und wir hatten unseren Spass daran. An einem schönen Aussichtspunkt machten wir noch einen Abstecher in die Pampa und blödelten ein bisschen rum. Wir lagen unglaublich gut in der Zeit. Ankunft an unserer heutigen Unterkunft noch vor 16 Uhr laut Navi.

Doch dann änderte sich alles. Die Straße war scheinbar inzwischen so schlecht dass die Rumänen beschlossen hatten diese neu zu machen. Damit hatten sie heute begonnen. Uns kam eine große Asphaltfräse entgegen welche die Fahrbahn hinter sich bereits auf ca. 2/3 der Breite zerkleinert und als 20cm tiefes lockeres Fräsgut wieder ausgespuckt hatte. Na gut – 1/3 der Fahrbahnbreite reichen uns ja locker aus. Ein Stück weiter allerdings war es das dann, da war keine Straße mehr sondern nur noch so ein riesiger Sandkasten. Was uns hier geritten hat weiß ich nicht. Aber wir beschlossen unsere ca. 270kg schweren voll bepackten Reiseenduros durch den Sandkasten zu pflügen… und das mit Continental TKC70 Bereifung. Ein bisschen mehr Profil und ein klein wenig weniger Gewicht wäre nützlich gewesen. Der Spass war schnell vorbei. Zweimal legten wir ein Mopped ab, was allerdings keinerlei Schäden verursachte da der Untergund ja weich war. 8km und 1,5 Stunden später waren wir klatschnassgeschwitzt und völlig fertig durch den Scheiß durch!!! Auf den letzten 100m hatte sich noch ein Tieflader festgefressen welcher alleine weder vorwärts noch rückwärts kam. Aber irgendwie hatte er es geschafft sich quer zu manövrieren. Wir waren aufjedenfall durch für heute und fragen uns immer noch warum wir nicht einfach umgedreht waren als die komplette Straßenbreite gefräst war.

In Bicaz tankten wir dann noch schnell Bargeld, Benzin und Lebensmittel (unsere heutige Unterkunft bietet kein Abendessen an… wobei man das nie so genau weiß). Das goldene Licht und die Schattenspiele der tiefstehenden Sonne begleiteten uns dann auf den letzten Kilometern bis zur Unterkunft in Telec. Ein sehr einfaches Quartier in dem die Zimmer durchaus etwas sauberer (war nur staubig im Schrank) sein könnten. Aber der Empfang war herzlich und man war total bemüht um uns. Sofort wurde der Ofen fürs Warmwasser angeschürt und wir bekamen noch extra Handtücher. Der Gastgeber hat wohl gesehen…vielleicht auch gerochen dass wir dringend eine Dusche nötig hatten.

Heute ist nun auch die Entscheidung gefallen nicht ans Schwarze Meer zu fahren. Wir wollen mehr vom Landesinneren sehen und wir brauchen einen Pausentag. Morgen geht es noch nach Sighișoara (Schäßburg) wo wir uns spontan im Doubletree by Hilton für zwei Tage eingemietet haben. Jetzt gibt es mal zwei Nächte Urlaub von der Reise (wenn das mal nicht dekadent ist). Zum Abendessen gab es dann noch Brot, Paprika, Gurke, drei verschiedene Würste, Käse und Oliven welche wir im Supermarkt gekauft hatten. Auch hier mit Händen und Füßen da die Dame nur Rumänisch sprach, wir aber immer noch nur das Wort Multumesk können. Aber auch hier sorgte es für heiteres Lachen und strahlende Augen.

Rumänientour 2019 – Tag 05 – Săcel – 215 km

Unser Wecker klingelte heute um 6:30 Uhr… ob wir irre waren? Wir wollten noch duschen und den fröhlichen Friedhof besichtigen bevor wir um 8 Uhr frühstückten. Ganz ist der Plan nicht aufgegangen, aber uns hat es gepasst. Kurz nach Sonnenaufgang waren wir auf jeden Fall auf dem Friedhof unterwegs (positiver Nebeneffekt der für uns aber nicht entscheidend war… das Kassenhäuschen war noch nicht besetzt). Wir freuten uns dass wir den ganzen Friedhof alleine für uns und unsere Kameras hatten. Das Frühstück war dann genauso wie das Abendessen gestern sehr vielseitig und typische Hausmannskost. So ist das viel toller als ein „kontinentales“ Frühstück. Wir probierten alles was so rumstand und bereuten nichts davon. Nach dem Essen führte uns der Hausherr noch in ein spezielles Zimmer des Hauses welches für familiäre Feierlichkeiten benutzt genutzt wird und sehr traditionell gestaltet ist. Um kurz vor 10 Uhr hatten wir uns dann endlich losgelöst und fuhren vom Hof. Achtung umfangreiche Bildergalerie 😉 danach geht es noch weiter.

Bis Sighetu Marmației ging es noch an der ukrainischen Grenze entlang, dann bogen wir ab um uns einige der Holzkirchen anzugucken welche typisch für die Maramureș sind. Wir haben beschlossen uns auf Holzkirchen zu beschränken die zum Unesco Weltkulturerbe ernannt wurden. Alle anderen ließen wir links und rechts liegen. Nachdem wir die erste Kirche in Desești von außen besichtigt hatten (um reinzukommen hätte man jemanden anrufen müssen) fanden wir erstmal perfekten Asphalt und eine kleine Passhöhe mit knapp 1000 Höhenmetern. Die Strecke war einfach nur genial zu fahren! Fast kein Verkehr und ein Asphalt zum fliegen lassen.

Nun ging es Schlag auf Schlag mit den Kirchen. Erst in Dănești, dann in Șurdești und die dritte in Folge in Plopiș. Ein ganz schöner Kulturschock war das. Am Interessantesten fanden wir dass die Kirche in Plopiș in nur 3 Jahren vollständig restauriert werden sollte. Ein Jahr davon ist bereits vergangen und die Fortschritte sind deutlich sichtbar. Achtung, jetzt kommt eine Ansammlung an Kirchenbildern:

Dann kam wieder eine schön zu fahrende Strecke auf der wir einen weiteren Kamm, oder den gleichen einfach in die andere Richtung auf knapp 1100 Höhenmetern überquerten. Kurven satt war das Motto! In Budești dann die nächste Kirche und es sollte noch kein Ende nehmen. Gut dass wir wenigstens die Holzkirchen ausgelassen haben welche die UNESCO nicht würdigt, sonst wären wir nach zwei Wochen noch nicht fertig gewesen. Es ist der Wahnsinn wieviele Kirchen hier in der Gegend rumstehen! Und was uns überrascht hat: Wie viele Kirchen neu gebaut werden! Findet man in Deutschland quasi keine Kirchenneubauten so sieht man hier immer wieder neue Prunkbauten. Die Kirche in Bârsana lassen wir aus da wir irgendwie einem Gotteshausoverkill erlegen sind und wir diese nicht direkt anfahren können. Das folgende Kloster muss sich auch der Kirchenmüdigkeit geschlagen geben und wird links liegen gelassen.

Polenile Izei dagegen können wir uns nicht entgehen lassen auch wenn sie für uns eine Sackgasse bedeutet. Diese Kirche zeichnet sich durch ihre Wandbilder aus welche besonders abscheuliche Darstellungen beinhalten.

Und last but not least kam dann noch das Gotteshaus aus Holz in Leud vor die Linse. Hier gingen wir dann noch kurz shoppen und deckten uns mit Wasser und Bake Rolls ein, bevor es nach Săcel ging, wo wir heute den Tag ausklingen lassen. Unsere Unterkunft liegt etwas abseits der Straße und ist nur über einen groben Schotterweg erreichbar. Aber das Abendessen war den Weg auf jeden Fall wert. Es gab Forelle mit Polenta und Knoblauchmayonaise (also das war definitiv die knoblauchigste Mayo die ich jemals erlebt habe!!!) und als Dessert Schokokuchen. Dazu natürlich Selbstgebrannten. Wir saßen zusammen mit rumänischen Gästen an einem großen Tisch. Es war interessant zu sehen wie diese mit der Knobimayo und dem Schnaps zu haushalten wussten. Vom Schnaps immer wieder kleine Nipper nehmen und die Mayo mit dem großen Löffel großzügigst auf den Fisch streichen… ach was das reicht nicht nimm noch zwei Löffel!

Nach dem Essen wären wir am liebsten sofort eingeschlafen, aber wir mussten uns ja noch irgendwie überlegen wo es morgen hingehen soll. Wir haben beschlossen bis kurz vor die Bicazklamm zu fahren.

Ein Erlebnis muss ich noch hinten anhängen. Wir stoppten heute kurz an einer Apotheke um Voltarengel zu kaufen. In der Apotheke diskutierte gerade eine ältere Dame mit der Apothekerin und wenn ich das ganze richtig interpretiert habe dann hatte sie nicht genügend Geld für die nötigen Medikamente. Das führt mal wieder vor Augen wie gut es uns in Deutschland geht. Krankenkassenkarte beim Arzt durchziehen, 5 Eur Zuzahlung in der Apotheke leisten und schon hat man was man benötigt. Die Anzahl der in der Apotheke vorhandenen Medikamente war sehr übersichtlich und das Voltaren kam aus einem extra Schrank, frei nach dem Motto das kauft hier sowieso keiner weil es zu teuer ist.

Die GPX Datei gibt es heute hinterher:

Rumänientour 2019 – Tag 04 – Săpânța – 382 km

Wir hatten trotz der harten Matratzen sehr gut geschlafen. Die Pension mitten in der Stadt ist sehr ruhig gelegen. Noch vor dem Frühstück packten wir die ersten Sachen und brachten sie zu den Motorrädern. Um Punkt 8 Uhr gingen wir dann zum übersichtlichen Buffet. Auch wenn die Auswahl nur klein war wurden wir locker satt und fuhren um 9:10 Uhr vom Hof. Der morgendliche Nebel hatte schonmal dem blauen Himmel Platz gemacht, war aber bis zu unserer Abfahrt zurückgekehrt. Die ersten Kilometer hatten wir daher nur einen begrenzten Ausblick.

An der Kathedrale des heiligen Martin (Spišská Kapitula) legten wir einen ersten Sightseeing Stopp ein – und es sollte für heute auch schon fast der Letzte sein. Jeder drehte eine Runde mit der Kamera um die Kathedrale bevor es weiter ging. Das Ziel für heute war es Kilometer zu machen. Schließlich war unser Zielgebiet Rumänien! Und davon waren wir noch ziemlich weit entfernt.

Im weiteren Streckenverlauf in der Slowakei kamen wir an einer Ortschaft vorbei die wir nicht wirklich einordnen konnten. Gestern hatten wir auch schon so eine Siedlung gesehen. Völlig heruntergekommen, teilweise Wellblechhütten, Gestank lag in der Luft und es lungerten unmengen an Menschen herum. Wir fragen uns immer noch was das für eine Siedlung war. „Flüchtlinge“ die sich hier niedergelassen hatten?

Die Strecke bis zur ungarischen Grenze ließ den Fahrspass so langsam ausklingen. Erst noch bewaldet und kurvenreich durch Täler und über Hügel wurde es auf Ungarn zu immer flacher und der Strassenverlauf immer geradliniger. Direkt an der Grenze legten wir dann einen Tankstopp ein und Anja aß noch ein Eis bevor es endgültig öde wurde. Ja wir waren vorbelastet von letztem Jahr. Der Ungarn Anteil der Anreise nach Serbien letztes Jahr war einfach nur öde und langweilig. Wir waren aber auch ein bisschen gespannt ob es hier auch so aussehen würde. Und wir können diese Frage nun leider mit Ja benatworten. Ungarn kann ja nichts dafür dass die Geografie hier so ist wie sie ist. Das Land ist (zumindest in den Teilen die wir bereits erfahren durften) geprägt von Ackerbau und „brettleben“. Die Landwirtschaft ist effektiv aufgeteilt, sprich die Äcker sind riesig groß. Die Straßen gehen dazwischen dahin und gehen ewig gerade aus und dann biegt man mal wieder um 90° Grad ab um wieder ewig geradeaus zu fahren. Ungarn ist einfach kein Land zum Moppedfahren, liegt aber mitten im Weg wenn man nach Rumänien will.

Wir legten nochmal einen Stopp an einer Tankstelle ein um unsere Trinkrucksäcke zu füllen und das getrunkene Wasser wieder abzugeben. Ich entdeckte neben einer Pepsi auch noch Pasteis de Nata (Portugiesische Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung) welche leider nicht wirklich gut waren. Weitere 40km später war es dann endlich soweit. Wir fuhren nach Rumänien rein, aber erst nachdem wir kurz unsere Personalausweise an der Grenze vorgezeigt hatten. Das ist man so nicht mehr gewohnt und wäre hier auch eigentlich nicht nötig. Die Temperatur ist inzwischen deutlich über 25° Grad angestiegen und mir ist warm.

Kaum in Rumänien eingereist schon kamen uns die ersten Pferdefuhrwerke entgegen. Die ersten Kilometer im neuen Land waren geprägt von Baustellen. Satu Mare umfuhren wir großzügig. Unser Tagesziel war immerhin noch ca. 80km entfernt und mit dem Grenzübertritt hatten wir spontan dank Zeitzonenwechsel eine Stunde verloren. Mit Rumänien verbindet man gedanklich das Thema Armut. Was wir dann allerdings in Certeze zu sehen bekamen war verblüffend. Eine Villa reihte sich an die nächste und es werden noch viele weitere gebaut. Wie kommt das? Laut unserem Reiseführer leben hier vorrangig völlig zerissene Familien deren Angehörige Ihr Geld im Ausland verdienen. So müssen die Kinder teilweise ohne Ihre Eltern aufwachsen oder Frauen ohne ihre Männer leben. Dafür haben sie schicke Häuser. Laut dem Bericht führt dies zu anderen Problemen z.b. sehr hoher Drogensucht. Vordergründig sieht die Stadt aus als ob die Welt hier noch in Ordnung wäre, guckt man allerdings hinter die Fassade so trügt der Schein. Ergänzung: Ich habe mich später noch mit einem ausgewanderten Rumänen unterhalten welcher mir auch sagte dass Certeze quasi 11 Monate im Jahr leer steht und im Sommer machen die Leute dann hier 1 Monat Urlaub.

„5763 Menschen wohnen in dem Ort im äußersten Norden Rumäniens, die Ausläufer der Karpaten schimmern am Horizont. Offiziell verdienen 2300 Einwohner des Dorfes ihr Geld im Ausland. Inoffiziell sind es vermutlich mehr.“
Quelle

Ab Certeze war die Fahrtstrecke nochmal Zucker! Kurven ohne Ende und quasi ein kleiner Pass der überquert wird. Auf dem Weg nach Oben fiel uns ein Kloster auf und wir fuhren kurzerhand direkt bis vor die Kirche der Anlage. Zwei Glaubensschwestern saßen in der Sonne neben der Kirche und schienen ein ernstes Gespräch zu führen, wir wollten sie nicht stören und machten nur schnell ein paar Fotos der Gebäude aus der Distanz. Dann nahmen wir die letzten paar Kilometer unter die Reifen.Am Grenzfluss zur Ukraine entlang fuhren wir bis nach Săpânța dem heutigen Tagesziel. Unsere heutige Pension lag direkt gegenüber des fröhlichen Friedhofes welchen wir morgen vor dem Frühstück besichtigen wollen.

Die ganze Familie erwartete uns schon und begrüsste uns gemeinsam. Wir brachten zügig unsere Sachen ins ebenerdige Zimmer und versorgten uns noch mit Wasser für morgen in einem kleinen Laden ein paar Häuser weiter. Dann ließen wir den Abend auf der überdachten Terasse ausklingen. Während wir auf das 3-gängige Abendessen warteten planten wir den morgigen Tag und sicherten die heute entstandenen Bilder. Zu Essen gab es typische rumänische Hausmannskost.
Ciorba de perisoare (Gemüsesuppe mit Hackfleischklösschen), Sarmale mit einer Art Sauerkraut und Polenta (Krautwickel) und als Nachspeise Biskuitsalami (bei uns besser bekannt als kalter Hund). Dazu bekamen wir frisches Quellwasser und ein Kännchen zweimal gebrannten Zwetschgenschnaps (Palincă) mit 52% Alkoholgehalt. Das knallt!!!