Erstmal lang schlafen. Das funktioniert auch super. Fast 10 Stunden haben wir geschlafen als wir um 9 Uhr aus dem Zelt krabbeln. Ich beschließe mein Knie zu testen, ob ihm Bewegung gut tut oder eher nicht und gehe laufen. Außerdem hat es den Benefit dass ich bei einer Epicerie und einer Boulangerie vorbeikommen könnte. Und genauso ist es auch. Erst ein Blick in den kleinen Tante Emma Laden ob es Marmelade gibt, ja gibt es. Also ab zum Bäcker erstmal Baguette, Croissant und Pain au Chocolat kaufen. Beim Bäcker sagt mir dann nach 2 km auch mein Knie dass es keine Gute Idee wäre 10km zu laufen, also ist hier auch der Wendepunkt. Die Strandpromenade entgeht mir somit leider. Auf dem Rückweg dann nochmal schnell in den anderen Laden und ein Glas Marmelade mitgenommen. Dunkle Früchte wenn ich das Französisch richtig deute. Ich hab ja sowas von keine Ahnung … liege aber richtig.
Am Campingplatz zurück stehen dann 4 km auf der Garminuhr und das Knie zickt so richtig, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nach dem Duschen erstmal Voltaren drauf und ne Ladung Wäsche in die Waschmaschine, dann gibt es Frühstück. Fazit – ein Glas Marmelade könnte grad so für ein Baguette reichen 🙂 Nach dem Essen ist die Maschine durch und wir haben wieder frische Klamotten. Wäscheleine plus alle Spanngurte zwischen den Moppeds verzurrt reicht dann auch um alles aufzuhängen. Fazit hierbei… wenn wir konsequent so weiter waschen dann hätten wir nicht einmal ein viertel der Klamotten gebraucht welche wir dabei haben. Wir gammeln noch ein bisschen rum und verdrücken das restliche Baguette – das Marmeladenglas wird dabei tatsächlich leer. Um halb zwei beschließen wir dann nochmal zum Bäcker zu spazieren um Tartelettes zu essen und auf dem Rückweg fürs Abendessen einzukaufen. Wir haben keine Lust Essen zu gehen.
Wir laufen erstmal an den Strand, beschließen dann aber doch die Straße zum Bäcker zu nehmen und nicht durch den Sand zu hatschen – mein Knie dankt es mir glaube ich. Bei der Boulangerie angekommen gibt es dann ein Tartelette Citron und ein Tartelette Normande, dazu einen Cappuccino und für Anja eine Orangina – die passt zwar net so richtig aber Anja mag halt keinen Kaffee. Für Abends nehmen wir noch ein Vollkornbaguette mit. In der kleinen Epicerie kaufen wir dann noch zwei Sorten Käse und beim Metzger gegenüber luftgetrockneten Schinken und Schweinezungen mit Pistazien. Zurück am Zelt spannen wir die Hängematte auf und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen. Anja liest endlich mal bisschen was im Reiseführer und ich plane die Routen für die nächsten zwei Tage. Wir haben Vormittags noch eine Unterkunft in La Casere gebucht nachdem wir überrascht festgestellt haben dass an einem Samstag vielleicht noch ein paar andere Leute außer uns zum Mont St. Michel wollen. Bisher waren Unterkünfte oder Zeltplätze kein Problem, da wir noch völlig außerhalb der Saison sind, an so einem Hot Spot merkt man es dann an einem Samstag aber doch. Blödes Timing… is aber halt so.
Irgendwann erinnert uns unser Magen mit deutlichem knurren daran dass wir noch ein bisschen was im Rucksack haben und wir schnappen uns die Campingdecke und wandern die paar Meter ans Meer. Wir fläzen uns in die Dünen und genießen die Schweinezungen, den Schinken, die Käse und das Baguette. Fazit: Schweinezunge mit Pistazien mag eine Delikatesse sein… schmeckt aucht net schlecht… aber nochmal brauchen wir sie trotzdem nicht. Der Schinken erinnert uns mehr an Spanien als an Frankreich. Der Käse überzeugt uns viel viel mehr! Nach dem Essen schlendern wir noch ein bisschen durch die Brandung und genießen das Meeresrauschen und die sinkende Sonne. Irgendwann wird uns kalt und wir beschließen noch schnell unter die Dusche zu springen, bevor es ins kuschlige Zelt geht. Aufgeheizt von der Dusche schreib ich diese Zeilen dann doch noch vor dem Zelt und genieße die letzten Strahlen der Sonne. Als diese hinter den Mobilehomes verschwindet ziehe ich mich auch zurück ins Bett. Morgen geht es wieder weiter.