Kroatientour 2015 – Tag 8 – 192km – Zavala

Zwei Tage Sightseeing in Dubrovnik forderten Ihren Tribut. Uns taten ganz schön die Füße weh. Und die Treppen zur Unterkunft ließen uns unsere Waden spüren. Schließlich sind wir es auf Reisen eher gewohnt, mit dem Motorrad zu fahren, als alles zu laufen. Der Samstag begann, wie sollte es anders sein mit dem Wecker… Moment welcher Wecker? Warum ist es eigentlich schon so spät. Hmmm… der Urlaub wirkt, hab glatt vergessen den Wecker zu stellen. Naja wir müssen ja nur schnell alles zusammenpacken und dann gehts los. Die Fähre auf die Insel Hvar wollen wir im Idealfall um 13:45 nehmen. Da ist noch genug Luft. Zweimal zu den Motorrädern in die Garage laufen genügte, um alles zu verstauen. Noch schnell von unserer Gastgeberin verabschiedet. AIRBNB war hier wirklich die beste Wahl. Schon saßen wir auf den Motorrädern und fuhren erstmal zu unserem Stammbäcker (wenn man das am dritten Morgen nacheinander so nennen darf). In der Pekarna deckten wir uns noch mit Blätterteiggebäck mit allerlei Käse ein, welches wir dann später bei einem Stopp vernichten wollten.

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Noch einmal ging es an der Stadtmauer der „Old Town“ entlang und schon hatte uns der chaotische Stadtverkehr von Dubrovnik voll im Griff. Es ging in den neueren Teil der Stadt und zum neuen Hafen, wo auch die großen Kreuzfahrtschiffe ihren Anleger haben. Zwei dieser Riesen durften wir im Vorbeifahren bestaunen. Es ist schon Wahnsinn, dass so ein riesiger Metallhaufen schwimmt. Endgültig verließen wir Dubrovnik auf der Jadranska Magistrale – der Küstenstrasse. Wenn ich 25 Jahre zurückdenke dann habe ich von dieser Straße ein gänzlich anderes Bild vor Augen, als den heutigen Zustand. Damals war die Küstenstraße ein kleines Sträßchen an der Küste entlang, mit ungezählten Kurven, in einem schlechten Zustand und Unmengen an Verkehr zu verdauen hatte. Heute ist sie gut ausgebaut und glänzt durch die vielen Beschränkungen auf 60. Trotzdem führt sie immer noch mehr oder weniger direkt an der Küste entlang und bietet so eine wundervolle Aussicht. Auf Höhe der Inseln Lopud und Sipan legten wir dann unseren Frühstücksstop ein und genossen bei wundervoller Aussicht aufs Meer unser Gebäck welches Dank schwarzem Topcase und Sonne immer noch warm war.

Was uns bei solchen Stopps in Kroatien immer wieder auffällt ist die unglaubliche Verschmutzung am Wegesrand. Trotz eines Müllcontainers und eines Mülleimers an diesem Parkplatz scheinen die meisten Leute alles dort fallen zu lassen, wo sie parken. Oftmals sind die Verschmutzer nichtmal die Touristen sondern Einheimische. Genauso fällt uns immer wieder die Unsitte auf, das Auto während der Pause einfach laufen zu lassen. Auch wenn man 20 Minuten stehen bleibt wird der Motor nicht ausgemacht. Hier hinkt Kroatien anderen Ländern noch ein ganzes Stück hinterher. Auf dem weiteren Weg entlang der Küste warfen wir in der Bucht bei Ston noch einen Blick auf die kleine Chinesische Mauer und Anja erklärte mir später dass die ganzen Bojen nicht von einer Fischzucht sondern von der bekanntesten Austernzucht Kroatiens herrührten.

Wir kamen wesentlich besser voran, als ich gedacht hätte und kurzzeitig spielte ich schon mit dem Gedanken die 12 Uhr Fähre noch zu erwischen. Die Grenzübetritte zu Bosnien und wieder zurück machten diese Idee dann allerdings schnell zunichte. Wir hatten zwar keine lange Wartezeit, aber trotzdem zu lange um die Fähre noch zu schaffen. Wieder zurück in Kroatien führte die Jadranska Magistrale uns ein wenig weiter von der Küste weg und wir begleiteten ein kurzes Stück den Fluss Neretva auf seinem Weg zum Meer. Bei Jadranska füllten wir dann nochmals die Tanks, bevor es auf die Insel geht. Bei der Einfahrt nach Drvenik konnten wir der 12 Uhr Fähre zusehen, wie sie davonfuhr. Wir deckten uns im Hafen erstmal mit Getränken ein, um auf Hvar nicht noch einen Stopp einlegen zu müssen. Dann ließen wir uns in einem Cafe direkt vor den Motorrädern, welche an erster Stelle der Warteschlange für die Fähre standen nieder und bestellten uns etwas zu trinken. Jedes Land bietet mehr freie Wlan Zugänge als Deutschland und so konnten wir auch hier die Zeit Wartezeit nutzen um online am Dubrvonik Bericht zu arbeiten. Mit der Zeit kamen immer mehr Fahrzeuge in der Warteschlange dazu und auch die Fähre kam von der Insel zurück. Noch schnell Tickets gekauft und schon brach Hektik im Hafen aus. Möglichst schnell die Fähre vollschlichten hieß das Motto. Die Crew winkte wild und gab Anweisungen und ungewöhnlich pünktlich legte die Fähre vom Festland ab.

Nach dem Anlegen in Sucuraj fuhren wir als 4. Fahrzeug von der Fähre. Dies ließ uns keinen Spieleraum für einen Stop, wenn wir nicht als letzte in einer ewigen Kolonne über die Insel gurken wollten. Also gleich noch die zwei Autos vor uns überholt und an den einheimischen Motorradfahrer geheftet… naja vielleicht zwei Kurven lang, dann gaben wir uns mit einer gemütlichen aber für die Kolonne zu hohen Geschwindgkeit zufrieden. Irgendwie ist Hvar immer wie heimkommen für uns. Ich selbst war inzwischen ungezählte Male auf dieser Insel und Anja immerhin auch schon viermal. Die kleine Straße über den Kamm der Insel wird von Jahr zu Jahr besser ausgebaut und teilweise findet sie auch neue Wege. So wurde seit unserem letzten Aufenthalt hier ein Stück bei Jelsa komplett verlegt und wir erfreuen uns feinster Kurven auf bestem neuem Asphalt. Die Abzweigung nach Pitve nehmen dann schon deutlich weniger Fahrzeuge. Der Weg führt zu einem Tunnel welcher der Graus für jeden ADAC Tester ist. Der 1,4 km lange, einspurige, mit zwei Ausweichstellen versehene Tunnel verbindet die Nord mit der der Südseite der Insel. Wir durchqueren diesen und fühlen uns wie daheim im Wohnzimmer. Nur noch ein paar Schritte bis zum Sofa… äääh km bis zur Skalinada.

Hier legen wir eine Pause von einer Woche ein. So schön Reisen ist, es kostet auch Kraft. Diese wollen wir hier auftanken. Der erste Abend gönnte uns gleich noch ein Highlight in Form von Dalmatinischen Sauerbraten mit Gnochi bevor wir zufrieden ins Bett fallen.

Für alle die uns online folgen, hier gehts weiter wenn wir Zavala wieder verlassen und uns in Richtung Mostar aufmachen.

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Über Tobias Seidel

Tobias Seidel wurde 1981 geboren und hat sein Hobby IT zum Beruf gemacht. In seiner Freizeit beschäftigt er sich viel mit den Themen Reisen, Triathlon, Motorräder, Fotografie und Tanzen (Standard).

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