Heute gibt es Eier! Endlich mal wieder Rühreier vom Benzinkocher. Hatten wir schon ewig nicht mehr. Unsere Frühstücksnachbarn haben Müsli mit Wasser gegessen. Wir haben mal wieder groß aufgetischt mit Orangensaft, Eiern, Marmelade, Honig, Brotaufstrichen und Gemüse. Nur weil man mit dem Motorrad und dem Zelt unterwegs ist muss man nicht verzichten. Keine Ahnung was wir heute anders gemacht haben als an den vorherigen Tagen, aber um 10 Uhr rollen wir vom Platz und das obwohl wir eine halbe Stunde später aufgestanden sind als gestern. Das soll einer verstehen. Vielleicht bewegen wir uns einfach schneller wenn es wärmer ist.
Warm… ja warm ist es heute. Und es wird den ganzen Tag wärmer. Heute haben nicht mal die Pässe wirkliche Abkühlung gebracht. Mein Hirn ist quasi durchgebraten und dementsprechend wirr sind auch die Erinnerungen an den heutigen Tag. Der erste Pass (Col de la Cayolle 2326 Hm) war der tollste heute! Kleinste Strässchen, super Aussichten und ziemlich weit oben dann ein genialer Wasserfall. Hier hab ich mal das Stativ und die Filter ausgepackt. Wir lagen ja auch super in der Zeit 😉 Früh losgekommen und „nur“ knapp 220 km geplant. Da sollten wir doch am frühen Nachmittag in Menton ankommen und noch genügend Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel haben.
Die weiteren Pässe waren auch toll, aber mit den Superlativen der letzten paar konnten sie nicht mehr ganz mithalten. Insofern hier eine lose Aufreihung:
Col de Valberg (1672 Hm)
Col de la Couillole (1678 Hm)
Col Saint Martin (1500 Hm)
Col de Turini (1607 Hm)
Col de Castillon (706 Hm)
Die Erinnerungen daran vermischen sich heute irgendwie. Irgendwo zwischen den Pässen haben wir mal eine Pause eingelegt und jeder hat sich einen Crepe gegönnt und dazu ne eiskalte Cola. Auf einem anderen Pass waren wir gerade über die Kuppe als nach einer Kurve plötzlich frischer Rollsplit lag. In dem waren noch nichtmal wirklich Fahrspuren zu sehen. Das war kurz mal ziemlich abenteuerlich in Schräglage voll da rein zu fahren. Nach hinten raus war es heute einfach anstrengend. Die Hitze forderte ihren Tribut. Und die kleinsten Strässchen die wir heute fahren forderten ihre Zeit. So kamen wir statt am frühen erst am späten Nachmittag in Menton an.
Bis wir dann die Moppeds abgeladen und in der Garage des Hotels geparkt hatten war es kurz vor 18 Uhr. Schnell unter die Dusche und dann ab an die Cote d’Azur zum flanieren. Menton ist wirklich sehenswert. Die große Kirche trohnt ein wenig über der Stadt. Wir liefen erstmal ans Meer und staunten nicht schlecht wie voll die Stände um diese Zeit noch waren. Und das obwohl uns schon viele Leute mit Badesachen auf dem Heimweg entgegengekommen waren. Wir liefen ein wenig an der Promenade entlang bevor wir uns ins Stadtinnere ziehen liessen. Dort fanden wir dann ein etwas abseits gelegenes Restaurant wo wir uns den Magen mit Kalamari und Thunfisch voll schlugen. Dazu gab es dann auch ein wenig Wein. Der Rückweg zum Hotel war dann schon ein wenig beschwerlich und im Zimmer angekommen fiel Anja fast sofort in den Schlaf.
Ich sortierte nochmal kurz das „große Laden“ der ganzen Elektrogeräte und machte noch die Route für morgen fertig. Wir verlassen die Küste wieder und fahren auf einen Abstecher in die Verdon Schlucht. Jetzt versuche ich gerade noch die Erinnerungen ein klein wenig zu sortieren was mir nur mäßig gelingt.
Eine Kleinigkeit fällt mir noch ein. Während wir die Crepes genossen wurde die örtliche Feuerwehr alarmiert. So pö a pö trafen innerhalb von 5 Minuten alle ein und fuhren gemütlich das Auto raus. Dann standen sie mit Blaulicht erstmal ein paar Minuten rum und sammelten Klamotten ein (einer brachte ein zusätzliches Uniformshirt auf einem Kleiderbügel an). Dann wurde in aller Ruhe das Martinshorn angeworfen und sie fuhren nach rechts davon. 3 Minuten später kamen sie von rechts wieder und fuhren nach links… Wenn ich so an meine aktive Zeit bei der freiwilligen Feuerwehr zurückdenke… bei uns lief das deutlich organisierter und in einem Bruchteil der Zeit ab.