Wir haben gestern spät geschlafen, müssen uns aber heute ja auch nicht hetzen. Wir machen einen Tag Pause und chillen. Zum Frühstück gehen wir um 8:30 nach unseren Yoga Sessions. Dort lassen wir uns eine Stunde Zeit und genießen das Buffet. Anja isst nen riesigen Haufen Obst, das hat ihr definitiv gefehlt die letzten Wochen. Nach dem Frühstück chillen wir erstmal noch ein bisschen im Zimmer, dann folgt ein ausgiebiger Spaziergang an der Donau. Spontan fällt mir ein Lied ein welches man heute nicht mehr so gerne hört. Zu meiner Jugend hat es gehört und der Gedanke daran löst in mir eine kontroverse Diskussion aus. Als wir zurückkommen sitzt im Gastraum des Hotels eine Hochzeitsgesellschaft und feiert. Das ist dann das dritte Brautpaar welches wir auf dieser Reise so richtig gesehen haben. Das erste gondelte in Venedig an uns vorbei, das zweite hatte sein Fotoshooting auf der Panoramaplattform Nr. 2 für die Meteora Klöster. Wir sagen an der Rezeption Bescheid dass wir später gerne den Spa Bereich nutzen würden und lassen uns Bademäntel geben.
Um 14:30 belegen wir dann zwei Liegen im Ruheraum und machen über den Nachmittag verteilt drei Saunagänge. Die Wärme tut den verkrampften Muskeln spürbar gut. Und das Ruhen dazwischen entspannt uns zusätzlich. Anja liest, ich hör Podcast. Um 18:30 gehen wir dann im Hotel essen. Die Karte ist sehr fischlastig, was uns begeistert. Als Vorspeise teilen wir uns dreierlei Fischcremes und dazu Salzstangerl. Mein Hauptgang wird der gegrillte Donauwaller mit Kartoffeln und Salat. Anja wählt den Barsch mit Kräutersaitlingen, Kartoffeln und Salat. Dazu zwei Gläser Weißwein und hinterher noch einen geteilten Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Wir lassen es uns gut gehen und den Tag mit dem Essen ausklingen.
Unterkunft: Gasthof Pension Luger Kramesau
Der letzte Tag unserer Reise bricht an und wir sind schon ein bisschen wehmütig. Mit Griechenland sind wir nicht so warm geworden wie erhofft. Nicht falsch verstehen, es war schön und mit ein wenig mehr Abstand verblasst die Erinnerung an die Erkältung und die vielen Olivenbäume. Die positiven Dinge treten mehr in den Vordergrund. Wir starten erstmal mit Yoga und dann einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Der Heimweg wird ziemlich unspektakulär werden.
Das Wetter ist uns wohlgesonnen und so suchen wir als erstes eine Tankstelle auf. Wir hatten Elli ja quasi leer abgestellt. Mit einem KM Stand von 334 km tanke ich 19,5 Liter – sprich ich hätte noch erstaunliche 2,5 Liter im Tank gehabt. Das hätte ich nicht gedacht. Anjas 650er hat da noch deutlich mehr Reserven. Sie hat nur 13,81 Liter getankt. Das entspricht einem Verbrauch von 4,05 Litern / 100km. Dieses Spritsparwunder macht mich immer wieder neidisch. Dafür mag ich den Charakter meiner 1000er. Bei Passau geht es dann über die Grenze nach Deutschland und einmal durch die Stadt. Auf dem Weg in Richtung Autobahn überholt Anja eine 1250er GS mit einem Pärchen drauf und schneidet sie. Ich mach bissl Platz, verringer aber die Geschwindigkeit nicht und irgendwie fehlt ihm etz irgendwas um auch noch an mir vorbeizuziehen. Was denkt sich der Fahrer wohl? Warum überhole ich und setz mich zwischen zwei offensichtlich zusammengehörige? Hat er gesehen dass Anja weiblich is und ihr musste er was beweisen? Eigentlich mach ich mir viel zu viele Gedanken darüber welche völlig unnötig sind.
Bei Schalding fahren wir dann auf die Autobahn und lassen rollen. Nach Regensburg stoppen wir noch für einen Kaffee und eine Biopause an einem Autohof. Wir kommen mit einem BMW-Chopperfahrer ins Gespräch, der fragt wo wir herkommen und dann ein bisschen baff ist als wir Griechenland sagen. So weit war er noch nie mit dem Motorrad. Unsere „Dreckspatzen“ sehen auch ziemlich abenteuerlich aus neben seinem funkelnden Chrom an dem keine einzige Fliege klebt. Der Rest ist dann auch nur noch stures absitzen auf der Autobahn. Nach 291 Tageskilometern sind wir wieder zuhause in Bürglein, beginnen von der Reise zu erzählen und unsere Sachen abzupacken und zu verstauen. Wäsche sortieren, Reparaturen in die Wege leiten und morgen geht es dann direkt wieder auf die Arbeit.
5011 km auf Achse und noch eine lange Fährfahrt liegen hinter uns und haben unzählige Erinnerungen in unsere Köpfe gepflanzt. Wir haben Venedig zu Fuß erkundet und wissen jetzt was Kapsala ist. Wir hatten frische Feigen auf den Peloponnes und unzählige Pommes. Wunderschöne Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, im Gebirge und am Meer. Von diesen Momenten können wir mit Sicherheit noch einige Zeit zehren.
Danke fürs Zeigen,
Schöne Bilder und Bericht.
Gruß Tom (Idefix)
Liebe Anja, lieber Tobias
herzlichen Dank für den wunderbaren Reisebericht. Selbst die banalsten Alltäglichkeiten waren spannend zu lesen, da sie stets in interessantem Zusammenhang geschrieben sind.
Ich hoffe, dass ich mich im Herbst nach meiner geplanten Tour (Mallorca und Andalusien) auch mal zu einem Reisebericht am PC halten kann, aber ob ich das so hinkriege?
Schan mer mal.
Gruss, Heinz