Sardinien 2017 – Tag 1 & 2 – Reschenpass & Lago d’Iseo – 678 km

Urlaubsplanung, das ist normalerweise ein Thema in dem wir fast schon Weltmeister sind. Anja liest Reiseführer, ich lese Foren und tüftle Routen aus. Wochen vor einem Trip haben wir dann meistens ziemlich genaue Vorstellungen was wir im Zielgebiet sehen wollen und wie die geplante Route grob aussehen soll. Hat das heuer in den Pyrenäen gerade noch so ganz gut geklappt, so ist es diesmal für unseren geplanten Sardinien Trip ganz anders. Anja hat den Reiseführer zwar gelesen, wir haben aber noch nicht ein Wort darüber gesprochen. Wir haben Fährtickets ab Genua nach Olbia und auch wieder zurück. Eine Route um nach Genua zu kommen war mit Basecamp schnell gestrickt. Augenmerk auf nicht zu hohe Pässe. Das Stilfser Joch z. B. liegt schon im Schnee. Ein obligatorischer Halt im Garni Wallnöfer am Reschensee bei Elisabeth bietet sich an. Also dort noch ein Zimmer für den ersten Abend klar gemacht. Und das war es dann auch schon. Weiter sind wir nicht mehr gekommen. Wir sind beide aktuell jobtechnisch so eingebunden dass wir abends (wenn wir mal daheim sind) einfach völlig platt umfallen. Gut, dann agieren wir diesmal eben spontaner.

Pünktlich zum Start am 23.09.2017 hat Anja sich noch eine Grippe eingefangen und schnieft nur so vor sich hin. Die Motorräder packen wir Freitag Abends um 22 Uhr – früher hat das einfach nicht geklappt – und den Rest am Samstag morgen. Wir lassen es langsam angehen. Das Zimmer für den Abend ist gebucht und die 400km bis zum Reschen sitzen wir normalerweise auf einer Arschbacke ab. So läuft es dann auch. Um kurz vor 11 starten wir nachdem wir in einem Anflug von Aktionismus noch die Wohnung geputzt hatten. Die Strecke durch Deutschland und Österreich langweilt uns. Wir kennen sie quasi auswendig und der dichte Verkehr in Österreich trägt nicht dazu bei dass wir sie ansprechender finden. Über Füssen und den Fernpass geht es dem Tagesziel – Pizzaessen entgegen.

Kurz nach 18 Uhr rollen wir direkt in die Garage bei Elisabeth – dies führt direkt zu Verwirrung bei der Gruppe BMW Fahrer welche erstmal ein Ankunftsbier getrunken hat und nun die Motorräder nach uns in die Garage sortieren darf. Kurz umgezogen und schon sind wir dank Taxiservice auf dem Weg in die Pizzeria Hans direkt am Pass. Eine Suppe, Pizza für mich und Gnocchi für Anja später warten wir wieder auf den Fahrservice welcher um 20 Uhr die BMW Fahrer bringen sollte und uns mit zurück nehmen soll. Die Gruppe hatte wohl aber ein oder zwei Bierchen mehr und war 20 Minuten zu spät dran. Egal, wir sind im Urlaub und auf uns wartet heute eh nur noch das Bett. Anja kann den Schlaf gut gebrauchen um gegen die Grippe anzukämpfen.

Um 7 Uhr klingelt der Wecker und schickt uns unter die Dusche. Gemütlich frühstücken und die paar Sachen welche wir ausgepackt hatten wieder verstauen. Um kurz nach 9 Uhr sitzen wir wieder im Sattel und starten in Richtung Meran. Endlose Apfelplantagen im Val Venosta und wieder sehr dichter Verkehr heben die Stimmung immer noch nicht wirklich an. Anjas Nase läuft schneller als wir fahren können. Ab Lana wird die Verkehrsdichte dann endlich besser. Wir fahren über den Passo delle Palade und den Passo del Tonale. Auf 1800 Meter kommen wir der Schneegrenze schon ziemlich nahe. Die Strecke wird jetzt noch langweiliger und die Straßen größer. Die letzten 50km bis zum Lage d’Iseo sind schon fast autobahnähnlich. Ich habe heute massive Probleme zu erkennen, wie schnell ich eigentlich fahren darf. Die Beschilderung ist sehr lückenhaft, nur aufs Garmin Navi will ich mich nicht verlassen und nach den Italienern kann man sich nicht mal ansatzweise richten. Der eine krabbelt mit 30 km/h dahin während der andere bei jeder Gelegenheit mit 100 km/h überholt. Wir sind froh als wir heute nach knapp 280 km auf den Campingplatz Covelo am Lago d’Iseo rollen.

Anja ist der Meinung dass die Temperaturen okay sind um mit Grippe die Nacht im Zelt zu verbringen. Ich kann auf dem Campingplatz irgendwie nix mit mir anfangen. Wir sind es nicht gewohnt um 15 Uhr schon Zelt aufzubauen und quasi noch den halben Tag Zeit zu haben. Meist nutzen wir die Tage um vorwärts zu kommen. Diesmal haben wir uns aber bewusst 3 Tage Zeit genommen für den Weg nach Genua, da wir nicht abschätzen konnten welche Wege uns eventuell der Schnee madig macht. Zum Sonnenuntergang bekommen wir noch die Gelegenheit die Kameras zum Einsatz zu bringen. Direkt danach legen wir uns ab.

Morgen haben wir nur 230km bis nach Genua, das sollte in guten 4 Stunden erledigt sein. Das heisst wir lassen uns früh auf jeden Fall viel Zeit. Unsere Fähre geht um 21:30 Uhr, so dass wir in diesem Urlaub definitiv entschleunigt unterwegs sein können. Wie wir nun Sardinien erkunden, lassen wir auf uns zukommen. Vielleicht haben wir ja auf der Fähre noch Lust auf ein wenig Routenplanung, sonst gehts einfach der Nase nach.

Kurztrip: Pizzaessen am Reschenpass – 1120km

2015 war das Jahr mit unseren meisten Touren bisher. Genau aus diesem Grund hinke ich mit den Berichten ein wenig hinterher. 3 Wochenenden nacheinander unterwegs und dann eine drei Wochen Tour. Das genießen war mir dann doch wichtiger als das Bloggen *g* Überhaupt eine interessante Perspektive die Rolf Henniges in seinem Buch Endstation Abfahrt aufgreift. Ist das Posten tatsächlich wichtiger als das Erleben? Für mich ist das Posten eigentlich eine Art zu reflektieren und Erinnerungen zu bewahren. So eine Art Tagebuch an dem ich euch teilhaben lasse.
Pizzaessen – das kann man einfach beim Italiener um die Ecke, oder man kann es auf einer Tour mit Freunden weit weg tun. Der Begriff „Pizzaessen“ stand für einen Freund immer für eine Tour zur Pizzeria Hans am Reschenpass. Leider fanden wir nie die Zeit diese Tour mit ihm zu fahren. Dieses Jahr traten wir sie in einer bunt zusammengewürfelten Gruppe aus seinen Freunden an. Nur einer fehlte. Er selbst. Wir hatten zu lange gewartet bis wir die Zeit fanden diese Tour zu fahren, er konnte uns leider nicht mehr begleiten.

 

Wir starteten am Freitag den 4.9.2015 um 13 Uhr in Richtung Reschenpass. Als Treffpunkt hatten wir die Aral Tankstelle in Merkendorf auserkoren. Hier trafen wir uns zu fünft, um über Donauwörth, Augsburg, Landsberg am Lech und Füssen zügig Deutschland hinter uns zu lassen. 3 Mann waren bereits unterwegs, mit Ihnen wollten wir uns dann am Reschenpass treffen. Das Wetter war uns hold. Wir hatten zwar keinen Sonnenschein, aber es blieb trocken. Seit langem führte ich mal eine Ausfahrt nicht an, sondern reihte mich brav hinter unserer perfekten Reiseleiterin Sandra ein. Der späte Start erforderte zügiges Vorankommen, trotzdem wollten wir nicht stur die schnellste Route fahren. Sie hatte dies perfekt berücksichtigt. In Österreich folgten wir erstmal dem Lechtal, um dieses dann übers Hahntennjoch in Richtung Imst zu verlassen.

Von Imst nach Landeck fuhren wir parallel zur Autobahn, um uns dann von der B180 über Prutz und Nauders bis zum Reschensee bringen zu lassen. Das Hallo im Hotel Garni Wallnöfer war dann groß, als wir zum einen auf die drei Vorangefahrenen trafen und zum anderen auf Wirtin Elisabeth. Jeder von unserer Gruppe war bereits mindestens einmal hier eingekehrt und daher bereits bekannt. Da es inzwischen 20 Uhr war, zogen wir uns nur noch schnell um und starteten auch gleich mit dem hoteleigenen Bus zur Pizzeria Hans am Reschen. Nach einem ausgelassenen Abendessen sammelten wir noch Ideen, was wir am Samstag so tun wollten.

Samstag morgen beim Frühstück kam dann die wettertechnische Ernüchterung. Es regnete und alle waren irgendwie träge. Nach einigem Hin und Her starteten dann Stelli, Michl, Bernd und ich um die Kaunertalergletscherstrasse zu fahren. Der Rest der Truppe blieb erstmal im Hotel um zu chillen. Stelli übernahm die Führung und so tauchten wir über Prutz ins Kaunertal ein. Hier empfing uns Nebel und immer wieder Kühe auf der Fahrbahn, da scheinbar gerade Almabtrieb war. Eine echt praktische Kombi – schlechte Sicht, extrem verschmutzte Fahrbahn, kombiniert mit einer hohen Anzahl an mobilen Hindernissen. Egal der Gletscher rief. Die letzten 300 Höhenmeter der insgesamt an diesem Tag erreichten 2750 Meter über Null, begleitete uns dann einsetzender Schneefall. In der Talstation der Gletscherbergbahn kehrten wir ein, um uns was warmes zu Trinken und einen kleinen Snack zu gönnen. Die Blicke hier waren göttlich. Weit und breit keiner zu sehen, außer uns vier Motorradfahrern. Für den Rückweg beschlossen wir, noch ins schweizerische Zollausschlussgebiet Samnaun zum Tanken zu fahren, bevor wir wieder in Richtung Hotel durchstarten wollten.

Hier erreichte uns eine Nachricht, dass unsere Mädels und Rainer inzwischen auch zu einer kleinen Runde über den Ofenpass aufgebrochen waren. Wir beschlossen, spontan entgegengesetzt Ihrer Route zu fahren. Das Wetter klarte auf und so konnten wir noch einige schöne km genießen. Tatsächlich begegneten wir auch unserer anderen Hälfte, was ein wenig zu Verwirrungen bei Ihnen führte. Kurz nach 18 Uhr endete dann die Tour des Tages wieder am Hotel und der Abblauf von Freitag Abend wiederholte sich. Duschen, umziehen, Taxibus zur Pizzeria, Essen, Route für den nächsten Tag planen, schlafen.

Den Sonntag begannen wir nach einem regionalen Frühstück und der Verabschiedung von Wirtin Elisabeth mit ein paar wenigen Kilometern zum Kirchturm im Reschensee. Hier nutzte jeder den Aufenthalt um einige Erinnerungen an unseren gemeinsamen Freund aufleben zu lassen. Es war nochmal eine Art Abschied zu nehmen. Nachdem wir heute keinen Zeitdruck hatten, sollte der Rückweg etwas gemütlicher ausfallen, als der Hinweg. Der Weg von Prutz nach Imst führte uns diesmal über die Pillerhöhe und den Gacher Blick.

Eigentlich hatten wir geplant, über den Fernpass in Richtung Garmisch zu fahren. Diese Idee hatten aber scheinbar einige Leute mehr als wir. Kurzerhand wichen wir über Mittenwald aus, ich übernahm für den ungeplanten Teil die Führung der Gruppe. Kurz vor der deutschen Grenze, um 13:56 nahm dann das Übel seinen Lauf. Bisher hatte ich den Mitas E07 immer für den Grip in jeder Lage und auf jedem Untergrund gelobt. Gusseiserner Gullideckel, im nassen Zustand, in Schräglage bringt auch diesen Reifen an seine Grenzen… oder darüber hinaus. So schnell ich dalag, stand ich auch schon wieder. Bisschen ungläubig, dass es mich – also ausgerechnet mich – gelegt hatte. Kurzer Check ob alles ok ist, Koffer wieder anhängen, mit Spanngurt sichern, Krönchen richten, und weiter gings. Ein bisschen zaghafter jetzt und mit mehr Vorsicht vor den Gullideckeln.

 

Ab Garmisch übernahm wieder unsere Reiseleiterin Sandra die Führung und brachte uns unspektakulär, bei aufklarendem Wetter, über angenehm geschmeidig zu fahrende Strecken nach Hause. Insgesamt ein echt schönes Wochenende mit einer saucoolen Truppe.

Ein Fazit bleibt:
Aus einem „bald“ sollte man viel öfter ein „jetzt“ machen, bevor daraus ein „Nie“ wird!

Tessintour 2014 – Tag 2 – Lago di Como – 235 km

Nach einer ruhigen Nacht freuten wir uns beim ersten Blick aus dem Fenster über den blauen Himmel. Wir trödelten ein wenig herum da wir im Hinterkopf hatten dass heute nur gute 200 km geplant sind.

Das Frühstück begeisterte uns mit geräuchertem Schinken und frischen Vinschgauern. Der erneute Blick aus dem Fenster offenbarte uns dicke Regentropfen. Egal wir trödelten weiter und so kam es dass der Regen über uns hinweg war als wir endlich die Motorräder beluden um zu starten. Ich wollte nochmal einen kurzen Stop am Kirchturm einlegen um den dortigen Cache zu heben. Nach diesem Stop ging es dann endlich richtig los. Den Reschenpass runter und ab in Richtung Passo di Stelvio (Stilfserjoch).

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Die Nordrampe des Stilfserjochs ist bekannt für Ihre engen Kehren und so kommen wir auch nicht sonderlich schnell vorwärts. Ein Erlebnis ist die Auffahrt allerdings definitiv und dies nicht nur aufgrund des gesichteten Erlkönigs auf Testfahrt. Am Pass angekommen folgt der obligatorische Fotostopp und ein Tässchen Tee. Hier oben sind wir ziemlich froh unsere Mützen mitgenommen zu haben. Ohne Helm ist es ganz schön kalt an den Ohren.

Die Südseite hinab ist wesentlich flüssiger und vor lauter Fahrfreude verpasse ich den Abzweig in Richtung Passo di Foscagno. Mir war bei der Planung gar nicht bewusst dass die Gegend um Livigno ein Zollfreies Gebiet ist. An der ersten Tankstelle haue ich dementsprechend kurzfristig den Blocker rein – Super 1,09 EUR!!! Erstmal Volltanken, wenn nicht der rein italienische Kassenautomat wäre. Dank der Hilfe einer Italienerin konnte auch dieses Problem gelöst werden. Es folgt der Passo Eira und dann gehts ab nach Livigno. Über den Forcola di Livigno machen wir nochmal einen Abstecher in die Schweiz. Hier begleitet uns beim konstanten Höhenmeter Verlust der Bernina Express,eine der Rhätischen Bahnen. Irgendwann müssen wir diese auch einmal in Anspruch nehmen und diese andere Art des Reisens testen. Ein besonderer Augenschmauß ist das Kreisviadukt Brusio. Wir ziehen langsam vorbei und nähern uns dem nächsten Länderwechsel um endgültig in den Süden einzutauchen. Der Verkehr wird dichter, die Temperaturen steigen (26° Grad um 17 Uhr).

Das Tagesziel rückt in greifbare Nähe, ein Highlight sollte aber noch kommen. In Sondrio verlassen wir die Hauptstrasse und folgen Serpentinen den Berg hinauf um auf der Höhe ein wenig parallel zur Hauptstrasse zu fahren. Aber nur ein wenig, der Abstieg folgt sehr schnell wieder und führt uns durch typische Italienische Gassen mit engen Kehren. Ein Genuss ist diese Straßenführung. Allerdings ist sie nicht geeignet um zügig voranzukommen.

Trotz der kilometertechnisch relativ kurzen Tagesstrecke ist es inzwischen kurz nach 16 Uhr und wir müssen uns noch eine Unterkunft als Basislager für die nächsten Tage suchen. Der Anspruch ist also ein wenig höher als bei einer einzelnen Übernachtung. Enige vorab im Internet recherchierte Adressen sollen uns dies erleichtern. Das auffinden des ersten Hotels gestaltet sich nicht ganz trivial, dafür ist dieses bereits ein Volltreffer. Wir checken im Hotel Maloia in Dubino für die nächsten Tage ein. Ein kleiner Pizzaimbiss nebenan sorgt mit Holzofen für unser Abendessen.

Noch sind wir unentschlossen wie es weitergehen soll. Der Wetterbericht sieht nicht wirklich gut aus. Eine Tour um die oberitalienischen Seen wollen wir drehen und einen Abstecher ins Tessin (das eigentliche Ziel unserer Reise) nach Bellinzona steht auch noch auf dem Programm. Der Weg dorthin ist eigentlich über den San Bernadino angedacht, dort aber soll es morgen schneien. Nunja erstmal eine Nacht drüber schlafen, dann sehen wir was wir machen.

Tessintour 2014 – Tag 1 – Reschenpass – 425 km

Der letzte längere Trip ist schon wieder 1,5 Wochen her, der Entzug steigt. Um uns auf den langen Urlaub einzustimmen starteten wir am Samstag mit den Motorradfreunden zur Herbstparty des MC Hüttenberg. Mal schnell Samstag und Sonntag 600 km runtergerissen, eine Nacht im Zelt verbracht und viele Freunde getroffen. Nach dieser kurzen Aufwärmrunde sollte es nun wieder etwas weiter weg gehen. Die Grobe Richtung: Tessin – Bellinzona. Aber da der Weg das Ziel ist dachten wir uns es muss doch irgendwann auch endlich mal mit dem Reschen klappen. Anja wollte schon immer den Kirchturm im Wasser sehen. In Dänemark hatten wir immerhin schon eine Kirche in einer Wanderdüne gesehen. Die grobe Planung stand und so konnten wir Montag morgen um 9:30 in Richtung Reschenpass starten.

Der Wetterbericht sagte uns blendenden Sonnenschein voraus, aber erst wenn wir ein Stück weg wären. Und so kam es wie es kommen musste. Auf den ersten Metern regnete es ein wenig. Die Strecke bis Gunzenhausen war schnell abgesessen. Viele bekannte Strassen ließen noch kein Reisegefühl aufkommen. Als wir dann durch Oettingen (bekannt durch seine Brauerei) in Richtung Nördlingen fuhren stellte sich das Gefühl des „Wegfahrens“ so langsam ein. In Höchstädt an der Donau legten wir einen ersten kurzen Stopp ein als wir das verhüllte Schloss (keine Aktion von Christo, sondern nur Renovierungsarbeiten) entdeckten.

Das Wetter war uns wohlgesonnen, inzwischen blendete die Sonne und der Himmel erstrahlte in sattem Blau. Die Umleitungen hielten sich in Grenzen und so hoffte ich mit dem angebrochenen Tank bis über die Grenze nach Österreich zu kommen. Schnell an Augsburg vorbei in Richtung Kaufbeuren. Das Allgäu erstrahlte in sattem Grün, die Bauern brachten das letzte Gras nach hause und die Polizei laserte fröhlich, gut dass wir im Blümchenpflückermodus unterwegs waren. Trotzdem ging es flott vorwärts und als wir das Ziel vor Augen hatten – bei Füssen über die Grenze um zu tanken – holten uns auch wieder die Umleitungen ein. Von diesen gequält mussten wir dann doch noch einen Stopp innerhalb Deutschlands einlegen.

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Danach schnell über die Grenze und ab in Richtung Reutte. Die Straßen hier waren uns von früheren Aufenthalten wieder gut bekannt und bald lachte uns der erste MPreis an. Das besondere hier ist dass es RINGO zu kaufen gibt. Ein Oreo ähnlicher Keks, nur besser! Ich ignorierte diesen sehr zu Anjas Leidwesen und wir bogen nicht ins wohl bekannte Lechtal ab sondern orientierten uns in Richtung Fernpass. Am Blindsee kurz unterhalb von eben diesem Pass legten wir eine kurze Mittagspause mit Schokobananenpudding ein. Man konnte von hier aus einen wunderbaren Blick auf die Zugspitze werfen. Ein leichtes Lächeln umspielte unsere Lippen als wir viele Menschen aus Fernost mit Handys auf Selfiestativen erblickten. Aber mal ehrlich? Sind wir anders? Nein, also schnell die Ghost gekrallt und ein Selfie geschossen.

Ein großer Teil des heutigen Planes war nun schon geschafft. Also ab über den Pass und ab in Richtung Reschen. Wir wollten schließlich noch Pizza essen und da wir gut in der Zeit lagen heute noch einen Blick auf den berühmten Kirchturm werfen. An den Temperaturen merkte man langsam dass wir an Höhenmetern gewannen. Allerdings zeigten auch die in allen Farben leuchtenden Bäume dass es erst Herbst ist und so durften wir immer noch 16 Grad genießen. Am Reschenpass kurzer Stopp fürs Obligatorische Foto und dann ab zum Pizza essen… verdammt… warum hat die Pizzeria geschlossen? Naja dann eben keine Pizza. Als ab zum Turm, kurzer Fotostopp und weiter ins Hotel (Garni Wallnhöfer – eigentlich auch geschlossen, aber ein Zimmer für uns haben sie schon… Das nenn ich Service).

Zimmer bezogen, umgezogen und auf die Jagd nach Abendessen einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht. Wir fanden ein Restaurant mit angeschlossener Konditorei. Die Kuchenauswahl überzeugte uns dass wir hier richtig sind. Nach dem Essen fanden wir noch einen Verdauungsschnaps und die Wlan Zugänge am Hoteltresen vor. Und nun ist es wieder soweit. Ich sitze hier und beginne einen Bericht über eine kurze Reise. 6 Tage soll es diesmal dauern und wir wollen doch so einiges sehen. Deutschland, Österreich und Italien haben wir heute befahren. Morgen geht es weiter in Richtung Tessin, wobei wir auf der Italienischen Seite bleiben wollen, nahe am Lago di Como. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.