3 Tage Hamburg – was lange währt…

…wird endlich gut. Ursprünglich wollten wir 2012 schon mal nach Hamburg, jetzt haben wir es endlich geschafft. Der Reiseführer von 2012 war jetzt auch nicht mehr topaktuell, aber wir sind zurechtgekommen.

Während Tobi gleich am Ankunftstag seine geführte Phototour bei Nacht hatte, habe ich versucht, die Sehenswürdigkeiten in 3 Tage zu packen und die Wege zu optimieren.

Eigentlich wollten wir uns zur Benutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel eine Hamburg-Card für 3 Tage holen. Unser erster Tag war in groben Zügen eine Runde beginnend in der Nähe unseres Hotels und dort auch wieder endend. Wir entschlossen uns daher die Hamburg Card auf den nächsten Tag zu verschieben und auf zwei Tage zu begrenzen. Nach so vielen Kilometern hat das auf der Karte gar nicht ausgesehen…

Wir starteten am Montag – etwas verschlafen, weil Tobi von der Fototour erst um halb 12 zurückkam und wir die Bilder noch ansehen wollten – mit dem Gang durch die Hamburger Altstadt.

Zuerst schlenderten wir vormittags durch die Mönckebergstraße. Unser erster Stopp war die Hauptkirche St. Jacobi. Darin befindet sich eine riesige Arp-Schnitger-Orgel mit über 4000 Pfeifen. Während wir uns in der Kirche aufhielten, durften wir dem Organisten bei seinen Proben zuhören; tiefe, einmalig intensive Töne füllten die Kirche bis in den letzten Winkel aus. Ein Orgelkonzert ist bestimmt hörenswert.
Weiter ging es an der ältesten Stadtkirche Hamburgs, der St. Petri, vorbei bis zum Rathaus. Wir überquerten die älteste Verbindung zwischen Altstadt und Neustadt, die Trostbrücke und standen einige Schritte weiter vor dem Mahnmal St. Nikolai. Die Kirche und der Turm sind 1943 komplett ab- bzw. ausgebrannt. Ein Wiederaufbau wurde aus Kostengründen nicht vorgenommen, nur der Turm steht noch und ist mit einem Aufzug ausgestattet, der den Ausblick von der Aussichtsplattform ermöglicht. Leider ist der rußgeschwärzte Kirchturm aktuell von oben bis unten eingerüstet und wird renoviert.

Der weitere Weg führte uns über den Alster- und Herrengrabenfleet bis zum Michel – einem der Wahrzeichen Hamburgs. Hier nahmen wir die Fahrt mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform mit. Gleich um die Ecke findet sich das letzte Beispiel für eine typische Wohnanlage aus dem 17. Jahrhundert. Hätte uns der Reiseführer nicht hierher gelotst, wir hätten es nicht gefunden. Von außen sieht man nur eine alte Tür, dahinter befindet sich aber noch eine winzige Gasse mit eng zusammenstehenden Fachwerkhäusern.

Bei den Landungsbrücken angekommen, gönnten wir uns erst mal eine Pause mit Currywurst und den Blick auf den Hafen.

Danach ging es in den alten Elbtunnel. Mir persönlich war dabei schon etwas mulmig zumute… So viel Wasser über mir… Wenn das runter kommt… Andererseits hält der Tunnel nun schon Hundert Jahre.

Nachdem Tobi die restliche Runde durch die Speicherstadt und Hafencity nochmal bei untergehender Sonne, bzw. zur Blauen Stunde ablaufen wollte, saßen wir erstmal ein bisschen planlos rum. Wir entschieden uns, Richtung Fischhalle und Altona loszulaufen.

Die Füße taten zu diesem Zeitpunkt schon weh und abends sollte uns das GPS die Erklärung geben: 23 km waren wir da gelaufen… Sah im Reiseführer gar nicht so weit aus.

Pünktlich wie von Tobi gewünscht streiften wir bei untergehender Sonne und zur blauen Stunde durch die Speicherstadt und Hafen-City. Das frieren, bis die Bilder fertig waren hat sich wieder mal gelohnt.

Am Nächsten Tag holten wir uns noch eine Hamburg-Card für die verbleibenden 2 Tage. Zuerst ging es mit der S-Bahn bis Blankenese ins Treppenviertel. Fast wie in südländischen Städten reiht sich ein kleines Häuschen ans andere, nur durch Treppen und kleine Gassen verbunden.
Definitiv einen Ausflug wert.

Von da aus zogen wir uns wieder Richtung Zentrum, benutzten die Hadag-Fähren, die in der Hamburg-Card inbegriffen sind und fanden uns an den Landungsbrücken wieder.

Eine typische Hafenrundfahrt stand natürlich auch noch auf dem Programm. Hätte ich ein bisschen darüber nachgedacht, hätten wir diese schon morgens gemacht. Nachmittags ist der Wasserstand zu niedrig, um in die Speicherstadt zu fahren. Zurück an den Landungsbrücken, setzten wir uns in die U-Bahn zum Stephansplatz und erkundeten den Jungfernstieg und die Umgebung.

Auf der Suche nach Alternativen zu den bekannten Huren-Touren (diese sind nur an gewissen Tagen in der Woche) wurden wir auf die Kiez Jungs aufmerksam. Das hörte sich auf jeden Fall interessant an. Gesagt – Getan, wir waren angemeldet und am Dienstagabend sollte es losgehen. Vorher nochmal ein Abstecher ins Hotel, alles bis auf die Kamera selbst loswerden und danach direkt auf den Kiez.

Wir hatten Glück, es kamen keine weiteren Teilnehmer, so dass wir eine Privattour mit Michael hatten. Es ging vom Millerntorplatz über die Reeperbahn durch die „Ritze“ ins ehemalige Etagenbordell bis zur Großen Freiheit. Unser Fazit: ein interessanter und lustiger Abend, der uns den Kiez von einer Seite gezeigt hat, die wir alleine nicht kennengelernt hätten.

Zurück am Ausgangspunkt Millerntorplatz schlenderten wir noch über den Hamburg Dom (Volksfest, welches dreimal jährlich stattfindet), während langsam alle Buden die Rollläden schlossen.

Auch an diesem Tag kamen wir nicht vor Mitternacht zum Schlafen. Dieser Trip brachte meinen Biorhythmus ganz schön durcheinander.

Am dritten Tag ließen wir es ein bisschen ruhiger angehen. Vormittags streiften wir durch das Schanzenviertel, hier könnte man definitiv etwas ausgefallenes zu Essen finden, alles ziemlich alternativ, kreativ und multikulti. Da hatten wir aber noch keinen Hunger…

Danach nahmen wir den vom Reiseführer vorgeschlagenen „Spaziergang“ in Angriff. Von Winterhude an der Außenalster entlang bis zum Jungfernstieg.

Gleich vorneweg: das muss man nicht gesehen haben! Wir latschten uns die Füße zwischen eingewachsenen und versteckten Villen Richtung Außenalster platt, dann standen wir endlich am Schiffsanlieger und haben diesen Kutter um 10 Minuten verpasst, der nächste würde erst in einer Stunde kommen und dann passierte auch noch das: ich hatte Hunger und es nicht gemerkt! Dafür Tobi umso mehr…
Der arme Kerl musste mich ertragen, bis wir mit dem Bus am Park Planten un Blomen waren und von dort aus das Heiligengeistfeld erreicht hatten.
Kaum, hatten wir uns einmal quer durch das Volksfest gegessen, war meine Laune schlagartig besser. Da sag nochmal einer, Essen würde nicht glücklich machen. 🙂

Unseren letzten Abend ließen wir im Musical „Der König der Löwen“ ausklingen. Absolut sehens- und hörenswert! Klingt kitschig, ist aber so.

Hamburg hat sich uns von seiner besten Seite gezeigt und wir haben endlich unsere eigenen Bilder und Erinnerungen an diese Stadt.

Hier noch die Ausbeute der geführten Phototour: Danke an Sven Jakobsen von der Fotoschule im Norden.

Bamberg – ein Tag zum Eingewöhnen

Der Straßburg-Trip ist lange her und es wird Zeit die letzten Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke einzulösen.
Wir starten unseren Städtetrip nach Hamburg in Bamberg.

Ohne viel Vorbereitung – weil es die Zeit in den letzten Wochen nicht hergegeben hat – fahren wir Samstag Vormittag nach Bamberg. Nur mit einem Plan der Altstadt, auf dem die Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind, machen wir uns vom Park+Ride Heinrichsdamm aus auf.

Übrigens: Geniales Konzept!
In diesem Park+Ride steht das Auto sicher außerhalb der Stadt und für insgesamt 4,50 EUR kann man auch gleich noch den Bus 930 bis in die Altstadt nehmen. (Parkgebühr fürs Auto 1,20 EUR und Tagesticket für den Bus 1-5 Personen 3,30 EUR)

Nach den zwei Stationen, die dieser Bus anfährt, steht man mitten am ZOB  – Zentraler Omnibus Bahnhof (nach ein bisschen rätseln, für uns das „Zentrum of Bamberch“ – hört sich gleich nicht so spießig an und man steht wirklich in der Bamberger Altstadt)

Wir schlagen die nördliche Richtung über die Promenadenstraße in die Hauptwachstraße ein und finden uns mitten am Wochenmarkt wieder. Herrlich! Ich liebe es über solche Märkte zu schlendern, die frischen Waren und das regionale und oftmals individuelle Sortiment zu bestaunen.
Schon am Maximiliansplatz finden wir unser Mitbringsel aus Bamberg: einen Kochlöffel aus Olivenholz. A arch scheens Dingerla, wenn auch nicht typisch aus dieser Region.

Weiter geht es über den Grünen Markt und Obstmarkt bis zum Alten Rathaus. Von hier aus schlendern wir durch das Kleine Venedig am linken Regnitzarm entlang. Schnuckelige kleine Häuschen, schmale Gassen, aber alles stets sauber.

Von weitem sieht man das Kloster St. Michel auf dem Michelsberg. Das Wetter ist perfekt, wir gut gelaunt und schon finden wir den kleinen Fußweg, der durch eine alte Holztür von der unteren Sandstraße abzweigt. Auf der Rückseite des Hügels machen wir es uns zwischen blühenden Wiesen und Bäumen in der Sonne zum Picknicken gemütlich.
Auf der anderen Seite geht es über den Benediktinerweg flott wieder nach unten. Dort sind es nur ein paar Meter den nächsten Hügel rauf bis zum Dom.

Hier herrscht ein reges Kommen und Gehen, es ist laut, dunkel und kalt. Da ist man gerne wieder draußen in der Sonne.

Wir statten der Alten Hofhaltung mit ihrem romantischen Innenhof noch einen Besuch ab und laufen an der Neuen Residenz entlang Richtung St. Jakob. So sind wir schon auf dem nächsten der 7 Hügel von Bamberg. Die Pilgerstätte ist zwar hell, aber auch kalt und so verweilen wir gar nicht lange, sondern gehen über die Maternstraße mit Schwung auf den nächsten Hügel: den Kaulberg, auf dem das Karmelitenkloster steht. Eine einladende Kirche, in Gold- und Brauntönen gehalten, warm und ruhig. Die vielen Topfpflanzen und frischen Blumen machen es hier drin gemütlich, allerdings sieht man dem Gebäude den Renovierungsbedarf deutlich an.

Der Einfluss der Kirche ist in Bamberg nicht zu übersehen, es reiht sich Gotteshaus an Gotteshaus. Und doch sind wir es nicht müde, uns alle anzusehen. Es gleicht keines dem anderen.

Auf dem Weg zum Stephansberg machen wir noch Halt an der Oberen Pfarre. Schon außen funkelt sie in der Sonne. Innen kann sie sich fast mit einer Kirche in Rom messen. Alles glänzt golden, ist reich verziert und prunkvoll.

Unser letzter Stopp ist St. Stephan… was soll ich sagen… Wohl fühle ich mich da drin nicht, kalt und leer, fast schon befremdlich und skurril wirkt das Gebäude im Inneren.

Danach tun die Füße langsam weh und wir treten den Rückweg zu unserem Zentrum Of Bamberch an.
Das Wasserschloss Concordia ist noch in meinem Plan verzeichnet und mit einem kleinen Umweg zu erreichen. Es ist in Privatbesitz und die Sicht von außen auf dieses Gebäude hat von Tobi nur die Wertung „Der Hit“ bekommen… (Vorsicht! Ironie!)

Ein bisschen planlos biegen wir links und rechts ab, vorbei am Böttingerhaus bis wir wieder am Alten Rathaus stehen. Von da aus laufen wir zurück zum Grünen Markt und sehen noch die letzten Überreste des Marktes.
Ein bisschen Zeit haben wir noch und der Hunger meldet sich auch. Der Imbisswagen „Crepes mit Charme“ wird getestet. Für Süßes bin ich immer zu haben. Ich entschließe mich für einen „Valencia“ (mit Orangenmarmelade) und Tobi für einen herzhaften „Mykonos“ (Gefüllt mit einer Art Fetacreme und Knoblauch). Und das Ergebnis ist wow! Absolut lecker, abwechslungsreich gefüllt und es wird auch mit der Füllung nicht gespart.

Danach versorgen wir uns noch mit Lebensmitteln und fahren zu unserem Auto zurück.

Bamberg ist zwar von uns zu Hause nicht weit weg, trotzdem haben wir uns ein Hotel gebucht. Hier können wir uns entspannt für unseren Abend in der Brose Arena bei „Planet Erde“ fesch machen und haben danach nur eine 10-minütigen Fahrtzeit bis ins Bett.

Am Sonntag früh brechen wir gut gestärkt nach dem Frühstück Richtung Hamburg auf.
Tobi macht hier abends eine geführte Phototour durch die Speicherstadt bei Nacht, während ich einen kurzen Bericht über das bisher Erlebte schreibe.
Ich bin gespannt, was er erzählt und natürlich, auf die Bilder, die er mitbringt.

Hier noch ein kleiner Überblick über unsere Besichtigungstour:

Städtetrip: Adventszeit in Strassburg

Es war mal wieder soweit, die Adventszeit rückte näher und es hat uns in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gut gefallen, in der Vorweihnachtszeit einen Ausflug in eine andere Stadt zu unternehmen. Eine kleine Abweichung gab es heuer, Sandra begleitete uns auf unserem Städtetrip.

Dieses Mal wollten wir uns Straßburg näher ansehen. Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter. Ich muss schon sagen, dass es die Erwartungen ganz schön hebt, wenn sich eine Stadt selbst so bezeichnet.
Der Plan war schnell gefasst, ein günstiges Hotel für das erste Advent-Wochenende gebucht und ein Reiseführer in der Tasche.
Beim Durchlesen des Reiseführers hatte ich festgestellt, dass die Altstadt wohl eher überschaubar ist, Straßburg aber eine Menge Museen zu bieten hat. Dummerweise sind wir keine Museumsgänger… Die Wünsche von uns dreien ließen sich gut unter einen Hut bringen.

Los ging es am Donnerstagabend nach der Arbeit (um es hier mal klar zu stellen: Ja, wir gehen arbeiten!). Wir wollten am Freitagvormittag mit Frühstück und ausgeschlafen starten können, weswegen wir eine Nacht früher anreisten als nötig.

Das Frühstück war schon ein bisschen mau, und wo ist eigentlich die Wurst und das Frühstücksei? Für einen herzhaften Frühstücker ist das nichts, die Franzosen sind da eher die Süßen.

Das Wetter begrüßte uns mit Grau in Grau, aber es war zumindest trocken.

Vor dem Hotel hatten wir eine Tramstation, die uns direkt in die Altstadt brachte.
Und wieder einmal kann sich Deutschland eine Scheibe von anderen Ländern abschneiden. Wir konnten für 6,80 EUR zu dritt den ganzen Tag durch Straßburg fahren.
Das Ticketsystem ist einfach zu verstehen, günstig und mit Kreditkarte am Automaten bezahlbar.

Wir stiegen an der Haltestelle „Broglie“ aus und liefen Richtung Münster. Dabei streiften wir den noch im Aufbau befindlichen Weihnachtsmarkt auf dem langen Place de Broglie.

Vor dem Münster befindet sich der wohl bekannteste Weihnachtsmarkt Straßburgs. Auch hier wurde noch fleißig aufgebaut, eingeräumt und verziert. Wir gingen zuerst in die Kirche, die frühe Stunde machte sich bezahlt, wir konnten die Kirche ohne große Menschenmassen besichtigen. Beim Durchqueren des Kirchenschiffs, betrachteten wir die meterlange Krippe, die mit echten Pflanzen bestückt ist.

Ein besonderes Highlight: die Astronomische Uhr. Diese stammt aus dem 16. Jahrhundert und es ist verblüffend, dass zu damaliger Zeit etwas so Komplexes möglich gemacht wurde. In der Uhr sind u. a. die Mondphasen, das kopernikanische Planetarium mit den Tierkreiszeichen, Wochentage und der Jahreskalender vereint. Zu jeder Viertelstunde setzt sich der riesen Apparat in Bewegung und die personifizierten Lebensalter ziehen vor dem Sensenmann vorbei.

Unser nächster Stopp hätte eigentlich auf der Aussichtsplattform der Kathedrale sein sollen. Auf Grund angespannten Sicherheitslage anlässlich der Anschläge in Paris war jedoch der Aufgang bis auf weiteres geschlossen. Wer kann´s ihnen verdenken…

Also schlenderten wir über den Platz bis zum Palais Rohan, sahen uns im Innenhof um (wie bereits geschrieben, sind wir keine Museumsgänger) und schlugen die entgegengesetzte Richtung ein.

Vorbei am Maison Kammerzell (einem der wohl schönsten Fachwerkhäuser) ließen wir uns in die Altstadt treiben und schlenderten durch die kleinen Gassen.

Wir drückten uns bei so allerlei kulinarischen Freuden die Nasen am Schaufenster platt; Käseläden, die man noch auf der Straße riechen kann, Baguettes, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und Süßes sowie Schokolade in scheinbar unbegrenzten Mengen…

Aber wir sind ja nicht nur zum Essen da, wir ließen uns treiben. Bogen links ab, dann wieder rechts… scheinbar planlos streiften wir über die Altstadtinsel. Weihnachtsmärkte – unser Hauptziel an diesem Wochenende – waren noch im Aufbau begriffen und wir landeten im Petit France.
Klein und schnuckelig, verträumt und romantisch schlängeln sich die kleinen Kopfsteinpflasterwege durch die Fachwerkhäuser und Kanäle. Auf jeden Fall einen Besuch wert und im Sommer bestimmt eine gute Adresse um einen Abend im Freien ausklingen zu lassen.

Unser nächstes Ziel: die Krutenau. Laut Reiseführer eine kulinarische Stadtteilbegehung. So schnell wie wir drin waren, so schnell waren wir auch wieder raus… Vielleicht hatten wir auch noch nicht die richtige Tageszeit erwischt, fanden wir doch so ziemlich alles verschlossen vor. Eigentlich schade, denn so langsam machte sich auch Hunger breit.

Es war später Nachmittag und die Weihnachtsmarktbuden öffneten nacheinander Ihre Läden. Sehr zu empfehlen ist der warme Apfelsaft, kein pappiger Kinderpunsch wie wir ihn kennen, sondern ein stark mit Weihnachtsgewürzen aromatisierter Apfelsaft. Wir schlenderten über fast jeden Weihnachtsmarkt, den Straßburg zu bieten hatte. Und doch hatte man immerzu das Gefühl allein unterwegs zu sein. Fast schon totenstill war es, kein Weihnachtslied dudelte aus den Buden, nur wenige Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Das Militär und die Polizei allzeit und überall präsent.

Die Weihnachtsbeleuchtungen – keine Gasse gleicht hierbei der anderen – hingen zwar, waren aber nicht an.

Soviel zum Thema Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter…

Durchgefroren und ein klein wenig enttäuscht machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel.

Wir hatten ja noch mindestens einen vollen Tag vor uns.

 

Nachdem wir eigentlich die komplette Altstadtinsel bereits erkundet hatten, stand am zweiten Tag eine Bootsrundfahrt auf dem Plan. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter, es war zwar kalt, aber trocken. Wir fuhren mit der Tram bis zur Kirche Eglise St. Paul – wie viele anderen Kirchen war auch diese verschlossen – und zogen uns danach an den Ill-Kais zwischen Fluss und Fachwerkhäusern entlang. Wir ließen uns Zeit, liefen mal auf den Gehsteigen, mal direkt an der Ill.

Die Tickets für eine Bootsrundfahrt kann man für eine kleine Tour kaufen, oder aber für die Große, die um die Altstadtinsel herum bis zum Europaparlament und wieder zurückgeht.

Wir entschlossen uns für die längere Tour und stellten uns am Boot an.
Angenehm warm, mit Müsliriegeln und Keksen eingedeckt, machten wir es uns bequem und lauschten den Erklärungen über Kopfhörer.
Vieles hatte man ja schon gesehen und doch ist es nochmal ein anderer Blickwinkel.

Als wir wieder vor dem Münster standen, hatten wir Sonnenschein und blauen Himmel. Damit läuft sich´s gleich viel besser, es war zwar noch immer kalt, aber auch die Stadt machte den Eindruck aufzutauen. Menschen schoben sich durch die Stadt, Straßenmusiker rissen die Mengen mit, kein Vergleich zum vorherigen Tag.

Die Kirche Temple Neuf hatte es uns ein bisschen angetan. Sie war offen, an die Rucksackkontrollen hatte man sich schon gewöhnt und im Inneren fanden wir ein buntes Treiben. Keine verordnete Stille – die durchaus auch ihren Reiz hat – sondern Tische überall, ein Kuchenbuffet, Kinder an Basteltischen vor dem Altar und ein geschäftiges Durcheinander von Erwachsenen und Kindern. Die Atmosphäre war einfach zum Wohlfühlen.

Danach schlenderten wir über den Place Kléber, suchten uns ein sonniges Plätzchen, verweilten ein wenig und kämpften mit der Neugier, aber auch der Abneigung Austern zu probieren. Dort scheint täglich ein Stand mit Austern zu sein, der auch zum Probieren einlädt. Wir konnten uns nicht überwinden das mal zu probieren, aber die Neugier blieb… vielleicht beim nächsten Mal…

Nachdem heute das Wetter nicht mehr so trüb war, konnten wir Tobi den Wunsch nicht abschlagen, nochmal ins Petit France zu laufen und ein „Blaue Stunde Bild“ vom Barrage Vauban auf die Wehrbauten zu machen.

Aber wie auch am Tag davor, war der Aufgang auf die Panoramaterasse geschlossen (Laut Beschilderung sollte er eigentlich bis 19:00 Uhr offen sein).

Noch einmal wollten wir nicht über die Weihnachtsmärkte laufen. Es war zwar mehr los, auch schienen alle Lichterketten heute eingeschalten zu sein, aber die Auswahl der angebotenen Waren überzeugte uns nicht. Wir hatten mehr Regionales und Individuelles erwartet, stattdessen fanden wir viel Fabrikware und auf fast jedem Markt das gleiche.

Deshalb wollten wir zumindest heute mal ganz traditionell elsässisch Essen gehen. Das Lokal unserer Wahl hatte leider eine größere Gesellschaft und damit keinen Platz mehr für uns. Wir landeten im le Boucanier bei Flammkuchen und Pizza mit regionalem Käse. Ein absolut gelungener Abschluss für diesen Tag.

Der Sonntag weckte uns mit starkem Wind und Regen. Das was wir sehen wollten, hatten wir bereits gesehen. Die Motivation nochmal in die Stadt zu gehen schwand. Nach dem Frühstück checkten wir aus und wollten auf dem Heimweg noch einen Baumwipfelpfad im Schwarzwald besuchen, aber auch hier Wind, Regen und Nebel.

Wir entschieden uns daraufhin, das Wochenende in Straßburg für beendet zu erklären und machten uns auf den Heimweg.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Straßburg durchaus einen Besuch wert ist und hierfür auch zwei Tage völlig ausreichend sind. Von den Weihnachtsmärkten und der Atmosphäre hatten wir uns auf Grund des Titels „Weihnachtshauptstadt und Stadt der Lichter“ einfach mehr erwartet. Dresden z. B. bietet vergleichsweise mehr Abwechslung, das Angebot an Waren ist regionaler, vielseitiger und individueller.

Würden wir nochmal nach Straßburg reisen, würden wir im Sommer kommen, um die lauen Sommerabende in Petit France zu genießen.

Dubrovnik in zwei Tagen

Lange ersehnt, jetzt umgesetzt. Für Dubrovnik haben wir uns zwei Tage Zeit genommen. Der Reiseführer war schnell durchgelesen und ich voller Jahreszahlen im Kopf. Die (Alt)Stadt ist zwar nicht groß, hat aber eine lange Geschichte. Am Abend unserer Ankunft war der Plan noch etwas zu essen zu finden und dann erst mal zu schlafen. Die fünf Tage Motorradfahren machten sich so langsam bemerkbar… Wir hatten eine super Unterkunft, mit Blick vom Balkon auf die Altstadt und einer Garage für die Mopeds bei Airbnb gefunden. Was wir nicht bedacht hatten, waren die Unmengen Treppen, die es in Dubrovnik gibt…

Runter war das ja noch kein Problem. Also erst mal essen gegangen. Wir ließen uns nach kurzer Wartezeit in dem kleinen Restaurant Nishta nieder und aßen vegetarisch… oder sogar vegan!?! War zur Abwechslung mal was anderes und definitiv lecker.

Den Rückweg zur Unterkunft nahmen wir zuerst mit Anlauf und dann mit vielen Verwünschungen in Angriff.  Völlig erschöpft, aber happy, hier zu sein, fiel zumindest ich in einen tiefen Schlaf.

Wir wollten es am ersten Tag mal ruhig angehen lassen, sind ja schließlich im Urlaub. Um halb 10 verließen wir unser Zimmer auf der Suche nach Frühstück. Wir deckten uns in der Nähe des Ploče Tors in einem Konzum und einer Pekarna ein. Unser noch warmes Frühstück genossen wir am alten Hafen mit Blick aufs Meer, die Schiffe und die herumwuselnden Touristen.

Die Stadtmauer hatten wir auf den zweiten Tag verschoben und wollten erst mal die eigentliche Altstadt besuchen. Zum Einstieg orientierten wir uns an dem Stadtspaziergang, den der Reiseführer vorschlug. Wir starteten am alten Hafen und liefen über den Platz am Ende der Placa (Stradun) mit dem Sponzapalast, der Kirche des hl. Blasius und dem Rektorenpalast. Vorbei an der Kathedrale Maria Himmelfahrt steuerten wir Richtung Fort Sv. Ivan um dann in den Stadtteil Pustijerna einzutauchen. Kleinste Gassen, mit Grünpflanzen verschönert, Wäsche hängt zum Trocknen an den Leinen, verschiedenste Gerüche steigen einem in die Nase und die Gassen sind teilweise mit Bögen übermauert. Hier drin ging es relativ ruhig zu und auch der Touri-Trubel war nicht so stark zu spüren. Wir genossen die Ruhe und schlenderten kreuz und quer, hoch und runter durch die Gassen. In der Kultbar Buža ließen wir uns kurz für eine 5 Euro-250ml-Cola nieder und saßen direkt auf den Klippen mit Blick aufs Meer.

Der Wind wurde immer stärker, man hörte ein Gewitter vom Meer her anrollen und so langsam wurde es frisch. Wir packten also zusammen und wollten uns wieder mehr Richtung Stradun und Pile-Tor bewegen.
Zuerst waren es nur ein paar Tropfen, aber binnen Sekunden standen wir im Platzregen. Zum Glück war das nächste Stück übermauerte Gasse nicht fern. Nach und nach füllte sich der doch etwas beschränkte Platz unter dem Bogen mit Leuten aus aller Welt, die Schutz vor dem Regen suchten. Es liefen aber auch Dubrovniker an uns vorbei, die schon so durchnässt waren, dass es ihnen einfach egal war und sie gemütlich Ihrer Wege gingen.

Nach kurzer Zeit machte sich noch ein anderes „Problem“ bemerkbar: Die Altstadt besteht nur aus Mauern, Dächern und gepflastertem Boden, die Dachrinnen verlaufen an den Häusern entlang nach unten und enden 10 cm über dem Boden… Binnen kürzester Zeit schoss das Wasser von oben über die Treppen nach unten und wurde mit jedem Haus mehr.
Nachdem es ja nicht wirklich kalt war, kann man daran schon seine helle Freude am Zusehen haben.

Als sich das Wetter wieder ein bisschen beruhigt hatte, bewegten wir uns auf dem nun spiegelglatten Pflaster weiter nach unten. Wir machten noch einen kleinen Bogen über die kleine „spanische Treppe“ zur Kirche St. Ignatius (diese kostet keinen Eintritt) und weil der Regen gleich wieder stärker wurde, verweilten wir für 20 Minuten in der Kirche. Die Atmosphäre war leicht gehetzt, einige fühlten sich wohl etwas eingesperrt und wollten unbedingt wieder nach draußen. Wir hatten Zeit und mögen auch das zur Ruhe kommen, weswegen wir uns oft einfach mal in eine Kirche setzen, und ein wenig inne halten.

Unser weiterer Weg führte uns über den Gundulićeva poljana, wo die letzten Händler ihre Marktstände zusammenpackten, und dann über die Od Puča Richtung Pile-Tor.

Hier angekommen hasteten wir wegen dem erneut stärker werdenden Regen über den kleinen Platz, direkt ins Franziskaner-Kloster. Hier befindet sich die älteste, durchgängig in Betrieb befindliche Apotheke Europas. Um die Apotheke von damals sehen zu können, werden 30 Kn Eintritt notwendig. Man kann sich damit aber auch den Kreuzgang ansehen, in dem kein Kapitell dem anderen gleicht. Der kleine Garten im Inneren des Kreuzgangs ist üppig und gut gepflegt. Wir hatten viel Gelegenheit, uns diesen anzusehen. Wir waren schon wieder auf dem Weg nach Draußen, als sich nochmal ein Gewitter über Dubrovnik austobte, dass die Lampen flackerten. Wir suchten uns also ein Plätzchen, wo wir die nächste Stunde das Ende des Regens abwarteten. Man kann uns nicht nachsagen, wir würden nicht entschleunigen…

Nachdem Tobi anfängt, nachmittags immer nen Kaffee trinken zu wollen (seltsame Angewohnheit…) liefen wir nochmal durch die südliche Altstadt, vorbei an der Rupe (alter Getreidespeicher, von dem man außen nicht viel erkennt) und setzten uns im Pupica mit einem Cappuccino bzw. einer heißen Schokolade unter die Markise.

Tobi wollte heute auch unbedingt noch die Blaue Stunde mitnehmen – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass das Wetter einigermaßen mitmacht.
Da wir keine großen Museumsgänger sind, mussten wir also die Zeit noch ein bisschen vertrödeln. Die Treppen zu unserer Unterkunft wollten wir an einem Tag auf keinen Fall ein zweites Mal laufen. Wir ließen uns durch die Gassen treiben, trödelten über die Stradun und landeten am alten Hafen.
Ausflugsschiffe ließen sich schon den ganzen Tag nicht mehr blicken und das eine Kreuzfahrtschiff, welches am Morgen noch vor Anker lag war auch nicht mehr zu sehen. Wir bogen beim Fort Sv. Ivan um die Ecke Richtung Mole. Ganz allein, nur mit Wind und Regen um uns, liefen wir einmal bis ganz raus, machten ein paar Bilder und huschten schnell wieder um die windgeschützte Ecke.

Wir entschieden uns, das Aquarium im Fort Sv. Ivan zu besuchen. Hier ist die Unterwasserwelt des Mittelmeeres ausgestellt und in zum Teil offenen Aquarien zu beobachten. Jetzt bin ich mir definitiv sicher: Tintenfisch werde ich wohl niemals essen!

Zum Abendessen ließen wir uns belegte Baguettes im Buffet Škola schmecken. Als wir aus dem kleinen Laden wieder hinaus und auf die Stradun traten, sahen wir aufklarenden, fast  schon sonnig blauen Himmel.

Der zweite Tag begann mit dem Klingeln des Weckers und strahlend blauem Himmel. Die Beobachtungen des ersten Tages hatten ergeben, dass gleich um 8 Uhr die beste Zeit ist, die Stadtmauer zu besuchen. Wir standen also mit Frühstück und Getränken eingedeckt, den Foto schon fast vor der Nase und dem aufgeklappten Reiseführer um Punkt 8 Uhr am Eingang.

Von den drei Aufgängen entschieden wir uns für den uns am nächsten gelegenen, in der Nähe der Kirche Sv. Lukas. Die Stadtmauer ist eine „Einbahnstraße“, man läuft sie gegen den Uhrzeigersinn ab. Damit haben wir uns gleich zu Beginn den höherliegenden Teil im Norden vorgenommen. Die Treppen gleich am Anfang zu laufen erschien uns eigentlich ganz angenehm. Die Dauer des Rundgangs wird mit 1 ½ bis 2 Stunden angegeben. War ja klar, dass wir insgesamt 3 Stunden brauchten. Aber wir hatten ja auch Zeit. Die erste Stunde waren wir allein, wir holten niemanden ein und es kamen aber auch keine Leute angerannt, die uns überholten.

Die morgendliche, klare Luft war einfach herrlich.

Ab dem Pile-Tor wurde es voller. Der Blick nach unten zeigte Menschenmengen, sortiert nach Herkunft und gruppiert um jeweils einen anders farbigen Regenschirm, der den Reiseleiter kennzeichnete. An der Südmauer angelangt, beschlossen wir, dass ein menschenleeres Stückchen Mauer wohl nicht mehr zu finden ist und frühstückten erst mal.

Jetzt waren wir froh, so früh aufgestanden zu sein und die ruhige erste Stunde nach Öffnung der Stadtmauer genutzt zu haben.

Im Eintrittspreis inbegriffen ist auch der Zugang zur Festung Lovrijenac. So Festungen und Burgen liegen bekanntermaßen immer ziemlich weit oben… Also stiegen wir wieder mal Treppen hoch. Auf halber Strecke sah Tobi eine Bank mit Blick auf die Bucht, etwas abseits der Treppe. Hier blieben wir für eine Stunde sitzen, genossen die Aussicht und den Geruch des Meeres und der Nadelbäume um uns herum.

Man kann auch in der Festung eine Eintrittskarte für 30 Kn erwerben, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass hier der Eintritt zur Stadtmauer inbegriffen ist. Es ist also empfehlenswert, zuerst auf die Stadtmauer zu gehen und dann die Eintrittskarte noch für die Festung aufzuheben.

Hier oben ist wenig los, zu sehen gibt es in der eigentlichen Festung nicht viel, aber man hat eine ganz andere Perspektive auf die Stadt.

Wieder in der Altstadt angekommen, wollten wir unsere Tickets für die Seilbahn auf den Hausberg Srđ in der Tourist-Info kaufen und uns das Anstehen an der Talstation sparen. Tickets kann man dort grundsätzlich schon erwerben, jedoch wollte uns die Dame keine verkaufen. Sollte das Wetter schlechter werden, wird die Seilbahn geschlossen und wir hätten Tickets, die wir nicht nutzen können.

Nachdem wir eigentlich erst zum Sonnenuntergang auf dem Berg sein wollten, würden wir wohl das Anstehen mit in Kauf nehmen müssen.
An der Seilbahn angekommen ist nun wirklich eingetreten, was die Dame in der Tourist-Info vermutet hat, sie hatte auf Grund des Wetters geschlossen.

Es schob sich eine große, graue Wolke über Dubrovnik und den Hausberg. Sie verlor ein paar Tropfen und als sie außer Sichtweite war, öffnete auch die Seilbahn wieder. Das Warten hatte sich gelohnt, wir waren gleich mit der ersten Gondel auf dem Weg nach oben.

412 m ist der Berg Srđ hoch. Man könnte auch hoch wandern… könnte…

Oben angekommen liefen wir einmal um die Bergstation, vorbei an dem noch immer vom Krieg gezeichneten Fort Imperial und suchten uns schon mal für den Sonnenuntergang ein schönes Plätzchen.

Als es schon fast dunkel war und wir an der Talstation ausstiegen, wollten wir unseren letzten Abend mit einem besonderen Essen ausklingen lassen.

Wir gingen ohne Reservierung zum Restaurant Horizont. Dass wir draußen mit Sicht auf die Altstadt keinen Platz mehr bekamen, störte nicht. Wir waren doch ein bisschen durchgefroren und saßen deshalb gerne drinnen. Das Essen war fantastisch, das Personal äußerst bemüht und freundlich, und ich um die Erfahrung reicher, nie mehr etwas „well done“ zu bestellen… Meine Bestellung sorgte beim Kellner für einen kurzen zögerlichen Blick, welcher dann äußerst streng wurde und zu einem konsequenten „NO!!!“  führte. Seine „Empfehlung“ sollte sich als absolut richtig erweisen und ich finde langsam Gefallen an dem Zustand „medium“…

So pappsatt und zufrieden mühten wir uns ein letztes Mal die Stufen Richtung Unterkunft hoch und freuten uns schon, morgen wieder auf den Motorrädern zu sitzen.

Karte zu den Bildern:

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Roma – die ewige Stadt

Der Urlaub ist nun schon eine ganze Zeit her, jedoch scheint Tobi nicht so recht die richtigen Worte zu finden… Deshalb versuche ich heute mal mein Glück und hoffe das Erlebte irgendwie in Worte fassen zu können.

Tobi ist ja schon ein erfahrener Rom-Urlauber und machte mir diese Stadt schon lange schmackhaft. Da im November 2014 noch Urlaub zur freien Verfügung stand, wollten wir diesen Städtetrip in Angriff nehmen. Das Wetter ist im November eigentlich ideal um Rom zu besuchen, es ist nicht mehr heiß, aber immer noch warm genug, um im T-Shirt mit einem Eis in der Hand die Sonne genießen zu können.

Viele Eindrücke aus Erzählungen geisterten durch meinen Kopf und ließen mich anfangs mit gemischten Gefühlen in die Planung mit einsteigen… Anfahrt mit dem Bus, Taschendiebe an jeder Ecke, mächtige Bauwerke und entsprechend viele Touris, keine öffentlichen Toiletten, und unglaublich viel zu laufen…

Eines stand für mich fest: ich würde mich keine 15 Stunden in einen Reisebus setzen!
Damit war das Flugzeug unsere erste Wahl. Wir buchten über Lufthansa mit Abflug und Ankunft in Nürnberg. Da keine Direktflüge möglich sind, starteten wir unsere 7-tägige Reise am Samstagmorgen um 06:50 Uhr mit dem Flug nach Düsseldorf bei aufgehender Sonne, stiegen in Düsseldorf um, überquerten bei strahlendblauem Himmel die Alpen und landeten planmäßig um 13:25 Uhr in Rom.

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Vorher haben wir uns – soweit möglich – mit den vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel und den passenden Tarifen für uns vertraut gemacht. Wir kauften Tickets für den Leonardo Express, der uns innerhalb einer halben Stunde, ohne Stopps vom Flughafen zum zentral gelegenen Bahnhof Termini brachte. Mein erster Eindruck, der sich während der Zugfahrt entwickelte, bestätigte sich, als sich die Türen des Zugs öffneten und uns eine Wolke nicht sehr angenehmer Gerüche umfing. Großstadt gepaart mit südlichen, schwülen Temperaturen…

Unsere Unterkunft für diese Woche – das Hotel Milton Roma liegt nur ca. 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Nachdem kein Plan zu finden war, der uns einen annähernd guten Überblick über die Haltestellen der Öffentlichen Verkehrsmittel gibt, beschlossen wir das Hotel zu Fuß zu suchen.

Also Koffer gepackt und raus aus der Bahnhofshalle… 1. Lektion: Bloß nicht stehen bleiben! Vor dem Bahnhof lungern viele Taschendiebe, man wird von oben bis unten gemustert und wenn sich was leicht Abzugreifendes findet angesprochen, abgelenkt und … bestohlen. Aber! Wir waren vorbereitet, kein schickes Handtäschchen, Karten und Geld in speziellen Beuteln IN der Hose und gut erzogen: „Kind, red mit keinem Fremden!“
Je weiter wir uns vom Bahnhof entfernten, desto weniger Leute lungerten auf den Straßen herum. Wir erreichten unser Hotel und checkten erst mal ein. Das Hotel liegt super an einer U-Bahn-Station, einer Tram und Bushaltestelle.

Nachdem es schon auf Abend zuging, wollten wir uns nur noch ein bisschen die Füße vertreten und was zum Abendessen suchen.
Die erste – von unzähligen – Kirchen, die wir uns ansahen war San Giovanni in Laterano. Auf dem Rückweg stoppten wir bei einem kleinen Imbiss und holten uns ein paar Stücke Pizza. Eingedeckt mit Wasser und Keksen verschwanden wir aufs Zimmer und planten den nächsten Tag.

 

Im Vorfeld hatten wir schon geklärt, dass uns der Romapass (Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Ermäßigung bei verschiedenen Eintritten) nicht zusagt. Das Ticket hat nur 3 Tage Gültigkeit und wir bräuchten damit 4 Stück. Das macht einen Betrag von 144 EUR. Dem entgegen steht das CIS Ticket: 6 Tage gültig, alle Verkehrsmittel inbegriffen und kostet nur 24 EUR pro Person.

 

Also stiegen wir am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück erst mal in die Metro. Wir starteten im Norden mit der Grünanlage Villa Borghese, schlenderten einmal quer durch den Park und verließen ihn über die Piazza Flaminio. Weiter ging es über die Piazza del Popolo in kleine Gassen voller Künstler. Und dann fanden wir sie: die Piazza di Spagna.. und damit die Touristen. Wir ließen uns auf der Spanischen Treppe nieder und  machten erst mal ein Päuschen.

Die ständigen Angebote doch einen „Selfie-Stick“, Rosen oder Knetgummifiguren zu kaufen, scheuchten uns wieder auf und wir machten uns, vorbei an der Fontana del Tritone, auf den Weg Richtung Fontana di Trevi.
Der Trevibrunnen wurde mir als ein Highlight immer wieder nahegelegt, den müsse man mal gesehen haben und dann das: Kein Wasser, von unten bis oben eingerüstet und von Touris umringt, so dass es schwer war, auf das bisschen Unverhüllte einen Blick werfen zu können.
Ein wenig enttäuscht ließen wir uns durch die Gassen treiben, wir überquerten die Piazza Colonna und Piazza di Montecitorio und standen vor dem Pantheon.
Die Atmosphäre im Pantheon hat nicht viel mit einer Kirche gemein. Immer wieder müssen die Leute in den verschiedensten Sprachen daran erinnert werden, dass sie eigentlich in einer Kirche stehen und sich auch entsprechend verhalten sollen.

Von da aus strebten wir auf die Piazza Navona zu. Hier angekommen, ließen wir uns erst mal nieder und genossen die Eindrücke… Straßenkünstler, geschäftiges Treiben, Leute aus aller Welt.

Die Mittagszeit war schon lange um und so langsam meldete sich der Hunger.
Der Campo de Fiori war schnell erreicht und nach einem Gang durch die Marktstände entschieden wir uns, in der Hosteria Romanesca etwas zu essen.

Ein sympathisches kleines Restaurant, nicht aufdringliches, nettes Personal und absolut leckere Nudeln!

Für den ersten Tag war unser Bedarf an Sehenswürdigkeiten eigentlich gedeckt… Der Rückweg zum Hotel dauerte aber länger als gedacht. Nachdem es unmöglich ist, einen Busplan und noch dazu Abfahrtszeiten zu finden, stiegen wir einfach mal ein und landeten am Piazza Vittorio. Nach einem Fotostopp bei dem wir die golden schimmernden Bauten bei untergehender Sonne einfingen, landeten wir mit Bus und U-Bahn am Colosseum. Und, welch „dummer Zufall“, genau zur blauen Stunde. Die Chance musste ergriffen werden.

 

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Vatikans. Tobis Erfahrung ließ uns bei Zeiten loskommen. Das Ziel: spätestens um 10 Uhr am Petersplatz zu sein.
Von allen Seiten strömten die Menschen auf den Platz. Um nicht so viel Zeit zu verlieren, stellten wir uns gleich mit in die Schlange, welche schon drei Viertel des Petersplatzes umfasste.
Es ging schneller als gedacht und nach einer guten halben Stunde standen wir auch schon an, um auf die Kuppel zu gelangen. Der Aufstieg ist nichts für Klaustrophobiker. Enge, schräge!! Gänge schlängeln sich an der Kuppelinnenseite nach oben. Aber der Ausblick entschädigt.

Wieder unten angekommen, standen wir im Petersdom und obwohl gerade ein Teil auf Grund eines Gottesdienstes nicht zugänglich war,  ist dieses Gebäude riesig.

Zum Petersdom gehört auch die Engelsburg, hier wollten wir den Nachmittag verbringen…. Und standen vor verschlossenen Türen. Die Engelsburg kann an Montagen nicht besichtigt werden.

Etwas planlos wandern wir am Tiber entlang und überlegen, was wir mit den restlichen Stunden anfangen. Der Marco Polo Reiseführer schlug einen Stadtspaziergang über den Gianicolo bis Trastevere vor. Gesagt – Getan – also eigentlich: Gelesen – Gelaufen! Das Wetter war herrlich und wir ließen uns Zeit. Der Gianicolo ist üppig grün, was eine schöne Abwechslung zur sonst so zugebauten Stadt darstellt. Unten angekommen finden wir uns in Trastevere wieder.

So stellt man sich Rom vor. Kleinste Gassen, Blumentöpfe und Ranken an jedem Balkon, Restauranttische vor den Häusern, Wäscheleinen dazwischen und Rollerfahrer, die einem die Füße platt fahren…. Herrlich!
Die Zeit verging wie im Flug und schon waren wir wieder auf dem Weg zum Hotel.

 

Tag 4 war definitiv der dreckigste Tag! Wir begannen am Colosseum und gingen danach direkt ins Forum Romanum und auf den Palatin. Steine über Steine und es ist kaum vorstellbar, was zu damaliger Zeit bautechnisch schon möglich gemacht wurde.

Die Füße taten langsam weh, und der ständige Wind wirbelte Unmengen Dreck auf.
Als wir abends den Palatin verließen, waren wir von oben bis unten mit einer rötlichen Staubschicht bedeckt.
Aber das war uns egal, als wir noch einen kleinen Abstecher zur Kirche Santa Maria Maggiore machten. Die Größte der 80 Marienkirchen in Rom.

Auf dem Rückweg zum Hotel holten wir uns noch ein Eis, und damit meine ich ein richtiges Eis… Keine Kugeln, sondern Eis mit Pfannenwendern auf eine Waffel drapiert und  einen Löffel dazu, weil es anders nicht essbar wäre.

 

Tobi erzählte mir oft, dass er mit seinen Eltern Rom eigentlich immer zu Fuß erkundet hat… Fand ich die bisherigen Tage schon echt anstrengend, wo wir doch jede Möglichkeit nutzten, in ein öffentliches Verkehrsmittel zu steigen, um die Strecken zu überbrücken. Aber an die Via Appia Antica seien sie damals mit dem Bus gefahren. Das war auch unser Ziel am 5. Tag.

Auf dem Weg gen Süden nahmen wir noch die Caracalla-Therme mit. Einmal umrundet fanden wir auch den Eingang. Die Freizeitbäder, wie wir sie kennen, erscheinen niedlich gegen diese Anlage.

Von da aus stiegen wir in den Bus 118, der zur und dann auf der Via Appia Antica entlang fuhr.
Was soll ich sagen, ein bisschen gestört muss man da als Busfahrer schon sein… Wir rauschten in einem Affenzahn über die alte Kopfsteinpflaster-Straße… Schlaglöcher sind dazu da, mitgenommen zu werden.
So durchgeschüttelt stiegen wir an den Katakomben von San Sebastiano aus und konnten dort 15 Minuten später eine deutsche Führung mitmachen.

Diese Katakomben sind kilometerweit unter Rom verzweigt und wir bekamen in einen kleinen Teil davon Einblick.

Danach setzten wir uns zu Fuß in Bewegung. Der Eintritt in die Caracalla-Therme inkludierte den Eintritt in die Grabstätte Tomba di Cecilia Metella. Naja, muss man nicht gesehen haben, etwas Besonderes haben wir hier nicht gefunden.

Mit dem nächsten Bus fuhren wir wieder Richtung Zentrum und stiegen am Circo Massimo aus.  Wir eilten auf den Aventin um noch bei Tageslicht einen Blick durch das berühmte Schlüsselloch werfen zu können. Der Ausblick vom Orangenhain auf dem Aventin weckte bei Tobi den Wunsch, nochmal mit Stativ zur blauen Stunde hierher zu kommen.
Aber jetzt stand erst mal Abendessen auf dem Plan. Wir aßen Pizza bei Magnifico Eat: anders, aber nicht schlecht.

 

So voller Eindrücke ließen wir den vorletzten Tag ruhig angehen. Wettermäßig hatte es ziemlich abgekühlt und regnete immer wieder. In Regenjacken eingepackt fuhren wir mit der Tram und Bus zur Tiberinsel. Nebenher noch einen Earthcache mitgenommen und dann etwas lustlos wieder von der Tiberinsel runter, denn so viel zu sehen gibt es hier nicht.

Danach schlenderten wir durch das Jüdische Viertel, wo wir immer wieder an Häusern vor dem Platzregen Schutz suchten.
Die zahlreichen Brunnen in Rom sind Überbleibsel der damaligen Wasserversorgung und haben Trinkwasserqualität.

Nach einem kurzen Besuch auf dem Kapitol entschieden wir uns, den restlichen Tag im Hotel zu verbringen und einfach mal nichts zu tun.
Um was Leckeres zum Abendessen zu finden, gingen wir heute mal die Straße vom Hotel aus in die andere Richtung entlang. Deshalb entdeckten wir das Bistro AL 133 erst am 6. Tag. Die Küche ist absolut empfehlenswert und in dem kleinen Familienbetrieb fühlt man sich sofort wohl.

 

An unserem letzten Tag wollten wir noch in die Engelsburg. Wir fuhren also mit der U-Bahn so nah wie möglich ran und ließen uns bei der Besichtigung viel Zeit.
Mit der Engelsburg hatten wir dann eigentlich alles gesehen, was uns interessierte und so trödelten wir einfach noch ein bisschen durch die Stadt, saßen auf verschiedenen Plätzen und ließen es uns gutgehen.

Der Marco Polo Tipp, doch ein Eis in der ältesten Gelateria Roms – Gelateria Giolitti – zu essen wurde auch noch umgesetzt, fiel jedoch etwas enttäuschend aus.
Anscheinend steht dieser „Tipp“ in jedem Reiseführer.
Unmengen Leute drängten in die Eisdiele, das etwas wirre System muss man dann erst mal verstehen: Wenn ich schon durch die halbe Eisdiele durch bin, muss ich mich in Richtung Ausgang an der Kasse anstellen und wählen wie viele Kugeln Eis ich will. Diese muss ich gleich zahlen und bekomme einen Bon. Mit diesem wiederum stelle ich mich an der Eistheke an, um von den Angestellten etwas missmutig angebrummt zu werden. Die Möglichkeit mir mal einen Überblick über das Sortiment verschaffen zu können, bekam ich nicht und die Kugeln vielen hier fast schon typisch deutsch aus: Klein und entsprechend teuer. Das Eis am 4. Tag war definitiv authentischer.

Nachdem wir noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen waren, stellten wir mit Erschrecken fest, dass die Blaue Stunde in ca. 20 Minuten beginnen sollte. Dazu wollten wir eigentlich mit Stativ auf dem Aventin stehen. Zügig bewegten wir uns zur nächsten Bushaltestelle, um vom Fuße des Aventin im Stechschritt hinauf und in den Orangenhain zu rennen. Oben angekommen packte Tobi die Fotoausrüstung aus und während ich einfach ein bisschen unnütz rumstand, sorgte Tobi für die letzten Bilder die wir aus Rom mit heimbringen würden.

Danach ließen wir uns nochmal Nudeln im Bistro AL 133 schmecken und so den letzten Abend ausklingen.

 

Der letzte Tag war gekommen. Wir frühstückten noch ganz gemütlich, packten die Koffer, fuhren mit der U-Bahn zum Bahnhof und verzweifelten fast. Es war in absehbarer Zeit keine Auskunft irgendwo zu bekommen, welches Ticket nun das richtige für den Leonardo Express ist. Wir kauften dann einfach welche, bei denen der Betrag passte und hofften, dass es die Richtigen sind.
Am Flughafen angekommen, hatten wir noch genug Zeit uns in den Wartebereich zu setzen und hier schon das Erlebte ein wenig sacken zu lassen.

Wieder zurück im kalten Deutschland war ich zuerst eigentlich der Meinung, Rom jetzt mal gesehen zu haben und das nicht nochmal zu müssen. Es sind wahnsinnig viele Eindrücke und nach einer Woche reicht es dann auch und man will sich nicht noch mehr ansehen. Die Horrorszenarien trafen zum Glück größtenteils nicht zu (außer die fehlenden Toiletten), was das Ganze sehr viel entspannter machte.
Jetzt, mit einigem Abstand, muss ich ehrlich gestehen, in ein paar Jahren gerne wieder in diese Stadt zu kommen…

Wir haben aus Rom nicht nur Erinnerungsbilder mitgebracht, sondern auch ein kleines Video…

Städtetrip: Budapest im Februar

Die spontanen Dinge im Leben sind meist die Interessantesten. So auch dieser kurze Städtetrip. Anja hatte die Idee vor ein paar Wochen und begrüsste mich nach der Arbeit mit einem Browser voller Tabs zu Budapest. Sie hatte die Rechnung nur leider ohne meinen Urlaub gemacht, dies lies sich aber regeln. Fast hätte uns nun noch die Influenza einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber auch dies regelte sich gerade noch rechtzeitig. Also ging es am Mittwoch den 11.02. ab nach Budapest.

Wir hatten den Direktflug mit Lufthansa von München aus gewählt, da dies vom Zeitaufwand her das wirtschaftlichste war. Andere Alternativen, wie selbst mit dem Auto zu fahren oder von Nürnberg aus über Paris zu fliegen, hätten wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen. So war es uns möglich, zu luxuriösen Tageszeiten völlig entspannt hin und zurück zu fliegen. Diesen Artikel schreibe ich übrigens vom Flughafen Liszt Ferenc Budapest aus, während wir aufs Boarding für den Rückflug warten (kostenlosem Wlan sei Dank).

Während unseres Aufenthaltes bezogen wir Quartier im Ibis Budapest City, welches direkt an der Metrolinie 2 liegt und auch mit mehreren Straßenbahnen sehr gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist. Auf Städtereisen legen wir Wert auf günstige Zimmer, in verkehrstechnisch guter Lage. Dies ist bei den meisten Ibis Hotels mit einem gleichbleibenden Standard gewährleistet. Da wir uns die wenigste Zeit im Hotel aufhalten, legen wir hier keinen Wert auf Besonderheiten.

k-Budapest Do (1)

Wie auch schon auf unseren bisherigen Städtereisen setzten wir voll auf die Öffentlichen Verkehrsmittel. Diese werden von den Budapesti Közlekedési Központ betrieben. Wir deckten uns direkt nach der Landung in Budapest mit zwei 7 Tage Tickets ein, welche mit ca. 17 EUR pro Ticket zu Buche schlagen, absolut angemessen für das perfekt ausgebaute Netz an Verkehrsmitteln. Man kann damit sämtliche U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse, O-Busse und sogar drei Schiffslinien auf der Donau nutzen. Zwei Besonderheiten fallen hierbei auf. Zum einen sollte man das Ticket immer griffbereit haben da hier noch manuell und das sehr häufig kontrolliert wird. Zum anderen die U-Bahnlinie 1 welche Unesco Weltkulturerbe ist.

Nachdem wir am Mittwoch um kurz nach 18 Uhr im Hotel eingecheckt hatten und noch geschwächt von der Grippe waren, suchten wir uns nur noch kurz etwas zu Abendessen in einem türkischen Imbiss und deckten uns mit Getränken ein bevor wir den Tag bei einem Kürtöskalacs (ungarischer Baumkuchen) für beendet erklärten und die Hotelbetten ausgiebig testeten.

Für Donnerstag hatten wir uns einiges vorgenommen und starteten mit einer kleinen Straßenbahnfahrt bis zum Clark Adam Ter um dort die Siklò (Standseilbahn) auf den Burgberg zu nehmen. Nach einer Runde um den Burgpalast wanderten wir die Theaterstrasse bis zur Matthiaskirche. Das Wetter war uns wohlgesonnen und wir hatten strahlendblauen Himmel bei ca. 5 Grad. Nach der Besichtigung der Matthiaskirche und einem Blick auf die Dreifaltigkeitssäule widmeten wir unsere Aufmerksamkeit der Fischerbastei. Unser weiterer Spaziergang führte uns zum Turm der Maria Magdalena Kirche welche mit einem Glockenspiel alle 15 Minuten angepriesen wird. In freudiger Erwartung eben jenes wurden wir beinahe ein wenig enttäuscht, jede fränkische Kirche läutet (auch zum Leidwesen mancher Anwohner) lieblicher. So machten wir uns durch die Parlamentstrasse auf den Weg zum Alten Rathaus von Buda. Die Promenade auf der Befestigungsmauer des Burgbergs mit Aussicht über die Budaer Stadtviertel bietet bei diesem grandiosen Wetter eine beeindruckende Skyline von Buda. Bänke laden zum Verweilen ein.

Den Weg den Burgberg hinab treten wir zu Fuss an.
Um unser Sightseeing auf dieser Seite der Donau zu vervollständigen nehmen wir noch die Tram und den Bus 27 auf den Gellert Berg. Der Ausblick von der Citadel und der Freiheitsstatue ist den restlichen Fußweg allemal Wert. Nachdem wir den Berg wieder mit dem Bus verlassen haben begeben wir uns noch in die 1. Markthalle von Budapest. Diese hat insgesamt eine Fläche von 25.000 qm und benebelt die Sinne mit ihren vielfältigen Eindrücken. Unmengen Metzger, Gemüsehändler, Gewürzhändler, Bäcker und viele mehr sorgen dafür, dass nicht nur die Augen Eindrücke sammeln können. Im oberen Stockwerk finden sich Essenstände mit allen möglichen ungarischen Gerichten. Heute schlagen wir bei den Langosch zu. Einer ungarischen Brotspezialität welche in Fett gebacken wird. Zur blauen Stunde machen wir uns auf, die Kettenbrücke ins Visier zu nehmen. Als letzte Aktion des Donnerstags kaufen wir uns kurz vor dem Hotel an einem kleinen Stand noch einen Kürtöskalacsn (ungarischer Baumkuchen) und lassen mit diesem den Tag ausklingen.

Den Freitag morgen begannen wir am Donauufer auf der Pester Seite mit einer Runde um das Parlament. Von hier aus erkundeten wir den Weg über den Freiheitsplatz bis hin zur St. Stephans Basilika. Um den Turm dieser zu erkunden, ist ein kleiner Obulus fällig, dafür darf man sich auch gerne die zahlreichen Stufen sparen und wird mit zwei Aufzügen hinaufbefördert, um die Ausicht zu genießen.

Nach einem kurzen Stop bei einem Starbucks genossen wir die Sonne auf dem Erzsébet Ter und entdeckten den Liebesbaum. Wir haben bisher schon nicht die Tradition verstanden Schlösser an Brücken zu hängen, aber dasselbe mit einem Baum zu tun finden wir irgendwie noch seltsamer. Wir erkundeten weiter die Straßen der Pester Donauseite und begegneten erstmals auch der Földalatti (Metro 1), allerdings erstmal nur Oberirdisch. Die Váci Utca bietet mit ihren vielen Läden ein ähnliches Bild wie eine Deutsche Shoppingmeile. Wir beschließen nach der Universitätskirche den Weg zur Földalatti anzutreten, um dieses Unesco Weltkulturerbe näher zu erkunden. Sowohl die U-Bahnlinie als auch die Andrássy Ut (Straße darüber) sollen etwas ganz besonderes sein. Wir wechseln immer wieder, fahren ein Stück, dann laufen wir wieder ein Stück. Wir sehen uns fast jeden Bahnhof der Linie an.

Wir waren noch nie in einer so kleinen U-Bahn gesessen. Die Bahnhöfe sehen aus wie Miniaturmodelle. Sie sind fast alle verklinkert und mit Holz vertäfelt. Man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Entlang der Földalatti begegnet uns die Oper, der Liszt Ferenc Ter (Budapester Broadway), der Oktogon Platz und der Hösök tere (Heldenplatz). Am Heldenplatz genießen die Menschen die Sonne und wir laufen weiter zum Vajdahunyadvár – dem Märchenschloss. Der See ist teilweise abgelassen um einer gigantischen Eisfläche Platz zu schaffen, welche gerade für die Schlittschuhläufer aufbereitet wurde. Das Märchenschloss macht seinem Namen alle Ehre und begeistert mit seinen klischeehaften Türmchen nicht nur kleine Prinzessinnen. Nach einer Runde durch ebendieses ziehen wir unsere Bahn in Richtung Zoo und Széchenyi gyógyfürdő dem größten Heilbad seiner Art in Europa welches im Stadtwäldchen gelegen ist.

Den Rückweg treten wir wieder mit der Földalatti an und stoppen diesmal am Vörösmarty Utca um die Markthalle am Hunyadi Ter aufzusuchen. Diese fällt deutlich kleiner aus als die 1. Markthalle. Auch finden wir hier nicht wirklich etwas Essbares, was unsere Gelüste befriedigt. So fahren wir mit der Földalatti weiter um uns zum Batthyany Ter aufzumachen auf der anderen Donauseite des Parlaments, um hier die heutige Blaue Stunde zu nutzen. Eine weitere Markthalle welche an diesem Platz gelegen ist, erweist sich leider als größerer Supermarkt und enttäuscht uns eher. Aber direkt daneben ist der Non Stop Palatschinken Shop. Hier gönnen wir uns das heutige Abendessen und treten danach den Rückweg zum Hotel an welchen wir – wie sollte es anders sein – mit Kürtöskalacsn (ungarischer Baumkuchen) von unserer Stammbude ausklingen lassen.

Unseren letzten Sightseeing Tag starteten wir an der Dohany Utca, an welcher die größte Synagoge Europas liegt. Wie wir mit Bedauern feststellen mussten, ist diese Samstags geschlossen, so dass wir uns mit einigen Blicken von außen begnügen mussten. Im Innenhof der Synagoge befindet sich ein Holocaust Mahnmal.

Im Laufe des Vormittags und frühen Nachmittags erkundeten wir das jüdische Viertel. Der Wechsel aus Ruinen und renovierten Gebäuden prägt diesen Stadtteil. Besonders angetan hatte es uns die Ruinenkneipe Szimpla Kert und der im krassen Gegensatz stehende sanierte Gozsdu Hof, welcher heute einen Trempelmarkt zu bieten hatte. Unseren Weg säumten noch die Rumbachsynagoge und die renovierte Orthodoxe Synagoge. Insgesamt beeindruckten uns im jüdischen Viertel die Gegensätze und die Freundlichkeit der Menschen. Wir wurden an mehreren Straßenecken angesprochen, ob man uns helfen kann da wir mit unserer Straßenkarte wohl manchmal etwas hilflos wirkten.

Die Metro brachte uns nun zum Beginn der Raday Utca, welche eine Restaurantmeile darstellt. Warum sind wir eigentlich immer da wo es was zu essen gibt, wenn wir keinen Hunger haben? Alle Nationalitäten sind hier in der Straße vertreten und bieten ihre Köstlichkeiten feil. Die Tram bringt uns noch zum Kunstgewerbemuseum, auf welches wir einen kurzen Blick im Vorbeigehen werfen. Immer wieder war uns das Gebäude mit dem grünen Dach bereits aufgefallen wenn wir einen Blick von oben auf Pest geworfen haben.

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Wir begeben uns nochmal kurz in die 1. Markthalle und kaufen noch etwas Paprikapulver an einem der Stände, bevor wir uns zweien der Donaubrücken widmen. Der erste Gang führt uns über die Freiheitsbrücke, welche nicht nur von Autos sondern auch von der Straßenbahn befahren wird. Da es nicht sein kann, dass man in Budapest war und die Kettenbrücke nicht überquert hat, drehen wir auch noch eine Runde über diese, bevor wir uns mit der Tram auf den Weg in Richtung Margareteninsel machen. Hier wollen wir noch eine Runde durch den Japanischen Garten drehen, welcher sich im Winter als ziemlich unspektakulär darstellt. So kehren wir relativ zügig zum Donauufer zurück, um noch einen Blick auf das Mahnmal der Schuhe am Donauufer zu werfen, welches an die Progrome an den Juden während des zweiten Weltkrieges erinnern soll. Hier genießen wir den Sonnenuntergang über Buda und erwarten die Blaue Stunde um noch einige Photos zu ergattern.


Mehr aus Zufall begeben wir uns zum ersten mal seit 9 Jahren am Valentinstag zu einem gemeinsamen Dinner. Das Restaurant unserer Wahl ist das Menza am Liszt ferenc ter, welches im Stil der 1970er und 1980er Jahre gehalten ist. Der ganz eigene Flair hier hat uns sofort in seinem Bann. Ich erinnere mich beim Bestellen an den Bericht von Travelita über Budapest und greife ihre Suche nach dem Best Burger in Town auf. Auch wir können leider keinen Vergleich anstellen, aber mit Sicherheit sagen, dass der Burger hier absolut Klasse ist! Anja wählte die Ente mit Kartoffelgratin an einer Kastaniensoße. Vorneweg gönnten wir uns eine Gulaschsuppe und eine Kürbissuppe, beide absolute Empfehlungen. Insgesamt können wir jedem Besucher Budapests eine Einkehr hier im Menza empfehlen. Wir fanden hier einen perfekten Abschluss für unseren Städtetrip. Der Rückweg zum Hotel war noch vom üblichen Baumkuchen geprägt und wir fielen völlig erschöpft von drei Tagen voller Eindrücken ins Bett.

Der Sonntag sollte uns eine entspannte Rückkehr ermöglichen. Mithilfe von Tram, Metro und Bus erreichten wir den Flughafen und konnten während der Wartezeit auf den Flug diesen Artikel fertigstellen. Der kurze Aufenthalt in Budapest hat noch viele Ziele offen gelassen, so dass wir gerne noch einmal einen Stop in dieser tollen Stadt einlegen wollen.

Städtetrip: Adventszeit in Dresden

Das diesjährige Auszeit Wochenende in der Adventszeit sollte uns nach Dresden bringen.

Geplant war eine Anreise am Donnerstag direkt nach der Arbeit und eine Abreise im Laufe des Sonntags. Ein Hotel in guter Lage war schnell gefunden. Mit dem Kandler’s kann man nix verkehrt machen. Das Denkmalgeschützte Würfelhaus welches im Jahre 1895 erbaut wurde befindet sich in Familienbesitz und ist mit einem Hotel und einem Restaurant ausgestattet. Eine Haltestelle der Straßenbahn liegt direkt vor der Tür. In der direkten Umgebung findet man Bäcker, Metzger und Einkaufsmöglichkeiten. Hier ist also ein perfektes Basislager für einen Städtetrip.

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Wir kamen Donnerstag Abend gegen 21 Uhr an und begaben uns direkt aufs Zimmer, um noch letzte Pläne für Freitag zu schmieden. Um 7 Uhr klingelte der Wecker und wir durften ein bodenständiges Frühstück (z.B. Pressack) dem es an nichts mangelte genießen. Die Tramlinie 12 sollte uns heute mit einer Familientageskarte für 9 Eur bis zum Postplatz bringen. Hilfreich bei der Navigation im Netz der Öffentlichen in Dresden ist die App der Dresdner Verkehrsbetriebe. Wir schlenderten erstmal durch die Altmarktgalerie um direkt aus dieser heraus in den berühmten Striezelmarkt einzutauchen. 2014 fand der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands bereits zum 580sten Mal statt. Wir hangelten uns von Bude zu Bude. Die Vielfalt der hier vertretenen Waren kennt keine Grenzen und jede Bude sieht anders aus. Die Gassen sind angenehm breit angelegt und so rempelt man nicht ständig mit anderen Besuchern zusammen. Man hat auch nicht das Gefühl, dass man durch den Markt geschoben wird. Die Kulinarische Vielfalt der dargebotenen Speisen sucht Ihresgleichen. Wir müssen tatsächlich feststellen dass dies der vielseitigste Weihnachtsmarkt ist welchen wir bisher besucht haben.

Direkt vom Striezelmarkt begeben wir uns in die Kreuzkirche und halten erst einmal inne. Wir setzen uns und lassen die Schlichtheit dieser Kirche auf uns wirken. Zum ersten Mal fühle ich mich in einer Kirche dieser Größe wohl. Der Altar sticht deutlich hervor, ist aber auch eher schlicht gehalten. Vergoldete Decken oder bunte Fresken sucht man hier vergebens, selbst bunte Glasfenster sind hier Mangelware. In dieser Kirche steht tatsächlich der Mensch und sein Glaube im Mittelpunkt. So stelle ich mir eine Kirche vor. Ein massiver Bau, ein Bollwerk des Glaubens, der nicht protzt sondern durch seine Schlichtheit eine Ruhe ausstrahlt welche einen innehalten lässt.

Wir besichtigen noch den Turm der Kreuzkirche und genießen den Ausblick über Dresden. Das 12 Uhr Geläut erleben wir auf dem Weg nach Oben. Unser weiterer Weg führt uns in Richtung Frauenkirche. Vor dieser findet sich ein kleinerer etwas mittelalterlich angehauchter Weihnachtsmarkt. Hier finden wir eine Baumstriezelbäckerei und gönnen uns einen solchen mit Zimt und Zucker.

Die Frauenkirche ist ein totaler Kontrast zur Kreuzkirche. Hier findet sich wieder der komplette Prunk und Protz welchen die Kirchen so gerne präsentieren. Ein imposantes Kunstwerk in welchem man allerdings keine Ruhe findet. Die Touristenströme zeigen hier keinerlei Respekt und die Stimmung in dieser Kirche ist eher gehetzt. Wir verlassen die Frauenkirche auch recht schnell wieder und wandern durch den kleinen Weihnachtsmarkt welcher uns zu den Brühlschen Terrassen führt. Hier eröffnet sich uns der Blick auf die Elbe und die Erinnerung an die Bilder vom Hochwasser kommen hoch. Wir wandern in Richtung der Kathedrale Ss. Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen, welche ehemals als Hofkirche bekannt war. Auch hier fällt uns der Kontrast zur Kreuzkirche auf. Obwohl auch diese Kirche relativ schlicht gehalten ist fesseln einen viele prunkvolle vergoldete Ornamente. Die Kanzel fängt einen regelrecht ein mit Ihrem Glanz. Wir finden wieder ein wenig mehr Ruhe als in der Frauenkirche, die Besinnlichkeit der Kreuzkirche wird aber auch hier nicht einmal ansatzweise erreicht.

Direkt gegenüber liegt die berühmte Semperoper, auf welche wir nur einen kurzen Blick im vorübergehen werfen. Den Zwinger umrunden wir erstmal und sammeln dabei zwei Geocaches mit ein. Viel des Flairs der barocken Zwingeranlage vermitteln die Wasserspiele, welche logischerweise im Dezember trockengelegt sind. So begeben wir uns zügig auf die Dächer der Galerien und umrunden den Zwinger ein zweites Mal. Ein optisches Highlight sind die Fremdenführer in der Anlage welche sich im barocken Stil gekleidet haben.

Wir wollen heute noch die Pragerstraße erkunden und durchqueren auf dem Weg dorthin noch einen weiteren kleinen Weihnachtsmarkt am Schlossplatz. Hier lassen wir uns ein Stück Eierschecke, eine Dresdner Kuchenspezialität, und eine Tasse Punsch schmecken. Die Pragerstraße glänzt im weihnachtlichen Dekor mit Ihren vielen Läden, Hotels und dem Rundkino. Am Ende der Prager Straße tauchen wir ein in die Dresdner Winterlichter, einen weiteren Markt. Dieser ist stark geprägt von sich wiederholenden kulinarischen Angeboten. Bisher der ernüchterndste Markt. Ebenso schnell wie wir gekommen sind verlassen wir diesen auch wieder um nochmal bei Dunkelheit über den Striezelmarkt zu schlendern. Unser Abendessen finden wir hier auch in Form von Dresdner Handbrot. Absolut lecker und zu empfehlen! Die Straßenbahnlinie 12 bringt uns zurück zum Hotel und wir fallen erschöpft in unsere Betten und beschließen am Samstag die Neustadt zu erkunden.

Der Samstag beginnt mit dem selben deftigen Frühstück wie auch schon der Freitag. Heute nehmen wir die Tram Linie 7 bis zum Carolaplatz. Wir begeben uns von der Haltestelle aus hinab ans Elbufer und kundschaften schonmal grob einen günstigen Standort für eine kleine Fotosession am Abend aus. Dann folgen wir dem Elbufer unter der Albertbrücke hindurch und am Rosengarten vorbei. Der eine oder andere Geocache welcher direkt am Weg liegt wird dabei gehoben. Am Diakonissenkrankenhaus verlassen wir das Elbufer und begeben uns in die Neustadt. In der Bautznerstraße betrachten wir Pfunds Molkerei, welche sogar einen Guinessbuch der Rekorde Eintrag als schönster Milchladen der Welt hat.

An der Martin Luther Kirche vorbei geht es zum alten jüdischen Friedhof. Dieser ist leider geschlossen. Üblicherweise kann man hier eine Führung in Anspruch nehmen. Dies ist allerdings in der Adventszeit nicht möglich. Nach einem kurzen Blick durchs Tor begeben wir uns auf den Weg zur Kunsthofpassage. Auch hier finden wir einen gut versteckten Geocache und so einiges an optischen Eindrücken. Man kann es ein wenig mit den Hundertwasserhäusern vergleichen was sich einem in diesen Innenhöfen bietet. Belebt werden die Höfe von zahlreichen Handwerkern und Cafes. Alles in allem eine sehr bunte und interessante Ansammlung an Geschäften. Diese sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man mal in Dresden ist.

Über den Albertplatz mit seinem Artesischen Brunnen gelangen wir zum Augustusmarkt, einem internationalen Weihnachtsmarkt welcher am Goldenen Reiter endet bzw. beginnt. Das Schlendern über diesen unterbrechen wir für einen Abstecher in die Markthalle wo am heutigen Tage ein Trödelmarkt stattfindet. Ein wenig aufgewärmt begeben wir uns auf den Weg durch die zweite Hälfte des Weihnachtsmarktes, welcher durch seine Internatonalität hervorsticht. Afrikanische Kost neben Finnischem Lachs und Tschechischen Baumstriezeln. Wir entscheiden uns für eine Sächsische Kartoffelsuppe da diese ein wenig von innen heraus wärmt. Am Goldenen Reiter finden wir den Beweis, dass ein Geocache in einer stark bevölkerten Gegend kein Micro oder Nano sein muss!

Nach diesem schönen Fund folgen wir der Meißner Straße zum Japanischen Palais und begeben uns wieder ans Elbufer. Der starke Wind treibt uns in Richtung Augustusbrücke und über diese zurück in die Altstadt. Im Stallhof begeben wir uns ins Getümmel der Mittelalterweihnacht. Hier wird ein Wegezoll von 3 Euro pro Person erhoben, es werden aber auch viele Darbietungen angepriesen. Wir erleben gerade noch das Ende einer Mittelalterlichen Musikgruppe, welche direkt von einem mit dem Feuer spielendem Gaukler abgelöst wird. Die kulinarischen Köstlichkeiten der mittelalterlichen Küche haben es mir angetan und so genehmige ich mir ein mit Bohnen und Campignons gefülltes Hanfbrot. Anja bleibt bei heißer dunkler Schokolade. Wir verbringen hier noch einige Zeit und beobachten die Handwerker bei ihrer Arbeit bevor wir uns mit der Tram Linie 8 wieder zum Carolaplatz begeben.

Heute will ich noch die Gunst der blauen Stunde nutzen um vielleicht ein oder zwei Bilder der Dresdner Altstadt zu machen. Der Wind pfeift uns um die Ohren, die Temperaturen lassen uns frösteln und mit dem Auspacken des Stativs beginnt es zu regnen, beste Voraussetzungen. Wir harren trotzdem aus und packen erst nachdem die Lichtstimmung gekippt ist wieder zusammen und begeben uns mit der Straßenbahnlinie Nr. 7 wieder zurück zum Hotel.

Nach einer heißen Dusche wollen wir heute das Restaurant des Kandler’s testen und werden nicht enttäuscht. Bodenständige Dresdner Küche welche exzellent zubereitet ist zu moderaten Preisen. Nach dem Essen ist vor dem Bericht. Hier sitze ich nun und halte das erlebte der ersten beiden Tage fest.

Der Sonntag beginnt mit packen. Immer wieder erschreckend wieviel unnützes Zeugs man mitnimmt wenn man den Platz dazu hat. Nach dem Frühstück checken wir aus und fahren erstmal wieder mit der Tram Nr. 12 in Richtung Innenstadt. Eigentlich wollten wir heute noch das Grüne Gewölbe besichtigen, aber das Wetter hält uns davon ab uns nach Innen zu begeben. Wir verbringen nochmal gut 2 Stunden auf dem Striezelmarkt und machen uns dann mit der Linie 12 auf zum Blauen Wunder, der Loschwitzer Brücke. Diese überqueren wir zu Fuss um uns noch den Weihnachtsmarkt am Elbhang anzusehen. Das Highlight hier war für uns der Messermacher mit seinen vielen Handgefertigten Werkstücken.

So langsam aber sicher geht unser Wochenende zu Ende. Wir nehmen die Linie 6 um zum Hotel zurück zu kommen und treten den Heimweg an. Nach gut 3 Stunden Fahrtzeit sind wir wieder zu Hause. Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und die Bilder zu sortieren.

 

Ein Adventswochenende in Salzburg

Zum Jahresende 2013 hatten wir noch ein wenig Urlaub zur Verfügung. Eine kurze Städtereise an einem verlängerten Wochenende bot sich an. Ein Motto war auch schnell gefunden -> Advent. Nach ein wenig Brainstorming und „googeln“ fanden wir die Aussage: „Der Advent gehört unbestritten zu den allerschönsten Zeiten in der Stadt Salzburg“ auf www.salzburg.info sehr vielversprechend.

Eine kurze Recherche führte auch gleich zur Buchung im Ibis Budget Salzburg. Dieses liegt etwas außerhalb, ist allerdings durch die Nähe zum Flughafen sehr gut mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Diese sind auch gleich eine der ersten Besonderheiten in Salzburg. Hier kommt weder eine U-Bahn noch Straßenbahnen zum Einsatz. Das Straßenbild ist trotzdem geprägt von Oberleitungen, allerdings ohne Schienen. Salzburg besitzt das fünftgrößte elektrisch betriebene Oberleitungsbusnetz der Welt. Insgesamt gibt es 11 Linien mit 154 Haltestellen und ca. 100 Wagen. Ein weiteres Prägendes Element des Stadtbildes sind die Fiaker.

Dank der Salzburg Card konnten wir für 72 Stunden alle öffentlichen Verkehrsmittel nach belieben nutzen. Sie sicherte uns auch kostenlose Eintritte in viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Prinzip mit den Städtekarten war uns bereits aus Wien, Berlin und München bekannt und hatte sich für uns bewährt. Der Erwerb der Karte führte uns auf einen kurzen Abstecher in den Flughafen von wo aus uns die OBus Linie 10 innerhalb von 15 Minuten direkt in den Kern von Salzburg brachte.

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Als Startpunkt für unsere Tour am Freitag hatten wir uns den Weihnachtsmarkt am Mirabellplatz auserkoren. Ein übersichtlicher Markt welcher direkt am Mirabellgarten angesiedelt ist. Nach einem kurzen Rundgang beschlossen wir durch den Mirabellgarten über den Makartsteg in die Altstadt zu überzugehen. Der Mirabellgarten bot uns noch einen schnellen Fund bei dem gleichnamigen Geocache.

Der Markartsteg ist geprägt von dem Brauch Liebesschlösser aufzuhängen, welchen der italienische Schriftsteller Federico Moccia durch seinen Roman „Ich steh auf dich“ populär gemacht hat. Eine sehr gute Idee ist der hier versteckte Geocache „Per Sempre“. Leider blieb es uns verwehrt diesen zu finden. Beim Schlendern durch die Getreidegasse, Judengasse, Goldgasse, Kaigasse und noch einige andere Gassen konnten wir die Salzburger Altstadt genießen. Der Markt am Universitätsplatz bot einiges an lokalen Köstlichkeiten auf und verzauberte vor allem unseren Geruchssinn. Die Kollegienkirche bot uns einen ersten Einblick in die sakrale Kunst in Salzburg.

Das große Ziel des heutigen Tages war der Salzburger Christkindlmarkt direkt am Dom. Dies ist der größte der vielfältigen Weihnachtsmärkte in Salzburg. Von Handwerkern über Essenstände bis hin zu verschiedensten Darbietungen werden hier alle Sinne gereizt. Den Höhepunkt stellt dann der Besuch des Domes dar. Die Reizüberflutung auf dem Markt führte zu einem deutlichen Hungergefühl welches wir zum Abschluss des ersten Tages in einem der ältesten Salzburger Bierhäuser stillten. Das Zipfer Bierhaus bietet gut bürgerliche und typische Salzburger Küche in einem rustikalen und sehr gemütlichen Ambiente. Im Verlaufe des Abends hatte sich noch der ein oder andere Cachefund ergeben: Mozarts Premiere, Der Salzburger Dom und 424,250 (Most found Cache in Salzburg!!!).

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Den Samstag starteten wir bei bestem Wetter mit der Besichtigung der Erzabtei St. Peter mit dem dazugehörigen Friedhof. In den Katakomben zeigte sich uns an dem gleichnamigen Cache ein wundervoller Ausblick über die hier dicht stehenden Kirchen. Dank der Salzburg Card konnten wir uns nicht nur den Eintritt für die Katakomben sondern auch gleich noch das Ticket für die Standseilbahn zur Festung Hohensalzburg sparen. Ein zweiter Positiver Effekt ergab sich da wir direkt durch die Schranken gehen konnten und nicht erst an der Kasse anstehen mussten. Ein Rundgang durch die alten Gemäuer er Burg zieht sich ganz schön. Im Innenhof der Anlage findet man nicht nur den Salzburger Festungsadvent sondern auch noch einen Geocache mit dem Titel Festung Hohensalzburg.

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Nach soviel geschichtlichem machten wir uns an den zügigen Abstieg mit der Festungsbahn um uns im Tal den Sternadventmarkt am Kajetanerplatz zu gemüte zu führen. Dieser Markt ist von sehr überschaubarer Größe gehalten so dass wir uns bald mit dem Citybus Linie A aufmachten da heute noch der Kapuzinerberg auf dem Programm stand. Zum einen wollten wir noch die beiden Earthcaches Geologie am Kapuzinerberg und Salzburger Stadtberge erkunden. Und zum anderen erwartete uns noch der Adventsmarkt im Franziskischlössl. Für den doch ein wenig anstrengenden Fussmarsch den Kapuzinerberg hinauf wird man leider am Franziskischlössl nicht hinreichend entlohnt. Der Adventmarkt ist eigentlich nur eine Erweiterung der auch sonst angebotenen Gastronomie um vier Buden im Innenhof der Anlage. Wir traten zugegebenermaßen etwas enttäuscht den Rückweg an um wenigstens noch den Ausblick auf Salzburg bei Dunkelheit vom Kapuzinerkloster aus genießen zu können. Nach einer ausgiebigen Fotosession brachte uns dann die bewährte OBus Linie 10 zurück zum Hotel.

Den Sonntag starteten wir an der barocken Marstallschwemme – einer Pferdeschwemme aus dem 17. Jahrhundert. Der Mönchsbergaufzug brachte uns (dank Salzburg Card kostenlos) zu einem grandiosen morgendlichen Ausblick über Salzburg. Das Museum der Moderne reizte uns nicht so dass wir uns ins Haus der Natur begaben um uns einen kleinen Teil der dortigen Ausstellung anzusehen. Das Haus der Natur ist so umfangreich dass man für einen vollständigen Besuch mindestens einen ganzen Tag einplanen sollte. Einen besonderen Anreiz haben die aktiven Ausstellungsteile zum Anfassen und Mitmachen im Science Center. Auch hier durften wir dank der Salzburg Card ungehindert eintreten.

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Zwei Highlights standen nun noch aus. Wenn man schon in Salzburg ist sollte man auch die Salzburger Nockerln probieren. Eine typische lokale Süßspeisen-Spezialität die zu einem großen Teil aus zu Schnee geschlagenem Eiweiß besteht. Es sei dazu gesagt es genügt eine kleine Portion für zwei Personen. Wir kämpften uns zu zweit durch zwei Portionen.

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Das letzte Ziel unseres Wochenendtrips sollte „Waldklang – Weihnachten im Waldbad Anif“ werden. Hier fanden wir auch das adventliche Highlight der drei Tage. Ein rund um einen See gelegener Weihnachtsmarkt der besonders durch seine Lichterstimmung wirkt. Viele erleuchtete Zelte mit zahlreichen Handwerkern die auch aktiv ihre Tätigkeit vorstellten schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

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Leider waren die drei Tage in Salzburg viel zu schnell vergangen. Einige besondere Sehenswürdigkeiten dieser Stadt blieben uns aufgrund der Jahreszeit verwehrt. So ist zum Beispiel Schloss Hellbrunn mit seinen bekannten Wasserspielen im Dezember geschlossen und die Salzachschifffahrt legt auch eine Winterpause ein. Unsere persönlichen Höhepunkte der Stadt waren die Gassen der Altstadt mit ihren sehr unterschiedlichen aber außergewöhnlich nahe beieinanderliegenden Kirchen und die Festung Hohensalzburg.

Hier nun noch einige weiter Impressionen: